Höchste Zeit Weisheit und Friede zur Welt zu bringen

Nach heute gegebenem Wissen ist es Fakt: Die in antiker Aufklärung in Natur-/Vernunftlehre (Logos) begründete Weisheit war im hellenistischen Judentum als „Christus“ an die Stelle der nur Beschnittenen geltenden erstarrten Gesetzlichkeit getreten. Dieses weltgültige Christen-Judentum befreite nicht nur von griechisch-römischen Göttermysterien und Kaiseropfern. Es machte die Weisheit, die die Philosophen nur predigten, zur bisher Juden als Thora/Gesetzeswort geltenden schöpferischen Bestimmung. Wozu auch die zeit- und kulturgerechte Ausdrucksweise in der bekannten menschlichen Gestalt (Fleischwerdung) gehörte. Damit war in Folge Moses, Josua, lat. Jesus, das Heil lebendig.

Diese Heils-Geschichte und damit auch die Auseinandersetzung mit der traditionellen Schriftlehre wurde im Stile eines Kaiser-Evangeliums in einem Weisheitslehrer aus dem Stamme Davids auf dem ewigen Weg nach Jerusalem bebildert. Den bibelschlauen Handwerksburschen, wie er heute als historischer Jesus gelehrt wird, hat es nicht gegeben. Das im aufgeklärten Verstand und somit universalen Bund hellenistischer Juden gegebene Heil „Jesus“ ist eine historische Tatsache. Der gewandelte Pharisäer (Paulus) handelt von Weisheit. Deren Heils-Geschichte die Evangelien als „Christus“ vorstellen. Wovon auch alle anfänglichen Denker und christologischen Diskussionen um das Wesen des Logos und den Weg, die Weisheit zur Welt zu bringen ausgingen. Und auch die von den Vordenkern der allumfassenden Kirche vertretene „Menschwerdung“ der Vernunftlehre/Weisheit lässt sich als kulturnotwendig erkennen. Daher gibt es für dem heute völlig bedeutungslos gewordenen jungen Mann kein einziges historisch-wissenschaftliches Argument mehr. Der käme aber allein mit Blick auf die in kosmischer Realität begründeten, in Ägypten, wie Persien erwachsenen Vorgänger- wie Geschwisterkulture als ein jetzt universales Prophetentum nicht in Frage. Und der ist mit einer Hochzivilisation, der Naturwissen, Bildung, Vernunft und Weisheit heilig waren, völlig unmöglich zu machen.

So steht fest:

Eine Weisheit, die auch durch die anderen Weltreligionen zum Leben erweckt werden soll, sich aber „christlich“ nicht in alten Lehren, sondern Gegenwart (Wissen, Erfahrung, Kultur und ihren offensichtlichen gemeinsamen Sinn) ergibt, wir heute in kultureller Evolution oder Ökologie, wie deren Sinn begründen, auch als Weltvernunft bezeichnen, war und ist das christliche Wesen. Und diese Weisheit ist damit aufgeklärt auch als die gemeinsame Bestimmung zu verstehen, die bisher nur in nationalen Glaubensbüchern als Gotteswort gelesen wurde.

Als Anstoß zur dringend notwendigen theologischen Arbeit wird hier eine Frieden zwischen den Kulturen bewirkende christliche Vernunftreligion vorgestellt, wie sie sich nach neutestamentlicher Aufklärung über die in Naturlehre (Logos oder antiker Ökologie) begründete Weisheit als historisches Wesen Jesus Christus ergeben könnte. Wonach die Weisheit und Weltvernunft, nach der alle aufgeklärte Welt ruft, zur bisher in verschiedenen Büchern begründete kulturübergreifende Bestimmung wird.

Denn es macht ganz gewaltigen Unterschied, ob ein junger Guru als in Visionen Gott gewordener Grund des christlichen Glaubens und lebendiges Wort gelehrt wird. Oder ob nach unvoreingenommener theologiegeschichtlicher Arbeit von der aufgeklärten Welt erkannt wird, wie am Anfang das stand, was dem antiken Denken als Logos galt, heute in Naturwissenschaft als Evolution oder Ökologie nur weiterentwickelte Weisheit ist. Was anfänglich als Logos=Sohn einzig seinen Sinn/Grund (JHWH) offenbarte.

Nachdem gezeigt wird, wie die heutige Hypothese von der Sekte eines jungen Gurus völlig unhaltbar geworden ist, wird im Sinne des aufgeklärt zu verstehenden historischen Jesus Christus eine völlig rational begründete Vernunftreligion bedacht. Evolutionsbiologische Glaubensgegner, Psychologen, Neurologen, Kommunikations- und andere Naturwissenschaftler sind in der Zukunfts-Geschichte gemeinsam mit Vertretern anderer Religionen und gesellschaftlich interessierter Gruppen nach Heidelberg gekommen. Sie hatten bereits im Vorfeld zusammen mit Theologen die Notwendigkeit einer in ihrer Grundlage, wie ihrem Kult natürlich begründeten Religion bedacht und die christliche Vernunftreligion dann in Heidelberg am 6. Januar (wo der Legende nach die Weisen, Naturwissenschaftler und Philosophen aus allen Erdteilen, die Herrlichkeit des Kindes erkannten) aus der Taufe gehoben. Eine christliche Religion, die dann in friedlicher Synthese mit anderen Weltreligionen, im Namen des mit verschiedenen Namen umschriebenen gemeinsamen Grundes/Sinnes, mündige Weltbürger für eine ökologisch vernünftige, im Gemeinsinn Zukunft gestaltende, damit verantwortliche Lebensweise begeistert.

Auch wenn das nur eine fiktive Geschichte ist, noch unendlich viele Steine im Weg liegen. Sie zeigt, wie es unverantwortlich ist, an einem heute völlig bedeutungslos gewordenen jungen Mann als einzig wissenschaftlich festzuhalten. Gleichwohl der weder in den zeit- und kulturgerechten Heils-Geschichten der Bibel oder der Geschichte, auch beispielsweise nicht bei der Festtagsdiskussion vorkommt. Weil auch bei allem, was wir über die kulturelle Entwicklung, wie das Umfeld wissen, ein egal wie gestrickter Zweibeiner nicht Grund eines neuen Glaubens im Sinne der Propheten gewesen sein kann.

„Zwischen den Zeiten“ ist um. Die Zeit ist reif, das Neue zu beginnen.

Es genügt nur ein längst fälliger winziger wissenschaftlicher Anstoß, um den Jesus Christus in historischer Realität aufgeklärt zu verstehen, in Verstand gegenwärtig zu machen. Dadurch wäre die in Naturlehre begründete Weisheit und Vernunft, nach der heute alle meist vergeblich rufen, als das zu verstehen, was  bisher nur in nationalen Glaubensbüchern als Gotteswort gelesen wurde: könnte so zu einer grenzüberschreitenden Kult(ur)bestimmung werden.

Das biblisch in seinem Heils- und Leidensweg beschriebene, in Windeln gewickelte himmlische Kind (Weisheit als „Christus“) hat sich in natürlicher Evolution ent-wickelt. Was am Anfang als Gotteswort/-sohn vermittelt wurde, wird in seiner inzwischen weltgültigen, auch im Volk einsehbaren Herrlichkeit als evolutionärer Humanismus, ökologische Weisheit, Weltvernunft gegenseitig gefordert. In kulturhistorischer Aufklärung kann all dies daher wieder tiefgreifend kulturbestimmend werden.  

Hier wird an einer Zukunftsgeschichte (ab 3.) gezeigt, wie ein kleiner Anstoß Heidelberger Wissenschaftler, die Heilsgeschichte(n) Jesus in ihrer historischen Realität zu betrachten, großes bewirkte. Wie der wissenschaftliche Anstoß, die in natürlicher Schöpfung (Ökologie sowie Evolution der Kultur) begründete Weisheit als ursprüngliches Wesen „Christus“ und so das so der Antike gegeben und in den biblischen Geschichten beschriebene Heil „Jesus“ zu erkennen, zu einem völlig neuen Glaubens- wie Weltverständnis auf gemeinsamem Nenner führte.

Visionäre, die die Hoffnung auf ein Leben in „ökologischer Vernunft“, „evolutionären Humanismus“, „Friede zwischen den Kulturen“ oder eine gemeinsinnige, zukunftsgerechte, wie ganzheitlich-naturgerechte Lebensweise noch nicht aufgegeben hatten, ließen sich vom ewigen Stern leiten. Auch bisher naturalistische Glaubensgegner waren nach Heidelberg aufgebrochen, um dort zu diskutieren. Dann am 6. Januar (dem Fest der Erscheinung, bei den Weisheitslehren des Morgenlandes aller Erdteile gekommen waren) gemeinsam mit Benedikt XVI. eine Vernunftreligion aus der Taufe zu heben. Die nicht nur in ihrem Grund auf rationale Weise, sondern so auch in ihrer kulturellen Funktion als dringend notwendig  begründet wurde.

In Heidelberg wurde vom Anwalt der schöpferischen Vernunft, im Auftrag von Papst Franziskus diese vielfach vergeblich gepredigte, aller aufgeklärten Welt am Herzen liegende Vernunft/Weisheit ganz offiziell als das erklärte, was in Windeln gewickelt als Gotteswort/-sohn in die Krippe gelegt wurde. Was sich nun in evolutionärer kultureller Ent-wicklung in seiner ganzen Herrlichkeit universal gültig auch im Volk offenbarte. Was so auf mündige Weise in kultureller Verschiedenheit zur grenzüberschreitenden Kult(ur)bestimmung zu machen war.

Nachdem der historische Jesus Christus als die in antiker Naturwissenschaft begründete Vernunft, jüdisch Weisheit, statt eines so nur in Bibel und Lehre ausgeschmückten Handwerksburschen galt. Da wurde Glaube in völlig neuer Weise definiert. Naturwissenschaftliche Erkenntnis, die zum Gottestod führte, als Gegner des Glaubens gesehen, diesen in westlicher Welt meist bedeutungslos gemacht hatte oder in der modernen Gotteslehre (aus bisher berechtigter fundamentalistischer Gefahr) umgangen wurde, war zur Grundlage einer christlichen Vernunftreligion geworden. Das Geheimnis, dass etwas wächst, ließ nicht mehr an die Weisheit eines vorgesetzten himmlischen Monsterwesens glauben oder an diesem zweifeln. Wo „Jesus Christus“ dort bedacht wurde, wo philosophische Natur-/Vernunftlehre als jüdische Weisheit weitergedacht wurde. Da lies naturwissenschaftliche Erkenntnis, wie der Ruf nach Weltvernunft, auf den mit JHWH umschriebenen Sinn/Grund allen Seins schließen. Aus dem die Propheten der alten Hebräer als frühe Philosophen bereits ihre Bestimmung (Thora/Gesetze/Wort) ableiteten. Was zur Zeit Jesus dann im neuen Bund/Verstand universal definiert wurde, so historisch Jesus Christus war.

Der in der Antike auf den Vater verweisende Logos-Sohn wurde nun als das verstanden, was in der Wissenschaft vom natürlichen Werden, ökologischen Ganzen und dessen Sinn erkannt war. Und was bereits bei Sokrates ausdiskutiert wurde, Ausgangspunkt der Rechts- oder Staatsmodelle Platons, der philosophischen Vernunft-/Soziallehre der Stoa, wie auch jüdischer Weisheit war. Was dann als „Christus“  statt mysteriös vergötzter Gottheiten oder Kaiseropfer neue Kulturbestimmung wurde. Wissen und Erkenntnis, worauf sich auch die Bibel berief, wurden nun als Voraussetzung christlicher Lehre, wie biblischer Texte gesehen. Was als Gotteswort galt, wurde dann in Gegenwart verstanden, aus wissenschaftlicher Erkenntnis und Erfahrung abgeleitet.

Nachdem dann auch Paulus nicht mehr als ein geheimnisvoll gewandelter Sektenverfolger und missionarischer Überredungskünstler galt, der sich eine neue Theologie aus den Fingern saugte. Wo sich vielmehr zeigte, wie dahinter das gewandelte Pharisäertum stand, wie es im hellenistischen Judentum der Zeit „Jesus“ zu beobachten war, von dem die Weltmission maßgeblich ausging. Das dem Stamme Davids treu blieb, die hebräischen Propheten jedoch als frühe Philosophen verstand und so deren Weg fortsetzte. Und das sich daher nicht mehr aufs  Nationalgesetz Beschnittener berief, sondern seine Bestimmung  in Weisheit nach universaler philosophischer Naturlehre begründete. Da wurde das, was bisher als Gotteswort galt, nun nicht mehr in der Bibel gelesen, sondern in Berufung auf die christliche Tradition, wie ihre Texte, in natürlicher Welterklärung und darin begründeter Weisheit verstanden.

Denn nach der Neudefinition des christlichen Glaubensgrundes wurde logischerweise auch das, was bisher nur nach nationalen Büchern als Gotteswort galt, oft gegen andere Lehren gestellt und für Gewalt missbraucht wurde, aufgeklärt verstanden. So konnte die in naturwissenschaftlicher Erkenntnis bedachte ökologische Weisheit oder der in Evolution menschlicher Kultur begründeter Humanismus zu einer nationale Gesetzte überschreitenden Kulturbestimmung werden.

Auf wissenschaftliche Weise wurde dann bereits im Vorfeld der großen Feier der offensichtliche Grund/Sinn aller Evolution auch zum natürlichen Grund der Religion, so diese als ganz wesentliche Voraussetzung für die gemeinsame Zukunft erklärt.  (Wer auf die kulturhistorische Begründung natürliche Weisheit=Christus, Heil „Jesus“ war der aufgeklärte Verstand im hellenistischen Judentum, verzichten kann: ab 3.)

Hier wird die Geschichte erzählt, wie in der Heidelberger Universitätskirche, wo der Neutestamentler Peter Lampe Heiligabend 2017 noch von der Geburt eines einfachen jungen Galiläers sprechend, seine Predigt in Weisheit/Weltvernunft begründete, diese nach wissenschaftlichem Anstoß und Vorarbeit dann Benedikt XVI. als den historischen „ Jesus Christus“ und somit als Gotteswort erklärte.

Immer deutlicher war geworden, wie das gesamte Denken der Zeitenwende Vernunft und Weisheit in Natur und deren Sinn/Grund (bei Juden JHWH) begründete. Und wie die Bibel, wie die außerbiblischen Texte von Weisheit, Weltvernunft (Logos) als Christus handeln, sämtlich anfängliche Denker davon ausgingen und darüber diskutieren. Wo bis vor wenigen Jahren noch die Anhänger eines Gottes auf zwei Beinen als Verfasser der Evangelien gesehen wurde, waren längst hellenistische Gelehrte, die wie der Markusverfasser in römischer Straßennachbarschaft zu Seneca eine Heilsgeschichte von einem Pantokrator (von Jesus war in Griechisch und selbst Latein noch nichts zu lesen) auf hochliterarische Weise, bewusst komponiert, im jüdischen Sinne beschrieben.

Längst wurde auch gelehrt, wie es bei den biblischen Geschichten um volksgerecht-märchenhafte Geschichten ging, die wie in der Antike üblich, philosophisch-theologische Sachverhalte in volksgerechten Geschichten erzählen und so bekannte Vorbilder erfüllten. Immer deutlicher war geworden, wie die Geschichten keine märchenhaften Manipulationen der Masse waren, sondern die Heilsgeschichte in volksgerechter Sprache erzählen. Warum daher auch die bekannte menschliche Ausdrucksweise kein Scheinwesen, sondern höchst kreativ war, wurde allein bei Athanasius deutlich. Der maßgeblich für die allumfassende, katholische Kirche, ihr Bekenntnis und  auch die Zusammenstellung des bekannten neutestamentlichen Kanons war. Und der in einem Text die notwendige Mensch“werdung“ der Vernunftlehre (und nicht umgekehrt) in den alten Götzen-/Gottesbilder begründete.

Was auch verständlich machte, warum die bekannten Texte und keine der vielen anderen recht abstrakten urchristlichen Evangelien oder Weisheitslehren für den Kanon ausgewählt wurden. Wie das eher der römischen Kirche des Markionismus zu unterstellen ist. Die die allzu menschliche Ausdrucksweise des Logos/Weisheit  „ Christus“ ebenso ablehnten, wie die Thora und einen Demiurgen (Handwerker, Designer im Himmel). Die in Vernunftmodellen der Welterklärung (Sohn) auf einen höheren Sinn schlossen. Und die Paulustexte und ein Evangelium vergleichbar Lukas als Kultlesetext herausgab, als in der später katholischen Kirche noch das Alte Testament gelesen wurde. Eine urchristliche Kirche, die die Vordenker der katholischen Kirche als untauglich für einen neuen, allumfassenden Volkskult ablehnten und die möglicherweise die Herausgabe der heutigen Kanons herausforderte.

Doch dass die maßgeblich am Christus-Kult beteiligten Denker Alexandriens, wo das Heil des neuen, in Natur-/Vernunftlehren begründeten Verstandes einer schöpferischen Bestimmung (Wort) in besonderer Weise lebendig war, einen jungen Mann verherrlicht haben sollen, hatte sich als völlig unmöglich gezeigt. So wenig wie den Markionisten oder Simon Magnus (damit einem römischen Petrus und somit einer anderen urchristlichen Kirche), die die menschliche Ausdrucksweise des Logos ablehnte, ein junger Mann zu unterstellen war. So wenig war dies dann auch mit den Vordenkern der allumfassenden Volkskirche zu machen.

So lag es auf der Hand, die biblischen Texte als ganz bewusste volksgerechte Schilderungen des historisch gegeben Heils zu lesen. Das sich auch dem Weg vom Heidenland nach Jerusalem mit der Schriftgelehrten auseinandersetzen musste und dann auch von alter römischer Autorität verurteilt und in eigenen Reihen oft missverstanden wurde.

Während die außerbiblischen Evangelien den auch dort noch lange nicht „Jesus“ genannten Christus in recht abstrakter Weise beschrieben, hatten die einfachen Geschichten den Volksglauben bewirkt. Was beispielsweise bei der Geschichte einer griechischen Weisheitsgestalt, wie dem „Hirten des Hermas“ sicherlich nicht möglich gewesen wäre. Die bei der Kanonbildung aber mit in Diskussion stand. Die aber mit einem jungen Handwerksburschen so wenig zu tun hat, wie die bekannten Evangelien. Wo die Heilsgeschichte der Weisheit als „Christus“ im jüdischen, aber auch dem Westen gerechten Stil (auch wenn so anfänglich noch weder im griechischen Urtext, noch in lateinischer Übersetzung einheitlich so  genannt), als Heil im Sinne Josua, lat. „Jesus“ geschildert wird.

Für Zeitgenossen, die aufgrund bisheriger Lehr-Hypothese völlig sicher waren, dass ein Heilsprediger mit zufälligem Namen Jesus wegen Rebellion hingerichtet wurde, war es nicht leicht, sich von den kindlich-buchstäblichen Vorstellungen zu befreien. Wer die bisherige kirchliche Rede gewohnt war und wem in einer Vielzahl von Filmen der charismatische, am Kreuz leidende Wanderprediger vor Augen geführt wurde. Der konnte anfänglich kaum begreifen, wie die Weisheit/Weltvernunft der historische Jesus Christus gewesen sein soll. Erst als wissenschaftlich bedacht wurde, wie die Vernunftlehre an der Achse der Zeit das Kreuz ihrer Vorbilder tragen musste, um zur Kulturbestimmung zu werden, setzte sich das neue Verständnis des echt historischen Jesus Christus durch. Denn schließlich wurde Jesus Christus nicht wie bisher oft als historische Größe abgestritten, sondern war die kosmische Größe der Weisheit als „Christus“, wie die kulturhistorische Tatsache des Heils „Jesus“ nun zum Thema geworden. Während auf den ersten Blick befürchtet wurde, das neue Verständnis würde dem christlichen Glauben die Grundlage nehmen, wurde dann erkannt, dass in Aufkärung das genaue Gegenteil der Fall war.

Wer sich mit der Antike und der dem Christentum vorangegangenen Kulturgeschichte eingehender beschäftigt hatte, der musste sich nicht erst nach heutiger Lehre die Entstehung und Bedeutung der biblischen Geschichten erklären lassen. Dem war auch so bereits klar, wie die bisherige Annahme, dass einem Heilsprediger ein Heiligenschein aufgesetzt wurde, unhaltbar war.

Nicht zuletzt die entsprechend ihrer Ausbildung von einem Heilsprediger ausgehenden Pfarrer, die Sonntags von diesem in den höchsten Tönen schwärmten, hatten bisher mit den Eindruck erweckt, dass ähnlich auch in der Antike einem zum Guru gewordenen Handwerksburschen allerhand angedichtet wurde. So war für die meisten Menschen die Sache mit Christus abgeschrieben, wurde am Anfang nur ein junger Charismatiker gesehen, dem alles nur angehängt wurde. Doch dieser Kurz-schluss, der auch der Hochschullehre zugrunde lag und versucht wurde mit völlig unhaltbaren Argumenten wissenschaftlich zu begründen, hatte sich aufgrund der historisch-wissenschaftlichen Fakten, dem Blick auf die gesamte kulturelle Entwicklung und anfängliche Geschichte aufgelöst.

Die Tatsache, dass die kulturellen Schattenbilder auch in ihrer rationalisierten Form als die eigentliche historische Tatsache gesehen wurden, machte zwar die Bedeutung der Kultbilder bewusst. Sie zeigte auf, warum auch die Vordenker der allumfassenden Kirche auf die alten Bilder zurückgreifen mussten. Gleichwohl die, wie jetzt wieder deutlich wurde, eine große Gefahr darstellen. Weil selbst die ernsthafte Wissenschaft weitgehend daran hängen geblieben war. Doch an der Tatsache, dass es am Anfang nicht um einen jungen Mann ging, der nur zum Gottessohn und Christus erhoben, als neue Thora und Weisheit ausgegeben wurde, führte kein Weg mehr vorbei. 

Auch wenn man anfänglich einen Kulturschock befürchtete, weil jeder Zeitgenosse einen jungen Religionsrebellen vor Augen hatten, wie er auch den künftigen Pfarrern an der Hochschule als der historische Jesus vermittelt wurde.  Der in Dokumentarfilmen von führenden Theologen als besonders bibelschlauer Handwerksbursche vorgestellte Jesus, dem nur ein christlogischer Titel angeheftet wurde, war historisch, wie biblisch völlig unhaltbar geworden. Der kam nur im kurz-schließenden Kopf der Lehrer, aber weder in den Theologie- bzw. Heilsgeschichten vor, noch war er mit dem Zeitgeschehen zu machen. So dass es für den kein einziges historisch-wissenschaftliches, aber auch kein kulturelles Argument mehr gab. Denn wo sich der Christus im Kurz-schluss erledigt hatte, ein angeblicher Handwerksbursche, der sich zum Sekten-Guru entwickelte, als zu glaubender Gott gepredigt wurde. Da war nicht nur die Zeit gekommen, in neuer Weise nach dem echt historischen Wesen zu fragen. Da hatte dies den christlichen Glauben, der längst keine Verhaltensrelevanz mehr hatte, „gut für Großmütter oder in schlechten Zeit, wo sich die Menschen an etwas klammern“ so bedeutungslos werden lassen, dass die Zeit mehr als reif war, neu zu denken.

Wie könnte man auch die Weisheit, die heute auch auf Klima- oder Friedenskonferenzen diskutiert oder als Weltvernunft inzwischen erst wieder eine feste, nun auch im Volk verständliche Größe ist, in einen Wanderprediger als Logos mit zwei Beinen packen wollen? Wie das aufgrund der Heilsprediger-Hypothese der hellenistischen Hochzivilisation und Bildung bei der Fleischwerdung des Logos unterstellt werden musste. Kein auch nur halbwegs normal denkender Mensch würde heute die Weisheit, die er aus ökologischer Lehre oder Kulturgeschichte ableitet, gegen einen Guru austauschen. Wie das jedoch in Christologie als großer Medienbruch gelehrt werden musste oder gar der hinter Johannes stehenden Philosophenschulen unterstellt wurde. Wie unter www.vernunftglaube.wordpress.com dargestellt, musste auch bei Markus in der Vorlesungspause hinsichtlich der Unwahrscheinlich dann argumentiert werden „Die Amerikaner haben ja auch einen Trottel zum Präsidenten gemacht“.  Während dies jedoch mit Blick auf viele amerikanischen Wähler und die Umstände, gar russisch-mediale Manipulation weitgehend nachvollziehbar ist. Für die am kirchlichen Anfang stehenden mittel- und neuplatonische Philosophen, die den Sinn allen Seins bedachten, so Soziallehren wie die Stoa entwarfen oder selbst einfache Bildungsbürger der Antike, wäre es völlig absurd gewesen, die in früher Ökologie begründete Vernunft ab sofort aus einem Guru abzuleiten oder diesen als Öko-Logos zu vergöttern.

Sicher waren die Äonen- oder Vernunftmodelle, nach denen der Sinn/Vater der Welt im Sohn (oder auch Söhnen) erklärt wurde, noch nicht mit heutiger Naturwissenschaft vergleichbar. Und auch wenn das, was heute jedem vernünftig denkenden, sich für die Ökologie oder Weltgemeinschaft engagierende Menschen mehr oder weniger klar ist, weitgehend auf die Bildung beschränkt war. Dann macht das plausibel, warum die Weisheit als Heilsgestalt die bekannte Gestalt annehmen, als Gotteskind im Stile der Göttersöhne  (in Windeln gewickelt), so als heldenhafter Weisheitslehrer in den bekannten Geschichten vermittelt werden musste. Doch wie im mittelplatonistischen Rom ein Denker wie der Markusverfasser, von dessen hoher philosophisch-literarischer Bildung Professor Lampe eine ganze Stunde schwärmte, plötzlich in einem Landstreicher aus Galiläa das gesehen haben soll, was ihm bisher im Öko-Logos maßgebend war. Das hatte sich immer mehr als Kurz-schluss gezeigt. So konnte dann auch nicht einem der kirchlichen Vordenker, die zu Recht über die von ihnen geforderten menschliche Ausdrucksweise stritten, weiter ein junger Mann unterstellt werden.

Und wie nicht nur der Johannestext vom Logos als Jesus Christus (Wort, Wahrheit, Leben) in volksgerechter Ausdrucksweise handelt, Paulus in Weisheit nach kosmischer Wirklichkeit gründet, war mehr als deutlich geworden. Wie es daher anfänglich nur um einen inzwischen völlig bedeutungslos gewordenen Handwerkburschen gegangen wäre, der als Weltvernunft mit zwei Beinen galt oder dem die Weisheit als Christus wie ein Heiligenschein aufgesetzt wurde, war nicht länger haltbar. Dies war erst durch die historische Forschung, die nicht beim biblischen Christus Karl Barths oder der christologischen Hoheitsgestalt der Bultmannschule stehen blieb, sondern in rationaler Weise weiter nach dem historischen Wesen fragte, mehr als deutlich geworden.

So wenig wir heute die ökologische Vernunft oder das Sozialverhalten in einem Wanderprediger begründen würden, konnte man dies auch nur einem der neuplatonischen kirchlichen Vordenker oder der griechischen Philosophenschule unterstellen, die als Lieblingsjünger gilt. Und die nach Professor Lampe auch von der philosophischen Natur-/Vernunftlehre (Logos) handeln würde, so das christliche Wesen auch der anderen Geschichten interpretiert hätte. Die aber, warum auch immer (so haben wir das gelernt und gelehrt, so muss es sein, basta), bei ihrem Logos-Evangelium doch einen Landstreicher zum Grund gehabt hätte. („Auch wenn Herr Mentzel was gegen den jungen Mann hat, Johannes schreibt vom fleischgewordenen Logos“). Es stimmt zwar, dass hier die in kulturgerechter Weise ausgedrückte Weisheit spricht, wie das die Vordenker der allumfassenden Volkskirche als notwendigen (dem Logos „kreativer Vernunft/Sinnhaftigkeit“ entsprechenden) Weg der Erkenntnis sahen. Und was in kultureller Entwicklung ja auch höchst kreativ war, erst die Abkehr von Orakelglaube, geheimnisvollen Männerritualen, Blutmysterien und Kaiseropfer ermöglichte, daher nichts gegen die charismatische Gestalt eins wanderpredigenden Gottessohnes einzuwenden ist. Im Gegenteil. Doch weiter einen jungen Mann an den Anfang zu stellen, das hatte sich dann als völlig absurd gezeigt.

Zumal dann weder Johannes weiter als Gnosis aussortiert wurde oder auch Paulus in der Lehre  unterstellt wurde, nicht vom historischen Jesus geschrieben zu haben, war neu nach diesem zu fragen. Und da gleichzeitig immer deutlicher wurde, wie alle philosophischen Sachverhalte in narrativen Geschichten ausgedrückt wurden, auch der Christologe Philo in dieser Zeit in seinen Josefsgeschichten keinen liebestollen Jüngling, sondern das neue Judentum beschreibt. Da hatte sich dann gezeigt: Die bisher für selbstverständlich vorausgesetzte Hypothese stellte die reale Geschichte von der Mensch-Werdung (der höchst kreativen kulturgerechten Ausdrucksweise) der Logos genannten Natur-/Vernunft-/Sinnlehre und damit Weisheit geradezu auf den Kopf. Das hatte nicht nur die gesamte christliche Lehre bedeutungslos werden, nicht allein die christliche Religion als aber „glaube“ erscheinen lassen.

Von Heidelberger Theologen war der Anstoß ausgegangen. So dass nun, beginnend an Weihnachten, bei einem großen Neujahrsfest, dann durch die Weisen aus dem Morgenland die gegenseitig weitgehend vergeblich gepredigte Weisheit, Weltvernunft wieder zur Kult(ur)bestimmung gemacht werden sollte. Der Weihnachtsmarkt rund um die Universität wurde daher bis zum 6. Januar (der Erscheinung des Herrn bei den Weisen aus allen Weltteilen, des Morgenlandes) weitergeführt. Allein schon dieses älteste Fest der Kirche, das an die Taufe Jesus, wie das Weinwunder des Johannes erinnert, im Osten als Geburtsfest gefeiert und auch in der Kirche so noch lange auch im Sinne der „Erscheinung“ diskutiert wurde, hätte zeigen können, dass es bei all dem nicht um die Geburt eines Gurus ging. Denn mit einer Verherrlichungslegende für einen jungen Mann, wie dies den Evangelien unterstellt wurde, konnten auch die innerkirchlichen Auseinandersetzungen um den Festtage, die in die frühe Kaiserzeit (bis zur für Volksbegreifbarkeit sorgenden Helena) hineinreicht, nicht erklärt werden.

Am Tag, wo der Legende nach die Weisen, nach Tertullian Könige, aus dem Morgenland der damaligen Erdteile, die als Sterndeuter frühe Naturwissenschaftler und Philosophen waren, die Herrlichkeit des Jesuskindes erkannten, war es dann soweit. Benedikt XVI., der als Anwalt dieser schöpferischen Vernunft als christliches Wesen im Weiterdenken antiker Philosophie bekannt ist, bereits vor dem Bundestag diese Vernunft als Grund des Rechtes (sein Nachfolger dann des rechten Lebens) in Ökologie zu bedenken gab, dabei von jüdischer Weisheit, wie griechischer Vernunftlehre sprach. Der hat dann in Heidelberg die Ansprache gehalten.

Erst durch den wissenschaftlichen Anstoß der Theologen, nicht eine Sinn-/Vernunftlehre dem historischen Jesus  gegenüberzustellen, sondern hier dessen historisches Wesen, Jesus wie Christus, aufgeklärt zu verstehen, war für den Kirchengeschichtskenner die Voraussetzung gegeben. Damit war die wissenschaftliche Vorarbeit geleistet, die Weisheit, nach der alle Welt rief, wieder zur kulturbestimmenden Krone menschlichen Lebens werden zu lassen.

Denn so erst war es auch einem Kirchenmann, der weiter auf Jesus Christus setzte möglich, die schöpferische Vernunft, die er als christliches Wesen oder Rechtsgrund erklärte, nun endgültig im natürlichen Werden oder ökologischen Ganzen zu begründen. Dann in einer evangelischen Universitätskirche diese Weisheit als den historischen und damit heute höchst  lebendigen Jesus Christus im Sinne der katholischen Kirche auszurufen. Gleichzeitig aufzufordern, in natürlicher Sinnhaftigkeit/Weisheit aufgeklärt gemeinsam wieder das zu verstehen, was bisher als Wort Gottes nur in Thora, Bibel oder Koran gelesen wurde. Denn schon immer hatte Professor Ratzinger das fehlende Gehör (aufgeklärten Verstand) beklagt und betont, dass das Christentum eigentlich das Gegenteil einer Gesetzes-/ Buchreligion sei.

Welche Folgen dies für die friedliche Einheit in Vielfalt, wie neue Relevanz von Religion, das aufgeklärte Verständnis Gottes als Grund der Weisheit, Sinn allen Seins und damit gelebte Weltvernunft hatte, wird auch an den modernen Weisen aus dem „Morgen-Land“ deutlich gemacht. Viele, die die Hoffnung auf einen neue Zeit, ein Leben in Vernunft und Friede (das gelobte Land) noch nicht aufgegeben hatten, waren zur großen Weihnachts-, Neujahrs- und Erscheinungsfeier gekommen. Vertreter anderer Religionen oder Evolutionswissenschaftler, die den Glauben bisher als gestrig und Gefahr verdammten, ebenso wie viele die Religion als abgeschrieben sahen, waren nach Heidelberg aufgebrochen. Sie hatten im Auf-bruch alte Standpunkte im gemeinsamen Sinn überdacht.

Rund um die Universität wurde in echter Be-sinnlichkeit und Neujahrfreude nicht nur der in aller Natur offensichtliche  Sinn und Zweck allen Werdens bedacht. Es wurde in großer Stimmigkeit diskutiert, wie die im Sinn natürlicher Schöpfung begründete Vernunft/Weisheit (Wort) wieder zu einer nicht allein christlichen Kult(ur)bestimmung werden kann. Wie sich mündige Weltbürger für die natürliche Wirklichkeit, wie ihren Grund/Sinn begeistern und im Namen Allahs, Gottes oder des TAO in  Gem-EIN-sinn kreativ Zukunft gestalten, statt weiter zerstören.

Auch wenn es um eine Phantasiegeschichte geht, das Paradies geschlossen ist. Sie zeigt, wie die Zeit für eine auch kulturelle Aufklärung erst jetzt gekommen aber unausweichlich ist. Und wie ein kleiner, inzwischen auch aufgrund der aktuellen Vorlesungen, wie allen gegeben Wissens unumgänglicher theologischer Denkanstoß zu einem völlig neuen Glaubensverständnis führt. Bei dem die verschieden Weltbilder von Wissen und Glaube, wie der Kulturen versöhnt werden könnten.

A)     Aufklärung geht weiter - Die Zeit ist reif

Die theologische Wissenschaft hat die Chance, im aufgeklärten Verständnis des echt historischen und damit auch heutigen Jesus Christus die Voraussetzungen zu schaffen, im Sinne der christlichen Anfänge neues Heil entstehen zu lassen.

Weder Jesus noch Christus oder Paulus sind in Frage zu stellen. Auch wenn kein junger Guru und sein Sektenverfolger war, der durch einen Geistesblitz zum Missionsreisenden wurde, sondern dies alles aufgeklärt in historischer Realität erklärbar ist. Denn die historische Heilswirklichkeit „Jesus“ ist nach heute gegebenem Wissen dort begründet, wo im helleistisch-aufgeklärten Judentum ein neuer Verstand/Bund, damit auch der Wandel vom Saulus zum Paulus eine historische Realität war. Und wo dann die Volks- und kulturgerechte, menschliche Ausdrucksweise der im hellenistischen Judentum geltenden Weisheit, die wir als Jesus Christus kennen, nicht nur rund um das Mittelmeer zur Mission wurde, sondern Weltgeschichte machte.

In unvoreingenommener Weise ist so die in natürlicher Schöpfung (Ökologie, Evolution) bezeugte Vernunft/Sinnhaftigkeit und Weisheit wieder als „Christus“ verständlich zu machen. Damit in Weiterführung des historischen Heils „Jesus“ neues Heil (versöhnte Ganzheit) im Sinne Moses, Josua (lat. Jesus) zur Welt zu bringen. Um mündige Menschen im aufgeklärten Verständnis alle Natur, Vernunft, Weisheit (Sohn) mit ihrem nicht menschlich bestimmbaren Grund/Sinn (Vater), wie untereinander zu versöhnen: Von Grund auf Frieden zwischen den Weltanschauungen wie Kulturen zu schaffen und im Gemeinsinn für eine kreative Gestaltung von Zukunft zu begeistern.

B)     Beginn von Vernunftglaube  

Die Geburt steht in der Bibel für einen neuen Anfang, wie er sich heute erst historisch beobachten und so wieder ermöglichen lässt. Auch wenn der Christus durch die Aufklärung nach der alten Historien-Hypothese seine Bedeutung verloren hatte, war bisher an eine Vernunftreligion nicht zu denken. Erst indem klar wird, dass es anfänglich nicht um einen Guru als Christen-Gott, sondern die auf ihren Sinn verweisende Vernunft-/Naturlehre, damit Weisheit gingt, die zur Volksbestimmung zu bringen war, sind für eine wahrhaft „christliche“ Vernunftreligion die Voraussetzungen gegeben. Da wird eine rein naturwissenschaftlich begründende Vernunftreligion, die in Naturlehre begründete Weisheit auf zeitgemäße Weise zur Kulturbestimmung werden lässt, geradezu zum neuen urchristlichen Konzept.

Anhand dessen, was wir über die historische Geburt Jesus Christus aus antiker Natur-/Vernunftlehre (Logos=Sohn, der einzig auf seinen Grund/Sinn, Vater verwies) wissen, ist daher die Zeit gekommen für einen seit Beginn der Aufklärung vielfacht bedachten „Vernunftglaube“. Eine auch in ihrer Kulturfunktion völlig natürlich begründete Religion „Jesus Christus“. Deren Grund die begeisterte Verwirklichung von Gemeinsinn, Weltvernunft, Humanismus in Freiheit, wie ökologischer Weisheit im friedlichen Miteinander der Kulturen ist.

Wo nachweislich der griechische Logos (Natur-/Vernunftlehre) und so begründete jüdische Weisheit als Christus am Anfang stand, steht Wissen und naturwissenschaftliche Erkenntnis dem Glauben nicht mehr im Weg sondern wird dessen Grundlage. Mit Blick auf die historischen Anfänge, wo Naturwissen und kulturhistorische Erkenntnis als christliche Grundlage gesehen und dem Aberglaube entgegengestellt wurden, wird eine Vernunftreligion allein in natürlich-wissenschaftlicher Erkenntnis begründet und soll so wieder von Aberglaube befreien.

Von einer Aufklärung der Religionen sind keine Wunder zu erwarten. Allein schon wegen der sich auch nach intellektueller Klarheit noch lange anhaltenden traditionellen oder buchstäblichen Glaubensvorstellungen. Die schon immer das Problem waren. Doch wenn trotz der weltweitern Unvernunft, neuem Nationalegoismus, die gesamte aufgeklärt Welt nach gemeinsamer Vernunft ruft. Wenn nicht nur die Kommunikation im weltweiten Netz und die Besitzverhältnisse der Unternehmen oder die Wirtschaftsverhältnisse längst keine Grenzen mehr kennen und sich Menschen weltweit auch für gemeinsame Anliegen in vielfältiger Weise einsetzen. Wenn heute mehr denn je im Hinblick auf die Problem der Zukunft nach Weltvernunft, Weltverbundenheit und einem entsprechenden Bewusstsein gerufen wird. Dann hat die Theologie die Chance, darauf eine Antwort zu geben. Zu überlegen, wie die nicht nur in Paulus als Christus geltende Weisheit zur gemeinsamen Bestimmung zu machen wäre. So zumindest die wissenschaftliche Grundlage für den Friede zwischen den Kulturen zu schaffen. Und diese grenzüberschreitende Vernunftreligion ist möglich.  

 „Sohn und Vater“ sind keine Hirngespinste, an die man aber-glauben muss. Wo wissenschaftlich klar gemacht wird, wie der Sohn die in früher Ökologie (aller monistisch verstandenen Natur) begründete Weisheit war. Die im Westen in Gestalt eines Weisheit lehrenden Gottessohnes zur kulturellen Größe gebracht werden musste. Wie dieser griechische Öko-Logos oder jüdische Weisheit „Christus“ von einem unbestimmbaren höchsten Sinn ausgingen. Und so einzig auf diesen als Vater aller Vätergottheiten (Vegetations- oder Weisheitsverkörperungen, wie den jüdisch einen Unsagbaren) verwies. Da lassen sich Sohn und Vater heute dort erkennen, wo die Natur in Vernunft erklärt wird, die ökologische Weisheit oder Weltvernunft wieder eine reale Größe ist. Die auf ihren ewigen Sinn, einen menschlich unbestimmbaren Grund verweist. Was kein neuer Beweis alter Gottheiten, sondern aufgeklärten wahrzunehmen ist, sich christlich einzig wieder im natürlichen Werden, wie der Weltgeschichte (Sohn-Logos) offenbart.

Oder einfach: Wo die Welt in sinnvoller Weise erklärt, Weltvernunft gefordert oder von Weisheit gesprochen wird, da ist deren Sinn/Vater offensichtlich. Der über kulturelle Grenzen hinweg, begeistert vom natürlich Gegebenen zu feiern wäre, um dann in Gemeinsinn zu leben.

Auch wenn wieder argumentiert werden muss, warum die Zeit reif ist. Hier werden nicht wie bisher (unter www.jesus-lebt-wirklich.de, auch in den Vorlesungen gesammelte) Belege geliefert, dass der historische Jesus Christus kein egal wie gestrickter junger Mann, sondern eine in natürlicher Schöpfung begründete und so kulturelle Heilsgröße war. Wie daher nur die Voraussetzungen der Lehre zu ändern wären. Indem nicht weiter ein junger Mann, sondern der historische Jesus Christus, die so zeit- und kulturgerecht zum Ausdruck gebrachte natürliche Weisheit „Christus“ an den Anfang gestellt wird. Und so der geschichtlichen Realität entsprochen, die christliche Religion wieder auf vernünftige Beine gestellt wird.

Hier werden die Folgen ausgemalt, die ein aufgeklärter Verstand für die Versöhnung zwischen Wissen und Glauben, den Friede der sich heute täglich blutig bekämpfende Kulturen, wie eine schöpferisch gerechte, gem-ein-sinnige Lebensweise in einem ganzheitlichen Weltverständnis haben könnte.

 Die Aufgabe einer Vernunftreligion, bei der die in antiker Ökologie (Logos) begründete Weisheit als das historische, wie biblische Wesen „Christus“ verstanden wird, ist die dankbare Begeisterung mündiger Weltbürger für alles natürlich Gegebene, einen dem natürlichen Lebensfluss, dem ökologischen Ganzen zugrunde liegenden Sinn/Grund allen Seins. Und damit eine umfassende und kulturbestimmende Begeisterung für die sich daraus ergebene schöpferische Verant-wort-ung im Gemeinsinn. Was mehr zur Verwirklichung dessen beitragen kann, was wir als Weltvernunft oder Ökologie des Menschen fordern, auf Weltklima- oder Friedenskonferenzen vereinbaren, als alle Gesetze, Proteste und gegenseitige Moralpredigt.

Auch wenn die Verwirklichung von Vernunft, ebenso wie kultureller Friede durch Kulturaufklärung (statt Ablehnung), wie sie in der Weihnachts-, Neujahrs- wie Erscheinungsgeschichte bei modernen Weisen ausgemalt wird, in weiter Ferne liegt oder ganz in Frage zu stellen ist. Allein die wissenschaftliche Redlichkeit im Sinne der Aufklärung, auch mit Blick auf die Geschwisterreligionen, fordert das heute gegebene Wissen konsequent weiterdenken. Damit die christlichen Wurzeln aus völlig neuer, aber realgeschichtlicher, wie biblischer Perspektive zu beleuchten. Um so die Grundlage für kulturellen Friede einer nicht allein christlichen Vernunftreligion zu schaffen.

C)     Chance der theologischen Wissenschaft:

Im aufgeklärten Verständnis des historischen, wie biblischen Jesus, hat die theologische Wissenschaft die Chance, die christliche Religion zu einer „Kultur ökologischer Vernunft“ in gemeinsinniger Verantwortung  werden zu lassen. Deren Aufgabe es wäre, im ökologischen Ganzen, wie der daraus abgeleiteten Weisheit, Weltvernunft, wieder den wissenschaftlich für tot erklärten, nur noch dem Buch oder Bauch nach geltenden, so gerade bei Christen „abgeschriebenen“  Grund/Sinn aller Kreativität zu feiern. Womit aus Begeisterung für das Leben, wie alles natürlich Gegebene als schöpferischer Wirklichkeit (Wort) eine Verant-wort-ung mündiger Weltbürger entstehen könnte.

Das heute gegebenen geschichtliche Wissen um kulturhistorische Fakten, die dann in den  Vorlesungen in Heidelberg bestätigt, anhand der dortigen Ausführungen dargelegt wurden und gegen die es scheinbar keine historisch-wissenschaftliche Argumente gibt, hat den Weg frei gemacht.

Wenn es noch ein einziges historisches-wissenschaftliches Argument gibt, dass der historische Jesus nicht die kulturgerecht ausgedrückte Weisheit, so historisch gegebenes Heil, sondern doch nur ein bibelschlauer Handwerksbursche war, der als Weltbestimmung, Weisheit oder Natur-/Vernunftlehre (Logos) und damit einzig auf den Vater verweisender Sohn Gottes und Christus nur hingestellt wurde, bitte her damit.

Wenn nicht, ist es Aufgabe insbesondere der theologischen Wissenschaft, unvoreingenommen die in Ökologie, wie auch kultureller Evolution bezeugte Vernunft/Weisheit wieder zeit- und kulturgerecht als Christus zur Welt zu bringen: Die Voraussetzungen für einen nicht allein christlichen Kult zu schaffen, der die ökologische Weisheit und ihren ewigen Grund auf allen kulturellen Instrumenten feiert. Und so mündige Menschen dafür begeistert, das in Liebe zu leben, was bisher gegenseitig meist nur vergeblich gepredigt wird.

Im Neujahrswunsch an alle in Heidelberg theologisch Verantwortlichen werden unter….

1. Historische Fakten als Voraussetzungen aufgezeigt.

2. Die alte Weihnachts- (oder Erscheinungsgeschichte) vom aufgeklärten Verstand aus (auferstanden) dargestellt.

3. Im Hauptteil beschrieben, wie die Religion meist von bisher glaubenskritischen Naturwissenschaftlern auf die Beine der Vernunft gestellt und so ihre evolutionäre Notwendigkeit naturwissenschaftlich begründet wurde. Wie daher Christus als die allseits vergeblich geforderte ökologische Weisheit, Weltvernunft definiert, so auch die Weltbilder wissenschaftlich versöhnt wurden.

Sehr geehrte Damen und Herren,

meine besten Glückwünsche zum neuen Jahr verbinde ich mit der erneuten Bitte, den historischen Jesus erst persönlich, dann öffentlich aus einer völlig neuen, aber geschichtlich realen Perspektive zu hinterfragen. Was sich auch in geschichtswissenschaftlicher Redlichkeit, wie auch in Bezug auf die biblische Auslegung nicht mehr umgehen lässt. Sie haben die Chance, so die wissenschaftlichen Voraussetzungen zu schaffen, damit nicht nur die Geschichte „Jesus Christus“ weitergeht: in Gemeinsinn zu einer Vernunftreligion als „Kultur der Nachhaltigkeit“ führt.

Die unter 3. erzählte Geschichte, wie sich auf dem Universitätsplatz und der Peterskirche selbst naturalistische Atheisten und Humanisten aus wissenschaftlicher Redlichkeit eingefunden hatten, um die christliche Religion wieder auf reale Beine zu stellen zeigt: Ein kleiner der Schritt von Ihnen wäre die große wissenschaftliche Voraussetzung, um echtes Heil, Ganzheit in Kultur zu bewirken.

Auch wenn ich in einzelnen Schlüssen falsch liege, insbesondere der Weg weiter zu bedenken wäre, warum die in früher Ökologie (Logos) begründete Sinnhaftigkeit/Weisheit als Christus den bekannten Weg in menschlicher Ausdrucksweise/Gestalt gehen musste.

Die Tatsache, dass kein bibelschlauer Handwerksbursche die Bestimmung gebende Offenbarung der Vätergottheiten, der Logos-Christus und das so gegeben Heil „Jesus“ im Sinne der Propheten war, liegt auf dem Tisch. Wie es die Vernunftlehre/Weisheit und das davon ausgehende Heil „Jesus“ war, der sich auf dem ewigen Weg nach Jerusalem mit den Schriftgelehrten und Pharisäern auseinandersetzte, im Prozess der Zeit verurteilt oder auch bei eigenen Jüngern missverstanden wurde, daran führt kein Weg mehr vorbei. Denn was der Antike Bestimmung gab, den Sozialehren zugrunde lag, die Vätergottheiten, wie den unsagbaren Sinn/Grund allen Seins neu erkennen ließ, wissen Sie. Auch was von jüdischen Schriftgelehrten, wie römischer Tradition als die Heilswirklichkeit „Jesus“ oder als wahrer jüdischer König, Gesalbter (Christus) abgelehnt und verurteilt, in menschlicher Gestalt das Licht der Welt erblicken musste, war die in Vernunftlehren (Logos) begründete Weisheit, die Sie kennen.

Wie Ihnen bekannt, war für hellenistischen Juden der Kosmos, damit die Naturlehre (Logos) der neue Tempel (Vergegenwärtigung schöpferischer Wirklichkeit: prophetisches Wort), wovon die Weisheitslehren ausgingen. Daher ging der dem neuen Testament zugrunde liegende Bund/Verstand, bei dem in den ersten Jahrhunderten dann maßgebend die Philosophen Alexandriens nicht nur über das Wesen, sondern die Wesentlichkeit der Verehrung von Vater und Sohn stritten, völlig unmöglich von einem jungen Guru aus.

Sie wissen auch, dass Philosophen wie Seneca oder Cicero nicht nur die frühhumanistischen Soziallehren, wie der Stoa, aus der Naturlehre ableiteten. Weil sie so dort auch den Sinn/Grund des monistischen Ganzen als Voraussetzung ihrer Vernunftlehre erkannten. Den sie in Jupiter oder Zeus als Vater aller inzwischen in Natur/Vernunft erklärter Götter,  Philosophenkaiser wie Marc Aurel auch Mischformen, wie Serapis verehrten. Was von anderen Kaisern wie Domitian auch als christliches Wesen gesehen wurde. Ähnlich wie die synthetische Lehre der Hypsistarier (hysistos der Höchste), die orientalische Religion mit dem Judentum verbanden und in der Synagoge eine höchste Wesentlichkeit auch „christlich“ ehrte.

Von den vielfältigen anfänglichen Kirchen und Christentümern, wie dem Elemente aus allen Weltreligionen und philosophischen Systemen aufnehmenden Manichäismus, ganz zu schweigen. Was hat es mit historischer Wissenschaft zu tun, dies alles als Verherrlichungs-Maschinerie auszugeben, um die Sekte eines Handwerksburschen für hellenistische Bildungsbürger apologetisch aufzuwerten und dann auch noch den damaligen Denkern unterstellen zu müssten, auf diesen Schwachsinn hereingefallen zu sein?

Dass sich dann mittelplatonisch hochgebildeten Kollegen der antiken Philosophen in römischer Nachbarschaft, die als Verfasser von Texten, wie dem wahrscheinlich aus Rom stammenden Markusevangelium oder auch die hinter Johannes stehende griechischen Philosophenschule gelten, auf einen jungen Mann als fleischgewordenen Logos beriefen, ist völlig ausgeschlossen. Warum für sie aber das Heil der Zeitenwende darin bestand, die Weltvernunftlehre, Weisheit in der bekannten Form zu Welt zu bringen, lässt sich heute gut verstehen. Und nur in dieser Reihenfolge kann die Geschichte gelesen werden.

Philosophen, die den Sinn des Seins in Vernunft bedachten, daraus das rechte Leben ableiteten, haben weder einen jungen Galiläer als Gott, noch darin die Offenbarung und Bestimmung des Lebens gesehen. Warum aber die philosophisch aus einem universalen Sinn abgeleitete Weisheit nur in einer menschlichen Gestalt zur Kulturbestimmung des Wesens wurde, ist verständlich. Dies wird daher nicht nur in der Paulusliteratur, sondern noch konkreter von den Vordenkern der Kirche begründet. Daher lässt sich der Geschichtsverlauf nicht weiter auf den Kopf stellen. Ein Weisheitslehrer wäre nicht als die maßgebende, in Natur begründete Weltbestimmung gesehen worden, die den Weisheitslehren zugrunde lag. Ebenso, wie kein bibelschlauer Handwerksbursche den unsagbaren Sinn/Grund allen Seins offenbar gemacht hätte oder ab sofort maßgebend für das Recht, wie die rechte Lebensweise gewesen wäre. Wenn das weiter unterstellt wird, dann war alle Archäologie und Forschung um die alte Geschichte, wie die gesamten antiken, kosmologisch orientierten Hochkulturen völlig umsonst.

Was Juden galt und inzwischen auch von römisch-griechischer Philosophie bedacht war, musste in menschlicher Form, fleischgeworden ausgedrückt werden. So war auch diese Ausdrucksweise kein Scheinwesen, sondern kreative Wirklichkeit in Kultur. Aber nicht umgekehrt. Was auch in seiner Verehrung  als Wesentlich für die Kultur in Vernunft/Natur begründet war und daher in seiner zukunfts- aber volksgerechten Form/Ausdrucksweise diskutiert wurde, war das, was heute als Weisheit/Weltvernunft und ihr zugrunde liegender Grund gilt und sehn-süchtig beschworen wird.

Auch wenn es nicht um die schlauen Sprüche eines Handwerksburschen ging, der laut Lehre zwar nicht lesen konnte, aber heute als besonders bibelbelesenen gilt. Die Evangelien sind in ihren ganz bewusst komponierten Geschichten und Logien (Weisheitslehren) keine frei erfundenen Märchen. Sie handeln wie Ihnen bekannt vom Menschensohn als universalem Verstand, wie dem Sohn Gottes, dem Christus, damit der in Natur begründeten Weisheit. Diese war bekanntlich aufgeklärten Juden das Wort, neuer Tempel, hatte als jüdischer König (Gesalbter, Christus) jetzt Weltgültigkeit. Doch damit wird an keiner Stelle die Geschichte eines Heilspredigers geschildert, sondern des historischen Heils: Jesus. Das in einem neuen Verstand/Bund begründet war, wie er historisch im hellenischen Judentum und dessen Weisheitslehren beschrieben wird.

Zwar hat im Neuen Testament erst Erasmus Rotterdam die Gottesnamen oder Christustitel einheitlich, wie auch Luther volksverständlich in „Jesus“ übersetzt. Melanchthon begründete dies nach einer in dessen Dokumentation zu findenden Notiz an einen Apothekerfreund in „Jesus Sirach“, damit jüdischer Weisheit in zwischentestamentlicher Zeit. Aber es geht um die Geschichte dieser heute fast allen aufgeklärten Menschen am Herzen liegenden, aber nicht gehaltende Weisheit als „Christus“. Die zum wahren König im Kopf der Menschen werden sollte, immer noch auf dem Weg ist. Was im hellenistischen Judentum als Heil im Sinne Josua, lat. „Jesus“ eine historische Größe war, so auch definiert wurde. Dieser Jesus war auf dem ewigen Weg von Galiläa (dem Heidenland), nach Jerusalem, wurde von den jüdischen Schriftgelehrten, wie römischer Autorität verurteilt.

Was den aufgeklärten Juden als frühe Philosophen geltenden Moses-Propheten gegebene Gesetzgebung/ Bestimmung (Wort) war, wurde jetzt in den antiken Natur-/Vernunftlehren (Logos) wahrgenommen und stand in Auseinandersetzung. Die Geschichten sind bekanntlich keine Storys aus dem Leben eines religionsrebellischen Landstreichers. Sie schildern die  Ablehnung des echt historischen Jesus Christus durch die Schriftgelehrten, wie Sie das vom aufgeklärten hellenistischen Judentum kennen. Ebenso wie die Missverständnisse bei den eigenen Jüngern, die wie gelehrt, bis in die frühe Kirche reichen. Letztlich lassen sich alle Bedeutungsaussagen dieser Theologiegeschichten (der Theologie des Neuen Testamentes) im hellenistischen Judentum, der Heilswirklichkeit „Jesus“ in dessen neuem universalen Bund/Verstand erklären.

Wie Ihnen bekannt, wurde das damals für alle philosophischen Sachverhalte übliche rhetorische Schäma einer volksgerechten, sich mit der Zeit ent-wickelnden Bildgeschichte, in Paulus beschrieben. Auch die Paulus-Literatur handelt nicht von einem jungen Handwerksburschen, sondern wie gelehrt, von in Naturlehre begründeter Weisheit=Christus. Die hier vom gewandelten Pharisäertum aus, die neue Theologie (die keine starre nationale Gesetzeslehre für Beschnittene mehr ist) in Briefform den verschiedenen christlichen Denkweisen der Zeit darlegt.

Auch wie sich die Weisheit/Christus mit alter jüdischen Gesetzeslehre auseinandersetzt, wird in Ihren Vorlesungen bestens geschildert. Doch danach geht es weder um einen häretischen Handwerksburschen, noch Hirngespinste, die dessen Sektenverfolger hatte und dazu nur die Lehren der Zeit abgekupfert hätte. Die in Natur-/Vernunftlehren (Logos) begründete Weisheit der Zeit war eindeutig die neue theologische Größe und kulturgerecht vermittelt geworden. Was  jüdisch-christlich über die jüdische Gesetzeslehre, wie die Lehren der philosophisch abstrakt bleibenden Stoa oder die intellektuellen Weisheitslehren Alexandriens hinausging.

Wo der fleischgewordene Logos der Sohn war, der einzig den Vater offenbarte, so universale Bestimmung war. Da kann es völlig unmöglich um den heute unterstellten jungen Mann gegangen sein und seinen Sektenverfolger. Da ist dieser als kulturgerechte Ausdrucksweise (Fleischwerdung) des Logos, damit in früher Ökologie begründeter Weisheit zu verstehen. Was wir an Weihnachten feiern ist die Geburt (menschlich kultur- und zeitgerechte Ausdrucksweise) eines himmlischen Kindes, das heute als Weltvernunft, ökologische Weisheit oder Humanismus eine konkrete Größe ist. Das Maria (das ausdrückende Wesen des Hellenismus, dann Mutter Kirche)  in kulturgerechter, volksbegreifbarer, allumfassender Weise zur Welt brachte, zum Licht der westlichen Welt machte. Das über alles Wirren bis zur Aufklärung leuchtete, so heute zu verstehen und wieder zur Bestimmung zu bringen ist.

Was laut dem Lukas genannten Literaten die heute vielgescholtenen Mutter „im Herzen bewahrte“, als Kind in Windeln in die Krippe legte, hat sich in Evolution ent-wickelt. Es ist u.a. als die ökologische Weisheit oder humanistische wie ganzheitliche Lebensweise zu verstehen, die allen engagierten Weltbürgern am Herzen liegt, heute mehr denn je gebraucht wird.

Und hierin liegt auch der Schlüssel, die anderen Religionen in ihrem Grund zu verstehen. Ein Grund, der nicht gegen die Wissenschaft spricht, sondern genau dort inzwischen wieder offensichtlich ist. Damit sind die wissenschaftlichen Voraussetzungen für eine Versöhnung „von Grund auf“ zu schaffen. Denn auch die sich bisher auf ihre nationalen Bücher und Gründergestalten berufenden Geschwister sind nur über das Christentum aufgeklärt zu begründen. Damit die Kinder Abrahams ihrem gemeinsamen Grund/Sinn und nicht nationalen Glaubensgesetzen aufgrund traditioneller Lehren, Buchstaben gerecht werden.

Allein ein öffentlicher  Anstoß theologischer Wissenschaft, die unvoreingenommen über den Schatten bisheriger Vorstellungen, damit auch eigener bisherigen Lehren springt und in aufgeklärter Weise nach dem historischen „Jesus Christus“ fragt. Der könnte wieder den Stein ins Rollen bringen, von dem an Ostern oft gesprochen wird.

Wer neben den Vorlesungen in Foren mit Atheisten diskutiert, gleichzeitig Veranstaltungen deutscher „Buchstaben-Kreationisten“ besucht, die zur Versöhnung von „Wort und Wissen“ die Arche Noah in damals kleinwüchsigen Tieren beweisen wollen, dem ist klar: Eine wissenschaftliche Aufklärung ist noch lange keine Weiterentwicklung im Kult. Der Weg zu einer christlichen „Kultur ökologischer Weisheit“ ist sehr weit. Doch eine Diskussion auf wissenschaftlicher Basis, die nur von Ihnen angestoßen werden kann, ist dafür die Voraussetzung. Und die entspricht auch wissenschaftlicher Verantwortung.

Durch Aufklärung über die wahren Wurzeln des Christuskultes lässt sich die lang ersehnte Vernunftreligion als „Kultur ökologischer Vernunft“ nicht allein im Namen Jesus weiterentwickeln. Von einer christlichen Aufklärung könnten so auch Impulse für andere Religionen ausgehen. Um die gegenseitig gepredigte Weltvernunft und ihren Sinn/Grund, in verschiedenen Namen zu feiern und in kulturellem Friede zu halten.

1.      Historische Fakten, die den Weg zur Weltvernunft frei machen

Auch wenn die allein die aufgrund der Vorlesungen bereits ausführlich beschriebenen historischen Belege (www.jesus-lebt-wirklich.de)  nicht erneut aufzuführen sind. Vorweg  einige Ihnen bekannten Fakten, die als wesentliche Voraussetzungen erscheinen, um in wissenschaftlicher Aufklärung das Christentum zu einer Ökologie und Gemeinsinn beflügelnden Vernunftreligion weiterzuentwickeln. Wie es dann in der Heidelberger Weihnacht unter 3. Beschrieben wird.

1.1.Grundlage des christlichen Glaubens

Die Himmels-, wie Naturbeobachtung aller alten Kulturen, auch der Ägypter, Perser, Hebräer, dann die antike Natur-/vernunftlehre (Logos) und so begründete Weisheit war wahrer Sohn „Christus“. Wo die in der Sonne begründete kreative Kraft des Ganzen kulturgerecht verehrt wurde, dann Hebräer nicht die Natur verehrten, sondern aus deren Sinn/Grund Gesetze (Thora/Wort) ableiteten, da hat dies dann kein Handwerksbursche übernommen, sondern antike Natur-/Vernunftlehre: Logos. Dies hat den namenlosen, nicht menschlich bestimmbaren Sinn/Grund allen Seins (JHWH) universal offenbar gemacht, der im alten Bund/Verstand bisher nur Beschnittene statt mysteriösen Opferkultes, menschlicher Gottheiten, Orakelglaube bestimmend war. So erst wurde die frühhumanistische Lehre, auch naturgerechte, gemeinsinnige Lebensweise, wie wir sie von der griechischen Philosophie kennen, im Austausch gegen Orakelglaube, Kaiseropfer und blutige Mysterien zur Verehrung alter Gottheiten, zur kulturellen Bestimmung.

Und so wenig wie der alte Bund/Verstand in einem wunderwirkenden Volksbefreier und Vielschreiber mit Namen Moses begründet ist, der beim Bergsteigen das Gesetz fand. Weil hier der aus Ägypten kommende Weg des bildlosen, götzenopferfreien Kultes zu bedenken ist. Wie dann der Verstand einer im kreativen Werden begründeten, von einem unsagbaren Sinn/Grund (JHWH) ausgehenden Bestimmung. Bei der die aus der in Naturprinzipien (Maat) begründete kosmologische Theologie Ägyptens mit zu bedenken ist. Ebenso wie die dann im persischen die Philosophie Zarathustras. Die von natur- und himmelbeobachtenden hebräischen Philosophen als Propheten weitergedacht wurde. Und wo dann eine Vielzahl von Vorschriften, die den gesamten Alltag im sozial-vernünftigen Miteinander regelten, sowie auf Nachhaltigkeit angelegt waren, aus früher Ökologie abgeleitet zum Kulturgesetz Beschnittener, der Thora wurden.

So wenige kann es dann bei Jesus, dem neuen Bund/Testament, der als lebendige Thora galt, Heil im Sinne der Propheten, um einen bibelschlauen Handwerksburschen gegangen sein.

Müssten sich Propheten wie Jesaja, die Heil für Israel in konkret beschriebener schöpferischer Macht erhofften, nicht im Grab umdrehen, wenn nun ein Handwerksbursche als große Erfüllung unterstellt wird?

Wenn so verhindert wird, dass die universale Begründung einer in frühem Naturverständnis begründeten prophetischer Bestimmung (Wort) in antiker Naturlehre bedacht wird, wie es von hellenistischen Juden bekannt ist und hier als Heil „Jesus“ definiert wurde. Dann ist es wahrscheinlicher, dass die wieder wütend aus dem Grab springen und klagen, dass Ochsen und Esel ihren Herren kennen, während Israel sich dem Verstand verweigert, als dass es anfänglich um einen egal wie gestrickten jungen Mann gegangen wäre. Der ist mit Blick auf das Wissen um die kulturelle Begründung der frühen Hochkulturen, aus denen das Judentum erwuchs, ebenso wie die antike Hochzivilisation und ihre Denkmodelle und Diskussionen bei der Entstehung der Kirche, völlig unhaltbar geworden.     

1.2.Kultur-Gebote gründen in zeitgerechter kreativer Vernunft

Bereits die über 600 für das soziale Miteinander, wie eine nachhaltige Lebensweise aufgestellten Lebensregeln der Thora gründen in völlig natürlicher Vernunft (Ökologie). Die wurden weder beim Bergsteigen neben Tontafeln gefunden, noch einem himmlischen Monster/Designer nur in den Mund gelegt. Sie waren auch keine willkürlich erfundenen Moralvorstellungen, die nach menschlicher Beliebigkeit vereinbart wurden. Sie wurden aus alter Ökologie, damit einem nicht menschlich zu bestimmenden, namenlosen, im Kult mit vielen Umschreibungen, auch alten Namen ausgedrückten Sinn/Grund allen Seins (JHWH) abgeleitet. (Wie daher kein junger Mann statt erstarrter Nationalgesetzlichkeit die neue Thora gewesen sein kann, muss nicht ständig betont werden.)

Die Verehrung des gemeinsamen Sinnes/Grundes (JHWH), sowie der davon ausgehenden, damit in natürlicher Schöpfung begründeten Weisheit als wahren König, statt menschlicher Gottheiten und Mysterien, führte im Exil zu einer verantwortlichen Lebensweise nach schriftlich fixierten Gesetzen (Thora als Gotteswort). Was in Schriftkultur vom Opferkult für mysteriöse Gottessöhne, Mythen, Orakel und den Kaiserkult, der die alten Hochkulturen groß gemacht hatte, darüber hinausgehend befreite. Was mehr noch als die nur staatstragenden mysteriösen römisch-griechischen Kultriten, für die die Zeit immer mehr ablief, auch verhaltensbestimmend war.

So war wahrscheinlich das Judentum und dessen Wandel zur Weltgültigkeit, wie wir es im hellenistischen Judentum beobachten können, das Vorbild für die unterschiedlichen anfänglichen Christentümer, Kirchen, wie vielfältige in Wissen und Erkenntnis der Zeit gründenden urchristlichen Bewegungen. Die dann auch zur allumfassenden Kirche wurden. Die die philosophische Vernunftlehre/Weisheit im jüdischen Stamm zur volksgerechten Ausdrucksweise (zur Entwicklung in Windeln gewickelt) im neuen Staatskult zur Kulturbestimmung machte.

Für Paulus, das gewandelte Pharisäertum, wie wir es im hellenistischen Judentum beobachten können, war nicht mehr die starre jüdische Nationalgesetzlichkeit Beschnittener maßgebend, sondern die Weisheit nach philosophischer Naturlehre, Weltbetrachtung. Was sich im nach dem rhetorischen Schäma im Volksverständnis erst noch entwickeln musste.

Denn in ihrer erstarrten Weise war auch die umfassende jüdische Gesetzlichkeit zur Zeitwende oft zum tauben, buchstäblich-starren Selbstzweck und so vergeblicher  Predigt von Werkgerechtigkeit geworden. Was insbesondere in der hellenistischen Diaspora nach neuem Bund/Verstand rief, der auch mit den philosophischen Vernunftlehren vereinbar war. So wurden von Juden, die nun das Alte Testament bildhaft lasen, die philosophischen Natur/Vernunftlehren als das den Propheten maßgebende Wort verstanden. Dies war die in kosmischer Wirklichkeit begründete Weisheit (Christus) und gleichzeitig Vergegenwärtigung des bildlos verehrten Grundes/Sinnes allen Seins: JHWH. Was als historisch gegebenes Heil Josua, lat. Jesus auch die kulturelle jüdische Abgrenzung aufhob, zu einem nun universal begründeten weltgültigen Juden-Christentum führte.

Auch die paganen philosophischen Lehren antiker Aufklärung hatten die Mysterien, die bisher staatstragenden Göttermythen und Kaiseropfer hinterfragen lassen. So entwickelten sich Modelle eines in monistischer Naturlehre (Logos) begründeten Monotheismus mit Zeus oder Jupiter an der Spitze des Pantheons oder der Auferstehung alter Götter in Mischformen wie Serapis. Der so mit dem Christus am Kreuz, der menschlichen Ausdrucksweise der Vernunftbestimmung, die das Kreuz ihrer Vorbilder tragen musste, vergleichbar war. Gleichzeitig war auch die Funktion des Kaisers als maßgebenden Repräsentanten kosmischer Ordnung und Rechtsprecher hinterfragt, wurden aristokratische Demokratiemodelle geprobt. Doch in all dem blieb die philosophische Soziallehre neben den Kultmysterien eine weitgehend abstrakte Größe, die erst im Austausch gegen mysteriös-menschliche Gottessöhne (deren Kreuz unsere Kultur bis heute trägt) kulturbestimmend wurde.  

Wo aber die Gebote von Anfang an in Natur/Vernunft gründeten, ist Benedikt XIV., der vor dem Bundestag den Grund allen Rechtes in ökologischer Lehre zu bedenken gab, sich dabei auf jüdische Weisheit, wie Stoa berief, zuzustimmen. Nicht die Traditionslehre oder einzelnen Religionen, die für die rechte Lebensweise begeistern müssen oder gar die Traditionslehren geben das Recht vor. Die im natürlichen Lebensfluss, damit auch Erfahrung begründete Weisheit der Gegenwart, war auch Grund christlicher Religion.

Und wo der bisher Gott genannte Grund des Rechtes laut Benedikt XVI. in Ökologie zu bedenken ist. Wo auch alle Predigten der protestantischen Pfarrer nicht mehr in der Bibel begründet sind, sondern in der Lebenswirklichkeit der Gegenwart. Ist da nicht auch klar, wo  die alten Gottheiten der Welt und Ihr Wort ihren Grund haben, zu suchen wären? 

1.3.Christus war die weltgültige Thora, Weisheit antiker Naturlehre als Weltkönig

Nach dem Wandel vom Mythos zum Logos entwickelten sich rund um das Mittelmeer zahlreiche, sich auf die Natur-/Vernunftlehre (Logos) als „Christus“ begründende Bewegungen eines antiken New Age, verschiedene Christentümer und Kirchen. Die mehr oder weniger an die verschiedenen Vorkulturen, die in Rom, Alexandrien oder Persien geltenden Kultkonzepte anknüpften. Wobei sich die Vordenker der Kirche für einen neue Volksreligion dann immer mehr am jüdischen Kult orientierten.

Die philosophische Lehre, die in Wirklichkeit Theologie war, hatte bei den Griechen und Römern das ausgelöst, was die zur Zeitenwende als frühe Philosophen gesehen Propheten vorgedacht hatten. Was sonst als Theologie, Lehre, vernünftige Rede vom wesentlichen Grund allen Seins (Gott) ist es, was wir bei Parminides, wie den anderen Vorsokratikern, dann Sokrates und Platon nachlesen?  Wenn Parminides nach Plutarch Recht gesprochen hat, dann hat er weder Mythen noch Bibel gelesen, sondern das lebendige Wort verstanden. Das von einem Sinn allen Lebensflusses ausging, den auch Heraklit im Fluss allen Lebens  früher Naturlehre (bei ihm erstmals „Logos“) hörte. Er hat wie bereits die Hebräer, dann Benedikt XVI. vor dem Bundestag, das Recht und damit auch dessen Grund, im Öko-Logos, dem natürlichen Lebensfluss wahrgenommen.

Nur dass hier dann im jüdisch-christlichen Sinne nicht nur das abstrakte philosophische Recht und die menschliche Rede, sondern auch die Religion, der Kult begründet war. Aber wenn von jedem kirchlichen Vordenker die philosophisch-platonische Bildung und Argumentation bekannt ist. Haben dann die theologischen Philosophen den Verstand verloren und jetzt einen bibelschauen Handwerksburschen als Logos-Christus, als Weltbestimmung gesehen? Wie das in Christologie heute getreu der Historien-Hypothese gelehrt werden muss, auch bei Geschichts- oder exegetischen Vorlesungen unterstellt wird.

Wer ab sofort jetzt auf den einzig zu verehren Sinn/Grund allen Seins verwies, kann nur das gewesen sein, was wir heute Evolution oder Ökologie nennen. Die christlichen Denker haben im jetzt weltgültigen Exodus die Philosophie im jüdischen Sinne weiterdacht, den Logos und seinen Vater an Stelle der menschlich-mysteriösen Gottheiten und Kaiser zum Kult gemacht. Dann den Logos/die Weisheit, die einzig auf den Sinn des Ganzen verwies, im noch wilden (von Weisheits-/Sinnlehre weit entfernten) Westen in menschlicher Gestalt eines Weisheit lehren Gottessohnes als Helden zur Welt bringen müssen. Und nicht umgekehrt.

Gleichzeitig waren vielfältige weitere christliche Bewegungen, Kirchen, die sich auf einen Sinn/Grund allen Seins beriefen. Die aber dann als sich zu Unrecht auf Wissen/Erkenntnis (Gnosis) berufend von den Vordenkern der jüdisch-christlichen Volkskirche als nicht tauglich für einen neuen Staatskult verworfen wurden. Meist mysteriöse, geheimnisvolle, weltverneinende oder dualistische Kulturmodelle und intellektuelle Lehren nur für Eingeweihte, die untauglich für einen gemeinsamen, umfassenden Volkskult waren. Die jedoch bei der Wanderprediger-Hypothese einzig als genau die „Gnosis“ (Wissen, Erkenntnis) gelten, auf die sie sich nach Sicht  der kirchlichen Erkenntnislehrer, die einen umfassenden Volkskult suchten, zu Unrecht beriefen.

1.4. In katholischer Kirche wurde die von einem natürliche Grund allen Seins ausgehende Vernunft und Weisheit in Jesus Christus als dem einen Gottessohn zum neuen Staatkult

Auch wenn die Vordenker der allumfassenden (katholischen) Kirche im allegorisch-bildhaften Verstand des Alten Testamentes die Brücke zu Moses bauten, so das Heil Josua, Jesus gegeben sahen und den Kult der Hebräer weiterführen. Auch bei diesen Christen waren dann nicht mehr die Buchstaben der Thora das schöpferische Gesetz.

Die gegenwärtige Natur-/Vernunftlehre (Logos) wurde als schöpferische Wirklichkeit eines ewigen Grundes/Sinnes, wahren Wortes auf-verstanden, war zur universalen Bestimmung, lebendiger Weisheit (Gesalbten, König im Kopf: Christus) geworden. In dem der von den hebräischen Propheten begründete, bisher nur Beschnittenen geltende Bund mit einem unsagbaren Grund/Sinn allen Seins im aufgeklärten Verstand auf neue Weise definiert wurde. Was zu harten Auseinandersetzungen, heißen jahrhundertelang anhaltenden christologischer Diskussionen führte, was als wesentlich zu verehrten war und wie das im Volk zu vermitteln war. Die letztlich dann nur durch die Autorität Roms beendet werden konnten.

1.5.Die Kult(ur) ist im ewigen Wandel, in aufgeklärter Weise weiterzuführen

Nicht erst seit dem ewig wandernden, im Wandel befindlichen, nur zeltenden Moses, worin in der Antike eine frühe Philosophie/Theologie erkannt wurde, ist die Kultur in ständiger Bewegung. Allein die Bibel ist in ihren fortgeschriebenen Mythen und dann auch den neutestamentlichen Geschichten ein Spiegelbild des ewigen Wandels und seiner Auseinandersetzungen mit den traditionellen Vorstellungen.

Gerade die Anfänge des Christentums, die alles Bisherige in Frage stellten, bekanntlich nicht nur den römisch-griechischen Kult, sondern auch die Thora oder deren Gott ganz verwarfen oder wie hellenistische Juden, dann die kath. Kirche diese neu bedachten, bildhaft verstanden und daran anknüpften, sind wegweisend. Auch wenn dann im aufgeklärtem Brückenbau frühkirchlicher Denker das Judentum auf kreative Weise weiterführten und dabei auch den griechischen Gottheiten gerecht wurden, um zur Volksbestimmung zu werden. Der Grund lag nicht im Gestern, auf das man sich berief und dessen Kultur man kreativ erfüllte, sondern in Gegenwart, dem neu gegebenen Verstand/Bund.

1.6.Religion hat im ewigen Aufdecken des Alten die Menschen für ein dem Öko-Logos gerechtes Leben zu begeistern, im kultur-/zeitgerechten Bezug mit dem natürlichen Sinn des Weltganzen zu versöhnen. 

Allein die Anfänge der christlichen Religion zeigen, wie es nicht darum ging, die Traditionslehre gar in ihrer Buchstäblichkeit oder alte Gottheiten zu bestätigen. Wie im Gegenteil davon befreit, neue Konzepte entwickelt wurden. Doch das Alte wurde nicht verworfen, sondern darauf aufgebaut. Nicht allein wie es oft an den  Kirchengebäude zu beobachten ist. Auch hinsichtlich der Inhalte musste in kreativer Weise und Weiterentwicklung an die alten Vorstellungen angeknüpft werden.

So lässt sich auch in der Entwicklung des Christentums über alle Wirren, Verirrungen hinweg ein ewiger, aber ganz gewaltiger Wandel erkennen. Nicht allein durch die Reformation, die darauf folgenden völlig neuen vielfältigen, auch spirituell-vergeisterten Bewegungen und das dann notwendige Glaubens-Dogma in Bezug auf antike biblische Schriften. Was bis zur Aufklärung trug, heute so neuen Verstand/Bund möglich macht.

Denn wenn uns nun durch die Aufklärung die Chance und so Aufgabe erwachsen ist, die biblisch beschriebene schöpferische Vernunftwirklichkeit wie Bestimmung (Wort) und den gemeinsame Sinn/Grund, von dem diese ausgeht und auf den sie verweist, wieder dort zu verstehen, wo sie am Anfang hergeleitet wurden. Dann gilt es dieser kreativen-schöpferischen Aufgabe unvoreingenommen gerecht zu werden.

2.      Die alte Weihnachtsgeschichte im auf(geklärten) Verstand

Es ist die Geschichte, wie die von einem universal verstandenen Sinn/Grund allen Seins ausgehende (damit in Naturlehre : Öko-Logos begründete) Weisheit in Synthese von Judentum und römisch-griechischen Gottessöhnen als jüdischer König zur Welt gebracht wurde, so das Heil „Jesus“ war.

Oder einfach: Was wir heute als Weisheit oder Weltvernunft in Naturwissenschaft, Ökologie und Weltgeschichte (Evolution) begründen, wurde von den Vordenkern der Kirche auf kultur-zeitgerechte Weise zur Welt gebracht. Wurde so zu einer nun nicht nur für Juden, sondern Griechen geltenden universalen Kulturbestimmung, die ebenso wie ihr Grund zu lieben ist, um ihm gerecht zu werden.

Die Geschichte vom jungfräulich geborenen, nicht menschlich gezeugten Kind Gottes, das von einer Hebräerin im Stall der Davidstadt zur Welt gebracht wurde, ist eine historische Begebenheit, bei der es um Jesus Christus ging. Wie ihn Paulus, das sich jetzt in Weisheit nach philosophischer Naturlehre begründende Pharisäertum, auf universale Beine eines nun auch Griechen geltenden Heils „Jesus“ gestellt, zur Weltmission machte.  

Doch selbst die Lukasgeschichte zeigt Ihnen die Unhaltbarkeit heutiger Historien-Hypothese.

Dass hier keine historische Begebenheit im banalen Sinne berichtet wird, wie das bisher oft vertreten wurde, ist Ihnen längst klar. Doch die These, dass hier ein hochgebildeter Verfasser die Sekte eines bibelschlauen Handwerksburschen für hellenistische Bildungsbürger schmackhaft gemacht hätte, was bei „klein Jesus“ heute die einzige Erklärung bleibt. Die fällt selbst in dieser Geschichte flach. Die war weder ein frei erfundenes Märchen, um damit Bildungsbürger für die Sekte eines handauflegenden Heilspredigers zu begeistern, noch hätte das Sinn gemacht.

Was hätte es für einen Zweck gehabt, für die apologetische Aufwertung einer Handwerksburschen-Sekte, um diese hellenistischer Bildung schmachhaft zu machen, eine solche Geschichte zu erfinden? Da hätte man anders vorgehen müssen. Und wie sollten hellenistische Bildungsbürger auf einen solchen Schachsinn dann hereingefallen sein? Diese Frage stellt sich noch mehr, weil sie hier in „Volkssprache“, die die Vordenker der Kirche bewusst und begründet wählten, genau das schildert, was historische Tatsache war.

-Die Zeit, als alle Welt sich schätzen ließ… war genau die Zeit, in der neue Demokratiemodelle geprobt wurden, Augustus für seine über 25jährige Friedenzeit gelobt, als großes Vorbild messianisch für etwas verehrt wurde, was noch weniger mit Nero oder sich schnell wechselnden Soldaten-Kaisern zu machen war. Die Weisheit, die heute in Heidelberg in ihrer entwickelten Herrlichkeit als Kind in Windeln gewickelt vorgestellt wird, wurde daher bereits von hellenistischen Juden in einer Josefs-Geschichte (nach den Kirchenvätern gar dem römischen Senat) als Modell einer „Demokratie der Weisheit“ vorgestellt. (Nebenbei: Wie wissenschaftlich ist es, diesen Kirchenvätern weiter einen Handwerksburschen als Weisheit/Weltvernunft unterstellen zu wollen?)

-Josef, der auch in verschiedenen Philo-Geschichten für das Judentum stand, war nur der Ziehvater. Gezeugt war das Kind in natürlicher Lehre (Logos) durch deren höheren Sinn. Der sich auch den griechischen Philosophen,  jungfräulichen, unvoreingenommenen Denkern in aller Natur-/Vernunftlehre zeigte. Ähnlich, wie sie auch heute wieder in Heidelberg versammelt waren.

Was den Beruf des Bauhandwerkers betrifft, wäre hier möglicherweise auch an das jüdische Gottesverständnis eines Demiurgen, Bauhandwerkers im Himmel (heute Designers) zu denken. Der von der römischen Kirche der Markioniten zugunsten eine philosophisch erkannten höchsten Sinnhaftigkeit verworfen, dann dieser unterstellt wurde.

-Das Heil kam auf die Welt. Aber das war nicht der Junge eines Zimmermanns, der jetzt die Weisheiten der Welt von sich gab oder gar als Weisheit galt, hingestellt wurde. Das Heil war im hellenistischen Judentum lebendig. Hier wurde die schöpferische Bestimmung/Stimme (Wort), in antiker Naturlehre wahrgenommen und damit universale begründet, so der Sinn allen Seins auf lebendige Beine gestellt.  Die in natürlicher Schöpfung/Sinnhaftigkeit begründete Weisheit, die im jüdischen Sinne König sein sollte, in David verkörpert war, wurde zur Zeitwende als Heil im Sinne Josua, lat. Jesus definiert.

Dieses Heil (kein Handwerksbursche) „Jesus“ war angekündigt, machte nun das wieder bewusst, was den Bund der Hebräer mit einem unbestimmbaren Sinn/Grund allen Seins, statt mysteriöser und menschlicher Gottheiten oder Natur-/Sonnenvergottung ausmachte. Wo die Gottheit der Väter, der Vater im Sohn offenbar war, wurde diese im helleistischen Judentum als Heil „Josua, lat Jesus“ definiert, als in den Evangelien noch Gottesnamen standen, ein Pantokrator wie Zeus galt. Wobei selbst der bereits Ausdruck eines im antiken Monismus philosophischen bedachten höchsten Grundes allen Seins war.

So lässt sich zwar darüber streiten, ob das Heil bereits das Verständnis einer schöpferischen Bestimmung in Vernunftlehren, somit auch die Neudefinition JHWH war oder erst die kulturgerechte Ausdrucksweise der so begründeten Vernunftbestimmung/Weisheit durch die Kirche. Aber so wenig sich die Propheten in einem Guru begründeten, ist dann in dem, der heute als historisch gelehrt wird, das Heil im Sinne der Propheten zur Welt gekommen.

-Bethlehem, der Geburtsort im Stamme Davids ist daher nicht zufällig die Geburtsstätte eines Handwerkes und seiner  Frau und doch keine freie Erfindung. Lukas hat Theologiegeschichte geschrieben. Aber genau darum ist die heutige Verherrlichungs-Hypothese, die bereits Lukas unterstellt werden muss, haltlos. Die Geburt steht in der Bibel für einen Neubeginn. Und der war gegeben. Nur nicht in einem jungen Guru.

-Nazareth, der neue Wohnort von Josef. Das wird oft gedeutet im Sinn von Erneuerungsbewegungen des Judentums, etwa der Täufersekte von Nasiräern, naturasketischen Juden, wie sie auch in Johannes dem Täufer zum Ausdruck kommen. Möglicherweise wäre auch von einem der vielfältigen unterschiedlichen Christentümern zu sprechen, die das damals entstanden. Die aber allesamt nicht aus einem jungen Mann erwachsen sind.

Aber auch der als Nazareth geltende Vorort von Sephoris, was eine kulturell blühende antike hellenistische Metropole war, kommt in Frage. Wer sich Bildrekonstruktion in Filmform durch die Stassen von Sephoris wandert, die beeindruckenden hellenistischen Kultbauten betrachtet und wie hier die Bildung der Zeit unterwegs war, damit auch die in Naturlehre begründete Stoa. Der muss gar nicht so weit schauen, kann auch bei Nazareth bleiben. (Nebenbei: Wie dann und dort der in Dokumentarfilmen von führenden Theologen vorgestellte, seinem Vater helfende Handwerker zur Weltbestimmung geworden sein soll, was hat dieser Wahnsinn mit Wissenschaft zu tun?)

-Maria, die Mutter, das sinnlich hervorbringende, menschliche Bestimmung, wie ihren Sinn volksgerecht ausdrückende Wesen: Ob des Hellenismus, wo (der Legende nach) bereits die Kaisermutter Stücke vom Kreuz anschleppte, um die philosophische Sache anschaulich, für einen neuen Kult volksbegreifbar zu machen, Kirchen auf alten Kultstätten baute, ist eine historische Tatsache. Die auch an Mutter Kirche zu beobachten ist. Die die Weisheit der Antike, u.a. Alexandriens „in ihrem Herzen trug“ und dann ausführlich begründete, warum der Öko-Logos entsprechen der alten Götzenbilder im rhetorischen, volksgerechten Schäma Mensch, Kind werden, in Windel verpackt werden musste, um in sich mit der Zeit entwickelter Form zum Licht der Welt werden.

-Die Herberge… weil die natürliche Weisheit als Heilswirklichkeit „Jesus“ weder in den Hotels der römischen Hoheiten, der alten Tempel, noch der Synagoge Einlass fand, daher nicht alten Kult-Autoritäten, sondern nur Hirten vom Felde oder bei Matthäus dann auch Weise aus dem Morgen-Land gekommen waren.

-Wo Friede hergestellt wurde zwischen den Kulturen, da wird selbst in den Vorlesungen (wenn auch nur am Rande) immer wieder auf das hellenistische Judentum verwiesen, das jedoch nicht allein in Philo von Alexandrien die Brücke zwischen Alexandrien, Jerusalem, Rom und Athen baute.

-Die himmlische Stimme (Bestimmung, Wort) wurde dort bekanntlich wieder in Naturlehren wahrgenommen. Denn dort war der Kosmos zum Tempel, die philosophische Lehre zum prophetischen Wort, jetzt weltgültiger Bestimmung geworden.

Diese Geschichte hat sich der griechisch gebildete Theologie-Literat in Zeiten hellenistischer Hochzivilisation, in Mitten des Mittel- oder bereits Neuplatonismus nicht aus den Fingern gesaugt. Wie sollte er auf die Idee kommen, mit einer solchen Geschichte einen Sektengründer zum himmlischen Kind, damit zur Kulturbestimmung zu machen? Und das genau bei denen, die ihre Bestimmung, wie den zugrunde liegenden Sinn, ähnlich heute wieder aus dem monistisch erfassten Ganzen ableiteten. Es war ganz eindeutig Umgekehrt. Die der antike geltende Weisheit muss in der bekannten Form ausgedrückt, konnte nur als Gottessohn, himmlisches Kind zum Volkskult werden.

Stellen Sie sich vor, man würde Ihnen oder gar Ihren Kollegen von den naturwissenschaftlichen Fakultäten eine solche Geschichte erzählen, um Sie von Ihrer Natur-/Vernunftlehre abzubringen, ab sofort einen jungen Guru von der Heidelberger Hauptstraße als universalen Bestimmung anzusehen. 

Im Rahmen der nach heutiger Historien-Hypothese bereits Lukas zu unterstellenden Hellenisierung des blindwütig vorangestellten Handwerksburschen wäre eine solche Geschichte mit Sicherheit nicht sinnvoll gewesen. So zeigt selbst die Weihnachtsgeschichte, wie die Geschichte auf den Kopf gestellt wird, solange ein junger Mann als der historische Jesus unterstellt wird.

Nicht nur in der Weihnachtsgeschichte der griechischen Philosophenschule hinter Johannes, wo einfach der Logos (damit die in Natur begründete Weisheitslehre) Mensch wurde, kann es nicht um einen Heilsprediger gegangen sein. Wer dann als Weg, Wahrheit, Wort galt, auch Unbeschnittenen Bestimmung war, ist das, nach was auch heute als ökologische Weisheit alle rufen. Und deren kulturelle Funktion dann als die ent-wickelte Herrlichkeit zu erkennen ist, die bei Lukas in der Krippe in Windeln gewickelt wurde.

Und wenn diese Herrlichkeit (die einen sagen evolutionärer Humanismus, die anderen Ökologie des Menschen) auch heute wieder auf sinnvolle Weise zur umfassenden Kulturbestimmung wird. Dann ist wieder die Freude groß. Daher haben dann, wie später gezeigt wird, selbst erbitterte Glaubensgegner  Gloria und Halleluja gesungen, war so wieder Hoffnung auf neues Leben in veränderter Zeit.

Jesus Christus wurde entsprechend dem Stamm Davids zur Welt gebracht, kultur-/zeitgerecht ausgedrückt. Nur ging es dabei nicht um einen bibelschlauen Handwerksburschen, der heute vorausgesetzt wird. Da war kein Bangert, der einem Zimmermann untergeschoben wurde, damit seine gute Frau nicht wie sonst üblich gesteinigt wurde. Oder nur das Kind einer „jungen Frau“, die durch einen heute unterstellten Übertragungsfehler zur Jungfrau wurde. Auch dass Lukas & Co. so einen heilspredigenden Handwerksburschen den römische Gottessöhnen oder Kaisern gleichstellen wollten, die als Verkörperungen der Vegetation oder Sachwalter kosmischer Ordnung, in dieser Weise als nicht menschlich gezeugt galten, ist auszuschließen. Auch wenn sich die römischen Kaiser durch die Vergottung ihrer Vorgänger als Gottessöhne bezeichneten. Dann hat das nichts mit einem bibelschlauen Jungzimmermann zu tun.

Die philosophischen Denker dieser Zeit, die die „Natur der Götter“, damit dann auch deren Begründung im natürlichen Werden, ihre Funktion als Verkörperung zur Verehrung der Vegetation, wie menschlich-kreativer Tugenden bedachten. Die hätten Theologen, die einen jungen Galiläer als „Gottessohn“ oder allein in Schöpfung bezeugte Weltbestimmung, Krone allen Lebens ausgegeben hätten, eher wegen Geisteskrankheit bedauert, als sie auf diesen Unsinn hereingefallen wären.

Wenn heute unterstellt werden muss, dass auch ein theologischer Literat wie Lukas eine volksgerecht Geschichte von einem Gottessohn schrieb, die das christliche Wesen gleichzeitig als das verdeutlichte, was antiker Bildung galt. Dann ging es hier nicht darum, einen jungen Guru zum Gottessohn und Christus zu machen, als Heil auszugeben, sondern die Geschichte des der Antike in Vernunft gegebenen Heils volksgerecht zu beschreiben. Wie auch hellenistische Bildung, deren Sprachstil mit einfloss, diese Volksgeschichten in ihrer Bedeutung erkannten, wird von Ihnen gelehrt.

Sie wissen auch, was allen philosophisch-theologischen Denkern dieser Zeit, damit auch einem theologischen Literaten galt, der hinter der Lukasgeschichte steht: Eine in Natur-/Vernunftlehre gezeugte Bestimmung, die auf einen höchsten Sinn/Grund allen Seins verwies. Und die im jüdischen Sinn dann zum christlichen Kult, als Gottessohn zur Welt gebracht, in menschlich-kulturgerechter Form ausgedrückt wurde. Und nicht umgekehrt

Sie kennen heute auch die heiße christologischen Diskussionen über das, was als Natur und daraus abgeleitete Vernunft, Weisheit gezeugt ist und was als ungezeugte höchste Wesentlichkeit gesehen wurde. Die Weisheit, die als Sohn zur Welt gebracht, menschlich ausgedrückt wurde, war in Natur/Schöpfung bzw. einem Sinn/Grund allen Seins bezeugt und galt als dessen einziger Zeuge.

Sie wissen auch, was als Sohn einzig auf den Vater verwies und warum der ohne den Sohn (die Vernunft-/Naturlehre Logos) nicht gewesen wäre. Und auch die Debatten, wie die in natürlicher Sinnhaftigkeit bezeugte Weisheit „Christus“ im rhetorischen Schäma dem Volk vermittelt werden, im Westen in der bekannten Gestalt eines Gottessohnes zur Welt gebracht werden musste, ist Stoff heutiger Vorlesungen.

Weihnachten, das wahre Geburtsdatum

Und so ist auch zu verstehen, warum die Geburt natürlicher Weisheit (Christus), die am Geburtstagsfest des Sol Invictus (der echt unbesiegbaren Herrlichkeit der Sonne) gefeiert wurde, mehr als eine Übernahme alter Gewohnheiten war um sich damit zu schmücken. Die Wintersonnenwende ist nicht nur der sinnlichste Ausdruck für die kreative sinnvolle kosmische Wirklichkeit und damit Weisheit. Sie steht auch für einen natürlichen Wandel, einen ganz natürlichen Neubeginn. Nicht der 6. Januar, der mit der Taufe Jesus oder den Weisen aus dem Morgenland der verschiedenen Erdteile verbunden wurde und das älteste kalendarisch festgelegte Fest der Kirche war, ist im Westen zu Weihnachten geworden, sondern die Wintersonnenwende.

Von der Übernahme alten „Aberglaubens“ zu reden, wäre für eine Theologie, die sich in einem jungen Mann begründet, sicher fehl am Platz. Denn alle alten Mythen, die sich hinter dem Weihnachtsfest verbergen, haben mehr mit schöpferischer Realität und damit der selbst Indianern geltenden Weisheit zu tun, als der Aberglaube an einen Guru.

Wo aber die Sterne der Sumerer, die Kelten, Perser, Römer, gar Sisyphos und Buddha in modern Weihnachtsbetrachtungen mit einbezogen werden. Da ist es verständlich, dass neben dem berechtigten neuen Exodus, dem Osterfest, im germanisch-keltischen Westen auch ein Weihnachtsfest mit mythologischen Parallelen aufgenommen wurde. Egal welcher Herleitung. Das gehörte zum Heil, der unversehrten Ganzheit in Kultur. Doch um einen jungen Handwerksburschen, der als lebendige Weisheit/Logos zur Welt kam, ist es am Weihnachtsfest nicht gegangen. Noch dass der wegen Häresie angeklagt, dann zufällig kurz vor dem Exodusfest gehängt und im Geist seiner Anhänger an Ostern als neuer Gott erschien. So wird nicht nur die volksgerecht zur Welt gebrachte, sich entwickelte Weisheit abgetrieben. So wird selbst der alte Exodus, wie der neue universale Verstand/Bund, den Sie ihn im hellenistischen Judentum beobachten können, wieder ans Kreuz genagelt.

Die in Natur-, wie Himmelsbeobachtung, dessen Sinn (Wort) geborene, in menschlicher Gestalt im Stamme Davids durch Mutter Kirche als Wort vom Kreuz ausgedrückte Weisheit ist eine reale Größe geworden. Und die kann in aufgeklärter Anknüpfung an die ehemals tragenden, bei den Geschwisterreligionen noch tragenden Kultvorstellungen wieder zur tiefgreifenden Kulturbestimmung werden. Die Weihnachtsgrippe wird weiter gebraucht, ebenso wie der germanische Weihnachtsbaum.

Doch wenn von theologischer Wissenschaft keine Aufklärung betrieben wird, bleibt kaum mehr als Konsumrausch und Waldfrevel. Das Gegenteil von ökologischer Vernunft und Gemeinsinn.  

3.       Als die Weisen des 3. Jahrtausend nach Heidelberger kamen:

 Jesus Christus in Vernunft wieder lebendig, natürliche Weisheit als Gotteswort verstanden, die Religionen rational begründet und von Grund auf versöhnt wurden.

Der Anstoß Heidelberger Theologen, im historischen Heilswesen Jesus die in antiker Naturlehre begründete Weisheit, statt eines Handwerksburschen zu hinterfragen, hatte die Lawine in Rollen gebracht. Noch einer großen öffentlichen Diskussion waren dann moderne Weisheitslehrer aus der gesamten Welt nach Heidelberg aufgebrochen. In der Herrlichkeit, die ihnen am Herzen lag, konnten sie nun in aufgeklärter Weise das dessen sehen, was als Sohn/Wort in die Wiege westlicher Kultur gelegt wurde.

Eine solche Weihnachts-, Neujahrs- und Erscheinungfeier hätte man sich in der Heidelberger Universitätskirche nicht träumen lassen. Nicht erst als am 1. Weihnachtstag Johannes gelesen wurde, wo eine griechische Philosophenschule nach Professor Lampe von einer auch der Christologie Alexandriens zugrunde liegenden, in Naturlehre (Logos) begründete Weltvernunft („ja Herr Lampe, in kulturgerechter Ausdrucksweise, menschgeworden - aber nicht umgekehrt“) als Jesus Christus  handelt. Als was die griechische Philosophenschule, die den Sinn/Grund allen Seins und die darin begründete Bestimmung im Sinne der hebräischen Moses-Propheten bedachte, auch die anderen Jesusgeschichten interpretierte. Denen dann allen bisher blindwütig  eine Wanderprediger-Verherrlichung unterstellt wurde. Bereits am Heiligabend, als es um die wohlbekannte Lukasgeschichte ging, hatten sich naturalistische Atheisten, Kommunikationswissenschaftler, Moslems, Juden, Grüne, eine Vertretung deutscher Kelten, Taoisten und viele moderne Weisheitslehrer eingefunden.

Die Religion, die auch im Missbrauch zur großen Gefahr für die Menschheit geworden war oder die Kraft religiöse Gefühle verschwendete, wurde dank christlicher Aufklärung  in Ökologie, wie evolutionärer Sinnhaftigkeit, der so vielfach geforderten Vernunft und Weisheit, wie deren mit JHWH umschriebenem Sinn/Grund begründet. Aber auch ihre Aufgabe wurde darin erklärt, die Weisheit, nach der inzwischen alle Welt rief, zur begeistert gelebten Kult(ur)bestimmung mündiger Zeitgenossen (bei Christen im Namen Jesus) zu machen. Selbst die Funktion des Kultes und seiner Kultpraktiken und die gemeinsame Kirche wurde dann naturwissenschaftlich geklärt.

Gar Indianer, die so ihren schon vor Jahren den „Weisen Mann“ wegen dessen unökologischer Lebensweise durch den Häuptling Seattle ansprechenden „großen Manitu“ bestätigt sahen, waren zu sehen. Auch junge Christen, die den charismatischen Religionsrebellen als selbstverständlich ins Herz geschlossen hatten, wollten jetzt die Geburt der Weisheit (kreativer Vernunft und Gemeinsinn, Ökologie in Kultur) mitfeiern. Schließlich sollte die bisher von allen gutmeinend vergeblich herbeigeredete Weisheit als gegenwärtiges Gotteswort zur Welt gebracht, zur Kulturbestimmung werden. Der Anstoß zur Aufklärung, für den die Zeit längst fällig, mehr als gekommen war, ging von der Universität Heidelberg aus. So dass dort jetzt die große Feier stattfand.

Denn nicht die Verleugnung Jesus als Christus, sondern die Begründung von Christus (natürliche Weisheit, die auf ihren Sinn verweist, von diesem ausgeht) so das Heil als historische Größe im Sinne Josua, lat. Jesus, stand auf dem Programm. Die Zeit war gekommen. Das, was durch das aufgeklärte hellenistische Judentum, gewandelt Pharisäertum (Paulus) zur Weltmission wurde, war nun in ent-wickelter, aufgeklärter Weise zu verstehen. Die Voraussetzungen dafür waren auf vielfache Weise gegeben, so dass ein kleiner Anstoß genügte.

Theologen der Universität hatten den Stein ins Rollen gebracht. Als sie in einem dann Schlagzeile machenden wissenschaftlichen Beitrag den allseits geliebten  gutherzigen jungen Mann aus Galiläa in Frage stellten.  Dabei zu bedenken gaben, ob nicht auch Lukas beim „Es begab sich aber…“ von dem handelt, was bekanntlich die griechische Philosophie als Logos (Vernunftlehre), Juden als Weisheit in Natur, deren Sinn/Grund begründeten, damit das so gegeben Heil „Jesus“ war.

Die Zeit für das aufgeklärte Verständnis und den folgenden Geisteswandel war da. Wie bei einer Lawine, die ins Tal rollt, hatte der historisch-wissenschaftlich fundierte Beitrag eine weit über die Theologie hinausgehende Kulturdiskussion über eine christliche Vernunftreligion ausgelöst. Wenn entsprechend der christlichen Anfänge das Gotteswort nicht mehr in nationalen Büchern gelesen, sondern die aller Welt am Herzen liegende natürliche Weisheit in einer christlichen Vernunftreligion bestimmend werden und Friede zwischen den Kulturen ermöglichen sollte, war das allen modernen Weisen mehr als wichtig. Wobei auch alle Theologen behaupteten, sie hätten es heimlich schon immer gewusst, schon immer von Weisheit geschrieben, den Logos-Christus als das eigentliche Wesen gesehen…

Auch Peter Lampe konnte sich darauf berufen, dass er bei seinen Vorlesungen über die Evangelien und Ihre Theologie oder Paulus seine Studenten, wie einen kritisch fragenden Gasthörer ständig darauf verwies, dass es hier nicht um den historischen Jesus, sondern die von den Philosophen in Natur- begründete Vernunftlehre und Weisheit ging. Wieso er dann seine Studenten im Glauben lies, ein Handwerksbursche sei in Visionen, den von ihm in „Die Wirklichkeit als Bild“ beschriebenen Massenhalluzinationen seiner Anhänger zum christliche Grund, dann apologetisch als Logos/Weisheit ausgegeben geworden, musste nicht weiter diskutiert werden. Nicht weil Weihnachten war. Sondern weil von Heidelberg dann der Anstoß ausging, die Geschichte christlicher Religion wieder in ihrer Realität zu erklären, die Vernunft und Weisheit als Kulturbestimmung zur Welt zu bringen.

3.1.Naturalistische Atheisten waren theologische Begründer der Vernunftreligion

Wo nicht weiter ein junger Heilsprediger durch die Hörsäle gejagt, sondern an der Hochschullehre der Grund christlichen Glaubens in natürlichem Wissen, Erkenntnis und so begründeter Weisheit (Christus) gelehrt wurde, warf dies ein völlig neues Licht auf die gesamte christliche Lehre. Auch Paulus war so als gewandeltes Pharisäertum zu einer sich in philosophischer Naturlehre  begründeten Theologiegröße geworden, die in universaler Weisheit das prophetische Wort/Thora verstand. Nachdem es als Aufgabe der christlichen Religion erklärt war, den Menschen in einem umfassenden Evolutionsprozess für die so begründeten Weisheit (Christus) zu begeistern, wurde die Religion wieder als wesentlicher Bestandteil gesehen, um den bereits in der Antike in natürlicher Schöpfung definierten Humanismus lebendig werden zu lassen. 

Im Vorfeld der großen Feier hatte sich die Vorstandschaft der in der Giordano Bruno Stiftung zusammengeschlossenen naturalistischen Atheisten angemeldet. Nicht um zu protestieren. Vielmehr wollten die sich um die Zukunft unsere Kultur sorgenden, sich dafür engagierenden Denker mitdiskutieren. Wenn die von Ihnen definierte und diskutierte Vernunft und Weisheit nicht mehr als Christ-Kind in Windeln gewickelt, sondern in ihrer entwickelten Herrlichkeit als christliches Wesen und gegenwärtiges Gotteswort zur Welt gebracht wird, wollten sie nicht fehlen. Wenn so der von der GBS auch in kultureller Evolution begründete Humanismus, damit die in Natur, wie Weltgeschichte und deren Sinn begründe Weisheit auf kulturgerechte Weise zur Kult(ur)bestimmung  gemacht werden konnte. Dann war das ihr Anliegen.

3.1.1.      Neutestamentliche Aufklärung hatte ein neues Glaubensverständnis bewirkt

Nachdem bisher ein junger Mann als Christus und eine Art Gott selbst dort gepredigt wurde, wo die Predigt über das richtige Verhalten längst in Vernunft begründet war. Da hatte nicht allein die aufgeklärte Welt die Religion abgeschrieben. Auch die Evolutionswissenschaftler mussten so davon ausgehen, dass es Grund der Religion sei, an übernatürliche und übermächtige Gottheiten zu glauben, um diesen gerecht zu werden. Dass bereits in den alten Mythen und ihren verschiedenen Gottheiten natürliche Gegebenheiten, wie kreativer menschlicher Eigenschaften oder die auf ihren Sinn verweisende Weisheit selbst verehrt wurde, um ihr zu folgen, in Vernunft zu leben, war zwar bewusst. Aber bei einer Religion, die sich auf einen jungen Mann aus Galiläa berief, wurden dann auch den alten Kulturen gegen besseres Wissen meist nur eine vergeisterte Manipulation der Menschen unterstellt.

Wo die religiöse Veranlagung ausgewogen wurde, die den Menschen vom Tier unterscheiden. Da konnte kaum bedacht werden, dass unsere noch auf den Bäumen in natürlicher Ordnung lebenden Vorfahren keine Religion brauchten. Weil erst die mit selbstbewusstem Geist begabten Affen darauf angewiesen waren, nicht nur denkerisch, sondern auch auf emotional tiefgreifende Weise mit dem Sinn des Ganzen, der sich heute im Sinnzusammenhang des Öko-Logos (Natur- und damit Weltvernunftlehre) zeigt, verbunden zu werden. Um dann später auf humanistisch-soziale Weise in ökologisch-evolutionärer Sinnhaftigkeit zu leben.

Wie die religiösen Gefühl, von denen das auslösende Gen gesucht und die gar durch die in katholischen Bildungseinrichtungen vorgestellten Gotteshelme (Persingerhelme, die Reize beim linken Schläfenlappen auslösten) durch die Freude an natürlichen Gegebenheiten zu wecken sind, um so für ein Leben in Vernunft zu begeistern, war nicht zu denken.   

Denn wie es der oft debattierte evolutionärer Sinn und Zweck des Kultes war, schon in den Frühkulturen, dann menschlich humanen Gemeinschaften, die selbstbewusst gewordenen Affen als Homo Sapiens (damit in früher Weisheit) wieder auf die Spur eines über die Sippe hinausgehenden, nicht menschlich bestimmbaren ewigen Sinnes/Grundes zu bringen. Das konnte bei „klein Jesus“ noch kein Thema sein.

So wenig, wie die sich  „ent-wickelnde“ Ausdrucksweise der Weisheit, damit des echt himmlischen Kindes in der evolutionären Entwicklung über alle Wirren hinweg bedacht werden konnte.  Denn wo der bereits in den alten Hochkulturen in Himmels- wie Naturbeobachtung denkerisch erfasste, dann von den Hebräern gegen die Natur-/Mythengottheiten und den Kaiserkult ausgetauschte, Sinn/Grund allen Seins nicht offen lag. Da hatten noch die Mythen die Aufgabe des dann die Antike bestimmenden Logos: der Natur-, Sinn-, Vernunftlehren und darin begründeter Weisheit. Die im Volk jedoch noch in Vorbildern vermittelt werden, so zur Kulturbestimmung gebracht werden musste. Aber bei einer Religion, die sich auf einen Guru berief oder diesem angeblich aufgesetzte Glaubensgespinste berief, war all dies nicht weiter zu bedenken.

Und so war dann auch erst in der neue Definition des historischen christlichen Wesen zu erkennen, wie in der „Evolution der Phantasie“ die Weisheit in Kulturbildern zur Welt gebracht werden, das Kreuz der Kulturen tragen musste. Auch wenn diese Bilder, Bildgeschichten dann im evolutionären Verfall zum Selbstzweck geworden, nationale Vorstellungen, gefährlich gewordenen Buchstabenglaube befeuerten. Aber gerade weil dies zur mörderischen Gefahr geworden war, hatten sich die Aufklärer auf den Weg gemacht, wollte die geistig-emotionale Kraft für die Gestaltung von Zukunft, statt Zerstörung nutzen.

3.1.2.       Natur- und Kulturwissenschaftler definierten die Weltreligionen in Vernunft

Es waren weniger die Theologen, als die Natur- und Kulturwissenschaftler, die in den Diskussionsrunden der Uni den Ton angaben. Als nun aus völlig neuer Perspektive bedacht wurde, wie die inzwischen meist fatal-fundamentalistisch fehlgesteuerte religiös-emotionale Kraft des Kultes zur Verwirklichung von Weltvernunft beitragen kann.

Wo  die enorme religiöse Kraft der Menschen meist zum Wahn geworden, bei massenmörderischen  Selbstmordattentätern, wie den Flugzeugen des 11. September zu beobachten war. Da war nicht an die Aufgabe, den Grund der Religion(en) zu denken, die sich nun durch das aufgeklärte Verständnis christlichen Grundes immer deutlicher zeigte. Christen, die Sonntags einen jungen Mann wie eine Art Gott predigten und so ein Vorbild für den religiösen Unsinn der Welt lieferten, befeuerten die These: Schnell weg damit, damit die Welt eine Zukunft hat. Wie genau für diese Zukunft die aufgeklärte Kraft der Religion gebraucht wurde, war bei der alten Historien-Hypothese unvorstellbar.

Dass, ähnlich wie biologisch sinnvolle menschliche Gefühle oder dem für das Überleben in Steinzeit notendigen Hunger auf Süß und Fett, auch die enorme Kraft der religiösen Emotionen, zu Fehlsteuerungen führen kann, ist klar und oft sehr schmerzlich. Doch wie diese Emotionen, die die aufgeklärte Zeitgenossen bisher dann „Gott sei Dank“ auf andere Weise, auch in Freizeit oder in Fußball-Euphorie, mehr noch Konsum-Herrlichkeit auslebten, wieder dazu dienen müssen, die Menschen mit dem Sinn des Öko-logischen Ganzen auf eine Reihe zu bringen, so in sozialer Weltgemeinschaft für Zukunft sorgen. Das konnte erst bedacht werden, als das christliche Wesen plötzlich in ganz neuem Licht erschien.

3.1.3.      Kulturwissenschaftler sahen den Wandel der Kult-Vorstellungen im neuen Licht

In dem klar gemacht wurde, wie das christliche Wesen kein Guru, sondern die in Naturlehre (antiker Ökologie/Evolution) begründete Weisheit war, die zur Ablösung der ausgedienten Götzenbilder und Mysterien die menschliche Ausdrucksweise (Fleischwerdung) voraussetzte. Da hatte dies die auch bei Moses zu beobachte kulturelle Entwicklung, den ewige Kampf mit dem Gestern, in ganz neuer Weise betrachten lassen.

Da man in Heidelberg inzwischen nicht mehr weiter einen gegen alle wissenschaftliche Weisheit und Wahrheit sprechenden Wahnsinn lehrte, wie ein bibelschlauer Handwerksbursche im großen Medienbruch nun als Weltbestimmung gegolten hätte. Wo vielmehr klar gemacht wurde, wie die menschliche Ausdrucksweise der in Natur begründeten, auf ihren Sinn verweisendenden Weisheit/Vernunftlehre in der Metapher von Vater und Sohn gerade im Hinblick auf die in Rom einbrechenden Germanen gebraucht wurde. Um die religiösen Gefühle und Emotionen der Menschen von den mysteriös-menschlichen Gottheiten, Orakelglaube, wie dem alten Kaiseropferkult zu befreien. Wie  die natürliche Weisheit im bewusst gewählten rhetorischen Schäma zur Welt gebracht werden musste, damit dessen Wahrheit sich mit Zeit entwickelnd. Und wie daher das in Windeln gewickelte Kind nun in einer Herrlichkeit entwickelt war, als „Ökologie des Menschen“ ebenso weltweite Geltung hatte, wie der in kultureller Evolution begründete Humanismus, um vom religiösen Wahn, vom Glauben an übernatürliche Phänomene und himmlische  Monsterwesen zu befreien. Da hatte das die Aufmerksam der Gegner allen Aberglaubens geweckt.

Nachdem jetzt klar wurde, wie es dort, wo bisher nicht allein bei Beerdigungen die Hoffnung auf ewiges Leben in der Wiedererweckung eines Wanderpredigers begründet wurde (was laut Lehre eine Vision von dessen Sektenanhängern gewesen wäre) um die natürliche evolutionäre Entwicklung und damit verbundenen aufgeklärten Verstand ging. Da wollten sich auch die bisherigen Glaubensgegner einer Auferstehung nicht verschließen.

Sicher war es auf den ersten Blick völlig ungewohnt, dass das Wort Gottes, bei dem sich bisher nicht nur alle Pfarrer ständig auf die Bibel bezogen, jetzt dort zu hören war, wo die Welt auf natürliche Weise erklärt und daraus Weisheit/Weltvernunft abgeleitet wurde. Doch wo selbst die Päpste das rechte Verhalten, wie das Recht in einer Ökologie des Menschen, wie alle Pfarrer ihrer Predigt in gegenwärtiger, natürlicher Weisheit begründeten. Da war es nur ein kleiner Schritt, dass hier nun auch das historische christliche Wesen begründet wurde und damit das sogenannte Gotteswort zu hören war. So war klar geworden, wie „Gott sei Dank“  in evolutionär ent-wickelter Weise das zu Welt gebracht werden konnte, was nun nicht mehr Mutter Kirche in ihrem Herzen bewahrte (oft auch auf Irrfahrt schickte, missbrauchte), in der Schrift zu lesen war, sondern nun aller Welt am Herzen lag. So waren diese bissigen Gegner der Bibel zu Anhängern des Gotteswortes geworden, das sie bisher auch als einen in kultureller Evolution begründeten Humanismus predigten.

Nachdem durch neutestamentliche Aufklärung das in Herrlichkeit entwickelte Christ-Kind als „ökologische Weisheit“ galt, damit  mehr nur als die persönliche Fortpflanzung sicherstellen und als „evolutionärer Humanismus“ gegen die „Macht der Doofen“ gestellt werden sollte. Da hatten sich auch Denker aus dem  Morgen-Land humanistischer Aufklärung, die die Hoffnung auf eine vernünftige Welt noch nicht aufgegeben hatten, noch Visionen hatten und Neues wagen wollten, vom ewigen Stern leiten lassen. Sie waren nach Heidelberg auf-gebrochen.

Denn wo der Logos=Sohn, der den Vater offenbarte, jetzt kein hochgejubelter Handwerksbursche mehr war, der als auferstandener Gott zu glauben war. (Gleichwohl gelehrt wurde, dass ihm alles nur apologetisch aufgebunden worden sei.) Da offenbarte sich der Sinn/Grund allen Seins (JHWH) wieder im natürlichen Lebensfluss, dem ökologischen Ganzen, wie es die Naturwissenschaftler begeistert erklärten.

3.1.4.      Naturwissenschaftler hatten das Kreuz neu erfunden, so den Atheismus gestrichen

Die Wissenschaftler waren gemeinsam mit dem Evolutionsbiologen Richard Dawkins (derzeit bekanntester Kritiker des Glaubens „Der Gotteswahn“) im Bus der Brights, einer internationalen naturalistischen, atheistischen Vereinigung angereist. Die hatten bisher mit Bussen gegen das menschliche Gottesbild eines himmlischen Handwerkers/Designers und das banale biblische Verständnis protestiert und so für ein neues Verständnis geworben.

Die Aufklärung der Neutestamentler hatte dann bewirkt, dass bei der Bus-Aufschrift „Es gibt – mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit -  keinen Gott“ das „k“ mit einem großen aufrecht stehenden Kreuz durchgestrichen wurde. So war das für ewiges Heil in kreativer kultureller Entwicklung stehende, schon lange vor der angeblichen Hinrichtung eines häretischen Heilspredigers geltende Kult-Logo im Atheisten-Bus vorgefahren.

Gegen einen Sinn/Grund allen Seins, den auch ihre Arbeit deutlich machte, konnten sie nichts mehr einwenden. Und dass ab sofort alles mit rechten Dingen zugehen sollte, sich die christliche Religion entsprechend ihrer historischen Wurzel nur in der Natur-/Vernunftlehre (Logos) begründete, die ihnen als Naturwissenschaftlern heilig war, konnten sie nur begrüßen. Den mehr als „wahrscheinlichen“ Sinn, der auch ihrer Organisation und nicht „grund“losen Buswerbung zugrunde lag, sahen sie so selbst durch sich, ihre Arbeit, wie ihrer evolutions-wissenschaftlichen Lehre bestätigt.

Wo der historische Jesus jetzt als das Heil definiert wurde, das dort gegeben war, wo in früher Naturlehre begründete Vernunft-/Sinn (Logos/Weisheit) als die bereits von frühen philosophischen, daher den Götzen-Aberglaube verwerfenden Propheten vermittelte Lebensbestimmung galt. Das warf dies ein völlig neues Bild auf den Christuskult, der durch die in menschlicher Form ausgedrückte und im Volk vermittelte Vernunft/Weisheit von Gottesmysterien, Orakelglaube und Kaiseropferkult befreit hatte.  Eine christliche Vernunftreligion, bei der die Menschen dann nicht mehr an ein Naturbrechungen (Wunder) ermöglichendes Monsterwesen im Himmel als Vater eines wunderwirkenden und nach seinem Tod wiedererwachten Gurus als neuen Gott bekennen mussten, war willkommen. Gegen den Grund/Sinn (Vater) der sich einzig in der Vernunft/Weisheit offenbarte, die auch ihrem Engagement gegen allen Aberglaube zugrunde lag, hatten die Neuen Atheisten nichts einzuwenden. In diesem Sinn wurde gestritten, ob auch die Sache mit der „ Wahrscheinlichkeit“ zu streichen sei.

Denn Ihre Arbeit hatte nicht nur guten Grund, sondern ihren Sinne erfüllt. Einerseits hatte die naturwissenschaftliche Aufklärung nicht nur den Sinn aller biologischer Prozesse in natürlicher Kreativität , wie einen Sinn des Weltganzen erkennen lassen, ohne den niemand von Weltvernunft, Weisheit hätte sprechen, Humanismus fordern können. Und so erst war es der neutestamentlichen Wissenschaft möglich, hier wieder das christliche Wesen, das auferstandene Gotteswort zu bedenken. Andererseits hatte die sicherlich überzogene Polemik, mit der das völlig vermenschliche Bild eines Monsterwesens im Himmel und dem trotz aller theologischen Rationalisierungsversuche wörtlichen Verständnis der Bibel auf den Punkt gebracht wurde, mit zum neuen Verstand geführt.

3.1.5.      Neue Atheisten hatten zum Neuverstand der Anfänge und Entwicklung beigetragen

Auch der mehr als kirchenkritische Geschichtswissenschaftler Rolf Bergmeier war als Vorstandsmitglied der GBS dabei. Hatte er doch, auch wenn er dann die Kirche noch für deren Verfall verantwortlich machte, die antike Hochzivilisation in einer Weise beschrieben, dass allein schon so die Sache mit „klein Jesus“ nicht mehr zu machen war. Sicher gibt es unendlich viele wissenschaftlichere Werke, die den Hellenismus und die Antike, deren Denken und Hochzivilisation beschreiben. Doch allein wer sein „Schatten über Europa – Der Untergang der antiken Kultur“ gelesen hatte, der konnte die Hypothese von der Verherrlichung eines Wanderpredigers als Logos/Weisheit nur noch als Wahnsinn jenseits aller Wissenschaft bezeichnen. So wie Bergmeier, mit Sicherheit kein Freund von Konstantin, auch den ersten Christenkaiser darstellte, war weder mit dem und dessen Zeit, noch einem der urchristlichen Denker das zu machen, was bisher bei einem Handwerksburschen und dessen Sekte unterstellt werden musste.

Sie hatte auch der atheistische Geschichtswissenschaftler Vorarbeit geleitest. So wie er auch Konstantin, dem die Bildung im Sinne eine hochzivilisierten Zeit am Herzen lag und der sich bisher selbst als Mittler kosmischer Sonnenordnung sah zeichnete, hätte der sich mit Sicherheit nicht zur Sekten eines in dem Himmel gehobenen Handwerksburschen bekehrt. Der nur als schöpferische Bestimmung hingestellt wurde. (Aber wie es eine völlig Ausblendung allen Wissens ist, dies auch nur einem seiner Berater zu unterstellen, die dann zu Bischöfen wurden oder anderen urchristlichen Denkern, die sich über das Wesen und die richtige Vermittlung des Öko-Logos/der Weisheit stritten, muss nicht ständig betont werden.)

Und die christologischen Debatten und harten Auseinandersetzungen zwischen den verschiedenen anfänglichen Christentümern und Kirchen sowie anderen Denkweisen, die unmöglich „klein Jesus“ zum Grund hatten, hat der Glaubenskritiker bestens als „wilde Jahre“ beschrieben. Auch wenn aus anderer Perspektive, wie das in den dicken Bänden über die christologischen Auseinandersetzung Alois Grillmeier erst vor wenigen Jahrzehnten freilegte. Doch da so selbst er in „Kaiser Konstantin und die wilden Jahre des Christentums“ deutlich machte, wie der Kulturwandel im wilden (von Weisheitslehren noch weit entfernten) Westen nur in der bekannten Ausdrucksweise des Logos stattfinden konnte, die an Weihnahten gefeiert wird, war er mitgekommen.

Ihn hatte auch die immer noch offene Frage interessiert, warum die antike Hochzivilisation zu Ende ging. War es die kirchliche Bücherverbrennung, wie er bisher unterstellte oder die Völkerwanderung, das Eindringen der Germanen in Rom, was eine einfache, von philosophischen Konzepten freie Kultursprache notwendig machte? Hat daher die Verbrennung der philosophischen Schriften, die dann erst durch den heutigen Islam wieder zu uns kamen, etwas mit dem wilden Westen zu tun, dem die Weisheit des Ostens nur in der bekannten Weise vermittelbar war? Eine Denkaufgabe für Evolutionswissenschaftler, bei der alles von einem Sinn/Zweck aus bedacht wird, bleibt.

Wie aber dann, als wir wieder Wissen über die Hochzivilisation der Antike, die auch christlichen Weisheitslehren und dann durch weiter Ausgrabungen über vielfältige philosophisch-christlichen Anfänge hatten, weiter ein angeblich als Weisheit ausgegebener Handwerksbursche durch die Universitäten gejagt wurde. Diese Bücherverbrennung war dann nur darin zu erklären, dass alles „seine“ Zeit braucht, wie sie erst jetzt wieder gekommen war.

3.1.6.       Evolutionswissenschaftler hat den Weg zu neuer Erkenntnis geöffnet

Denn die Evolutionswissenschaftler hatten noch einen weit triftigeren Grund mitzufeiern. Ohne die sicher nicht allein auf Darwin zurückzuführende Lehre, bei der die Natur nicht mehr als Böse angesehen wurde, wäre die Brücke der Weltbilder nicht zu schlagen, der Grund des Glaubens nicht in Vernunft zu begründen gewesen. Wo in der Schöpfungsordnung von deutschen Christen noch als die arische Rassenlehre begründet wurde, dann der Sozialdarwinismus nur das Recht des Stärkeren herleitete, war an ökologisch-schöpferische Weisheit und Sinnhaftigkeit nicht zu denken.

Erst als vom Blinddarm, über die Tsunamis und Beben auslösenden Erdplattenverschiebungen, der Liebe zu meiner Frau, Kindern und Enkeln, wie meine Lust auf weibliche Kurven und dem ebenso unter Leitung schöpferischer Vernunft zu stellenden Hunger auf Süß und Fett auch die Religionen in kreativer kultureller Sinnhaftigkeit begründet wurden. Da war auch der sich hinter allem verbergende eine Sinn ähnlich wie in der Antike wieder offensichtlich. So hatte die naturwissenschaftliche Arbeit mit die Voraussetzungen für die neutestamentliche Aufklärung geschaffen.

Und wo das christliche Wesen, der einzig den Vater offenbarende Sohn kein Heiligenschein für einen als Gott gepredigten Handwerksburschen mehr war, sondern wieder dort begründet wurde, wo sich der Evolutionsbiologe Dawkins, wie seine Kollegen für natürlichen Lebensfluss oder das ökologische Ganze begeisterten, wollte auch die Wissenschaftler nicht fehlen. Wo die Begeisterung für das natürlich Gegeben im Sinn eines natürlichen Grundes/Sinnes gefeiert wurde, die ihnen wichtigen Weisheit zu Gotteswort erklärt wurde, wollten sie  mitdiskutieren.

Solange selbst moderne protestantische Pfarrer bei Beerdigungen die Trauergemeinde in den Worten der Bibel beruhigte und vom ewigen Leben aufgrund der Wiedererweckung eines inzwischen als bibelschlauen Handwerksburschen geltenden Gottes mit zwei Beinen schwafelten, war es Evolutionsbiologen nicht zu verdenken, dass sie lieber einen privaten Beerdigungsprediger wählten.

Doch während daher bisher die Religion wie der Hunger auf Süß und Fett als einst evolutionstauglich, aber inzwischen unsinnig gewordenes gestrigen Reliktes gesehen wurde, sollte jetzt damit der Un-Sinn (damit im neuen Grunde die Gottlosigkeit) bekämpft werden. Die von der Theologielehre völlig aufgegeben evolutionären Begründung von Religion, bei der Religionswissenschaftler wie Michael Blume bei kirchlichen Akademien die Relevanz nur noch an den Kinderzahlen von Amishen nachrechnen, sollte auf neue Beine gestellt werden. Während in theologisch-philosopischen Meisterkursen in München und Berlin über die längst verlorene Aufpasser-Funktion als evolutionärer Sinn von Religion bedacht wurde, war jetzt die universale Vernunft-Bestimmung und ihr Sinn/Grund das theologische Thema. Dem Un-sinn, den der Vorsitzende der GBS Michael Schmitt-Salomon in „Keine Macht den Doofen“ mit seiner Rhetorik bekämpfen wollte, sollte die sich in natürlicher Schöpfung offenbarende Weisheit (das Gotteswort) als Kult(ur)bestimmung entgegengestellt werden.

Denn Un-sinn sollte nun auf neue Weise bekämpfen werden. In dem sich die Menschen für ihren natürlichen gemeinsamen Grund, die davon ausgehende Weisheit/Bestimmung kultur- und-zeitgerecht begeistern: Religion.

So stand der ehemalige Atheisten-Bus mit dem seltsamen Kreuz zwischen den Ständen auf dem Universitätsplatz und lud bis zum 6. Januar zu Diskussionen ein. Breits vorher wurde wieder heiß darüber gestritten, was gezeugt und was ungezeugt sei, nicht von Menschen bestimmbar wäre. Die Fragen, die ähnlich, von den neuplatonischen Vordenkern am Anfang der allumfassenden Kirche bekannt sind, waren Dank wissenschaftlicher Erkenntnis viel leichter zu lösen. Auch was und wie als Weltvernunft wesensgleich oder wesenseins mit ihrem Grund ist, in der Evolution der Phantasie in alten Kulturbildern wesentlich zu vermitteln und zu feiern wäre, war wieder das Thema.

Das auch bei kirchlichen Akademien (u.a. Forum Grenzfragen) auftretende Vorstandsmitglied der GBS, Thomas Junker, der an der Uni Tübingen Geschichte der Biowissenschaften lehrt, hatte sich vorher mit den dortigen Theologen getroffen. Nachdem klar war, wie die Geschichte des Christkindes in antiker Bio-Wissenschaft (Logos) ihren Anfang nahm, gab es im Vorfeld der Heidelberger Feier viel zu diskutieren.

Und schließlich war Junker einer der ersten, der es als großen Fehler sah, der Natur wie bisher einen „Sinn“ abzusprechen. Denn der Sinn war bislang auf die religiöse Lehre begrenzt. Auch wenn er mit dieser nicht zusammen gesehen werden wollte und sich daher auf die reine Biologie, die Genweitergabe beschränkte. Der Sinn aller Natur war eine natürliche Sache geworden. Doch da wir nicht nur in Biologie, sondern auch in kultureller Evolution erwachsen sind, so inzwischen wissen, wie es mit Samenstreuen nicht getan ist, sondern rund um den Erdball an einem Strang hängen, selbst die Zukunft unserer Gene von gelebter Weltvernunft abhängt. Da hatte dann die theologische Aufklärung völlig neue Perspektiven eröffnet, Denkbewegung ausgelöst.

3.1.7.      Wissenschaftler begründeten, wie Weisheit im Kopf zur Bestimmung wird

So waren neben den Evolutionswissenschaftlern auch Neurologen, Psychologen oder Kommunikations- und Kulturwissenschaftler im Vorfeld der Feier an einer Diskussion beteiligt. Wie sie ähnlich die Religionswissenschaftler als psychologische Seelsorger bereits vor 2000 Jahren führten. Denn dass bei Menschen Bilder den Ton angeben, an menschliche Kulturvorbilder und bekannte Geschichten anzuknüpfen ist, ähnlich wie nicht allein Athanasius die Menschwerdung des Logos (Vernunftlehre) argumentierte, war den Wissenschaftlern klar. Auch wie bei Menschen meist der Bauch entscheidet, die bisher durch den Kommerz verführten Emotionen nicht nur beim täglichen Kauf, sondern auch im alltäglichen Verhalten ausschlaggebend, so auch entscheidend ist, was eine Kultur als Vorbild und Wert vergöttert, war wissenschaftlich geklärt.

Selbst die Diskussion, die u.a. Tertullian führte, wie aller Weisheit/Vernunft ein zu verinnerlichender Sinn zugrunde liegt, der selbst dann wieder etwas wachsen lässt, wenn der Öko-Logos (die Ökologie der Erde) vernichtet wurde, musste nicht mehr geführt werden.

Auch der Neurologe Gerald Hüter, der die notwendige Funktion des Kultes, der Bilder und Emotionen im Kopf erklärte, war gekommen. Er hatte die Kulturwissenschaflerin Katharina Ceming mitgebracht. Die in seinem Buch „Connectedness – warum wir ein neues Weltbewusstsein der Verbundenheit brauchen“ nach dem altbekannten antiken Logos zur Lösung heutiger Probleme, damit dem rief, der bei der Feier nun erst als der historischen Jesus erklärt wurde. Hans-Peter Dürr war mit dabei. Der aus physikalischer Sicht dort zusammen mit anderen Denkern der Zeit  den Zusammenhang, die Verbundenheit der Welt begründete. Sie alle hatten nach einem neuen Weltbewusstsein der Verbundenheit gerufen, wie es nun auf dem Programm stand. Denn wo in einer zum großen Dorf gewordenen Welt die Angst vor dem Verlust der kulturellen Identität umging, sich so viele nationalegoistische oder auch fatal-fundamentalistische Kräfte entwickelten, stand nach Aufklärung über die christlichen Anfänge wieder ein umfassendes, aber aufgeklärtes Kulturfundament an. Was auch den Ängsten vor fremdem Fatal-Fundamentalismus entgegenwirkte.

Wer auch Junkers Buch über die „Evolution der Phantasie“ gelesen hatte, konnte sich ein Bild davon machen, wie Menschen auf Bilder und Bildgeschichten angewiesen sind. Auch die „Natur der Liebe“ war von ihm beschrieben. Und dass Liebe mehr ist als eine natürliche Gefühlregung  nur zur Fortpflanzung, sondern zum gesamten Leben gehört, war bereits in der Thora nachzulesen. Dort wurde gar eine körperliche Liebe bei Seeleuten oder Karawanentreibern die selten zu Hause waren in anderer Weise vorgeschrieben, als bei von ihren Kapitaleinkünften lebenden, die täglich verpflichtet waren. Und selbst bei Paulus, wo die Weisheit die starre Gesetzlichkeit ersetzte, war nachzulesen, dass es gute Gründe geben musste, um sich dem Ehepartner zu verweigern. (Nebenbei: Alle Aussagen, die bei Paulus, dem gewandelten, sich in Weisheit/Vernunft begründenden Pharisäertum nachzulesen waren, ließ sich nur in der damaligen Vernunftlehre/Weisheit erklären. Das hatte weder was mit den Lehren eines verfolgten Gurus zu tun, dessen Sekte angeblich verfolgt wurde, noch waren es private Moralvorstellungen eines vom Geistesblitz gewandelten Pharisäers, der das alte Gesetz nur neu interpretierte.)

Wer Liebe dann nicht nur als sexuelle Beziehung zwischen den Ehepartnern, sondern die Liebe der Eltern gegenüber den Kindern, zwischen Unternehmen und Angestellten oder Verkäufer und Kunden betrachtete, für den machte auch die Liebe des Nächsten wie des Selbst Sinn. Für den hatte der Evolutionswissenschaftler auch deutlich gemacht, warum Menschen nicht Götzenbilder oder gar den Konsum als Ersatz, sondern es die „Natur der Liebe“ verlangt, ihr Leben, dessen Sinn, ihre davon ausgehende Bestimmung zu lieben, um in brüderlicher Liebe des Selbst, wie des Nächsten zu leben, in Gemeinsinn und Vernunft Zukunft zu gestalten.

Allein aber die Tatsache, dass Menschen keine Sinnlehre, keine Weltprinzipien oder eine philosophische Weisheit lieben können, auch bei den Wahlen nicht Programme, sondern Personen entscheiden und wir selbst bei noch so viel Erkenntnis auf emotionale Beziehungen, auf Bilder angewiesen sind, ließ nachdenken. Das alles hatte Licht in die alte Kulturkommunikation, die notwendigen menschlichen Bilder und Geschichten gebracht und zu ernsthaften Diskussionen über die heutige Form der Vermittlung geführt.

Denn mit der Bedeutung Bilder für die Funktion des Kopfes wurde nicht nur die höchst kreative Leistung von Athanasius und anderer Denker anerkannt. Die die Weisheit das Kreuz der altbekannten Gottesssöhne tragen ließen, in denen bisher die Vegetation, wie kreative menschliche Tugendende und Weisheit verehrt wurden. Vielmehr kam eine Diskussion in Gange, wie auch heute die alten Kultbilder, in denen die Religionen die verschiedenen Wesentlichkeiten zum Ausdruck brachten, inhaltlich zu erfüllen und weiterzuführen sind. Denn wie im Kopf mündiger, geistbegabter, aber emotionaler und kulturbestimmter Wesen Vorstellungen und Bilder davon etwas bewirken müssen, hatte Junker, ebenso wie die Neurologen und die Kommunikationswissenschaftler klar gemacht.

Und so hatte der Atheist Junker auch bereits in „Der Darwin-Code“, wie die Evolution unser menschliches Leben erklärt, ähnlich wie in „101 Fragen zur Evolution“, wie notwendig der Kult für eine menschliche Kultur ist. Als die Theologen keine Verhaltensrelevanz der Religion mehr sahen, hat der Evolutionsbiologe so deren künftige Aufgabe im Rahmen einer Vernunftreligion begründet.

3.1.8.      Evolutionsbiologen belegten den evolutionäre Grund der Vernunft-Religion

So wenig es bei den neuen Diskussionen über den Grund/Sinn aller Weltvernunft und Weisheit um Beweise alter Gottheiten ging. So wenig wurde der evolutionäre Zweck der Religion von alten religiösen Vorstellungen ausgehend bedacht. Doch dass eine Vernunftreligion, die die Menschen für die sich in Ökologie ergebende Weisheit, wie den in kultureller Evolution begründen Humanismus im Gemeinsinn gemeinsam tiefgreifend begeistern soll, einen evolutionären Grund hat, war offensichtlich.

Nachdem der historische Christus als die zeitgemäße Weisheit benannt wurde, die kulturgerecht zu Welt zu bringen war. Da wurde in Heidelberg auch der evolutionäre Zweck einer Vernunftreligion aus völlig neuer Perspektive diskutiert. Wo dann in verschiedenen Diskussionsrunden in den Hörsälen der Uni selbst die Notwendigkeit der Kultbilder und der Kultsprache bedacht wurde und wie so die Weisheit zu Kulturbestimmung werden sollte. Da stand es fest, dass eine Vernunftreligion der Weisheit und Vernunft in Kultur entsprach. Und so wurde bedacht, wie die enorme Kraft religiöser Gefühle, die selbst in der modernen Gottesslehre bei weltweitem Fatal-Fundamentalismus als eine der größten Gefahren der Zukunft gesehenen wurden, zur kreativer Gestaltung von Zukunft, statt weiterer Vernichtung einzusetzen wären.

Allein wo klar ist, wie Mitarbeiter in einer umfassend und bewusst gestalteten Unternehmenskultur für den gemeinsamen Sinn zu begeistern sinnvoll ist. Wie sie für den gemeinsamen Sinn zu begeistern weit gesünder, stressfreier ist, als alle anderen Führungsmodelle. Wie dies mehr als in selbstgefällig umgangenen Vorschriften, bürokratisch aufgeblähtem Zwang oder eigen-sinnig ausgetricksten Wettbewerbsanreizen dem Sinn/Grund des Unternehmens gerecht wird.

Da hatte sich dann der Sinn des Kultes einer Kultur gezeigt. Doch da war auch zu bedenken,  was verehrt werden muss und was falsche Götter, taube Gottheiten, Fehlsteuerungen oder vergebliche Vorschriften und Predigten sind, weil diese nicht dem gemeinsamen Sinn gerecht werden.

Während keiner meiner ihre religiöse Leidenschaft auch in Begeisterung für Fußballvereine auslebenden Freunde begreifen konnte, wie ich meine Zeit für etwas verschwende, das doch keinen Mensch mehr interessiere. Und während in der Gotteslehre keine Verhaltensrelevanz von Religion mehr gelehrt wurde, die Theologie ihre Deutungshoheit selbst über Weihnachten verloren hatte. Da wurden nun nicht nur die alten Dogmen aus völlig neuer Perspektive besonnen. Da wurde nicht nur diskutiert, wie in einer sich auf Christus (Weisheit statt Gesetz und Gottesbilder) begründeten Vernunftreligion auch heute wieder Aberglaube und Mysterien zu ersetzen sind.

Wo es nach neutestamentlicher Aufklärung als Aufgabe nun auch der christlichen Religion gesehen wurde, nicht mehr an einen jungen Galiläer als angeblichen Gründer und Gott zu glauben, sondern Vernunft und Friede im gemeinsamen Sinne zur Welt zu bringen ist. Da war auch über den evolutionären Zweck der Religion vieles gesagt.

Denn auch wenn der gemeinsame Kult nicht wie in der Antike als Voraussetzung für die Staatsfunktion, das Wohl der Gemeinschaft gesehen, sondern bei Junker vom „Superorganismus“ gesprochen wurde. Längst war klar geworden, dass ähnlich wie bei Bienen auch in menschlichen Gemeinschaften ein gemeinsamer Kult der Natur entsprach.

Da es keine Königin mehr gab, mit der jetzt gar ein Welt-Gemeinschaftsgefüge zu machen war. Da selbst der nicht allein charismatische, sondern auch weltvernünftige Obama nicht als der im Spiegel so getaufte Messias taugte, ähnlich wie Messias-Augustus in Nero, nun in Tramp mündete. Der zwar wie ein Monarch, aber keine Weltvernunft, sondern im Sinne der ihn groß machenden nationalen Wahlversprechen (der Unvernunft der Masse) regiert. Und wo überall zu beobachten war, wie dem Kopf die schöpferische Weisheit/Weltvernunft fehlte, die bei bereits bei hellenistischen Juden die Königsfunktion als Christus im Kopf haben sollte. Vielmehr allseits beklagt wurde, wie der zum naturbeherrschen Anthropozän gewordene Mensch in seinen Gemeinschaften alles andere als kreativ-ökologische „Herrlichkeit“ walten ließ.

Da war auch der Junkers „Superorganismus“, wie ihn ein gemeinsamer Kult herstellen solle, bei dem die Weisheit zum König im Kopf mündige Menschen wird, wieder mehr als gefragt. Nichts anderes hatte bereits der Christologe Philo (stellvertretend für das hellenistischen Judentum) in seiner  Josefs-Geschichte bereits den Römern als Demokratie der Vernunft/Weisheit vorgeschlagen.

Auch mit Blick auf die alten Kulturen, bei denen kein aufpassender Handwerker, sondern wie bei den Ägyptern die in den Naturprinzipien begründete Maat als Kult die gesamte Hochkultur trug, die unerklärliche Wunderwerke hervorbrachte, wurde jetzt über eine „Vernunftreligion“ nachgedacht. Denn ohne eine intrinsische Begeisterung für einen nun nicht allein in Ökologie einsehbaren natürlichen gemeinsamen Sinn, sahen auch die Evolutionsbiologen keine Lösung der Probleme.

Die Tatsache, dass von als „Neuen Atheisten“ geltenden englischen Naturalisten (nicht als Polemik, sondern in sinnstiftender Weisheits-Gemeinschaft) Sonntags kultartige Zusammenkünfte organisiert wurden, zeigte einen Grund selbst für den sonntäglichen Gottesdienst. Zu dem dann auch erbitterten Gegner des bisherigen Buchstabenglaubens und Gottesbildes, wie der Kirche aus wissenschaftlicher Erkenntnis in neuer Einsicht gekommen waren.

Nachdem jetzt wie vor 2000 Jahren die Naturwissenschaft die Grundlage für den Verstand des Gotteswortes war, da wollten naturwissenschaftliche Atheisten jetzt gar zum „Gottesdienst“ in die Kirche kommen. Nachdem die Funktion des Kultes für das menschliche Bewusstsein und die intrinsische Motivation auf naturwissenschaftliche Weise bedacht war, entsprach dies nur wissenschaftlicher Redlichkeit und Ratio. Wo jetzt nicht mehr ein junger Handwerksbursche als Gott und Heilsbringen, sondern die Weisheit „Christus“ in Gemeinschaft besungen wurde, die auch allen Naturalisten am Herzen lag, war das Heil wieder gegeben „Jesus“ gegenwärtig.

3.1.9.      Atheistische Wissenschaft lieferte Grundlage für eine versöhnende Vernunftreligion

Auch wenn die Heidelberger Theologen, die die im natürlichen Lebensfluss begründete Weisheit als historisches Wesen Christus, damit Jesus hinterfragen und die Voraussetzung für einen Vernunftglaube ermöglichten. Es waren wieder die Galiläer aus dem Heidenland, die meist naturalistisch-atheistische Denker, die angestoßen durch die neutestamentliche Aufklärung nun auf unvoreingenommene Weise die wissenschaftlichen Grundlage für eine Vernunftreligion legten. Sie hatten nicht nur den Sinn allen kreativen Werdens wieder offensichtlich, die natürliche Weisheit zur neuen Größe gemacht, was mit die Voraussetzung für das neue Glaubensverständnis war. Ähnlich wie die antiken Philosophen, hatten die Naturwissenschaftler den Grund der Religion, eines Kultes geklärt. Der mündige Menschen von Aberglaube befreit, Weisheit zum Leben macht, im Gemeinsinn für die kreative Gestaltung von Zukunft im friedlichen Miteinander verschiedener Kulturen begeistert.

Und als die ehemals naturwissenschaftlichen Atheisten dann in der Peterskirche aus voller Kehle Dankeslieder für die in Christus gegeben Weisheit „Christ ist erschienen und zu versühnen, freue dich…“ sangen. Was nicht aus Sentimentalität geschah, sondern aus naturphilosophisch-theologischer Ein-sicht  und aus rationaler Redlichkeit gegenüber wissenschaftlicher Vernunft. Die ihnen sagte, warum das gemeinsame Singen sinnvoll ist. Beim Beten taten sie sich schwerer. Das mussten Sie sich noch vom Rhetorik-Professor erklären lassen, der vor dem Einschlafen eine Weisheit rezitiert oder von einem später noch erscheinenden Psychologen.

Und als dann Richard Dawkins nicht nur die gemeinsame Begeisterung spürte, sondern ihm bewusst wurde, wie in der Krippe genau das zur Welt gebracht wurde, für was er sich in seinen Büchern über den natürlichen Lebensfluss begeisterte oder was ihm an Vernunft am Herzen lag und wie auch seine Arbeit zum aufgeklärten Verstand beigetragen hatte. Als dann beim Erklingen der Orgel in packenden modernen Melodien und großer Stimmung (Übereinstimmung) aufkam und beim aufgeklärten Singen eine kleine Träne über seine Wangen lief. Da war der Sinn des gemeinsamen Kultes, der wieder allumfassenden Kirche, selbst im Gesicht des ehemals erbitterten Kirchen- und Glaubenskritikers sichtbar geworden.

3.2.Wo Glaube in Wissen gründete, wurde die Spaltung der Weltbilder aufgehoben

„Evangelium und Wissenschaft“ war ein Thema, das die letzten Jahrhunderte füllte und zu Aus- und Umwegen führte, bei der Christen Zugang zu einem persönlichen Glaube suchten. Auch wenn der keinerlei Relevanz für das Verhalten mehr hatte. Der beim Weihnachtseinkauf nur mild belächelt wurde „wer glaubt heute noch ans Christkind“.

3.2.1.      Nachdem das Evangelium in Wissen begründet wurde, waren Gegensätze aufgehoben

Auch Naturwissenschaftler, die von der kompletten Erklärung des Universums begeistert waren. Die den Weg von der Entstehung eines angenommenen Urknalls bis zur heutigen Entwicklung, dem Menschen mit seiner Fähigkeit des Denkens über sich und die Welt, wie seinen Emotionen auf logische Weise nachzeichneten. Die wollten dort, wo noch ein junger Mann wie Gott, statt nun einzig die Naturlehre als Logos=Sohn auf seinen Vater verwies, weiter an eine Art Zielsetzer in mehr oder weniger menschlicher Form glauben.

Wie wir aus Sternenstaub geworden sind, neben Sonne, Mond und Sternen ein kleiner Teil des Universums sind, das über sich selbst und seine Bestimmung im großen Ganzen nachdenken kann. Das wurde dann bis zur neutestamentlichen Aufkärung nicht im erst heute wieder natürlich wahrnehmbaren Sinn des Ganzen begründet. Selbst aufgeklärte Naturwissenschaftler, die die Evolution seit dem Urknall auf wunderbare Weise beschrieben, aber sich dem Glauben nicht versagen wollten, bergründeten sich im Buch, in einer mehr oder weniger menschlichen Gottheit als Grund. Was vor dem Anstoß zur neutestamentlichen Aufklärung für Glaubensgegner, die in ihrer überzeichnenden Polemik auch die Bibel wörtlich interpretierten, nur noch ein Spaghetti-Monster war.

So hatte erst die Aufklärung, dass das auf seinen Sinn/Vater verweisende christliche Wesen die in antiker Naturlehre begründete Vernunft/Weisheit „Christus“ war, erst die Weltbilder versöhnen lassen.

3.2.2.      Naturwissenschaft beantwortete die Theodizeefrage

Mit der Brille der traditionellen Schriften, Kultbilder und Namen vor Augen, wurde vormals gefragt, wer oder was ist Gott, warum lässt er das zu? Selbst wo über Gott als Ursache oder Ursprung des Universums, wie allen Werdens nachgedacht wurde. Da sah man die Naturwissenschaft, die sich durch die Aufklärung der Neutestamentler als Grund des einzig auf den Vater verweisender Wort/Logos=Sohn zeigte, als ungeeignet.

Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Ganzen wurde daher trotz umfassender Welterklärung und dem Ruf nach Welt-Vernunft (wovon ohne gemeinsamen Sinn nicht zu reden wäre) weiter im Buch nachgeblättert. Gar naturwissenschaftlichen Christen suchten weitgehend in Glaubensgefühlen zu begründen.

Erst das neue Verständnis, das die natürliche Weisheit, statt eines jungen Mannes an den Anfang stellte, ermöglichte, dass mündige Menschen wieder eine vernünftige Kult(ur)beziehung zum natürlichen, inzwischen wissenschaftlich zu bedachten Grund ihres, wie allen Seins herstellen konnten. Nachdem nun nicht ein ursprünglich angeblich gar als Gott zu glaubender junger Mann, sondern die in Naturlehre begründete Weisheit am Anfang stand. Da war die naturwissenschaftliche Aufklärung, die den Glauben mehr als in Frage stellte und zum wissenschaftlichen Gottestod geführt hatte, zu dessen Begründung geworden.

Die Frage nach Fehlern, die ein himmlischer Designer als Gott gemacht hätte oder dem Ausbleiben seiner Hilfe, was als Theodizee galt, hatten sich durch ein aufgeklärtes Verständnis des christlichen Glaubens erledigt. Wo die Natur und die so begründete Weisheit einzig auf ihren Grund/Sinn verwies, da war allenfalls darüber zu streiten, warum selbst Blitzschlag und Krankheiten im kreativen Ganzen Sinn machen.

Wo aber selbst der Tsunami in geologisch sinnvollen Erdplattenverschiebungen dargelegt wurde, hatte sich auch die oft aus Hiob abgeleitete Frage gelöst. Denn nicht allein die neutestamentliche Aufklärung hatte gezeigt, dass es den als frühen Philosophen gesehenen Propheten nicht um menschliche Gottesvorstellung (einen unfähigen Handwerker) im Himmel ging, sondern das genaue Gegenteil. So war deutlich geworden, wie auch bei Hiob die Zweifel auf einen umfassenden kreativen Sinn/Grund allen Seins (JHWH) ausgerichtet waren und nicht über die Fähigkeit eines Monsterwesen das Thema der Thora waren. Doch der umfassende kreative Sinn wurde nun nicht nur naturwissenschaftlich immer deutlicher, in allen natürlichen Prozessen und Gefühlsregungen beschrieben. Er war dort, wo sich Menschen für die gemeinsame Sache, die Ökologie und Zukunft einsetzten, gar die Weltpolitiker auf Konferenzen über eine gemeinsame Vernunft nachdenken, vorausgesetzt.

3.2.3.      Wo der Öko-Logos=Sohn einzig auf den Vater verwies waren alte Fragen gelöst

Die alte Frage nach den Fehlern war längst in Aufklärung beantwortet. Weder Blitz und Donner, noch Erdbeben wurden als Strafe Gottes verstanden, sondern waren, wie menschliche Krankheiten, in einer zwar nicht mehr vor dem Einschlafen zum Regen überredbaren, aber nur in personaler Weise zu liebenden Kreativität des Ganzen, dessen unsagbarem Grund erklärt.

Wer sich nun auf Abraham, Moses und Jesus berief, begründete sich nach christlicher Aufklärung nicht mehr in wundersamen Geistern, sondern dort, wo heute das Weltall und Werden nur auf wissenschaftlichere Weise als in alter Zeit beschrieben wird. Was den himmels- naturbeobachtenden Hebräern als Wort, dann sich in philosophischen Lehren hellenistisch-christlichen Juden als Weisheit galt, hatte sich nach aufgeklärter Sicht des Chistus-Kindes nun ent-wickelt, war „Gott sein Dank“ aufgeklärt verständlich geworden.

Während unser Väter noch „glauben“ mussten, dass alles Seinen Sinn hat, aber schon hier das „Glauben“ auf eine höchste Wahrscheinlichkeit verwies, war dies auf wissenschaftliche Weise zur Gewissheit geworden. Unsere Vorfahren mussten noch glauben mussten, dass um 14.00 Uhr das Kino beginnt, dort der „Blauen Planeten“ als winziger Teil eines kreativen Universums und Grundlage allen, wie unseres Lebens zu sehen wäre.

In der Heidelberger Uni wurde nach Aufklärung über das christliche Wesen als Theologieprogramm der Film gezeigt. Da saßen naturwissenschaftliche, wie theologische Studenten nun großen Saal, hatten Dank naturwissenschaftlicher Aufklärung die Sinnhaftigkeit des Ganzen farbig in höchster Herrlichkeit vor Augen. Sie saßen Dank dem gegebenen Wissen nun in der Vorstellung und konnten sich für das sinnvolle Ganze des blauen Planeten, wie des eindrucksvoll vermittelten Universums, begeistern lassen. Dass wir als dessen Kinder gelten, den Garten in bewusster Weise gestalten müssen, dazu auch die Kraft kulturellen Bewusstseins, tiefgreifender Emotionen brauchen, daran bestand gerade für auch seelsorgerisch ausgebildete Theologien nach aller Geschichtserfahrung kein Zweifel mehr.

Doch erst, als in den Hörsälen kein besonders bibelbelschlauer Handwerksbursche, sondern die in Naturlehre begründete Weisheit als Christus und das so gegebene Heil Jesus gelehrt wurde, waren die Gegensätze der Weltbilder und Kulturvorstellungen aufgehoben. Da wurde die Grundlage für eine begeisterte Weltverant-wort-ung im auch sozialen Gemeinsinn gelegt.

3.2.4.      In Aufklärung war aus Glaube „Gewissheit“, Hoffnung in Vernunft geworden

Auch Prozesstheologen, meist aus Amerika, waren nach Heidelberg gekommen um zu diskutieren und nun in Begleitung vom schöpfungstheologischen Professor Michael Welker beim großen Fest erschienen. Nicht nur der Prozess, der auf einen nicht menschlich bestimmbaren Sinn und mehr noch eine gemeinsame Bestimmung schließen ließ, sondern auch der kulturelle Heilsprozess war jetzt ihr Thema.

Die Glaubensgeschichte, die eine Vertrauensgeschichte in Gott (damit den noch unsagbaren Sinn des Ganzen) war, zeigte sich durch die christliche Aufklärung als ein sinnvoller evolutionärer Entwicklungsweg. Und wie der bekanntlich in Versuch und Irrtum auch mit vielen Irrungen und Verwirrungen verbunden war, stand für sie außer Frage.

Der Sinn ökologischer Vernunft, den nicht allen die Öko-Aktivisten mit Protestaktionen verteidigten, sondern alle, die sich für weltweite Weisheit, Humanität ohne Aberglauben stark machten, war in alten Zeit noch keine Sache des Volkes.

Und so wie in der Antike die griechischen Sinn-Vernunft- (Logos) und damit jüdische Weisheitslehren zu kurz griffen, die zeit- und kulturgerechte menschliche Ausdrucksweise die Voraussetzung für die Kulturwende war. So wurde nun auch die weitere Glaubensgeschichte betrachtet. Am Anfang war die antike Vernunft nur durch kirchliche Autorität vermittelbar, zur Volksbestimmung zu bringen. Und nach deren Verfall und Missbrauch musste die Autorität der antiken Schriften, die  Aufgabe übernehmen, zur neuen Autorität werden um zur Aufklärung zu führen. Auch wenn dies dann zum Buchstabenglaube führte, allein die Bibel oder den Koran als das einzige Gotteswort gelten ließ.

Erst in Aufklärung und dann durch den Anstoß der Neutestamentler, die antike Naturlehre (Logos) hinter dem neuen prophetischen Verstand/Bund, die Weisheit als „Christus“ zu betrachten, war klar geworden. Ein Buch ist nicht die in natürlicher Schöpfung begründete Bestimmung, die den alten als Wort galt und so bereits in der Thora/Gesetz wurde, dann lebendige Weisheit war.

Aber wie die Bibel, ebenso anderen Glaubensschriften nicht im Hokus-Pokus eines Aber-glaubens entstanden, sondern ihnen eine natürliche Bestimmung zugrunde liegt, wurde dann im neuen Christusverständnis immer mehr und war auch in Heidelberg Thema. Auch wie die die Verschriftung einer in natürlichen Schöpfung begründeten Bestimmung über die Zeiten, dann auch das Mittelalter trug, so ihre evolutionären Sinn hatte, war nun offensichtlich und wurde diskutiert.

Und so hatte sich in ganz natürlicher Entwicklung das, was im Namen Abrahams wesentlich war und sein wird (JHWH), nun in neuer natürlicher Weise des begrifflichen Wissens gezeigt. Die neutestamentliche Aufklärung hatte zu einem aufgeklärten Verständnis geführt.

Die gemeinsame Bestimmung (Wort) war nun nicht mehr im Buch nachzulesen,  im persönlichen Herzen einzelner Gläubiger, sondern in evolutionärer Ent-wicklung dem Volk begreifbar geworden. Wo sich angesichts der menschlichen Kurzsicht, Unvernunft und neuer Nationalegoismus ein Vernunftdefätismus breit gemacht hatte, die Vernunft-Visionen der alten Aufklärer aufgegeben war, gab es nun neue Hoffnung.

Jeder der von Vernunft geleitet wird, begehrt das Gut, das er erstrebt, auch anderen zu teil werden zu lassen“

Mit diesem Ausspruch Baruch Spinozas wurde nach Aufklärung über die Vernunft/Weisheit als „Christus“ nun nicht nur die anfängliche christliche Mission begründet.  Vernunft und gesunden Menschenverstand, was das 18. Jahrhundert brachte, so nicht nur durch technischem Fortschritt und Wissen, damit Wohlstand bewirkte, sowie den Weg zum Friede ebnete, sollte nun im gemeinsamen Sinn zu dem moralischen Reinigungsbad werden. Wie es  Alfred North Whitehead erhoffte.

Die sich meist auf ihn berufende Prozesstheologie, die im naturwissenschaftlichen Prozess des Ganzen gründete, führte bisher ein Schattendasein. Auch wenn der als historischer Jesus geltende junge Mann logischerweise in der Prozesstheologie nicht vorkam. Wo ein junger Guru und sein Vater als Gott galten, konnte sich auch die Prozesstheologie nicht dort begründen, wo in der Antike der Logos (frühwissenschaftliche Naturlehre) einzig auf seinen Grund verwies, sondern wurden teilweise philosophisch abstrakte Umwege gesucht. An ein einheitliches Verständnis, das sich dabei auf Jesus Christus berufet, genau daher keine neue naturwissenschaftlichen Hypothesen neben der geltenden Lehre (Logos) benötigt, sondern diese weiterdenkt, war nach alter Jesus-Hypothese nicht zu denken.

Wo nicht der Glaube eigentlich wichtig, sondern das, was Grund, Gegenstand des Glaubens ist. Da hatte erst die christliche Aufklärung, die nicht mehr von einem Gott gewordenen Galiläer sprach, die wissenschaftliche Voraussetzung für eine Ganzheit der Weltbilder und Werte geschaffen. So für die gemeinsame natürliche Schöpfung begeistert und damit eine gemeinsame Verant-wort-ung für die kreative Gestaltung von Zukunft entstehen lassen.

3.2.5.      Selbst (Buchstaben-) Kreationisten bekannten sich zur Vernunft als Wort Gottes

Buchstabenfanatikern, die fälschlicherweise Kreationisten genannt wurden, weil sie noch die einzigen waren, die Schöpfung begründen wollten, in dem sie den Glaube an einen himmlischen Handwerker/Demiurgen verteidigten, waren in Heidelberg skeptische Beobachter. Sie gingen ja in Wirklichkeit auch nicht von Schöpfung/Kreativität aus, sondern versuchten die Buchstaben der Bibel zu belegen. Sie wollten das Walten eines menschlich-monsterhaften Designers selbst  im Wunder der jungfräulichen Geburt einer Hebräerin erklären. Auch die Vertreter der deutschen Design-Kreationisten „Wort und Wissen“ konnten kaum wahrhaben, dass Glaube nicht mehr an Buchstaben hängt, sondern sich im Wissen um die in Evolution, natürliche kreative Sinnhaftigkeit (Sohn) begründet. Was sie bisher der Buchstaben wegen auf den Kopf stellen wollten.

Zwar hatte sich gezeigt, wie die antiken Schriften, auf die die reformenden Denker nach Missbrauch und Verfall kirchlicher Autorität zurückgriff, auch mit Blick auf die dann spirituelle Vergeisterung zum absoluten, maßgebenden Gotteswort erklärten mussten, in der Ent-wicklung der Weisheit der richtige Weg war. Doch wie nun die naturwissenschaftliche Erkenntnis, die allgemein als Gegner des Glaubens galt, der Grund des anfänglichen Christentums und seiner Texte, damit Lieferant lebendigen Gotteswortes war. Das war nach alter Historien-Hypothese von einem wunderwirkenden Charismatiker als anfänglichem Christengott völlig undenkbar.

Wobei selbst Reinhard Junker, der Geschäftsführer des Glaubensvereins „Wort und Wissen“, bei dessen Veranstaltungen ich protestantischen bibelfesten Organisationen begegnete, in Heidelberg zu sehen war. Schließlich sollte hier natürliche Schöpfungswirklichkeit auf völlig neue naturwissenschaftliche Weise bestätigt werden. Und da Junker die 7tage-Lehre schweren Herzen aufgebend sich inzwischen auf Christus berief,  der nun als Wort wieder in natürlichem Wissen begründet war. Da war selbst bei ihm die Spaltung der Weltbilder aufgehoben.

Mehr noch waren Vertreter vieler Organisationen, wie der Karl-Heim Gesellschaft oder kirchlicher Akademien gekommen, die auch in ökumenischen Institutionen die Spaltung der Weltbilder in Wissen und Glauben überwinden wollten. Denn auch wenn das im bisherigen Historienverständnis völlig unvorstellbar war, so unendliche Diskussionen auslöste, wie die Glaubensvorstellungen mit dem Wissen um das rationale Werden nach kausalen Gesetzen (Logos) verbunden werden können. Dass die hier begründete Weisheit das historische Wesen Jesus Christus war. Dass die schöpferische Vernunft, auf die sich der deutsche Papst als christliches Wesen (damit lebendiges Wort) immer berief, dort zu verstehen war, wo man bisher den Glauben aufgrund von Wissen verwarf, dann in unendlichen Diskussionen, Konferenzen, Werken mühsam noch Umleitungen suchte. Das hätten sich diese Denker nicht träumen lassen.

Nachdem getreu der historischen Tatsache und theologischen Bibeldeutung die in Naturlehre begründete Weisheit zum historischen Wesen Christus erklärt war. Da war so aus bisherigem Buchglaube, Gesetzeslehren, im Westen aus persönlicher Beliebigkeit, Bauchgefühlen, meist Gleichgültigkeit oder gar naturalistisch-atheistischer Gegnerschaft eine gemeinsame Kult(ur)bestimmung (Wort) wieder naturwissenschaftlich begründet.

Benedikt XVI. der später bei seiner Ansprache die in Natur- und Kulturlehre gewonnene Erkenntnis zur der bisher in der Bibel gelesene Bestimmung, damit dem maßgebenden Gotteswort erklärte, hatte schon immer die Gehörlosigkeit/Miss- oder mangelnden Verstand unserer Zeit bemängelt. Ein kleiner Anstoß, den biblischen Jesus in der historischen Heilsgeschichte zu betrachten, der die in Naturwissen begründete Weisheit als neue Bestimmung „Christus“ und Wort galt, hatte Wunder bewirkt. So konnte dann Benedikt XVI. der immer betonte, dass die christliche Religion von Grund auf keine Buchreligion sei, einen nun aufgeklärten christlichen Verstand/Bund ins Leben rufen.

Nachdem er sich in seinen drei Jesusbüchern sich nicht auf die historische Kritik einließ, sondern am biblischen Jesus Christus festhielt, den er in intellektuellen Reden als schöpferischer Vernunft bezeichnete, wie er sie vor dem Bundestag dann auch als Rechtsgrund in Ökologielehre zu bedenken gab, hatte er heimlich bereits den Weg  gewiesen.

Durch die neutestamentliche Aufklärung über die antike Natur-/Vernunftlehre (Logos) als in schöpferischer Wirklichkeit verstandenes Wort und Weisheit (Jesus Christus) war es dann kein Wunder, dass bisherige Glaubengegner, wie nach Vereinbarung von Wissen und Wort Suchende mit Benedikt XVI. auf die gemeinsame Ein-sicht anstießen. Einer der Neutestamentler, der den Stein der Weisen ins Rollen brachte, wissenschaftlich nach der Weisheit als historisches Heils-Wesen Jesus fragte, hatte sich eine Flasche von dem inzwischen längst ausverkauften hervorragenden Waldmeisterlikör sichergestellt. Denn der wurde an einem der Stände direkt vor der Neuen Uni als „Heidelberger Weisheitselexier“ verkauft. Und diese Ein-sicht in Weisheit war dann auch der Grund, warum viele andere Weisen aus dem Morgenland nach Heidelberg aufgebrochen waren.  

3.3.Psychologen beendeten den kalten Krieg im Kopf in Vernunftkult(ur)

Auch ein Vordenker der Psychologen wie Julius Kuhl, der in der Forschung zur europäischen Geistesgeschichte von einem „Kalten Krieg im Kopf“ (wie die Psychologie Naturwissenschaft und Religion verbindet) sprach, war gekommen. Nicht weil er befürchtete, dass die Psychologen jetzt arbeitslos werden. Gleichwohl seine Verbindung von Naturwissenschaft und Religion jetzt auf die Beine der Vernunftreligion gestellt werden sollte.

Sein Rat wurde allein schon gebraucht, um die Weisheit deutlich zu machen, die hinter dem Einsatz von Bildern, der Geschichten, der Mythen, wie des gesamten Kultes steht. Selbst die Sinnhaftigkeit des Gebetes, bei dem die Menschen dem Grund der alles aus sich hervorbringt (so unserer Pfarrerin bei jeder Beerdigung) danken, ihn persönlich ansprechen, sollte er begründen. Schließlich galt es Klarheit zwischen Kultsprache, Kult(ur)geschichten und Geschichte zu schaffen.

Mit  Hilfe der Psychologen sollte die Kulturtradition und ihre Texte als Ausdruck früher Philosophie in Kultursprache verständlich gemacht werden. Auch wie  in Mythenvariation und Mythenneubildung das Kulturerbe weiterführt wurde, war eine frühe Form des Kampfes gegen den kalten Krieg im Kopf. Der jetzt auf mündige Weise fortgesetzt werden sollte.

Während Kuhl entsprechend der allgemein geltenden Lehre in seinen bisherigen Werken weit davon entfernt war, einen konkreten Grund/Sinn (auch allen Seins, damit auch des Selbst) hinter der Religion sehen zu können, er nur ein leere Religiosität in ihrem psychologischen Sinn abwägen konnte, hatten seine Überlegungen zur Psycho-Logik der Religion jetzt eine ganz neue Dimension. Und wenn es gelingen sollte, die Menschen in Kultur mit ihrem Sinn/Grund wieder teilweise auf eine Reihe zu bringen, sie mit ihrem Sinn zu versöhnen, in intrinsischer Motivation zu begeistern, diesem gerecht zu werden. Dann hatte sich sicher auch die Couch teilweise erledigt.

So wurde dann auch diskutiert, warum es Sinn macht, vor dem Festschmaus dem Sinn/Grund zu danken, um dann bei guten Essen nicht nur die Kreativität des Kosmos dankbar zu genießen, sondern auch die Kreativität der Küche. Um damit Verant-wort-ung für die Welternährung aufzubauen. Auch wurde dann debattiert, wie die Menschen nicht allein durch die durchaus weiter sinnvollen Kultpraktiken des Ostens oder gar des Schwitzzeltes der Indianer, durch das die protestantische Pfarrer schlüpften, sondern durch Singen und Beten, wie dem gesamten bekannten Kult der westlichen mit ihrem Sinn/Grund, der auch der des Ganzen ist, versöhnt werden können.

3.4.Monotheismus-Kritik wurde zur Weltvernunft bezeugenden Kulturwissenschaft

Für den Heidelberger Ägyptologen, Kultur-, Erinnerungs- und damit auch Religionswissenschaftler Jan Assmann, der sich als Fachmann für die alte kulturelle Kommunikation und Kulturentwicklung eingefunden hatte, war der Weg nicht weit. Er hatte in Maat ein in Naturprinzipien begründete Kult(ur)modell beschrieben, das die gesamte ägyptischer Hochkultur trug. Das so auch Vorbild für die biblischen Propheten, dann die christlichen Philosophen und jetzt in deren Aufklärung für die neue Definition der in Naturwissenschaft (Beschreibung schöpfersicher Wirklichkeit) begründete Weisheit/Vernunft als lebendiges Gotteswort war. Das von ihm aufgezeigt Kulturmodell der „Maat“ hatte nach Aufklärung, dass es bei Christus um die in neuen Naturprinzipien antiker Ökologie wahrgenommene menschliche Bestimmung, Wort ging, ganz große Aktualität.

Die in aller sinnvollen Natur wahrgenommene Maat (später Wort, dann Logos als Bestimmung) die ebenso wie ihre vielen Töchter, wie Söhne oder Nachfolgerinnen als ägyptische Göttin auftrat, hat mit deutlich gemacht, warum die in naturwissen begründete Weisheit als Gottessohn mit Bart vermittelt werden musste. Aber längst hatte sich allein darin gezeigt: So wenig wie Maat oder Isis ein junges Mädchen, Osiris ein junger Mann war, konnte Jesus als das in Zeitwende lebendige Wort/Weisheit nur ein junger Mann gewesen sein.

Auch die mit von ihm entfachte Debatte über den Monotheismus, dem bisher zu Recht der Vorwurf gemacht wurde, mit der Absolut-Setzung des eigenen Gottes für Gewalt verantwortlich zu sein, war ein Thema. Denn das war nach der neutestamentlichen Aufklärung in völlig neuer Weise zu beleuchten.

Auch wenn es Tatsache war, dass von Religionen oft Gewalt ausging, sie in ihrem Verfall gerade auch in Neuzeit missbraucht wurden. Nicht allein der neue Blick auf die christlichen Anfänge, die eine philosophische Synthese der verschiedenen Kulturen war, keine Absolut-Setzung des eigenen Gottes war, gab Anlass zum neuen Denken.

Vielmehr brachte Einsicht, dass es auch heute nicht um einen vor- oder absolut gesetzten Gott, sondern einen in Vernunft offenbaren gemeinsamen Sinn/Grund, wie eine davon ausgehende universal gültige Weisheit ging, neuen Stoff für die Monotheismus-Debatte. In einer christlichen Vernunftreligion, bei der die Weltvernunft, ökologische Weisheit im Namen Jesus als das allein seien Sinn offenbarende Wesen gefeiert werden sollte. Da hatte sich der Monotheismus-Vorwurf erledigt. Wer kann etwas dagegen sagen, wenn der Sinn/Grund der Vernunft, die alle gegenseitig fordern, in Natur begründen, jetzt grenzübergreifend in verschiedenen Namen verehrt wird?

3.5.Islamwissenschaft war immer schon Zeuge Jesus als Wort, das in Propheten sprach

Während nicht nur auf Weihnachtsmärkten unter dem Ruf „Allah ist groß“ auf Christen gezielt, wahllos Menschen ermordet wurden. Da wurde nun nach christlicher Aufklärung vom „Christus-Kind“ die Größe des auch in Allah angesprochenen höchsten Grundes/Sinnes aller Weisheit, Weltvernunft, sowie Mohammed als ihr letzter großer Prophet bestätigt. 

Zum großen Heidelberger Fest hatten sich daher auch islamische Wissenschaftler nicht wegen dem guten Feigenlikör eingefunden, der am Stand vor der Neuen Uni als „Heidelberger Wahrheit“ ausgeschenkt wurde. Wenn aber durch die Wahrheit des christlichen Wesens auch etwas über die Wahrheit ihres Glaubens deutlich wurde, dann war das einen Besuch, wie eine kleine Sünde wert. So stießen sie mit ihren Kollegen von den Geschwisterreligionen auf die gemeinsame Wahrheit  an.

Auch der in Münster einst für die Ausbildung in Deutschland maßgebende Islam-Theologe, der die menschliche Gestalt Mohammeds in Frage stellten, von einem Gesandten als hoheitliche Persönlichkeit ausgingen und daher subspendiert wurde, war wegen der Wahrheit gekommen. Er wurde vom katholischen Theologe Karl-Heinz Ohlig begrüßt, der aus Saarbrücken anreiste. Auch andere Wissenschaftler, die (teilweise in Ohligs Werken) nachwiesen, wie Mohammed aus Christus, der Koran mit auch aus dem Neuen Testament „erwachsen sind“ sind, hatte dieser mitgebracht.

 Denn als jetzt erklärt wurde, dass der nicht allein nach Ohlig zu Mohammed gewordene, kein junger Mann mit Namen Jesus war, wie es der katholische Theologie bisher wie selbstverständlich voraussetzte und lehrte. Da erschien die Entwicklung jetzt in ganz neuem Licht, ergab sich die Logik. Da war erst klar, welche Weisheit der Zeit hinter dem Wort stand, das im arabischen Propheten gesprochen hat. Wie hier ein ganz natürlicher Verlauf, eine andere Ausdrucksweise des „Christ-Kindes“ stattgefunden hat, das heute als Weltvernunft/Weisheit gefeiert wurde.

Die Freude war groß. Sahen doch die Islam-Wissenschaftler ihre nestorianisch-arianischen Vordenker bestätigt. Die hatten davor gewarnt, mit einem einer Zweiteilung, damit einem als Art neuen Gott geltenden Gottessohn, der das Kreuz der alten Söhne des Westens trug, eine weitere Wesentlichkeit, Gottheit in die Welt zu setzen. Von einem Gottessohn, Kreuz und Auferstehung haben sie daher beim Isa ibn Maryam nichts in den Koran geschrieben. Als das christliche Wesen im Kanon in griechisch meist als Pantokrator, dann in lateinischen Gottesnamen und christologischen Titeln um schrieben wurde, haben sie bereits auf Josua, Jesus verwiesen. Da aber dieser Gottesssohn von Mutter Kirche als einst göttliche Größe auf einen bibelschlauen Handwerksburschen reduziert war. Da war durch genau diese Entwicklung nun das Heil gegeben. So war nun auch das Wort des Propheten wieder in Gegenwart gemeinsam dort zu hören. Und zwar genau dort, wo in aufgeklärter Welt von Weisheit gesprochen, nach Weltvernunft gerufen wurde.

Da der Sohn der Mutter (die im Koran keine junge Frau, sondern in messianischer Weise beschrieben wird) mehr erwähnt wurde, als Mohammed, dort als lebendiges Wort galt, wie es nun wieder in Natur-/Vernunftlehre (Logos) begründet wurde, brachte auch dies neues Licht ins Verhältnis der Geschwister. Den Verfasser des Korans, denen wie den Vätern der Kirche bekanntlich der Logos (Weisheitslehre) maßgebend war zu unterstellen, sie hätten von dem geschrieben, was inzwischen als Jesus galt, war eh ein Witz geworden. (unter www.jesus-lebt-wirlich.de wird auf die Christen ohne Kreuz, die im Öko-Logos gründenden Anfänge des Islam eingegangen.)

So war es egal geworden, ob ein Mann mit Namen Mohammed gelebt hat oder ob Christus nicht nur inhaltlich, literarisch, wie numismatisch nachweisbar umgemünzt wurde. Da Christus an den Hochschulen nicht mehr als apologetischer Heiligenschein für einen jungen Handwerksburschen gelehrt wurde, dessen Sekte zur Weltreligion wurde, sondern hier der Logos, der bekanntlich auch am Anfang des Islam maßgebend war, in Gegenwart bedacht wurde. Da war es dann selbstverständlich geworden, wie der Islam ebenso wie die christliche Kirche aus dem jüdischen Geisteswandel des hellenistischen Judentums Nordafrikas hervorging, nur andere Wege als Mutter Kirche gegangen ist. Was sicher nicht allein an der christologischen Diskussion liegt, sondern anderer kultureller Vorprägungen, der stärkeren orientalischen Orientierung, u.a. an die persische Philosophie-Prophetie, Zarathustra.

Die gemeinsamen Wurzeln wurden daher nicht weiter nur in syro-aramäischer Texte des Koran gesucht, die inzwischen sich auch im mit dort entstandenen Neuen Testament lesen lassen. Wie die Geschwister vielmehr aus einem neuen jüdischen Bund/Verstand erwuchsen, der sich geschichtlich genau dort beobachten lässt, wo heute fünf Mal am Tag „Allah ist groß“ gebetet wird, ist Stoff der Vorlesungen über die frühe Kirchengeschichte. Wo nicht allein in Alexandrien kirchliche, wie später die Vordenker des Koran, ebenso wie die griechischen Philosophen einen größten/höchsten wesentlich zu verehrenden Grund/Sinn allen Seins bedachten, daraus Weisheit und Verhaltenslehren ableiteten. Da gibt es auch heute weder einen größeren, noch einen anderen.

So hatte die Aufklärung über das christliche Wesen auch erwiesen: Mohammed war wirklich der letzte Prophet. Nur, dass dessen Wort dann, als christlich kein junger Mann mehr gelehrt wurde, auch von den wissenschaftlich arbeitenden Denkern des Islam nicht mehr im Koran nachgeblättert wurde. So hatte die christliche Aufklärung den Anstoß gegeben, auch das Wort des Propheten in ökologischer Wirklichkeit und der daraus abgeleiteten Weisheit zu verstehen, so die von Aufklärung geforderte Weltvernunft zu gemeinsamen Bestimmung zu machen.

Ob Mohammed daher zwei Beine hatte oder in einem Propheten, wie sie nicht nur in Persien mehr als die Gottessöhne des Westens galten, die Vernunftlehre (Logos) zum Ausdruck gebracht wurde, ist zur Nebensache geworden. Die islamischen Gelehrten wollten bedenken und feiern, wie das im Propheten gesprochene Wort, das bisher nur im Koran gelesen wurde, jetzt als Weisheit gegenwärtig war, in gem-ein-samen Sinn, in Kirche oder Moschee zur Kulturbestimmung gebracht werden kann.

3.6. Wahre Juden erwiesen sich als Bringer von Frieden und Vernunft

Die orthodoxen Juden, die mit großen Hüten bekannt sind, taten sich schwer. Aber intellektuelle jüdische Wissenschaftler waren zur Feier nach Heidelberg gekommen.

Die christliche Geschichtsforschung hatte auch Klarheit über den Ursprung des bildlosen Kultes im ewigen Exil gebracht: So erschien das Judentum als eine Kultur in Diaspora, die keine menschliche Könige mehr vergötterte und Götzenbildern des Aberglaube Opfer brachte. Der ein im Exil der Hochkulturen erwachsene Verstand/Bund mit einem unbestimmbaren Grund/Sinn galt, der sich in allem Werden, wie am Himmel beobachten lies. Wonach in früher Ökologie die Gesetze (Thora, Wort) begründet wurden.

Und da sich die Christen nun nicht mehr auf einen Guru als Gottessohn, sondern wieder auf die hebräischen Wuzeln bezogen. Da sie jetzt das Recht in Ökologie bzw. natürlicher Ordnung wie Kulturgeschichte begründeten und dort auch den Grund ihrer Religion in Bezug auf die bereits in David verkörperte Weisheit bedachten. Da war die Brücke gebaut.  

Der Tatbestand, dass das konservative, schriftgelehrte Judentum den neuen Bund hellenistischer Juden, die im Kosmos den Tempel sahen, darin das das gegebene Heil „Jesus“ sahen, abgelehnte, war verständlich geworden. Ebenso, wie dann auch die Gottessohns-Gestalt, mit der die Weisheit im Westen vermittelt werden musste, aus der Synagoge verbannt wurde. Das alles wurde dann mit Blick auf die Gegenwart, die sich bisher an das Gestern, das Gesetz der Bibel klammerte, nicht mehr verurteilt.

Noch vor wenigen Jahren nahmen Freiburger Theologen wie Hartmut Stegemann die Christologie zurück, machten ihren Doktoranten die „Heimholung Paulus ins Judentum“ zur Arbeit, um Friede zwischen den Kulturen zu schaffen, neuen Antisemitismus zu verhindern. Nach neutestamentlicher Aufklärung wurde nun der kulturelle Friede darin begründet, dass das Christentum eine westliche Form des erneuerten Judentums war. Es bekanntlich die „christlogische“ Spur hellenistischer Juden (deren neuen Bund/Verstand) weiterführte.

Auch wenn so der Tatbestand blieb, dass buchstabengerechte Schriftgelehrte, Gesetzestreue Pharisäer so den neu in antiker Ökologie definierten Grund ihrer Gesetze verleugneten. Der Vorwurf, den christlichen Religionsgründer getötet zu haben, hatte sich in Aufklärung aufgelöst. Wo Klaus Berger noch vor wenigen Jahren den Römern die Schuld in die Schuhe schieben wollte, macht  niemand mehr den Juden einen Vorwurf,  einen Heilsprediger, der für Christen Gott gewesen wäre, hingerichtet zu haben. Vielmehr wurde dann in Heidelberg darüber nachgedacht, wie auch heute das bereits von Paulus scharf verurteilte buchstäbliche Verständnis der Traditionslehre eines der größten Probleme der heutigen Zeit ist. Wie hierin nicht nur die Ursache auch für den Konflikt im Nahen Osten mit allen blutigen Folgen zu suchen sind.

So war auch die unglaubliche Stimmung, die dann rund um die Peterskirche und Uni auf dem verlängerten Weihnachtfest herrschte, nicht dem Glühwein zu verdanken. Dass die Welt wieder „stimmig“ wird, musste kein froher Wunsch bleiben. Die Heidelberger Erklärung, dass der historische Jesus die bereits in David geltende Weisheit war, die zur Zeitenwende von Juden neu bedacht wurde und jetzt zur gemeinsamen tiefgreifenden Kulturbestimmung gemacht werden sollte, ließ auch bei aufgeklärten Juden nicht nur Stimmigkeit, sondern echte Stimmung aufkommen.

Wenn daher nicht allein Christen die schöpferischer Bestimmung wieder dort wahrnehmen sollten, wo auf Weltfriedenkonferenzen Weisheit gefordert wurde. Dann gab dies gab dies Hoffnung auch für den Frieden zwischen den sich bisher als Buch-Religionen verstehenden Geschwistern. Der nicht nur im Nahen Osten mehr als notwendig ist.

3.7.Die dogmatischen Verteidiger eines jungen Mannes verstanden in Gegenwart

Auch Klaus Berger, der lange Zeit in Heidelberg für das Neue Testament maßgebend war, den heutigen Theologen einen jungen Mann in den Kopf setzte, trotz vielfacher Bitte von Vernunftlehre (Logos) nichts wissen wollte und daher das Geschehen vorerst von seinem ehemaligen Büro aus verfolgte, war herausgekommen. Ein Fest, bei dem sein Christus, für dessen postmoderne Bewahrung er nur (mehr oder weniger mild) belächelt wurde, wieder als lebendige Größe das Licht der Welt erblickte, wollte er sich nicht entgehen lassen. Das Buch, mit dem er seine historisch-kritischen Nachfolger, die seinen hoheitlichen jungen Mann inzwischen zur Belanglosigkeit gemacht hatten, zu Recht als „Bibelfälscher“ beschimpfte, hatte er jetzt mild lächelnd unterm Arm. Er hatte ja schon immer gesagt, dass es in der Bibel ausschließlich um den Gottessohn, Christus, damit die Weisheit ging, die jetzt als historischer Jesus erklärt und in Gegenwart als lebendiges Wort gefeiert wurde.

Aber dass es in der Bibel um den Christus, den Auferstandenen ging, hatten auch seine Nachfolger gesagt. Doch erst die völlige Belanglosigkeit, auf die logischerweise ein junger Mann reduziert werden musste, in Verbindung mit dem wachsenden Wissen um die Theologiegrundlage des Neuen Testamentes, wie dessen Entstehung in bewusst gewählten literarisch-bildhafter Kompositionen, wie sie nun auch Peter Lampe auf hervorragende Weise vorstellte, machte deutlich: Die übrig bleibende Zwergengestalt, die konnte selbst bei der unterstellen Massenhalluzinationen und noch so viel angenommener Apologetik nicht die Erneuerung des prophetischen Bundes gewesen sein, die den Kulturwandel bewirkte, Weltkarriere machte.

Gerd Theißen, vor wenigen Jahren in Heidelberg für das Neue Testament maßgebend, dessen mit Annette Merz verfasstes Lehrbuch über seinen Heilsprediger weiter Grundlage des Studiums war, hatte sich zur Runde gesellt. Sein angeblich historischer junger Mann, den er in „Der Schatten des Galiäers“ in einer kaum mehr überbietbaren Banalität beschrieb, war endgültig aus dem Schatten heidnischer Bilder getreten.

„Bei einem Vortrag „Jesus hat doch gelebt“, (woran damals keiner der Zuhörer zweifelte), er in Neustadt dann seinen trinkfreudigen Wanderkyniker vorstellte, hatte er sich dann nach kritischen Fragen verteidigen müssen. Natürlich würde er trotz eines lebenslustigen einfachen Galiläers Sonntags doch von einem Gottessohn und Christus predigen. Doch nicht allein darauf konnte er sich nun berufen. Bereits bei seinem Vortrag, dass Jesus doch gelebt hat, führte er nur Zeugen auf, denen es um den Logos-Christus (auch in seiner menschlichen Ausdrucksweise) ging. Und in seinen Werken, wie „Die Weisheit der Urchristen“ (die mit seinem menschlichen Schattenbild nicht zu machen war), hatte er ja schon immer gesagt, worum es am Anfang ging. Und letztlich hatte auch Berger nicht nur immer die hoheitliche Rolle Jesus gegen die banale historische Darstellung verteidigt, den Christus hochgehalten, sondern auch über die Weisheit geschrieben, die nun auch in Qumran ausgegraben wurde.

Gemeinsam mit ihrem Vorgänger Berger, der auch im Wandel der Konfessionen viel geübt war, ließ sich die Heidelberger Neutestamentler vor der Neuen Uni als „Heidelberger Transformationselixier“ etikettierten Pflaumenlikör schmecken.

Selbst Gerd Lüdemann, der als Leugner der Auferstehung bekannt, mit Berger vor vielen Jahren in bei der protestantischen Akademie der Pfalz darüber diskutierte, stieß mit den Neutestamentlern nun auf den aufgeklärten Verstand an. Wie er als guter Kenner der urchristlichen Gnosis (Wissen, Erkenntnis) als urchristliche Gabe hätte voraussetzen müssen, wurde nicht weiter erörtert. Er danke dann in Heidelberg für die bisher abgestrittene Auferstehung, den aufgeklärten Verstand, zu dem auch seine Kritik an den alten Auferstehungsstellungen beigetragen hatte.

Schließlich hat der streitbare Lüdemann darauf verwiesen, dass er einer der ersten war, der deutlich machte, dass es in den biblischen Geschichten nicht um banale Geschichtsschreibung ging. Wie sich nicht einer der Texte des Neuen Testamentes als Story aus dem Leben eines Landstreichers mit Namen Jesus erklären ließ, sondern dort bewusst alte Texte aufgegriffen wurden, um die Gnosis/Erkenntnis, damit so begründete Weisheit volksverständlich zu machen, war schon lange von ihm beschrieben.

Dass hier in Heidelberg die naturwissenschaftlich, wie in Kultureller Evolution begründete begründete Weisheit in theologischer Transformation zur kulturbestimmenden Wahrheit im Namen „Jesus“ verwandelt und grenzüberschreiende aufgeklärt als Gotteswort verstanden wird. Das hätten sich auch die Neutestamentler, die den Anstoß gaben, den Stein ins Rollen brachten und nun mit dem Rest des wohlscheckenden Waldmeisterliköres als „Heidelberger Weisheit“ gemeinsam anstießen, nicht vorstellen können.

3.8.Welt-Organisationen sahen Hoffnung auf die geforderte Weltvernunft in Kultur

Neben der Uno hatten viele weiteren Weltorganisationen, die die Gleichgewichte in vieler Hinsicht mehr als in Gefahr sehen, gegen Missstände oder Hunger ankämpfen oder sich für den Weltfriede stark machen, Vertreter geschickt. Auch im Klimaabkommen kämpften sie bisher weit vergeblich gegen nationalstaatliche oder wirtschaftskommerzielle Interessen, Unvernunft an. Wie die Weisheit als König im Kopf der Menschen der Menschen regieren soll, war ihnen mehr als wichtig. Denn wenn es nach neutestamentlicher Aufklärung beim Jesus-Kind um die Weisheit/Weltvernunft ging, die dem Volk kulturgerecht vermittelt wurde und jetzt in entwickelter, erwachsender Weise zur grenzüberschreitenden Kulturbestimmung gemacht werden sollte. Dann war das für die Weltvernunft-Organisationen mehr als wichtig.

Wenn sich nun in historisch-biblischer Aufklärung durch Heidelberger Theologen erwies, dass nicht nur das Johannesevangelium vom Logos (der Weisheit der Philosophie) handelt, sondern dies das Thema des Neuen Testamentes ist. Dann warf dies ein völlig neues Licht nicht allein auf die christliche Religion. Auch wenn der der Weg, die Vernunft zur Welt zu bringen, noch kaum zu erkennen, weit verbaut war, sich überall das Gegenteil zeigt. Die Heidelberger Diskussion hatte Beachtung gefunden.

Von christlicher Aufklärung aus hatte sich gezeigt, wie der Grund der Religionen in einem Grund/Sinn allen Seins lag, der sich in vielen Gesichtern zeigte. Und wie es Aufgabe aller Religion war, die Menschen auf der Höhe der Zeit mit ihrem Grund/Sinn zu verbinden/versöhnen, um so selbstbewusst als geistbegabtes Wesen in Vernunft und Friede im Gemeinsinn zu leben. Was Grund selbst der Glaubenskonzepte des Ostens war, die keinen Gott benannten. So waren die bisher meist noch in Religion begründeten Verhaltenslehren, nicht vom Himmel gefallen, entsprangen keiner menschlichen Beliebigkeit, sondern wurden im kosmischen Ganzen und dessen Kreativität in Weisheit begründet.

Zwar war konnte niemand ins Paradies des Naturzustandes zurück, aus dem die nicht nur mit Sprache, sondern Vernunft, Wortvermögen begabte Affen entlassen war. Doch schon die mittelalterlichen Maler hatten mit Blick auf die Geburt Christi deutlich gemacht, wie dem selbstbewusst gewordenen Menschen, dem Wissen und Erkenntnis gegeben war, dies nutzen muss, um in Vernant-wort-ung gegenüber dem Sinn des Ganzen zu leben. Was sich bei dem zum Anthropozän gewordenen, auf höchst gefährliche Weise die gesamte Natur immer mehr beherrschenden Affen, mehr als notwendig zeigte.

Und da in Heidelberg jetzt eine christliche Religion das Thema war, bei der die kreative Weisheit zeit- und kulturgerecht ausgerückt zur Welt gebracht, statt nationaler Buchstaben im Kult zur Kult(ur)bestimmung mündiger Menschen gemacht werden sollte. Da fand dies auch Interesse der Organisationen, die bisher oft vergeblich nach Weisheit und Vernunft riefen.

Gerade die Kurzsicht der Masse, die Konsum- und Kapitalwachstum zu ihren neuen Ersatz-Gottheiten erhoben hatte, machten einen gewaltigen Geisteswandel notwendig, der die Menschen wieder mit dem natürlichen Grund ihres Seins verband. Wo Konsumwachstum als Wirtschafts- (in ökologischer Sicht „Unwirtschaftlichkeitswachstum“) täglich als das große Lebens-Ideal vorgerechnet, kulturell „vergöttert“ wurde, war an Weltvernunft nicht zu denken. Und wo durch die kommerzielle Kommunikation angetrieben, die Menschen den Konsum und kurzsichtige Gier ebenso „vergötterten“, wie das Kapital, die Aktienkurse. Zu deren Steigerung dann nicht nur die Kommunikation des Unsinns betrieben wurde. Wo die Ölkonzerne den bereits vor vielen Jahren selbst ermittelten Klimawandel totredeten, Gutachten manipuliert wurden oder im Sinne des Kapitals beispielsweise in der deutsche Autoindustrie Abgasbetrug zur Norm-alität geworden war. Da war man von Weisheit weit entfernt. Da war eine ökologische, sozial gemeinsinnige Lebensweise im Dienst von Ersatzgöttern zur Last geworden, statt Lust verschaffendes Lebensidel.

So war klar, wie weder allein durch verschärfte Gesetze, größere Bürokratie und Anreize Weltvernunft zu machen war. Auch nicht noch mehr Proteste und weltweit inzwischen auch in der Kirche gehaltene ökologische Moralpredigt, konnten einen ganz gewaltigen, nationale Grenzen überschreitenden Geisteswandel bewirken, der zur grundlegenden Verhaltensänderung führt. Eine Vernunftreligion, die die vielfach von aller aufgeklärten Welt geforderte Weisheit nun zum Gotteswort erklärte, zumindest der Versuch war es Wert, zur Feier von deren Wiedergeburt nach Heidelberg zu kommen.

Auch wenn im christlichen Westen das sogenannte Gotteswort keine Bedeutung mehr hatte. Es erst in aufgeklärter Weise, in Berufung auf die biblische Lehre, wieder zur Kulturbestimmung zu bringen war. Wenn bei Moslems oder Juden, die bisher die Bestimmung aus ihren nationalen Lehren ableiteten, nun in neuer Weise die Weisheit so bedeutend werden könnte, wie bei Moslems das Wort des Propheten oder der Koran galt. Dann gab dies Hoffnung.

3.9.Ökoaktivisten hatten „Christus“ erst wieder salonfähig gemacht

Und so waren selbstverständlich auch Umweltaktivisten, ökologisch oder sozial engagierte Organisationen und auch die „Grünen“ in Heidelberg vertreten. Waren sie es doch, die die schöpferische Vernunft, die Benedikt XVI. immer als Wesen des christlichen Glaubens bezeichnete, nun als ökologische Weisheit als erste wieder zum großen Weltthema machten.  Wenn nun in Aufklärung über das christliche Wesen der „Heißzeit“ eine Heilszeit ökologisch-schöpferischer Vernunft entgegengestellt werden sollte, fand das Interesse.

Die Naturwissenschaft hatte zwar die Voraussetzungen geschaffen, die Natur nicht mehr als Böse, sondern als kreativ sinnvoll oder ein sinnvolles ökologisches Ganzes zu sehen, bei dem alles zusammenhängt, aufeinander angewiesen ist. Doch erst die ökologischen Bewegungen hatten das wieder salonfähig, zur jetzt universalen Weltgültigkeit gemacht, was der Antike als Weisheit Bestimmung war.

Denn neben der geschichtlich-biblischen Aufklärung war dies die Voraussetzung, um die ökologische Vernunft, die der Kirchgeschichtskenner dann in Bezug auf jüdische Weisheit, wie die Stoa in der letzten großen Rede als Papst vor dem Bundestag dann als Grund des Rechtes zu bedenken gab, auch als Grund der Welt-Religionen zu bedenken.

Eine Vernunftreligion, die sich nun nicht nur in Ökologie begründete, sondern ihren Sinn darin sah, in einer „Kultur der Nachhaltigkeit“ mündige Zeitgenossen für eine schöpferisch vernünftige Lebensweise zu begeistern, konnten die sich oft tatkräftig für die Weisheit und somit deren gemeinsamen Sinn einsetzenden Zeitgenossen nur begrüßen

3.10.               Demokratie, Freiheit im Sozialstaat setzen Kultur-Weisheit im Kopf voraus

Aber auch „freie, soziale und christliche Demokraten“, die auf echt soziale Marktwirtschaft setzten, waren gekommen. Nicht weil in Vorlesungen gezeigt wurde, dass Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit bzw. Gemeinsinn und somit eine soziale Lebensweise bereits bei Paulus in Christus begründet war oder in urchristlichen Gemeinden Gemeinsinn gelebt wurde. Was auch dort weder auf einen jungen Mann, noch auf Hirngespinste eines gewandelten Sektenverfolger, sondern Weisheit/Christus zurückzuführen war.

Die Politiker, die zwar immer gescholten wurden, aber nicht nur von eigener Kurzsicht und Unvernunft, sondern mehr noch der wählenden Masse getrieben waren, wollten dabei sein, wenn eine Vernunftreligion aus der Taufe gehoben wurde. Eine Religion, die nicht neue Vorschriften machte, deren Aufgabe auch nicht darin bestand, Gottheiten des Buches wie eigenen Bauches oder eingebildete Monsterwesen im Himmel zu vergöttern, sondern sie für den gemeinsamen Sinn allen Seins und damit die davon ausgehende Weisheit kulturgerecht zu begeistern, war im politischen Sinne. Auch wenn man sich noch nicht vorstellen konnte, wie so in sozialem Markt Gemeinsinn zu leben, mündige Menschen in freier Vernunft zu sozial-humanistischen Zeitgenossen zu machen waren, fand die Vernunftregion Interesse.

Wo bisher gerade die Religionen geistige Grenzen zogen, nationale Gottheiten und traditionelle Lehren einem Weltbewusstsein im Weg standen, konnte es nicht schaden, sich nach neuen Konzepten umzuschauen. Und wie mit einem neuen, die nationalen Grenzen überschreitenden Bewusstsein die Religionen nur der Realität im Wirtschaftsalltag, der weltvernetzten Kommunikation und damit den kulturellen Idealen folgten, war einsichtig.

Dass die Linken, die nur schmerzhaft das Modell eines ideologisch begründeten Gemeinsinnes von Genossen aufgegeben hatten, sich für die neue Vernunftreligion begeisterten, wunderte nicht. Nicht die frühkommunistische Lebensweise in urchristlichen Gemeinden, wo in manchen Kommunen, die den Gemeinsinn (nicht die Lehre eines bibelschlauen Handwerksburschen) übertrieben, gar die Frauen geteilt wurden, hatte sie bewogen nach Heidelberg zu kommen. Doch wenn in einer tiefgreifenden Kulturbestimmung das erreicht werden sollte, was mit ideologischen Plakaten und Parolen über gemeinsame Ziele und einem nachgestellten kommunistisch-säkularen Kult der Planwirtschaft nicht zu machen war und jetzt in freier Demokratie angestrebt wurde. Dann war das  neuen Versuch wert.

Republikaner, die auf Nationalstaatlichkeit setzen, standen der Sache, die Menschen in einer längst zum Dorf gewordenen Welt und ökologischer Abhängigkeit auch zu Weltbürgern zu machen, sehr skeptisch gegenüber. Auch wenn die Republikaner über dem großen Teich, im Namen Gottes schon in den Krieg um Erdöl gezogen waren, jetzt Nationalinteressen und Kurzsicht über die Weltvernunft/Weisheit stellen. Niemand sprach an den Ständen in Heidelberg über eine Exkommunikation, wie sie in anfänglicher Christologie-Diskussion Tagesordnung der Theologie  war. Denn nachdem in Aufklärung über das christliche Wesen die Grundlagen der verschiedenen Kulturen und ihr gemeinsamer Kult sich im gemeinsamen Sinn des Weltganzen zeigte. Da konnten dann auch viele bisherige Ängste abgebaut werden, die die Menschen zu Recht bewegten, war die Grundlage für eine kulturelle Identität von Weltbürgern  gelegt. Dem fatalen und höchst gefährlichen nationalen Buchstaben-Fundamentalismus, der den Menschen Angst machte, wurde nun die Weltvernunft, gemeinsame Weisheit entgegengestellt .

3.11.               Weltreligionen waren im entwickelten Kind auf einem Nenner

Als sich die christliche Theologie selbst in der Hochschullehre noch im 3. Jahrtausend auf einen jungen Guru berief, war nicht daran zu denken, wie die Weltreligionen zusammenfinden. Doch nachdem die Weisheit, nach der rund um den Erdball gerufen wurde, auch zum historischen Grund des christlichen Glaubens erklärt wurde.  Da lag es förmlich auf der Hand, dass nicht einfach das Reden von einem Gott der gemeinsame Nenner war. Wie vielmehr die Religionen nicht nur inhaltlich in der gleichen natürlichen Weisheit gründen, sondern wie es Grund/Sinn der Religionen in kreativer Verschiedenheit ist und sein muss, die Menschen mit ihrem gemeinsamen Sinn zu versöhnen.

Nicht weil das für Gleichgewicht im Kosmos, wie Leben sorgende TAO des Ostens oder das Dharma, (Recht, Gesetz, Sitte, religiöse Verpflichtung) das der indischen Lehre, wie dem Buddhismus zugrunde liegt, ebenso wie die nun aufgekärte christliche Religion in natürlicher Schöpfung gründeten, waren daher Vertreter auch östlicher Weltreligionen nach Heidelberg gekommen. Wobei allein das ein Grund gewesen wäre, um die neue Begründung „Christus“ in Naturwissen und damit die Weisheit als Gotteswort mitzufeiern. Auch nicht allein die Tatsache, dass Dharma mit Logos übersetzt wurde, damit gleichbedeutend mit dem Logos-Christus war, hatte sie bewogen nach Heidelberg zu kommen. (Was nebenbei auch die Sache mit „klein Jesus“, dem heute für historisch an den Anfang gestellten lächerlich machte).

Und keiner der Vertreter der östlichen Lehren hätte behauptet, was bei Kritikern zu hören war: Die christliche Religion sei nur im Osten abgekupfert worden, weil nicht nur die Vordenker der urchristlichen Weltreligion des Manichäismus Elemente der gesamten Weltreligionen einbanden. Denn dass auch die Vordenker der allumfassenden (katholischen) Kirche, wie der Logos-Christologe Philo bzw. Vertreter des hellenistischen Judentums die gesamte Welt bereisten, Kirchenvater Basilides (oder wer sonst beispielsweise die Oden Salomos verfasste), indisch-buddhistische Philosophie mit einbanden, war inzwischen auch den Wissenschaftlern der anderen Religionen verständlich. Und wo jetzt kein junger Guru mehr vergöttert wurde, sondern in der in Synthese der Kulturen bedachten natürlichen Weisheit (Christus) das Heil „Jesus“ gesehen wurde. Da hatten die Buddhisten und Taoisten selbst gegen den Gottessohn nichts mehr einzuwenden. Mit dem im Westen das zur Welt gebracht wurde, was im Osten die bekannten Praktiken bewirken sollten.

Doch wo die christliche Religion in einer universal geltenden Vernunft den Grund ihres Glaubens sah, war der Weg zum gemeinsamen Nenner und neuer inhaltlicher Begründung der Weltreligionen bereitet. So zeigte sich, dass alle Weltreligionen nicht nur ihren Grund in kosmischer Ordnung haben, sondern der Grund darin liegt, sich in deren Sinn zu verhalten. Wenn daher nun auch die alten Weisheiten des Ostens als das verstanden wurde, was nach christlicher Aufklärung zu einem in natürlicher Weisheit begründeten Gotteswort erklärt wurde. Dann war das ein Grund nach Heidelberg zu kommen.

Selbst die kreative Verschiedenheit, mit der die Weltreligionen auf ganz unterschiedliche Weise die Menschen mit ihrem Grund/Sinn versöhnen müssen, wurde dann in Heidelberg gemeinsam gefeiert.

3.12.                Aus Naturvergottung war christliche Nächstenliebe geworden

Wie gerade die Naturreligiösen, die nun wieder den alten Kelten oder Germanen nacheiferten oder in Stonehenge die Sonnenordnung feierten und sich um den naturalternativen Stand versammelt hatten, eine Bestätigung ihres Naturbezuges sahen, muss nicht besonders erwähnt werden.

Wichtiger war die Tatsache, dass sie nun aber nicht mehr wie die alten Germanen die Natur verehren oder noch die Sozialdarwinisten nachäffen wollten, sondern den dort zu sehenden Sinn/Grund und die davon ausgehende Weisheit „Christus“, damit die in Natur begründete Weisheit als gemeinsame Bestimmung verstanden.

3.13.               Naturheiler, Spiritualisten, selbst Esoteriker sahen sich bestätigt

Um einen weiteren alternativen Stand hatten sich auch viele getroffen, die bisher nur am Rande der christlichen Religion anzutreffen waren. Wie das Heil in der Natur lag, war allen, die sich wissenschaftlich und praktisch mit dem leiblichen oder seelischen Heil auf natürliche Weise beschäftigten, nicht unbekannt. Vielmehr erkannten die auf natürliche Heilung bauenden Denker im neuen naturbegründeten christlichen Glaubensverständnis auch ihre Arbeit bestätigt. Wenn die natürlich begründete Vernunftreligion helfen konnte,  die gebrochene Verbindung mit der wahren Natur des Menschen, dem Sinn des Ganzen zu heilen, Ganzheitlichkeit im Kopf herzustellen, die mit der im Köper eng zusammenhängt. Dann gab nicht nur Auftrieb für die eigene Arbeit. Das erschien höchst interessant.

Und niemand musste befürchten, dass die Vernunftreligion die menschliche Vernunft zum Allheilmittel machen wollte. Im Gegenteil. All das, was an spirituellen Übungen, Yoga, Meditation in Zen oder ähnlichen inzwischen auch in der kirchlichen Erwachsenenbildung statt Bibelstudien praktiziert wurde, sollte durch nach Neudefinition Christus aus Vernunftgründen weitergeführt werden. Auch wenn manche Praktiken in ihrer Sinnhaftigkeit zu hinterfragen waren.

Wo bisher unter dem Motto „Was uns krank macht- Was uns heilt“ der Aufbruch in eine neue Medizin gesehen wurde, die inzwischen im Zusammenspiel von Körper, Geist und Seele (Psyche) wieder gut zu verstehen war. Da wurde logischerweise in einem ganzheitlichen Kulturkonzept auch eine heilsame Wirkung nicht nur für den menschlichen Geist, die Seele, sondern auch den Körper erhofft.

Und die ernsthaften Esoteriker, die das einfache Konzept des „Oben wie Unten“  als höchstes Prinzip in aller Natur vertraten. Die frönten nun nicht mehr in Geheimlehren oder in unsinnigen Praktiken umgesetzten kosmischen Konzeptionen. Sie interessierten sich nun für die in ganz natürlichen Prinzipien, der Ökologie und Evolution begründete Weisheit „Christus“ als  Volkskult. Sie  beteten in Vernunft „Wie im Himmel so auf Erden“, wobei sie u.a. an die Verwirklichung ökologischer Weisheit dachten, die jetzt als Weltbestimmung galt.

3.14.               Erfolgs- und Kreativitätstrainer freuten sich über die kirchliche Konkurrenz

Die teuer bezahlten Unternehmenstrainer hatten Ihre Erfolgslehren und Kreativitätskonzepte, mit denen sie bisher meist die Mitarbeiter in Unternehmen begeisterten, längst in Evolution begründet. Nicht nur Jörg Löhr, der ehemals als Bundestrainer die Handballer erfolgreich motivierte, sondern ähnlich auch andere modernen Weisheitslehrer, hatten in neuer Definition des christlichen Grundes „dem lieben Gott schon immer aufs Maul geschaut“: Allein aus natürlicher Schöpfung, Welterfahrung hatten sie ihre Weisheitslehren und Erfolgsrezepte abgeleitet, bei denen sie sich dabei auch auf die antiken Denker bezogen. Und wo die von ihnen vertretene Weisheit, nun als Grundlage christlicher Lehre gesehen worden, wie in der Antike nun in zeitgemäß-entwickelter Weise zur Volksbestimmung gemacht werden sollte. Da wollten auch die Weisheit meist in gute Geschichten packenden Erfolgstrainer nicht fehlen.

Wer im Saal mit 600 voll auf begeisterten Hörern saß, die gleichen anschaulichen Geschichten von vor 10 Jahren hörte, wie wenn es um Erlebnisse von Gestern ging. Der konnte sich einen Reim darauf machen, warum mehr noch im Kult zur mentalen Begeisterung anschauliche Geschichten mit bekannten Gesichtern gebraucht wurden. Und wie eine mentale Begeisterung zum Erfolgt führt, musste man auch Vera Birkenbiehl, die auch die linke (berechnend, rationale) und rechte (bildhaft, emotionale) Hirnhälfte gezielt einzusetzen wusste, zum kulturellen Lernmodell machte, nicht erklären.

Wenn die Erfolgsrezepte, die in der Kreativität natürlichen Geschehens begründet waren, nun auch in einer Vernunftreligion angewandt werden sollten, konnten sich die Weisheits-Redner nur über die neue Konkurrenz freuen. Wo die Weisheit, die für einzelne Unternehmens gut waren, nun als Gotteswort zur Kulturbestimmung werden sollten. Dann war das eine Bestätigung ihrer Arbeit.

Und wie auch der Zufall, den der in alter Vorstellung gegen Schöpfung sprach, in Wirklichkeit höchst kreativ ist, hatten die modernen Weisheitslehrer erst bedacht, diesen in den Unternehmen als Erfolgsrezept verkauft. Unvoreingenommenes Querdenken (Narrenfreiheit), um zu völlig neuen Lösungen zu kommen, weil mit alten Rezepten die Probleme nicht zu beheben waren, war längst ihre kreative Weisheit.

Waren es doch die modernen Erfolgslehrer, die bisher ähnlich wie die in der Antike sophistisch auftretende Rhetoriker, die Kreativität, damit Schöpfung, ganz gezielt zu ihrem Werkzeug gemacht hatten. Neues zu wagen, Quer zu denken, sich gegen die alten Gewohnheiten zu stellen, so Sachverhalte sinnvoll zusammenzubringen, die bisher als Gegensätze galten, das alles war doch längst ihre in Natur begründete Weisheit. In der sie die Funktion von Kreativität (schöpferische Wirklichkeit) erklärten.

Dass in der natürlicher Weisheit dann gar das christliche Wesen liegen, dies als Gotteswort gelten sollte, das hätten sie sich trotz ihrer visionären Kreativität nicht vorstellen können. Aber dass so mündige Menschen von den von ihnen vermittelten Erfolgskonzepten für die kreative Gestaltung von Zukunft begeistert wurden, um völlig neue Möglichkeiten zur Bewältigung  der dringenden Probleme Weltprobleme zu kreieren. Diese Konkurrenz konnten sie nur begrüßen.

3.15.                Theologie belegt nicht nur die Weltvernunft, sondern wird dazu gebraucht

Selbstverständlich hatten sich auch die Heidelberger Theologen versammelt, um mit der am Stand direkt vor der Uni, mit Blick auf Portals ausgeschenkten „Heidelberger Weisheit“ nicht  nur der die den „Lebendigen Geist“ verkörpernde römischen Weisheitsgöttin über dem Eingangsportal zuzulachen.

„Damit in Aufklärung die Religionen durch die gegeben Weisheit im Licht der Erkenntnis zusammenfinden“,

zu was die für diese Weisheit stehende römische Gottestochter Miverva nach Daniel Chodowiecki unter Wiki „Aufklärung“ aufgefordert hatte, bahnte sich an. Und das war mehr als ein guter Grund, auf die „Heidelberger Weisheit“ anzustoßen.

Schließlich sahen sich die historische-kritischen Theologen als Väter des neuen Verstandes. So wäre ohne die historische Kritik, die nicht bei Karl Barths Christus (ich kenne diesen Herren nicht, hinsichtlich des historischen Jesus) oder der zwar entmythologisierenden, aber christologischen Bultmannschule stehen blieb, der Fortschritt nicht gewesen. Erst als dann nur noch ein einfacher junger Mann übrig blieb, war endgültig klar, dass der nicht am Anfang stand, die Geschichten umgekehrt, in Geschichtsrealität zu betrachten sind.

Die Neutestamentler hatte ja schon immer gesagt, dass es in Neuen Testament um den Christus, bei Paulus um die Weisheit oder um wie bei Johannes, um den philosophischen Öko-Logos ging. Keine hätte geglaubt, dass die einfache öffentlich gemachte Frage, ob es beim eigentlichen Grund des christlichen Glaubens um den inzwischen belanglos gewordenen Handwerksburchen ging, eine solche Entwicklung auslösen würde.

Doch nachdem nun weder der historische Jesus abgestritten oder die Christologie in Frage gestellt, sondern umgekehrt, die historischer Realität, die Heilsbedeutung „Jesus“ damit der natürlichen Weisheit „Christus“ in einem Gottessohn (in menschlicher Gestalt ausgedrückten)  auch an den Vorlesungen immer deutlicher wurde. Da war den Zeit für gekommen, in Heidelberg den Anstoß zum neuen Verständnis zu geben.

Nicht nur die Paulusvorlesung hatte mehr als deutlich gemacht, dass es dort nicht um einen Weisheit verkündenden Handwerksburschen oder ein diesem aufgesetztes Glaubenskonstrukt, sondern um die Weisheit ging, die im Prozess der Zeit ist Diskussion stand. Die im volksgerechten rhetorischen Schäma des Wortes vom Kreuz zur Welt gebracht werden musste. Was sich dann nicht nur in den Jesusgeschichten, der Theologie des Neuen Testamentes, sondern mehr noch in den Vorlesungen über die frühe Kirchengeschichte gezeigt hatte. Selbst unter „Auferstehung“ wurde nicht allein in der Paulusliteratur, dort aber mehr als deutlich, dass es nicht um die Wiedererweckung eines hingerichteten Gurus im Geist seiner Groupies ging. Wie dies vormals als „Gemeindebildung“ erklärt wurde. Wie hinter der Auferstehung vielmehr ein auch die römisch-griechische Kultur umfassender aufgeklärter Verstand stand, bei dem die alten Wesentlichkeiten, damit auch Moses JHWH, sowie die davon ausgehende Bestimmung (Wort) in Josua, lat. Jesus in neuer Weise aufverstanden waren.

Gerade auch die gesamten christologischen Diskussionen um Vater und Logos=Sohn hatten gezeigt, dass es nicht um einen jungen Mann, sondern die in Naturlehre begründete Weisheit ging. So war beispielsweise bei Athanasius „Menschwerdung des Logos“ schwarz auf weiß selbst in den banalisierten Übersetzungen  nachzulesen, wie es die Götzenbilder der Gottessöhne notwendig machten, die Weltvernunft im Westen in Gestalt eines Gottessohnes auf dem Heils-Weg nach Jerusalem zu vermitteln.   

Schließlich gab es einen weiteren Grund das Glas zu erheben. Die Arbeit war gesichert. Während man bisher die Ausbildung der Pfarrer auf die Vorbereitung von Veranstaltungen für gutgläubige Senioren, Ausgestaltung von Familienfesten, die in den Gemeinden ganz hoch im Kurs stehende Krankenbesuche oder die inzwischen gewerblich angebotene Trauerbegleitung hätte beschränken können. Jetzt wurde wieder ein echt theologisches Studium auch für die sich als vernünftig erweisende notwendige Seelsorge gebraucht.

Und da die gesamten geschichtlichen, wie biblischen Vorlesungen mehr als deutlich gemacht hatten, dass die Weisheit in der Kirche kulturgerecht (im rhetorischen Schäma des WvK als Gottessohn) zur Welt gebracht wurde. Da brauchte man noch mal die die Folienbilder der Vorlesungen zu ändern. Einzig die durch die eigene Lehre historisch-wissenschaftlich völlig unhaltbar gewordene Voraussetzung, dass es dabei nur um einen jungen Guru ging, wie er den Studenten im Kopf saß, die musste aufgegeben werden.

Selbst die Vorlesung über den historischen Jesus, wo Peter Lampe die „Theologie des Neuen Testamentes“ vorstellte, musst kaum verändert werden. Der heimlich hörenden Philo (als Vertreter des sich heute zeigenden hellenistischen Judentums) hatte jede Woche, dann auch bei „Markus“ oder den „Evangelien in Profil“ deutlich gemacht: Hier geht es um die Weisheit als Christus, damit das historische Heil Jesus, das von den Schriftgelehrten verworfen wurde. Daher mussten die Vorlesungsinhalte nur um ihre Voraussetzung verändert werden: Der Heiligenschein für einen Handwerksbursche gegen die natürliche Weisheit als „Christus“, ausgetauscht werden. In Christologie, wo genau beschrieben wurde, wie in antiker Naturlehre eine Sinnhaftigkeit als Vernunftlehre (Logos) und damit als Wort galt, wurde nun der Medienbruch nicht mehr darin erklärt, dass alle plötzlich einen jungen Mann anhimmelten, in diesem die universale Bestimmung gesehen hätten. Wo auf den gezeigten Bildern leere Flächen zu sehen waren, wurde jetzt die Schönheit und Sinnhaftigkeit der natürlicher Schöpfung und damit die aufgeklärter Welt heilige Weisheit „Christus“ gezeigt.

Nur eine neue historische Vorlesung soll daher jetzt den Studenten vermitteln, wie sich die christliche Religion aus sehr vielfältigen Wurzeln, Umständen der Zeitenwende und Gründen entwickelte, für die nach dem Wandel vom Mythos zum Logos die Zeit gekommen war. Dass dies dann nicht mehr als Verherrlichungs-Maschinerie eines Handwerksburschen zur Manipulation der Masse darzustellen ist, sondern als zeitgerechte Möglichkeit, Weisheit zur Welt zu bringen. Und dass so auch der jungen Mann daher kein „Scheinwesen“ sondern höchst kreativ war. Das muss nicht erneut betont werden.

Aber auch, wenn so das eigene Weltbild, die bisherigen Lehren, Lebenswerke überdacht werden mussten. Da dies bisher die ganze theologisch-christologische Lehre für die aufgeklärte Welt  lächerlich gemacht, die christliche Religion völlig bedeutungslos gemacht hatte, fiel dies nicht schwer??? 

3.16.               Benedikt XVI. erklärte Ökologie des Menschen zum Christus und Wort

Der päpstliche Platoniker und Anwalt „schöpferischer Vernunft“ sollte auch im Namen seines Nachfolgers, dem praktischen „Mann des Wortes“ in der Peterskirche die Predigt halten. Schließlich wurde die von ihm vertreten „schöpferische Vernunft“ als lebendiges „Wort“ und davon ausgehende Weisheit zum historischen christlichen Wesen erklärt. Und da er bisher den fehlenden Verstand beklagte und bedachte, dass die christliche Religion im Grunde keine Buchreligion sei, war der der richtige Mann, um die in Ökologie, wie kultureller Evolution begründete Weisheit  zum universalen, gegenwärtig, jedermann verständlichen Gotteswort zu erklären.

Selbst seinen ehemaligen Freund, Bischof Leonardo Boff, der in Brasilien als Befreiungstheologe völlig andere Wege ging, als soziale Stimme gar dem Kommunismus nahe stehend verdächtigt wurde, hatte er mitgebracht. Wer sich wie Boff über 20 Jahre der Ökologie und spirituellen Fragestellungen widmete, der wollte dabei sein, wenn nun die andere katholische Partei den Öko-Logos als historischen Jesus vorstellte, zum christlichen Kult machen wollte.

Nachdem Boff sich in Concilium, einer internationalen theologischen Zeitschrift, die sich auch der Achtung der Natur und Fürsorge für das Leben in spiritueller Weise auf die Fahne schrieb, in einer Ausgabe über Ökologie auf Gaja bezog. Da interessierte ihn, wie nun statt die griechische, für die vernetzte Ganzheit der Erde stehende Göttin, der im antiken Monismus erwachsene christliche Gottessohn begründet wurde. Wo so eine Vernunftreligion für eine sozial-ökologischen Lebensweise begeistern sollte, die ihn als Befreiungstheologe bewegte, war der Konkurrent wieder zum echten Freund geworden.

Zwar hatte Professor Ratzinger in seinen nicht auf die historische Kritik eingehenden, daher kritisierten drei Jesusbüchern den Eindruck erweckt, er würde an einem jungen Galiläer festhalten. Selbst der Spiegel hatte sich in dem Beitrag über einen jungen Mann aus der Levante „Als Jesus noch kein Guru war“ auf ihn berufen. Doch wer genau las, hatte dort schon festgestellt, dass (auch wenn das Oberhaupt der kath. Kirche dies auch aufgrund seiner bisherigen Prägung und Stellung nicht sagen konnte) dort die schöpferische Vernunft sein Thema war. Schließlich hielt er sich ja an das Neuen Testamentes und die kirchlicher Lehre gehalten, wo die bereits in David ausgedrückte königliche Weisheit in neuer philosophischer Begründung das Thema war.

Aber wie sollte der Anwalt schöpferischer Vernunft hierin wie mehrfach gebeten, nicht nur das christliche Wesen, sondern den historischen Jesus bedenken. Nicht allein aufgrund seiner Prägung und Stellung war bisher verständlich, dass dies für ihn kein Thema sein konnte. Als die Hochschulwissenschaft einen jungen Heilsprediger noch wie selbstverständlich voraussetzte, da hätte Benedikt XVI. nicht freiwillig sein Amt als oberster katholischer Hirte aufgeben müssen.

Doch als er als Kenner der Kirchengeschichte  die schöpferische Vernunft nicht nur als christliches Wesen im Weiterdenken antiker Philosophie bezeichnete. Als er sie in Bezug auf Stoa, wie jüdische Weisheit in Ökologielehre zu bedenken gab. Da hätte man nicht nur ihn, sondern die christliche Lehre bereits beim „Wort“ nehmen müssen. Da hätte man diese auf die Beine der in völlig natürlicher Schöpfung begründen Weisheit stellen können. Und wo der Grund allen Rechtes , wie rechten Lebens in Ökologie begründet wurde. Wäre dies dann nicht auch Anlass gewesen, hier nicht allein den Grund christlicher Religion zu hinterfragen, sondern aller Religionen?

Spätestens als sich auch Franziskus, der dafür als „Mann des Wortes“ selbst von Glaubensgegnern gepriesen wurde, in seiner Umweltenzyklika, wie in seinen weltweiten Predigten nicht mehr auf die Bibel oder Jesus, sondern auf die in Ökologie begründete Vernunft als Voraussetzung für die Zukunft der Menschheit berief. Da hätte die Diskussion über das wahre Wesen Christus als Grund rechten Lebens und zumindest christlicher Religion einsetzen müssen. Wenn das Recht in Ökologie bedacht wurde, hier auch Franziskus die zukunftsgerechte Lebensweise begründete, die er als Voraussetzung für die gemeinsame Zukunft predigte. Lag es da nicht auf der Hand, hier auch den Grund des christlichen Glaubens, das bereits den biblischen Propheten geltende und in neuer Welt-Herrlichkeit als Heil erhoffte Wort zu bedenken?

Mit die „Ökologie des Menschen“, wie ursprünglich die Herausgabe der Umweltenzyklika genannt werden sollte (zufällig gefunden, als ich im Netz Bilder zu Ökologie suchte), war bereits das Lebenswerk seines Vorgängers, auch die Reden über die schöpferische Vernunft griechischer Philosophie als weitergedachtes christliches Wesen, überschrieben.

3.17.               Werte, Verfassung und Glauben haben wieder den gleichen Grund/Sinn

So wurde in Heidelberg dann nicht nur über die Rechtsrede diskutiert, die Benedikt XVI. vor dem Bundestag am Abschluss seiner Amtszeit hielt. Auch sein Buch „Verfassung ohne Grund“, in dem er deutlich gemacht hatte, wie sich Recht nicht allein menschlich beliebig vereinbaren lässt, weil sonst die Gefahr bestehen würde, dass die Welt zur Mörderbande wird, war zum Thema geworden.

Auch was als „Werte“ bezeichnet wird, war nicht einfach in willkürlicher Weise zu vereinbaren, sondern leitete sich nun aus dem gleichen natürlichen Sinn/Grund des Ganzen, dem Wohl der Gesellschaft und ihrer Zukunft ab, wie die Weisheit, die nach christlicher Aufklärung als Gotteswort verstanden wurde.

So wurde auch debattiert, dass es dort, wo nicht nur das Weltklima, sondern eine in natürlicher Schöpfung begründete Weisheit zum Maß der Gesetzgebung geworden war, logisch war, dass der Grund des Rechts sich nicht menschlich bestimmen lässt. Niemand sprach mehr nur von einem katholischen Naturrecht. Denn inzwischen war klar, dass es nicht darum geht die Natur sozialdarwinistisch nachzuäffen. Wie vielmehr die Natur einen nicht menschliche bestimmbaren Grund/Sinn hat, der menschlicher Werte bestimmt, das Recht vorgibt, war immer deutlich geworden.  Auch mit Blick auf den Atheisten-Bus, bei dem das „k“ durchkreuzt war, wurde dann die Frage gestellt: War die alte Formel „Im Namen Gottes“ zu schnell abgeschafft?

Es wurde dann gestritten, wie auch viele Gesetze nicht der Weltvernunft, schöpferisch-natürlicher Weisheit, damit dem Sinn des Ganzen wie kreativer Gestaltung von Zukunft entsprachen, sondern oft menschlicher Beliebigkeit. Wonach dann nicht nur die das Zusammenleben in Sozial- und Wirtschaftsgemeinschaften regelnden Gesetze, sondern selbst das Eherecht nicht bei Paulus nachgeblättert, sondern neu in die Waagschale der sich in heutigem Wissen aufgeklärt zu bedenkenden Weisheit geworfen wurde. Die bereits im gewandelten Pharisäer (Paulus), in der dort als Christus-Weisheit genannten Größe, statt vorgesetzter Gesetzlichkeit galt.

Doch war sich die Welt nicht längst mehr oder weniger einig, dass der Grund des Rechts nicht menschliche zu bestimmen war? Wie er vielmehr in natürlicher Schöpfung, kreativer Sinnhaftigkeit, damit auch in evolutionärer Kulturerfahrung und deren Grund zu suchen war? Was damit nicht nur im Familienrecht dem Wohl, Glück, der Zukunft der Kinder gerecht werden musste.

Aber wo statt eines jungen Guru die natürliche Weisheit wieder  an den Anfang gestellt wurde, stellte sich in Heidelberg die Frage: „ Sind wir gar nicht so gottlos wie wir denken? Müssen nur in der Gesetzgebung weit mehr als bisher an einer nicht menschlich beliebigen Weisheit gerecht werden?“ Wofür dann die Religionen auf verschiedene Weise begeistern, Bewusstseinsbildung betreiben, nicht mehr das Recht vorgeben müssen.

3.18.               Besinnlichkeit in vernünftiger, natürlicher Weise – Auferstehung von JHWH

Wo man Weihnachten meist nur Kerzen angezündete, wenn von Besinnlichkeit gesprochen wurde. Da wurde sich bis 6. Januar echt besonnen. Da war eine heiße Diskussion entstanden, bei der man nicht nur die sieben Sinnen an den Ständen mit internationalen Spezialitäten in der gesamten Altstadt anregen ließ. Doch ausgehend über das, was auf ganz natürliche Weise sinnvoll ist, wertvoll, damit die Werte der modernen Welt ausmacht, entstanden zahlreiche heiße Diskussionen. Der zum naturbeherrschenden Faktor gewordenen Menschen, der dabei war, in vollem Wissen um sein Tun auf vielfältige Weise die Zukunft unzähliger Generationen zu vernichten, war zur Be-sinnung zu bringen. Da war es nicht verwunderliche, dass es auch mit Blick auf den Friede zwischen den Kulturen mehr als notwendig gesehen wurde, den gemeinsame Sinn/Grund allen Seins (JHWH) wieder zur Welt zu bringen.

Doch was bringt es, alte unglaublich gewordene Gottesbilder glauben zu wollen oder die in Gotteslehre  der Hochschule vermittelte, völlig naturfreie letzte Hoffnung zu lieben, Bauchgefühle oder dann gleich Konsum und Kapital zu vergöttern? Wie auch der alte Glaube getreu der Buchstaben, wie er bei den Geschwisterreligionen noch als lebensbestimmend zu beobachten ist, dem Sinn des Ganzen nicht gerecht, sondern oft zum Gegenteil und Gewalt führt, wurde debattiert und daher das neue Glaubensbewusstsein begrüßt.

Auch was bringt es, naturalistisch nur die Natur in moderner Weise zu verherrlichen, ohne damit dem hier zu erkennenden Sinn des Ganzen, wie unserer Gene zu folgen, war Diskussionsthema. Denn die Natur nur nachäffen zu wollen, konnte für die Weisen nicht im Sinne eines mit Weisheit und Vernunft begabten Wesens sein.

So führen nach ihrer Sicht vorgesetzte alte Gottheiten und  säkulare Ersatzgötter ebenso das Schiff des Lebens in die Irre, wie Lehren, die Gestern sinnvoll waren, aber heute nicht mehr dem Sinn des Ganzen gerecht werden.

„Hier sprechen Menschen von ihrer Gewissheit, Sinn und Ziel ihres Lebens gefunden zu haben und dessen sind sie so gewiss, dass sie es fortan für ihre einzige Lebensaufgabe halten, von nichts anderem mehr als der in Wissen gewonnen Erkenntnis (Gnosis) zu reden und sie anderen mitzuteilen.“

So beschrieb Barbara Aland, auch wenn sie dabei über „Die Gnosis“ schrieb, die gesamte christliche Mission. Doch nach neutestamentlicher Aufkärung, ließ sich Erkenntnis, Wissen (Gnosis) nicht mehr wegen einem angeblichen Handwerksburschen denen aus der Hand nehmen, die sich darin auf dem richtigen Weg sahen. Die dann anderen Denkweisen vorwarfen, sich zu Unrecht auf Wissen und Erkenntnis zu berufen. Weil beispielsweise nur abgehobene Weisheitslehren für Eingeweihte oder weltabgewandte Lehren waren.

So wenig, wie die bekannten griechischen Philosophen, die den Sinn/Grund ihres Seins in Natur-/Vernunftlehren (Logos) bedachten und daraus sozial-humanistische Lebensweisheit ableiteten, wurden nun die die frühen Christen in den verschiedensten Bewegungen als Schwärmer gesehen. Es war erkannt, wie die dafür sorgten, dass die philosophischen Sozialutopien Lebensbestimmung im allumfassenden Volkskult wurden.

Denn nach dem Wandel vom Mythos zum Logos waren die alten Autoritäten immer mehr in Frage gestellt, standen neue Kulturmodelle in Konkurrenz. Wo anknüpfend ans Judentum, dessen neuer Bund/Verstand einer nun in einem unsagbaren Sinn allen Seins begründeten Bestimmung sich ein universales Judentum entwickelte, sind die christlichen Bewegungen, verschiedene Christentümer, Kirchen entstanden. Nur das kreative Anknüpfen, so das Erfüllen der als Götzen erkannten alten griechisch-römischen Gottesbilder hat die kulturelle Wende gebracht, auf der dann die allumfassende, katholische Kirche errichtet wurde. In diesem Sinne hatte der Anstoß, das christliche Wesen in neuer Weise zu bedenken, bereits im Vorfeld der großen Heidelberger Veranstaltung zu vielen sinnvollen Diskussionen über den gemeinsamen Sinn geführt. Denn wer sein Ziel nicht kennt, so sagte bereits die Weisheit bei Seneca, für den ist kein Wind günstig.

Wo viele aufgeklärten Zeitgenossen ihre gemeinsame Bestimmung bereits in ökologischer Lebensweise definierten, auch in sozialer Sicht von Weltvernunft ausgingen, die „Ökologie des Menschen“ bereits von den Kirchenführern in natürlicher Wirklichkeit begründet wird, entwickelten sich dann auch in Heidelberg viele gute Gespräche.

Nachdem ausgiebig über den Sinn nicht im nur im Sinne des ökologischen Ganzen, sondern des ethischen Handelns, des täglichen Lebens nachgedacht und letztlich dabei mit allen Sinne geschmeckt wurde. Da entwickelte sich dann eine Diskussion unter den verschiedenen Weisen, wer den wissenschaftlich totgesagten wieder wahrnehmbar machte. Der Anspruch der Theologen, mit historisch-kritischer Forschung und dem geschichtlichen Aufdecken, auch der alten Väter-Gottheiten ein neues Verständnis herbeigeführt zu haben, wurde von den Naturwissenschaftlern zurückgewiesen. Ihre Arbeit hätte doch erst ganz eindeutig den bei Juden mit JHWH umschriebenen Sinn/Grund allen Seins wieder offen gelegte.

Das mag ja alles sein, sagten die Vertreter der Umweltaktivisten oder sonstiger Gruppen, die sich für die natürliche Weisheit, Weltvernunft und Zukunft unserer Gesellschaft stark machten. Aber sie hätten alle erst offensichtlich gemacht, dass die Welt einen nicht menschlich bestimmbaren Sinn/Grund hat. Auch wenn die alten Gottesbilder der Vergangenheit angehörten. Wer wollte jetzt, noch von einem wissenschaftlich besiegelten „Gottestod“ reden, wenn die Wissenschaft stritt, wer das Gegenteil bewirkt hatte.

Doch dann meldeten sich die Juden zu „Wort“: Am besten sollte man nicht über JHWH reden, diesen beweisen wollen, gar mit Namen nennen, sondern einfach seinen Sinn lieben. Es käme einzig auf die Bestimmung an, die sich aus natürlicher Schöpfung, der sinnvollen Ordnung des Ganzen ableitet. Und diese Weisheit war nun durch Benedikt XVI. nicht nur als historisches christliches Wesen, sondern als die Bestimmung erklärt, die bisher als Gotteswort galt. 

3.19.               Viele Vordenker haben das neue Denken erst möglich gemacht

In seiner Weihnachtspredigt über die ökologisch Weisheit und evolutionäre Sinnhaftigkeit als „Christ-Kind“ dankte der ehemalige Papst den unzähligen Vordenkern, die zu dessen neuer Erscheinung beigetragen haben und von denen er nur wenige nennen konnte.

Begonnen bei Goethe, der als Naturforscher bereits die neue Brücke von Glaube zur Natur suchte. Auch ohne die Denker der Renaissance und Reformation, die in beginnender Neuzeit die antiken Schriften wieder in den Mittelpunkt stellten, wäre die neue Feier der alten Weihnacht nicht gewesen. Für die deutschen Idealisten, Hegels „Weltgeist“, Teilhard de Chardins „kosmischer Christus“ oder den Nachweis des historischen Jesus als Logos der wurzelkritischen, meist holländischen Neutestamentler wäre die Zeit noch nicht reif gewesen. Auch die Deisten, die im Rahmen der Aufklärung, ähnlich wie andere Theologen oder Kant über eine Vernunftreligion nachdachten, waren noch weit davon entfernt, diese damals in Natur und Wissen begründen zu können. Wobei Kant, der im Ringen um eine neue Lehre von Gott diesen nicht einen Garant ethisch sinnvollen Handelns sah, sondern Grund/Ziel, schon nahe an das herankommt, was die Antike in Sohn und Vater ausdrückte. Doch daran wäre damals noch nicht zu denken gewesen.

Dank der vielen, nicht alle zu nennenden Forscher über den historischen Jesus, die von David Friedrich Strauss, über Albert Schweizer, bis gar zu Rudolf Augstein und dann der modernen wissenschaftlichen Forschung reichen, wurde die Fragen nach dem wahren historischen Wesen erst aufgeworfen. Denn erst, wo Dank der notwendigen Rationalisierung nur noch ein völlig bedeutungsloser, nur besonders bibelschlauer Handwerksbursche übrig blieb. Da war es Zeit geworden, die die geschichtliche Realität zu betrachten, die Glaubensgeschichte wieder auf die Beine der Vernunft und natürlicher Weisheit zu stellen.

So dankte Benedikt XVI. auch den Naturwissenschaftlern. Denn erst ein neues, kreativ sinnvolles, statt „böse“ Naturverständnis, damit einer Schöpfungsordnung in weltzusammenhängender herrlicher Ökologie und einer Evolution, bei der alles „seinen“ Sinn (einen kreativen Zweck) haben muss, in Verbindung mit historisch-kritischer Frage nach dem historischen Wesen Jesus, hatte den Weg frei gemacht. Auch dem zoologische Monisten Ernst Haeckel, der mit Blick auf die antike Naturlehre (Logos) den Begriff „Ökologie“ prägte und in aufklärerischer Religionskritik in Rom noch zum Gegenpapst ausgerufen wurde, galt sein Dank. Denn wenn sich nun die Päpste das Rechte Verhalten und den Grund der Religion in Ökologie und deren Sinn begründeten, hatte sich auch dessen Einsatz gelohnt, war sein Anliegen erfüllt, die Gegen-sätze aufgehoben.

So hätten erst die vielen Vordenker den Weg zu einem neuen Verstand Christus und damit des lebendigen schöpferischen Wortes als gemeinsamer Kultur(ur)bestimmung mit verschiedenen Namen frei gemacht.

Was spricht jetzt noch dagegen, an Weihnachten nicht nur Kerzen anzuzünden, in warmen Worten Weltvernunft zu predigen und an Neujahr vom notwendigen ewigen Wandel, neuen Verstand (des Wortes) zu reden, sondern die wissenschaftlichen Voraussetzungen dafür zu schaffen??? 

Aber alle Lehren und Diskussionen der nach Heidelberg gekommenen Weisen aus dem „Morgen-land“  wären leblos geblieben. Erst als unter der liturgischen Leitung des davon voll auf begeisterten Universitätspredigers Helmut Schwier nicht nur in der Peterskirche, sondern auf dem bis 6. Januar verlängerten Weinhnachtsmarkt der gesamten Altstadt alle einstimmten und aus voller Kehle die altbekannte Weihnachtshymne sangen „Christ ist erschienen, uns zu versühnen…“ und dann an Neujahr der ewige Wandel, der Neuverstand besungen wurde. Da war es geschafft. Erst in der mehr als allein den Verstand umfassenden gemeinsamen Begeisterung wurde der Weg gewiesen, Vernunft und Weisheit zur Kulturbestimmung mündiger Menschen werden zu lassen.

Auch als dann Studenten am 6. Januar ein Krippenspiel mit Maria und Josef gestalteten und den Weisen aus den Morgenland  dankten, hat niemand von kindlicher Selbstmanipulation gesprochen, bei dem der Glaube (ans Christkind) Wunder bewirken würde.

Durch einen kleinen wissenschaftlichen Anstoß Heidelberger Theologen wurden Wünsche wahr, die auf vielen Wunschzetteln standen. Auch der Grund des gemeinsamen Kultes, des Feierns hatte sich gerade beim großen Fest erwiesen.

So wurde abschließend bedacht, wie es auch keine Selbstmanipulation ist, wenn künftig auf allen Kanälen der bisher meist zum Selbstzweck oder Freizeitvergnügen gewordenen Kultur die Menschen für die sinnvolle Kreativität des Ganzen und dessen Grund/Sinn begeistert werden, um diesem zu folgen. Viele moderne Liedtexte oder auch Filme mussten dazu nicht neu geschrieben, sondern im neuen Bewusstsein gesungen oder im gemeinsamen Sinn betrachtet werden.

In diesem Sinne bitte ich Sie erneut, den wissenschaftlichen Anstoß zu einer neuen historischen Sicht zu geben. Was wie gezeigt, die Voraussetzung für den gemeinsamen aufgeklärten Verstand in der sicherlich weit überzeichneten, aber wegweisenden Form ist.

Gerhard Mentzel