Für Kirchenväter war der Öko-Logos „Christus“ historisches Heil „Jesus“
Was die heute weitgehend vergeblich gepredigte ökologische Lebensweise nicht nur bei Christen zur tiefgreifenden Kulturbestimmung machen könnte!
Sehr geehrter Herr Professor Winrich Löhr,
Ihre Vorlesung über die „Theologie der Kirchenväter“ veranlasst mich, auch Sie nun ganz persönlich zu bitten, das historische Wesen Jesus als das zu bedenken, was Sie in Bezug auf die in Christus begründete Rechtslehre Tertullians „Ökologie“ nannten.
Was spricht für einen vom christlichen Glauben überzeugten Geschichtswissenschaftler dagegen, statt einen bedeutungslos gewordenen Handwerksburschen, die im Logos, damit früher Ökologie begründete Weisheit und den so erkannten „einen“ gemeinsamen Sinn allen Seins an den Anfang zu stellen? Zumal davon scheinbar nicht nur das gesamte Denken antiker Hochzivilisationen, die griechischen Väter der Kirche, sondern auch die hellenistischen Juden ausgingen, denen wir das Neue Testament und dessen Texte verdanken.
Wo hellenistische Juden, denen die Kirchenväter folgten, die in Natur-/Sinnlehre (Logos) begründete Weisheit als den wahren, nun weltgültigen jüdischen König (lebendiges Wort) im Sinne früher Moses-Philosophie verstanden, so das historische Heil Josua, lat. Jesus war und dort auch definiert wurde. Da ist es auch verständlich, warum die in früher Wissenschaft begründete Weisheit dann fleischwerden, in schriftlicher Ausdrucksweise eine menschliche Gestalt im Sinne bisher bestimmender Gottheiten annehmen musste, um zum Heil der Völker zu werden. Weil auch nur so die im römischen Reich notwenige geistig-moralische Wende, die Abwendung von menschlichen Gottheiten, Orakelglaube und Götteropfermysterien zu bewirken war. Aber nicht umgekehrt.
Da muss keiner aus dem Verein austreten, bei dem es angeblich nur um einen gutherzigen Galiläer geht, der von anfänglichen Philosophen als Logos gesehen, dann zu Gott erklärt wurde und dessen Religion so logischerweise keine Antwort auf die heutigen Probleme geben kann. Eine Kirche, die in ihrer Berufung auf eigene Buchstaben und einen Guru als Glaubensgrund eher eine Gefahr für den kulturellen Frieden darstellt, kommt am Anfang nicht vor, sondern das genaue Gegenteil. Da wäre der Grund des christlichen Glaubens nicht nur in Wissenschaft, Natur, damit der Vernunft zu begründen, die der aufgeklärten Welt am Herzen liegt, sondern das Heil „Jesus“ (mit Haut und Haaren) in aufgeklärter Weise weiterzuführen: Das sind die wissenschaftliche Voraussetzung für einen gemeinsamen Nenner der verschiedenen Glaubensgeschwister in der Weisheit zu schaffen, die heute selbst von den Schulkindern Freitags weitgehend vergeblich gepredigt wird. Die aber in aufgeklärter Weise im Sinne der verschieden Religionen und ihrer Gründergestalten und Bücher kulturbestimmend werden könnte.
Wird nicht gerade bei sämtlichen Vordenkern des christlichen Glaubens, den philosophischen Apologeten, wie neuplatonischen Kirchenväter, die allesamt vom Logos (damit antiker Natur-/Sinnlehre) ausging und sich dabei auf den Christus des Neuen Testamentes beriefen mehr als deutlich: Beim historischen Jesus Christus und damit geschichtlichen Grund christlichen Glaubens ging es nicht um einen bibelschlauen Handwerksburschen, der von seinen Anhängern als Herrlichkeit gesehen, zur Weltbestimmung ausgebaut wurde, sondern das, was die Antike Logos nannte. Was heute meist als Ökologie oder Evolution gilt, hieraus von aller Welt Weisheit oder auch Humanismus abgeleitet wird?
War es der Glaube an einen jungen Guru oder der Bezug der urchristlichen Denker auf das Alte Testament, das die christlichen von den weiter den traditionellen römisch-griechischen Gottheiten, damit dem Opferkult treuen, jedoch allesamt in Natur-/Sinnlehre (Logos) begründenden Philosophen der Antike, ebenso den weiter buchstabenhörigen Pharisäern und Schriftgelehrten unterschied, die sich von der aufgeklärten Welt abgrenzten?
Auch wenn ich die ersten Vorlesungen über die Kirchenväter versäumte. Gingen mittel-, dann neuplatonische Philosophen, die sich im bildhaftem Verständnis der Thora von vielen ihrer weiter den traditionellen römischen Gottheiten treuen Kollegen als kümmerlich angesehenen jüdischen Schriftgut zuwandten, die Thora in der Natur-/Vernunftlehre (Logos) lebendig sahen, von einem Wanderprediger aus? Haben die nur die von Herrn Lampe getreu heutiger Hypothese unterstellen Visionen von Groupies eines galiläischen Guru weitergesponnen, als sie über das Wesen des in Vernunftmodellen erklärten, nun natürlichen Weltganzen als Sohn im Sinne der Vätergottheiten diskutierten?
Und wenn die damals argumentierten, wie die in natürlicher Schöpfung begründete Vernunft/Weisheit (Logos) bereits im Alten Testament am Werk war. Hatten diese Denker, die in den Moses-Propheten eine frühe Philosophie sahen, bei deren Erfüllung in Jesus Christus einen als herrlich gesehenen Handwerksburschen vor Augen? War es der von seinen Anhängern zum Christus ausgerufene, nach heutiger Hypothese später angeblich nur apologetisch als Logos ausgegebene Zimmermannsjunge, an den aufgrund heutiger Hypothese Ihre Studenten, wie alle Welt denkt, der bereits den Propheten als Wort galt, im jüdischen Sinne Weisheit war? Oder war das historische Heilswesen „Jesus“ die dann in Vernunft erklärte schöpferische Wirklichkeit, die nun als kausales Ganzes in Natur erklärt, als Weltbestimmung verstanden nicht nur maßgebend für das rechte Leben, sondern zum christlichen Kult und so in Weisheit kulturbestimmend wurde?
Warum darf nicht die in kausalen Prinzipien als sinnvoll erklärte natürliche Schöpfung eines kreativ zusammenhängenden Ganzen bzw. logisch-sinnvollen Lebensflusses, wie es der antiken Philosophie galt, heute nur weit wissenschaftlicher erklärt, daraus Weisheit abgleitet wird, das christliche Wesen sein? Dass die abstrakt gelehrte Weisheit an Stelle von traditioneller jüdischer Buchstabenhörigkeit und griechischen Gottheiten und Mysterien erst in fleischgewordener Form der schriftlichen Ausdrucksweise in einfachen Volk zur Kulturbestimmung wurde, ist verständlich. So können wir heute nachvollziehen, warum die in Natur erkannte Weisheit, die im christlichen Sinne auf einen unsagbaren, menschlich unbestimmbaren, allem Sein vorausgehenden ewigen „einen“ Grund verwies, erst in ihrer menschlich-volksbestimmenden Ausprägung das Heil „Jesus“ war. Was so heute aufgeklärt weitergeführt, zeitgemäß zum Heil der Völker (ihre Verschiedenheit bewahrende Vernunftreligionen) werden könnte.
In dem die in der Antike in menschlicher Gestalt vermittelte, sich heute entwickelte Weisheit wieder in ähnlicher Weise erkannt wird, wie die antiken Denker in den Moses-Propheten eine frühe Philosophie sahen. Womit nach christlich-wissenschaftlicher Aufklärung über die kulturellen Wurzeln die in Ökologie begründete Weisheit nicht nur die Bedeutung bekommen könnte, die Christus bis zur Aufklärung hatte, sondern im Islam das Wort des Propheten noch hat, im Osten Tao oder Dharma genannt wird. Ohne, dass die jeweiligen Kulturvorstellungen verlassen werden müssen, sondern die alten Lieder aus logischer Einsicht (auch um die Bedeutung des Kultes und seiner Bilder für eine tiefgreifend, ganzheitliche menschliche Vernunft-Bestimmung) von mündigen Weltbürgern noch lauter zu singen sind.
Denn anders als in der Zeit Kaiser Justians Flavius „Petrus“, die als Untergang der griechischen Philosophie und Beginn des Mittelalters meist dem Christentum angelastet wird, weil im 6. Jahrhundert im Sinne eines einheitlichen, allumfassenden Volkskultes der alte Opferkult und der Orakelglaube unter Strafe gestellt und die damit verbundene heidnische Philosophie allzu radikal zugunsten der christlich-volksförmigen Philosophie immer mehr zugrückgedrängt wurde, ist heute der gesamten Welt Aufklärung und damit Einsicht in Weisheit gegeben. Während der antike Kulturwandel, die sich dann über viele Jahrhunderte, die gesamte Missionszeit erstreckende Abkehr vom Orakelglaube und Opferkult nur gegeben war, indem anfänglich selbst die christlich-apollonischen Weisheitsphilosophien des philosophischen Judentums Alexandriens (auch Origenes) ins Abseits gestellt wurden, genügt heute aufgeklärte wissenschaftliche Einsicht in die wahren Anfänge. Denn die Philosophielehre (Logos), die nicht nur in christlicher Form weiterlebte, was auch zur Aufklärung der westlichen Welt führte, sondern im Orient zum Wort des Propheten wurde, ist heute zur Wissenschaft geworden.
Warum wird aber heute dem christlichen Glauben unterstellt, er hätte sich gegen alle Philosophie und Wissenschaft, damit die Weltrealität gewandt, wäre auf die Wiedergeburt eines Wandergurus im Geist von Groupies gebaut? Wenn wir doch heute wissen, wie der christliche Glaube kulturgerechtes Weiterdenken von Philosophie war, so frühwissenschaftliche Erkenntnis und Weisheit auf die bekannte Weise erst zur Volksbestimmung wurden. Wie können theologische Geschichtswissenschaftler zulassen, dass dem christlichen Glauben die Verherrlichung eines jungen Gurus unterstellt wird, dem angeblich in Abwehr philosophischen Wissens eine altbackene Moral in den Mund gelegt wurde? Wenn in den Lehrbücher nach den Worten der Kirchenväter beschrieben wird, warum die im antiken Öko-Logos (Natur-/Sinnlehre) philosophisch, damit frühwissenschaftlich begründe Weisheit eine volks-/kulturgerechte Gestalt im Sinne der Juden, wie der griechischen Gottessöhne bekommen, so zur Welt gebracht werden musste, um für Juden, wie Griechen zum Heil zu werden
Wo nicht nur bei Origenes die Philosophie (Liebe zur Weisheit) und ihre Liebhaber mit gewaltigen Lobeserhebungen als Voraussetzung für die Wahrheit des christlichen Glaubens gepriesen, sondern argumentiert wurde, dass nicht jeder die Zeit zum Philosophieren habe. Weil, wie auch Sie darstellten, neunzig Prozent des Volkes ums schlichte Überleben zu kämpfen hatten, daher weit von der Philosophie antiker Hochzivilisation entfernt waren. Wo daher der dreifache Sinn der Schrift, damit der natürlich-schöpferischer Bestimmung als Wort, das sich in der Seele einprägen muss, darin gesehen wurde, dass die „Erbauung des Einfältigeren“ durch die buchstäbliche Schriftauslegung als „Fleisch der Schrift“ sein musste. Während Fortgeschrittene, damit aufgeklärte Menschen, die in Weisheit reden, aus dem geistigen Gesetz, „das einen Schatten der künftigen Güter enthält“ auch ihre Seele erbauen (ihre Psyche/Emotion an Vernunft ausrichten) sollen. Da es der schöpferische Logos (hier Lehre von der natürlich-kausalen Schöpfung und damit auch logischer Kulturentwicklung) so gefügt habe, dass in Gesetz und Geschichtsschreibung gleichsam auch ärgernis- und anstoßerregendes, auch unmögliche Stellen (Berichte von Ereignissen, die sich unmöglich ereignet haben können) hineinverwoben wurden. Was daher entweder blind zu glauben oder bildhaft zu verstehen sei.
Und wo dann auch die in nun natürlicher Schöpfung begründeter Vernunftlehre, damit das Verhältnis von einem Vater als alles überdauernden Sinn allen Seins und in Äonenmodellen begründeten Logos=Sohn auf eine philosophische Weise dargelegt wurde, die Sie bestens kennen. Und wo hinsichtlich der in Natur-/Sinnlehre (Logos) begründeten Weisheit von einem maßgeblichen Vordenker des christlichen Glaubens wie Origenes hinsichtlich deren kultur-/volksgerechter, damit „fleischgewordener“ Ausdrucksweise argumentiert wurde: „Wenn es möglich wäre, dass sich alle Menschen von den Geschäften des täglichen Lebens frei machen und ihre Zeit für das Philosophieren verwenden, dann dürfte keiner einen anderen Weg einschlagen als diesen allein. Denn im Christentum wird sich, wie ich ohne Übertreibung sagen darf, keine geringere Prüfung dessen, was geglaubt wird, keine weniger tiefgründige Auslegung rätselhafter Stellen in den Propheten, der Gleichnisse in den Evangelien und zahlloser anderer Ereignisse und Gesetzesbestimmungen mit einer symbolischen Bedeutung finden lassen, als sonst wo.“ Weil aber dies wegen der Sorgen und Mühe, die das Leben mit sich bringt, nicht möglich war, wurde die heute historisch nachvollziehbare Heils-, damit die echte Jesusgeschichte in Form eines Kaiserevangelium, statt der geschichtslosen Logos-Philosophie (Weisheitslehre) als notwendig gesehen. Denn nur so war neues Heil nicht nur für das jüdische Volk, sondern alle Völker.
Doch ist es da beim fleischgewordenen, d.h. biblischen Jesus um einen besonders bibelschauen Handwerksburschen gegangen, wie er Ihren Studenten oder in Dokumentarfilmen dem ansonsten aufgeklärten, sich täglich gegenseitig vergeblich Weisheit predigenden Volk von Ihren Kollegen als der historische Grund christlichen Glaubens vorgestellt wird. Oder ist heute „Gott sein Dank“ die Geschichte umgekehrt zu lesen?
Warum muss das christliche Wesen ein unbedeutend gewordener Guru sein, weigern sich alle Theologen das zu bedenken, was sich entwickelt hat, heute aller Welt als in natürlicher Schöpfung begründete Weisheit am Herzen liegt, aber ohne tiefgreifende kulturelle Bestimmung in Werkgerechtigkeit vergeblich gepredigt wird? Gleichwohl auch Sie mit jedem Satz ihrer Vorlesung über die christliche Rechtslehre Karthagos (nicht nur hinsichtlich des Verhaltens im Alltag) den antiken Logos als Grundlage und damit christliches Wesen vorstellten und dabei in Bezug auf die philosophische Lehre auch noch von „Ökologie“ sprachen.
Begründeten sich aber die Kirchenväter in einem bibelschlauen Kyniker, wie beispielsweise Gerd Theißen den historischen Jesus als lebenslustigen Heilsprediger aus Galiläa vorstellt und so auch Peter Lampe begründet, wie antike Groupies ihre Visionen auf konstruktivistische Weisheit ähnlich jugendlichen Traumwanderern als Wirklichkeit sahen? Oder war die Weisheitslehre aus dem griechischen Heidenland, damit die natürliche schöpferische Wirklichkeit, die den platonischen, dann kynischen Wanderphilosophen, wie stoischen Weisheitslehrern galt, der Grund des christlichen Glaubens und seiner Lehren? Wird es gerade bei Tertullian, der auch die Mensch“werdung“ (nach Origenes die schriftliche Ausdrucksweise im volksverständlichen Sinne) des Logos, damit der in Naturlehre begründeten Weisheit im Sinne der altbewährten Göttersöhne nicht mehr als deutlich: Beim christlichen Wesen Jesus ging es nicht um einen Handwerksburschen, der als Kyniker unterwegs und besonders gut im Verstand der Thora ausgebildet war, daher als Christus, neuer Tempel oder Thora galt? War nicht vielmehr das, was im hellenistischen Judentum Nordafrikas auch als neuer Tempel, lebendige Thora und Christus im Logos, damit Natur-/Sinnlehre im „einen“ nun auch Griechen geltenden Sinn allen Seins (egal ob JHWH der Zeus) begründet wurde, als Christus das Thema sämtlicher kirchlicher Vordenker?
Die meist ehemaligen Theologen, die mir in einem atheistischen Forum bei meinem Bezug auf Tertullians Logos- und damit die Atheisten heilige Vernunftlehre vorhielten, für dessen Existenz hätte ich keinen historischen Beweis, außer den in mittelalterlichen Mönchsstuben entstandenen Schriften, können links liegen bleiben. Selbst wenn dort erst die Schriften im Namen Tertullians entstanden wäre. Oder wenn die Aussagen über die kulturgerechte Ausdrucksweise der später wegen ihrer für den Volksverstand untauglich gesehenen, daher als häretisch verworfenen alexandrinischen Weisheitslehre des Origenes in der späteren Sichtweise übersetzt und weitergeschrieben wurden. Wenn selbst die Auseinandersetzung mit Celsus (der die philosophische Weisheitslehre verkörpert, die ursprünglich in Alexandrien eher von Origenes vertreten wurde) erst später in dessen Schriftgut eingefügt worden wäre. Damit erst als sich die einfache, volksverständliche Ausdrucksweise als neuer Staats-/Volkskult durchsetzte und die Weisheitslehren als im Sinne des allumfassenden Volkskultes der Kirche verworfen wurden, in Berufung auf Origenes entsprechend der katholischen Sichtweise argumentiert wurde. Dann behalten die Texte ihre Bedeutung. Sie sind Belege für die anfängliche Begründung in Vernunft, wie das Denken und Diskutieren um die notwenige menschlich-kulturgerechte Ausdrucksweise der Weisheit im Sinn alter Kulturbestimmungen. Aber nicht umgekehrt.
Wo lässt sich bei den Kirchenväter und konkret bei Tertullian der historische Grund des christlichen Glaubens und damit auch der Grund des Rechtes und des rechten Verhaltens in dem heute als historisch unterstellten Guru und dessen Verherrlichung durch seine Anhänger begründen? Wie kann man mit Blick auf Tertullian und seiner Rechtsbegründung, auch hinsichtlich der wegen ihrer Untauglichkeit für den Volkskult abgelehnten Erkenntnislehren, konkurrierenden Christentümer, wie Kirchen oder sonstigen Bewegungen unterstellen, es wäre um eine apologetische Einfärbung für Bildungsbürger gegangen? Wie das bei heutiger Historien-Hypothese vom bibelschlauen Handwerksburschen nicht allein durch Christoph Markschies allen von ihm hervorragend beschriebenen nachweislich aber philosophischen christlichen Erkenntnislehren unterstellt werden muss. Wenn die allesamt, dann aber auch alle biblischen Verfasser, wie Vordenker und Väter der Kirche, selbst Tertullians Rechtslehre, die eindeutig im philosophischen Logos (Schöpfungs-/Natur-/Sinnlehre der Antike) gründen, als Apologetik hingestellt werden. Haben dann auch die Kirchenväter nur einen wegen Häresie hingerichteten Handwerksburschen in den Himmel gehoben, dessen Botschaft für Bildungsbürger als Weltvernunftlehre hingestellt und darüber auch noch mehr als heiß jahrhundertelang gestritten, sich gegenseitig der Häresie beschuldigt und mehrfach verbannt?
Haben Sie nicht mit jedem Satz ihrer Vorlesung mehr als klar gemacht, wie die ethisch-moralischen Aussagen (aber ebenso dann auch die theologischen Diskussionen um die rechte Lehre), nicht in einem jungen Guru, sondern dort gründen, wo wir die Welt nur auf fortgeschrittere naturwissenschaftliche Weise beschreiben, heute hinsichtlich des rechen Verhaltens von ökologischer Weisheit oder einer weit über „grün“ hinausgehenden, das gesamte Sozialverhalten umfassenden „Ökologie des Menschen“ reden?
Um mir klar zu machen, wie die nicht erst von den Kirchenväter philosophisch definierte Weisheit=Christus nach kirchlicher Lehre, dann im sola scriptura den antiken Schriften nach bis zur Aufklärung als hoheitlich-maßgebend anerkannte war, zum bedeutungslosen Wanderguru wurde, hatte ich im Saal unter Ihrem über das Mittelalter gehört. Schon im Rahmen der Völkerwanderung war klar geworden, wie sich die Welt weit von antiken Hochzivilisation oder der dortigen Hoffnung aufgeklärter Juden auf ein Leben in Weisheit entfernt hatte. An eine Demokratie der Weisheit im Kopf aufgeklärter Menschen, die heute mehr als notwendig wäre und das philosophische Judentum Alexandriens (Philo) den vergeblich Demokratie probenden Römern in seiner „Josefsgeschichte“ vorschlug, war nun nicht mehr zu denken. Hier sah sich nicht ein römischer Bischof, verlassen von allen Kaisern Attila gegenüber gestellt und damit auch Autorität im heillosen christologischen Streit, sondern Otto der Große, Kaiser des römischen Reiches deutscher Nation als Sachwalter Christus auf Erden sah. Egal ob aus Machtpolitik, was, wie ein Student sagte, in der gleichzeitigen Philosophievorlesung unterstellt wurde oder der von Professor Strohm angenommenen innerer Überzeugung des Sachsen. Nach der er sein Volk schützen und in schöpferischer Weisheit führen wollte. Und wo dann auch Heinrich III. als deutscher Moses Bischöfe als seine Stützen bestimmte, wie sie anfänglich von Anhängern der in Natur-/Sinnlehre begründeten Weisheit, die sich den alten Gottheiten verweigerten in Mehrheit gewählt wurden.
Nun war eine völlige neue Situation. Die Kaiser (nicht wie bei Tertullian der Logos/philosophisch bedachte, damit in Ökologie begründete Vernunft) bestimmte das Recht, letztlich auch den römischen Bischof: Otto III. seinen bayrischen Vetter. Von denen dann die Kaiser im Namen Christi geweiht wurden. Auf der Krone mit Kreuz und Bezug der Perlen auf das gesamte Testament die Inschrift: David, Salomo und Hiskia. Die der Kaiser zwar verkörpern wollte, aber sicherlich nicht wie zur Zeitenwende als Personifikationen von Weisheit, sondern als heute erst wieder archäologisch unhaltbare Großkönige und Tempelbauer sah. Von den Anfängen, wo besonders philosophisch Befähigte und ihrer Lehre auch lebende Kaiserberatern von der Volksgemeinschaft bestimmt wurden, war auch, als sich nach dem Investiturstreit der ehemals vom Kaiser aufgrund seiner Fähigkeit an Stelle der willkürlich eingesetzten Familienadeligen Roms bestimmte Bischof Gregor VII. im 11. Jahrhundert die Krone aufsetzte und die Bischöfe, wie irrtumslos die Lehre bestimmte, nichts mehr zu sehen. Weder die weltlichen Kaiser, noch die dann davon emanzipierten Päpste als obererste Herren der Welt oder die bereits von mittelalterlichen Mönchen als maßgebend gesehene Schrift, die nach der Reformation zur einzigen Autorität wurde, konnten die Weisheit ersetzten, die Reformer wie Erasmus von Rotterdam in den antiken Schriften verwirklicht sahen.
Von der schöpferischen Weisheit, wegen der im 6. Jahrhundert nicht nur der mysteriöse Opferkult und Orakelglaube verboten wurden, so auch die heidnische Philosophie, ebenso wie christlich abstrakte Weisheitslehren zugunsten der allumfassenden (katholischen) Lehre in volksgerechter Form zurückgedrängt wurden, war hier nichts mehr zu sehen.
Doch können wir den anfänglichen Denkern auch den Glauben unterstellen, wie er im Mittelalter das historisch nicht weiter hinterfragte Heil der Kaiser und Päpste als eine kulturelle Größe im Volksglaube war. Die Klaus Berger noch vor wenigen Jahren in Heidelberg als einen „postmodernen“ historischen Jesus Christus lehrte. Was jedoch schon ein rein persönlicher, für die aufgeklärte Welt bedeutungsloser „Christus“ war. Wie er nach weiterer historisch-kritischer inzwischen so nicht mehr gilt, von einem Handwerksburschen mit zufälligem Namen Jesus ausgegangen wird, den seine Anhänger zu Christus machten und dem logoschischerweise alles, was von Bedeutung ist, nur angehängt worden sein könnte.
Was macht es daher für einen Sinn, wenn Sie nun in der Geschichtsvorlesung ein hoheitliches Christuswesen unterstellen, das Sie nicht weiter hinterfragen, wenn Ihre Studenten, wie alle Welt dann das vor Augen hat, was heute als historisch gelehrt wird? Wundert es da, wenn selbst dem frühen, in vernunftbegründeter Natur-/Sinnlehre (Logos) erwachsenen christlichen Glauben mit Vernunftverweigerung, Aber-glaube gegen alles Wissen, altmoralischer, weltabgewandter Gewohnheit das Gegenteil von dem unterstellt wird, was nachweislich am Anfang galt und damit in Religion auch keine Kompetenz zur Lösung heutiger Probleme gesehen wird, sondern eher das Gegenteil?
Hatte jedoch die Diskussion über das Person sein Christus, wo auf rein philosophischer Basis die Monarchie des einen wahren, menschlich unbestimmbaren Grundes allen Seins geführt wurde, wie sie im Mittelalter wieder an die deutschen Kaiser gefallen war, etwas mit einen besonders schlauen Junghandwerker zu tun, der sich nach der Arbeit bei seinem Vater als Heilsprediger betätigte? Oder ging es hier um das, was die Griechen als Natur-/Sinnlehre in einem kreativ zusammenhängenden Ganzen, kausalen Lebensfluss, damit auch Grund des Rechtes und Lehre vom rechten Leben (Logos) bezeichneten?
Als Laie muss ich Ihnen als Geschichtswissenschaftler nicht die ganzen „Geschichte der frühen Kirche“ vorhalten. Wo Seite für Seite nicht nur mehr als deutlich wird, wie völlig unhaltbar die heutige Hypothese ist, dass in Zeiten antiker Hochzivilisation als Apologeten oder Kirchenväter bekannte Mittel- und Neuplatoniker die Botschaft eines Heilspredigers zu dem ausgebaut hätten oder diesen als das gesehen hätten, was sie gleichzeitig in Natur-/Sinnlehre (Logos) begründeten. Sondern wo sich heute völlig eindeutig nachvollziehen lässt, warum in der nun aus dem vernünftig erklärten Weltganzen (Logos=Sohn) abgeleiteten Bestimmung im Sinne der bildhaft verstandenen jüdischen Schriften, damit des bildlosen Kultes das Heil (Jesus) gesehen und daher die in der Lehre von natürlicher Schöpfung (Logos) begründete Weisheit in der Schrift Fleisch „werden“ musste. Nicht umgekehrt.
Oder ging es bei der Diskussionen über das Wesen der kreativen Natur die in ihrer Weltbestimmung an Stelle der Gottesssöhne als der eine wahre Sohn galt und damit das in Vernunft, nun natürlich gelehrte Weltganze (Logos=Sohn) im Verhältnis zu einem unbestimmbaren, alles überdauernden Sinn als Gott der Väter oder Vater diskutiert wurde, auch um die Verherrlichung eines Handwerksburschen? War dort, wo die Substanzenlehre vom schöpferischen Sein im Ganzen sabbelianistisch oder philosophisch in dreieiniger Weise definiert wurde, ein Guru aus Galiläa das theologische Thema der Kirchenväter? Haben die Urenkel nicht allein von Heraklit, sondern den bekannten griechischen Naturphilosophen (die als Johannes bekannte Philosophenschule aus Ephesus), die uns den Logos (damit das nun in Natur erklärte Weltganze, von dem für damalige Philosophien alle Bestimmung ausging) und in einer menschlichen Heilsgestalt als Weg und Wahrheit schildern (das nun nicht nur Sokrates, Platon & Co., sondern auch hellenistischen Juden sagte was Recht ist) plötzlich den Verstand verloren? In dem sie einen bibelschlauen Handwerksburschen im „ich aber sage euch“ als neue Weltbestimmung sahen. Und haben dann noch mehr für die Dreieinigkeit maßgebenden Neuplatoniker aus Kappadokien, die nun die bisher für Juden „allein“ geltende, als „eine“ für die gesamte Welt geltende höchste philosophische Wesentlichkeit im Sinne von Zeus und JHWH verehrten, völlig den Verstand verloren? Oder wie wollen Sie erklären, dass dort, wo bereits Zeus Ausdruck eines philosophisch bedachten Sinnes des Weltganzen war, in dem die alten griechisch-römischen Gottessöhne (bei der synkretischen Kunstgestalt Serapis auch die alten ägyptischen Gottheiten, bereits vom Namen her) aufgegangen waren, über das Wesen eines Wanderpredigers als wahren Gott oder sein Verhältnis zum höchst wesentlichen, über aller sichtbaren Natur stehenden Sinn allen Seins als Gott der Väter stritten.
Sahen die kappadokischen Väter der Kirche das Heil in einem jungen Mann oder im jüdischen Kult und seinen Schriften als frühe Ausdrucksweise der nun philosophisch definierten, in Vernunft erkannten gemeinsamen Wesentlichkeit. Gerade deswegen, weil sie auch die nicht auf einen alten Mann mit Namen Moses zurückführten, sondern in dessen bildhaftem Verstand bereits eine frühe Philosophie vom schöpferischen Weltganzen und dessen Sinn, damit die heute vielfach gepredigte ökologische Weisheit als eine Wesentlichkeit am Werk sahen, die sie nun im Sinne einer gemeinsamen höchsten Wesentlichkeit gegeben sahen, für die bisher Zeus oder JHWH standen?
Auch wo die schöpferische Wesentlichkeit (Gottheit) nicht auf verschiedene Weise philosophisch bedacht wurde, sondern aufgrund der philosophischen Lehre im Volk „geglaubt“ wurde, war damals noch die heute fehlende theologische Praxis, das Heil gegeben, hatten auch die christlichen Verhaltenslehren ihren philosophisch-wissenschaftlichen Grund.
Wenn damit heute mehr als klar ist, dass es in der Theologie der Kirchenvätern nicht um einen Handwerksburschen, sondern die in Vernunft erklärte schöpferische Wirklichkeit und Weisheit (Logos=Sohn=Christus) ging. Und wenn Sie heute doch selbst von „Ökologie“ reden, in der für die Kirchenväter die rechte Lebensweise begründet war und hier bereits Benedikt XVI., der sonst vom Wesen des christlichen Glaubens im Weiterdenken griechischer Philosophie sprach, in seiner letzten großen Rede vor dem Bundestag auch den Grund des heutigen Rechtes begründete. Wobei er auf die Naturlehre (Logos) der Stoa, wie jüdische Weisheit und damit Wort Bezug nahm, das als Christus galt. Wieso melden Sie sich als christlicher Geschichtswissenschaftler nicht zu „Wort“, wenn allseits gejammert wird, dass der zum Anthropozän gewordene Mensch die Zukunft von Generationen nicht allein durch die konsumverherrlichende Klimabeeinflussung oder das Leerfischen, wie die Verschmutzung der Weltmeere zerstört. Wenn daher eine völlig neue Lebensweise, nicht an Konsum-, sondern öko-logischer Herrlichkeit freier Weltbürger benötigt wird, wie das die philosophisch gebildeten hellenistischen Juden oder Griechen waren. Die die Soziallehre der Stoa im Gemeinsinn zu einer auch Griechen geltenden Kulturbestimmung machten. Die so dem ausgeuferten, seinen gemeinsamen Sinn in vieler Hinsicht verlassenen, nur noch seine persönliche Gier auslebenden alten Rom nicht die von den Kaisern angestrebte Restauration altbewährter Gottheiten, sondern dem ausgelaufenen Orakel- und Aberglaube das jüdische Konzept entgegenstellten.
Warum berichten Sie nicht von der „Theologie der Kirchenväter“, die weder ein staatsgelenkter, planwirtschaftlicher Weltkommunismus von politisch als gleichwertig erklärten Genossen, noch die heute vorgeschlagene Öko-Diktatur war, sondern Weisheit in freier Weise bewirken sollte, zu gelebtem Gemeinsinn führte? Weil sie den Öko-Logos statt Buchstaben des traditionellen Gesetzes oder der altbewährten griechisch-römischen Gottheiten in verschrifteter Form (damit als fleischgewordenes Wort) zur Volks-/Kulturbestimmung machten. Was so bis zur Aufklärung getragen hat und heute aufgeklärt zum neuen Heil führen könnte.
Und wieso verweisen Sie nicht auch dann auf die „Theologie der Kirchenväter“ wenn über die Gefahren und Chancen heute unumgänglicher Globalisierung diskutiert wird, dann die Menschen wieder Zuflucht in Nationalegoismus suchen, entsprechende populistische Führer wählen, sich die Kulturen abgrenzen oder im Missbrauch der Religionen blutig bekämpfen? Haben die Väter der Kirche in Zeiten antiker Globalisierung nicht nur ein kreativ zusammenhängendes Weltganzes als bestimmend gesehen, sondern gemeinsam mit den Kaisern, in einem wahrhaften Laboratorium neuer Kulturmodelle nach einem einheitlich-allumfassenden und volkstauglichen neuen Kult gesucht? Wollten die nicht auch auf vielen Konzilen, selbst wenn sie in Ihren Diskussionen über den richtigen Weg auch handgreiflich wurden, für die heilige Weisheit eine allumfassende Kirche bauen?
Wäre die „Theologie der Kirchenväter“, die in antik-aufgeklärter Weise in einem gemeinsamen Sinn gründete, diesen zur volkstauglichen Kulturbestimmung machte nicht auch dann gefragt, wenn heute selbst bei großen Weltfinanzkrisen die Wirtschaftsführer und Bankbosse mehr Gemeinsinn anmahnen. Weil kurzsichtiger Egoismus, ohne gemeinsame Verant-wort-ung nicht nur unsere Nahrung vergiftet, Zukunft frisst, sondern selbst Kapitalmarktkrisen verursacht und ständig beklagt wird, wie die Gier menschliches Leben von vielen Generationen zerstört.
Denn wo Kirchendisziplin, Kirchenrecht, ebenso Ehe, Alltagsverhalten, selbst die Nichtheirat von Philosophen argumentativ in Weisheit, vernünftiger Schöpfungsordnung, wir sagen „Ökologie des Menschen“ begründet wurden. Wurde da nur der Korintherbrief ausgelegt oder ging es auch beim dem im hellenistischen Judentum gewandelten Pharisäer (Paulus, bei dem Herr Lampe ständig von Platon und Philo spricht) um eine Weisheit, die sich nicht in Gewohnheit, Tradition, Buchstaben alter Schriften begründet, sondern der Wahrheit der Gegenwart. Damit dem, was nach bestem Wissen und Gewissen, damit auch der Geschichtserfahrung (kultureller Evolution) im gemeinsamen kreativen Sinne weise, sinnvoll wäre und heute ständig nur gepredigt wird?
Auch wenn bereits die Thora nicht nur in Himmels- und Naturbeobachtung gründete, sondern auch in der den Verhaltensgesetzen die Ökologie (nicht allein im nachhaltigen Ackerbau oder der Notwendigkeit zur Verrichtung der Notdurft vor den Toren) am Anfang stand. Die heutigen Probleme des die Natur allerdings nicht im schöpferischen Sinne beherrschenden Anthropozän waren auch zur Zeitenwende, selbst im Sinn- und Sittenverfall Roms noch nicht vorhanden. So stand der soziale Gemeinsinn als vernunftgelenkte Lebensweise im Mittelpunkt. Wenn die Kinderaussetzung kaum thematisiert, ebenso Sklavenwesen, was zwar gegen die erkannte Gleichheit der Menschen sprach, aber als unabänderlich zum System der Zeit gehörend akzeptiert wurde. Was hatte das mit der Botschaft eines biblischen Besserwissers zu tun, der als historischer Jesus gilt oder dem Aufbacken traditionell-buchstäblicher Gesetzlichkeit im alten Glauben entsprechend Levitikus?
Wo heute Intellektuelle Bücher über „Connectedness“ herausgegeben, die Weltverbundenheit in neurologischer, ökologisch-physikalischer, wirtschaftlicher, wie kommunikativer Weise beschreiben und sich bei ihrem Ruf nach einem neuen Weltbild zur Rettung der Erde, das nicht von eigennütziger Gewinnmaximierung und unverant-wort-licher Gier getrieben ist, auf den antiken Logos-Begriff beziehen. Müssten dann theologische Geschichtswissenschaftler nicht aufschreien und die Theologie der Kirchenväter empfehlen, durch die die antike Vernunftlehre im Heil „Jesus“ zur Kulturbestimmung, so Gemeinsinn bestimmend wurde? Und wo keine Flämmchen auf dem Kopf geistig Verblendeter oder eine unbestimmbar Größe der Heilige Geist waren. Sondern wo gestritten wurde, wie eine geistige Weltverbundenheit, die dem ökologisch-kreativen, damit heilen Ganzen des antiken Monismus in einer globalen Welt, die bald den ganzen Westen umfasste, in allumfassender, dreieiniger Weise gerecht werden musste.
Wenn christliche Ethik als das gesehen wurde, was im Volk der Zeit umzusetzen war, ist das verständlich. Nicht jedoch, wie bei dieser im Öko-Logos begründeten Vernunftlehre dann auch bei der Unterscheidung zwischen Montanisten oder Vormontanisten in Kleinansien, damit an der Geburtsstätte der griechischen Philosophie, wo das Ende der alten Ordnung gesehen und auf eine radikale ethische Erneuerung hin gearbeitet wurde, weiter unterstellt wird, die Taufe wäre das Bekenntnis zu einem galiläischen Guru als neuem Gott gewesen. Zumal wir von Kleinasien auch wissen, wie hier für Neuplatoniker, die dann auch als Kirchenväter-Theologen der Trinität gelten, eine philosophisch (d.h. in antiker Wissenschaft) bedachte höchste Wesentlichkeit, ein gemeinsamer Sinn allen Seins im Sinne von Zeus oder JHWH galt. Was von manchen Ihrer Kollegen allen zum neuen Christen-Judentum konvertierten „Gottesfürchtigen“ Griechen unterstellt wird. Ging daher der parakletische Geist, von dem in der damaligen Diskussion die Rede war, vom kreativ zusammenhängenden Weltganzen (antiken Monismus) und damit auch dessen so erkanntem Sinn/Grund als höchste Wesentlichkeit aus, was auch einen einheitlichen Geist der Menschen notwendige machte (wie er heute mehr denn je gebraucht wird) oder von einem Guru, der große Töne spuckte?
Auch wenn sich Tertullian polemisch gegen einen Bischof richtete, der den Ehebruch bei angemessener Buße vergeben wollte. War dann (egal ob hier die Lebensbeziehung zwischen zwei Menschen im Blick war oder der Bruch mit dem höchst wesentlichen Sinn des Ganzen, damit die Unzucht mit alten Gottheiten, denen weiter geopfert wurde), ein Handwerksbursche seine Begründung? Oder galt für ihn das, was auch die Stoa als Weisheit in Natur begründete, in der Theologie der Kirchenväter als Christus galt?
Egal ob über die ethische Lebensführung, auch als Voraussetzung für das Bischofsamt, über Mord, Unzucht oder kirchliche, wie schöpferische Vergebung nachgedacht und auf Petrus verwiesen wurde. War dann die Botschaft eines Wanderprediger die Grundlage, nach dem der Student neben mir nach der Vorlesung über den historischen Jesus (in Wirklichkeit die Theologie des Neuen Testamentes) fragte, warum der durch seinen Freund Petrus zu etwas gemacht wurde, was er nicht war und wollte? Oder ging es auch dem Bischof von Rom, auf den wie bei Herrn Strohm deutlich wurde, als einzig verbleibenden Fels die Kirche gebaut werden musste, wie allen kirchlichen Vordenkern, um die philosophisch in Naturlehre begründete Weisheit als Christus?
Ersparen Sie mir, die von Ihnen vorgetragenen Rechtslehren aufzugreifen. Die Unterscheidung zwischen Heidentum und Christentum ist hinsichtlich des Kultes, wie auch der Lebensregeln und deren Sinn verständlich. Nicht jedoch, wie man in dieser Zeit selbst den auch philosophisch argumentierenden Kirchenvätern, die sich auf den biblischen Jesus beriefen, damit aber einen besonders bibelschlauen Zimmermann unterstellen will. Waren hier nicht vielmehr neuplatonische Rhetorik-Lehrer am Werk, die jenseits des heidnischen Aberglaubens, des oftmals die gierige Unmoral der Menschen begründenden heidnischen Kultes von lüsternen, allzu menschlichen Gottheiten in der Weisheit als Christus (wahrem Gottessohn) das Volk zu dem bringen wollten, was die Stoa im Namen alter Gottheiten nur abstrakt lehrte und heute mehr denn je gefragt ist?
Wer sich wie Seneca, aber auch ähnlich wie später Hieronymus mit seiner Paula (aus Palästina) an gebildete Frauen wandte und dann überlegte, welchen Schmuck oder wie sie ihre Haare tragen sollen, dies auch hinsichtlich der weiblichen Verlockung für heidnischen oder christlichen Männern rein philosophisch argumentierend begründete. Auch wenn wir heute wegen der als fruchtbar gesehenen Sonne die große Haartracht nicht verbieten, sondern eher befürworten müssten. Begründete der dies in persönlichen Moralvorstellungen oder einer altbackenen Traditionslehre, die einem wegen biblischer Besserwisserei als häretisch hingerichtetem Handwerksburschen in den Mund gelegt wurde? Oder war selbst diese Lehre wie Sie sagten in antiker Ökologie begründet, wie sie auch der Stoa und damit aufgeklärten hellenistischen Juden als lebendiges Wort, im „einen“ (nicht mehr alleinigen) Sinn allen Seins begründete Weisheit, damit Grund des Neuen Testamentes galt?
Was dort als Heil im Sinne Josua, lat. Jesus auch definiert wurde. Lange bevor Erasmus von Rotterdam und dann Martin Luther in der Bibelübersetzung in volksverständlicher Sprache für die inzwischen lateinischen Gottesnamen (der griechische Zeus-Pantokrator ist nur noch als Titel auf modernen exegetischen Werken zum Neuen Testament oder alten Kirchenbildern zu bewundern) und christologischen Umschreibungen in Bezug die antike Weisheitslehre einheitlich die Bezeichnung „Jesus“ wählten.
Auch wenn sich Tertullian als Christ im Sinn der Kirche auf die Thora berief. Ging es um Gewohnheit oder gegenwärtige, in antiker Wissenschaft/Philosophie begründete Wahrheit? War Tertullian ein frauenfeindlicher Traditionalist oder ein Logiker, der das rechte, sinnvoll-naturgemäße, damit öko-logische Leben in menschlicher Lebensweise verteidigt, ohne eine von anderen (auch christlichen Denkschulen vertretene) übertrieben Askese in „Sack uns Asche“ vorzuschreiben?
Waren die heute recht banal-altmoralisch klingenden, jedoch rein philosophischen Überlegungen, selbst zur Kopfbedeckung von Frauen, von der übrigens abgeraten wurde, polemische Übertreibungen zur Unterhaltung? Oder wurde hier eine Lebensweise in Christus beschrieben, die ähnlich auch die Stoa anstrebte, jedoch im Sinne der alten Gottheiten vergeblich als öko-logische Weisheit und soziale Gerechtigkeit predigte? Wurden das, was heute die wenig verbliebenen Philosophen, die die Welt retten wollen, in dem sie ein neues öko-logisch orientiertes Denken fordern, das sich von der hemmungslosen, parasitischen Ausbeutung durch gierige Konsumherrlichkeit distanziert, als Christus (Weltbestimmung für Juden, wie Griechen) weitergedacht? Oder galt eine altgesetzliche Moral, Gewohnheit, die einem asketischen Guru als Christus in den Mund gelegt wurde?
Wieso lassen Sie nicht nur ihre Studenten, sondern die Welt im Glauben, da wäre ein altruistischer Guru in einer Art Aberglaube als neuer Gott ausgegeben, als Logos hingestellt worden, wenn Sie doch wissen, wie hier Kulturlösungen bedacht wurden, die heute mehr als not-wenig wären?
Ersparen Sie mir, die Entstehung der Alten Kirche, die Lehren sämtlicher Vordenker aufführen zu müssen. Von der Sie besser wie ich wissen, wie hier, egal ob bei der Verteidigung der christlich-jüdischen Lehre gegenüber der traditionellen römisch-griechischen Religion oder gegenüber rein platonischen, dann auch abgehobenen, volksuntauglichen christlichen Erkenntnislehren für Eingeweihte, philosophische Weisheit im jüdischen Sinne weitergedacht wurde und keine Handwerksburschen-Verherrlichung war.
Sie brauchen die vielen, teilweise auch rhetorischen Fragen nicht alle zu beantworten. Doch wenn es außer der heute wie selbstverständlich als angeblich historisch-wissenschaftlich vorausgesetzten Hypothese noch einen Grund gibt, warum es in den vom Christus, damit der Weisheit in Person (menschlichen Rolle/Aufgabe) schreibenden biblischen Texten, auf die sich frühen Denker in ihrer Theologie bezogen, doch um den heute dort hergeleiteten Guru ging, wäre ich sehr dankbar. Was spricht auch im Sinne der christlichen Lehre dagegen, die antike Ökologie (Logos) als Grund christlichen Glaubens, die so begründete Weisheit als „Christus“ und damit das historisch nachvollziehbare Heil „Jesus“ zu bedenken, wie es heute nach Ihrer wissenschaftlichen Vorarbeit weiterzuführen wäre? Warum darf es nicht sein, das Heil im Sinne der Anfänge weiterzuführen, die allseits geforderte Weisheit als die gemeinsame Kulturbestimmung (in Schöpfung begründetes, verschriftetes Wort) zu verstehen, das im Gottessohn der Maria, wie dann im arabischen Propheten im Volk vermittelt wurde, im Osten als Tao oder Dharma maßgebend war?