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Paulus: Der sich nicht mehr in jüdischer Nationaltradition, sondern im Sinn Moses in Natur-/Vernunftlehre (Logos), damit Weisheit als Christus begründende Pharisäer

 

Sehr geehrter Herr Professor Peter Lampe,

vielen herzlichen Dank für Ihre hervorragenden Ausführungen nun über Paulus. Besser wie Sie heute gegebenes Wissen nun hinsichtlich der Herkunft der Paulus-Theologie (Weisheit als Christus) aus dem hellenistischen Diaspora-Judentum auswerten, kann man kaum deutlich machen: Der historische und biblisch in seiner Heilsbedeutung beschriebene Jesus Christus kann nur noch als das Heil gesehen werden, das in Synthese der Kulturen, damit dem Geisteswandel im hellenistischen Diaspora-Judentum historisch „Christus“ war und als Heil „Jesus“ galt. Und diese Heils-Geschichte, ihre Auseinandersetzung mit den Schriftgelehrten und Pharisäern sowie Missverständnisse auf dem Weg nach Jerusalem ist in den Evangelien zu lesen und in aufgeklärter Weise weiterzuführen.

Denn auch deren Verfasser haben als hellenistische Juden im Logos (philosophischer Vernunftlehre nach antiker Ökologie, Evolution) das damit weltgültige schöpferische Wort der Propheten, die Weisheit, den Christus und damit wahren Sohn auf-verstanden und dieses Heil in Folge Moses auch als Josua, lat. Jesus definiert. Selbst wenn anfänglich dieser Name in den neutestamentlichen Texten noch nicht stand, meist von einem Pantokrator wie Zeus, dann in lateinischen Gottesnamen, Christustiteln geschrieben, erst in volksverständlicher Sprache der Reformation in Bezug auf antike Weisheitslehre einheitlich „Jesus“ übersetzt wurde. Der heute von aller Welt, so auch von Ihnen wie ein wissenschaftlicher Fakt vorausgesetzte gutherzige Heilsprediger, der als Christus, schöpferisches Wort, Weisheit, Weltvernunft-Bestimmung gesehen oder ausgegeben wurde, ist „Gott sei Dank“ völlig unhaltbar geworden. Was derzeit dem christlichen Glauben seinen Grund/Inhalt und damit die heute mehr als notwendige Bedeutung für eine schöpferisch gerechte und in Gemeinsinn zukunftsgestaltende, statt in kurzsichtig-egoistischer Konsum- und Kapitalherrlichkeit vernichtende Lebensweise nimmt, als Aberglaube zu Gewalt führt, verlangt nach Re-vision.

1.      Heute gegebenes Wissen muss die Räder der Theologie in Bewegung bringen

Von wegen, dass ihre Vorlesung wieder „Wasser auf die Mühle“ meiner Argumentation wären, wie Sie nach Ihrer Paulus-Vorlesung sagten. Das war ein Wasserfall. Das heutige Wissen müsste daher die Räder der theologischen Mühle in Schwung bringen. Um In konsequenter Fortsetzung des historisch-kritischen Mähdreschers das dringend notwendige Mehl vom leeren Stroh zu befreien, die in natürlicher Schöpfung begründete Weisheit im Sinn der alten Kulturbilder wieder bewegend machen.

Wer Paulus im hellenistischen, damit philosophischen Judentum von Weltbürgern verortet, bei denen alles mit rechten Dingen zuging, das Gegenteil von Glaube an übernatürliche Geister, wundersame Naturbrechungen/Heilungen, menschliche Gottheiten oder himmlische Monsterwesen war. Die den Kosmos als neuen Tempel, in antiker Naturlehre (Logos) das prophetische Wort und damit das wahre Heil „Jesus“ verstanden. Womit sie die philosophische Weisheit, wie sie die Stoa vertrat, als Christus=Sohn erst zur Kulturbestimmung machten. Der kann nicht weiter einen Guru und dessen Sektenverfolgenden Pharisäer an den Anfang stellen, der seine private Christologie zur Weltreligion machte.

Der muss auch die christliche Mission auf völlig neue, geisterfreie Weise erklären. Nicht in konstruktivistischen Visionen, die Anhänger eines nun doch nicht aus dem Grab gehüpften Gurus hatten und einen hellenistisch-jüdischen Wendepharisäer, der die Menschen rund um das Mittelmeer an die Gottheit eines Handwerksburschen aus Galiläa überredet hätte. Der muss die Religionswissenschaft, damit auch frühe Psychologie/Seelsorge, die dazu führten, die in antiker Naturlehre (Logos) begründe Weisheit (für aufgeklärte Juden der wahre König, Christus) in kulturgerechter Weise, damit menschlicher Person (Rolle/Aufgabe) im Volk bestimmend machte, zum Thema der Mission machen. Und wie daher die christliche Religion nicht geschaffen wurde, um rätselhafte Naturphänomene in einem über Gut und Bös aufpassenden, im Gebet zu überredeten himmlischen Monster (Designer/Demiurgen) zu erklären, sondern ausgehend von einem natürlich bedachten, offensichtlichen Sinn als höchst wesentlichen Ursprung allen Seins, die persönliche Gier und Kurzsicht auf ganzheitliche Weise zu überwinden. Denn nur im Sinne alter Kulturbestimmungen (bei dem das in natürlicher Schöpfung begründete Wort/Vernunft an der Achse der Zeit das Kreuz alter Kulturbilder trug) konnte, die philosophisch gepredigte Weisheit im Volk bewegend und bestimmend werden, war der Kulturwandel, die allumfassende Kirche, die christliche Staatsreligion möglich.

2.      Wissen um Anfänge der Christologie, des historischen Heils „Jesus“ ist gegeben

Wieso erklären Sie Ihren Studenten und damit der künftigen Welt die Anfänge christlicher Theologie nicht in dem, worauf Sie bei Paulus ständig verweisen. In dem, was Sie vom hellenistischen aufgeklärten Diaspora-Judentum (eines nun in philosophischer  Natur-/Sinnlehre begründeten weltgültigen, offenen Bundes, damit des gewandelten Pharisäers) wissen:

-Wie hier durch einen bildhaft-aufgeklärter Verstand nicht allein der Moses-Thora als frühe in natürlicher Schöpfung begründete Philosophie, sondern so auch der ägyptischen, wie griechisch-römischen Mysterien und Gottheiten ein weltgültiger, weltoffener, damit die Kulturen versöhnender neuer prophetischer Bund in dem begründet wurde, was wir heute Ökologie oder Evolution nennen.

-Wie das, was bis vor wenigen Jahren zur Ablehnung einer „Allegorie“ führte, sich aber inzwischen aufgrund archäologisch-geschichtlicher Erkenntnis aufzwingt und Vorbild für heutiges bildhafte Bibelverständnis sein müsste, als Voraussetzung des Heils zu sehen ist. Das im hellenistischen Judentum, der Herkunft Paulus lebendig war und mit Josua, lat. Jesus identifiziert wurde.

-Wie hier aufgeklärte Weltbürger waren, die die Kulturen nicht weiter in menschlichen Königen begründen wollten, wie sie derzeit selbst in Japan und Tibet noch als Halbgötter verherrlicht werden. Auch nicht im König-Priestertum (einem Papst) oder einer abgrenzenden nationalen Schrift (heutigen Buchreligionen) das Heil angestrebt wurde, sondern die in Naturlehre (Logos) begründete Weisheit in Kultur im Kopf der Menschen bestimmend werden sollte. Was beispielsweise in einer Josefs-Geschichte als Modell der Demokratie der Weisheit den Römern als ein Weg vorgeschlagen wurde, den zwar Konstantin einschlug, auf dem wir aber noch immer sind.

-Wie bei mittelplatonistischen Juden ein Gottesverständnis war. Besser wäre von einer allem Werden zugrunde liegenden höchsten schöpferisch-kreativen Wesentlichkeit, wie davon ausgehender Bestimmung zu sprechen. Was im jüdischen Sinn/Grund allen Seins (JHWH) keine philosophisch-pantheistische Naturvergottung war, aber am besten bei den Stoikern zu betrachten ist. Die im kausalen kreativen Ganzen ihre Bestimmung verstanden, der der Mensch seine Gier und Kurzsicht unterstellen muss und damit auch einen gemeinsamen Sinn allen Seins  voraussetzten, den Juden mit JHWH umschrieben.

-Wie von Denkern, die wahrscheinlich Hebräisch kaum mehr lesen konnten, im bildhaften Verstand die Thora erst in Griechisch übersetzen mussten, hierzu in Auswertung allen damals vorhandenen Wissens in Weisheit gründende neue Kulturmodelle selbst in fernöstliche Lehren bedacht wurden.

-Wie nicht allein in Philo von Alexandrien (keine Christologie „vor Christus“) zum Ausdruck kommende Religionswissenschaft war. Von der Sie bei Paulus und dessen Christus, doch damit auch dem Christus, dessen Geschichte die bekannten Evangelien bebildern, ständig sprechen.

-Wie hier, ähnlich wie bei den dann konvertierten Griechen, der naturphilosophisch bedachte Sinn allen Seins, den damals die platonischen Lehren, dann die Soziallehre der Stoa ähnlich wie heutiger der Ruf nach einem ökologisch gerechten, weltvernünftigen Verhalten voraussetzt, als gleichen Wesens verstanden wurde, wie die traditionell vorgesetzten Gottheiten der Väter.

Und wie hier in Synthese kultureller Vorstellungen ein jüdisch-christlicher Vernunftglaube bedacht wurde. Der die Vernunft/Weisheit erst im Sinne bisheriger Kulturbilder zur bewegenden Kulturbestimmung machte. Wie er im Zeitalter des die Natur nicht im schöpferischen Sinne beherrschenden, sondern die Lebensgrundlage folgender Generationen vernichtenden Menschen, in einer zur Stadt gewordenen Welt, in der sich die die Kulturen nur in jeweiligen Traditionen, Buchstaben oder eigenen Worten begründen, der Aberglaube zu Recht als  Gefahr gesehen wird, mehr noch als in der Antike notwendig wäre.

Denn wie Ihnen bekannt, war in der Heimat Paulus nicht nur die in früher Ökologie/Naturlehre (Logos) begründete Weisheit als „Christus“, sondern so das Heil „Jesus“ lebendig und wurde so in zwischentestamentlichen Zeit auch definiert.

Sie können doch nicht Paulus ständig mit Platon oder Philo von Alexandrien in Verbindung bringen, durch den ich Ihnen nach jeder Vorlesung über die Evangelien schreiben ließ, wie im weltgültigen Bund, des die Völker untereinander, wie mit dem zu verehrenden Grund/Sinn allen Seins versöhnenden hellenistischen Judentum das Heil „Jesus“ historisch lebendig war. Womit die Bedeutungs-, wie Hoheitsaussagen und Titel Jesus, selbst die Übersetzung der im Diaspora-Judentum verlernten hebräischen Bibel in griechische Sprach der Zeit zu begründen ist. Wo die Weisheit, Basileia, der König und Christus, wahre Gottes- wie Menschsohn im Sinne Moses lebendig war. Und dann weiter so tun, wie wenn Sie um die dortige geistige Wende, die Welt-Vernunftbegründung des prophetischen Bundes nach bildhaftem Verstand der Thora nichts wüssten. Nur um bei Paulus, der auch inhaltlich im Sinne hellenistischer Juden argumentiert, selbst die Stoa weiterführt, eine geistige Wende durch ihren blindwütig weiter vorausgesetzten Heilprediger vorzustellen, der wegen Häresie hingerichtet wurde. Weil der vorgab, die Thora/das Wort, der neue, wahre Tempel gewesen zu sein.

Dabei wissen Sie doch, was bei hellenistischen Juden wie Paulus jetzt Thora und Tempel war. Wie hellenistische Juden der Diaspora in dem, was als Logos galt, wir heute mit Ökologie oder Evolution nur empirischer beschrieben, ihre für das rechte Leben maßgebende Bestimmun, damit das wahre Wort/Thora verstanden. Womit sie den Kosmos als Tempel (Vergegenwärtigung des als schöpferisch höchst Wesentlichen, zu verehrenden: Gottes) betrachteten. Und wie der Hellenismus, damit auch dessen philosophische Natur-/Sinnlehre (Logos) von  buchstabentreuen Schriftgelehrten, wie traditionshörigen Pharisäern, bei denen die Nähe, der Blick zum Tempel „Heil“ bedeutete, der neue aufgeklärte Verstand (Auferstehung Moses) damit  Josua/Jesus „Heil“  abgelehnt, als Häresie betrachtet wurde. Was ist in den Geschichtsbüchern, gegenseitiger Verwerfung nachzulesen, aus kriegerischen Auseinandersetzungen bekannt ist.

3.      Natur-/Sinnlehre als Thora/Wort verstehen, nicht weiter aus der Theologie verbannen

Und was in der Antike dann aus den Synagogen verbannt wurde. Das kann doch völlig unmöglich die Lehre gewesen sein, bei der ein wegen Häresie hingerichteter Handwerksbursche als für das menschliche Leben „höchste  Wesentlichkeit“ oder Weltbestimmung bedacht wurde. Wie dieser „Theos Hypsistos“ aber im Sinne von JHWH, wie Zeus in philosophischer Natur-/Vernunftlehre (Logos) bedacht und in Synagogen von Griechen (den Brief-Adressaten) verehrt wurde, ist bekannt.

 Auch wenn sich die vielfältigen anfänglichen griechischen Christen nicht  auf die philosophische Definition eines „Theos Hypsistos“ begrenzen lassen. Wo so eine höchste Wesentlichkeit im Sinne der Vätergottheiten bedacht wurde, schließt es sich völlig aus, dass in diesen Synagogen gleichzeitig ein gekreuzigter Guru als Zeus-Pantokrator, JHWH oder davon ausgehende Bestimmung (Wort) verehrt wurde. Und so ist davon auszugehen, dass nicht allein zum christologischen Judentum konvertierte Griechen (Gottesfürchtigen), sondern ähnlich auch die hellenistisch-christologischen Diaspora-Juden (Brief-Autoren), die bekanntlich die kulturelle die Synthese von Zeus und JHWH in Vernunftlehren (Logos) bedachten, ebenso in den Synagogen das neue Heil Josua, lat. „Jesus“ verkündeten. Ein Heil, das dann nicht allein von den Schriftgelehrten und Pharisäern, selbst von römischer Traditions-Autorität, wie im Volk verurteilt wurde, das Kreuz bisher kulturbestimmender Vorbilder tragen musste.

Aber nicht allein weil Sie wissen, was hellenistische Juden im neuen christlichen Paradigma, wie gottesfürchtige Griechen in den Synagogen verehren und dann von den Schriftgelehrten und konservativen Pharisäers verurteilt wurde, kann nicht sein, was heute unterstellt wird. Denn wie wahrscheinlich ist es, dass in Synagogen, wo eine naturphilosophisch bedachte höchste kreative Wesentlichkeit im Sinne JHWH, wie Zeus verehrt  wurde, ein wegen Häresie hingerichteter Heilsprediger nun als Weltbestimmung (Wort/Weisheit) das Thema war? Ihr junger Mann (egal ob Kyniker, Weisheitslehrer oder ein bibelschlauer Handwerksbursche), der heute als wissenschaftlicher Fakt gelehrt wird. Der kann weder in den antiken Synagogen, noch sonst in der Geschichte und den Geschichten das Thema gewesen sein. Der kommt mit keiner Silbe, an keinem Ort der damaligen Welt und ihrem kulturellen Wandel vor.

Und wenn nicht nur die aus Kappadokien kommende, maßgeblich an der dreieinigen Definition des Logos-Christus-Sohn im Verhältnis zu den Vätergottheiten beteiligten kirchlichen Vordenker der Kirche, sondern auch die Christen einer „Wahren Kirche“ heute mit den Anhängern in philosophischer Vernunftlehre (Logos) bedachter „höchster Wesentlichkeit“ im Sinne Zeus, wie JHWH in Verbindung gebracht werden. Die die Taufe durch Bischöfe, die sie als „Abgefallene“ sahen, weil sie auf Druck doch für den Kaiser beteten, als ungültig betrachteten und eigene Bischöfe einsetzten. Wie wahrscheinlich ist es, dass die erstmals wegen ihrer Kaiseropferverweigerung als „Christen“ beschimpften oder als staatsgefährdende Atheisten verurteilten Jünger der Weisheit wegen einem hingerichteten Heilsprediger dann gar in den Tod gingen?

Weder auch nur an einem der vielfältigen Anfänge, Christentümer, Kirchen, weiter buchstabentreuen noch hellenistischen Juden eines neuen Bundes und Griechen (die sich je nach bildhaftem Verstand der Thora mehr oder weniger dem Judentum anschlossen), weder hochgebildeten Evangelien-Verfassern, Paulus-Briefabsendern, noch Briefempfängern (die als neuplatonische Griechen ebenso ihre Bestimmung aus dem heute Ökologie oder Kosmos genannten kausalen, kreativen Ganzen/Wesentlichen ableiteten), ging es um das, was Sie mir entgegenhalten. Weil das alle voraussetzen, mir niemand folgen würde.

Doch die Hypothese von einem heute auf einen hingerichteten Handwerksburschen  reduzierten Heiland ist nicht nur historisch unhaltbar. Sie verhindert das Heil „Jesus“, das sich in antiker Kultur historisch nachvollziehen lässt und dessen Weiterführung heute mehr als notwendig wäre.

4.      Das heute gegeben Wissen lässt auch den heute notwendigen Jesus erkennen

Wieso sprechen Sie daher bei ersten Christen nicht von den Weltbürgern, die ihre Bestimmung im kausalen, kreativ-zusammenhängenden großen Ganzen (wir sagen Ökologie, erklären auch die Kultur in Evolution), damit in dem verstanden, was wir heute als ökologische Weisheit oder humanistisch-soziale Lebensweise weitgehend vergeblich gegenseitig fordern. Wie frühe Christen damit in Verwerfung von Orakelglaube, wie der griechischen Gottesmysterien, Opfer für menschliche Gottheiten, Gottesbilder, ebenso wie des werk-gerechten jüdisch-nationalen Buch-stabenglaubens, abgrenzender Beschnittenen-Gesetzlichkeit im ebenso taub gewordenen Tempelkult, aber in Berufung auf die Moses-Thora als Ganzes, die frühwissenschaftliche Natur-/Sinnlehre (Logos) als prophetisches Wort/Thora, den Kosmos als universalen Tempel verstanden. Zumal die buchstäbliche Gesetzeslehre nicht nur mit der zeitgemäßen Vernunftlehre nicht mehr vereinbar, sondern sicher nicht allein im Sonntagsgebot zum Selbstzweck geworden war.

Sie wissen daher, wie hellenistisch-aufgeklärte Juden damit genau das bewirkten, was Sie als Bedeutung der christlich-theologischen Theologie und Titel erklären, dies daher kein Dogmatismus bleiben muss. Und wie diese frühe Juden-Christen so in der Theologie, der die allumfassende (katholische) Kirche folgte, ähnlich wie die griechischen Denker, beispielsweise in Kleinasien oder Syrien, die sich dann dem philosophischen Christen-Judentum anschlossen, das in Vernunft als „höchste Wesentlichkeit“ offenbar war, was bereits die Väter in Zeus oder JHWH als wesentlich verehrten.

Was hält Sie daher davon ab, die christliche Religion wieder auf die Beine in natürlicher Schöpfung begründeter Vernunft zu stellen, gleichzeitig ihren Sinn, ihre Bedeutung deutlich zu machen?  Ähnlich wie damals aufgeklärte Weltbürger religionswissenschaftlich (frühpsychologische Seelsorger, Kommunikationswissenschaftler) in Verarbeitung alle Natur- und Kulturwissenschaft, wie Weisheitslehren der Welt die Notwendigkeit eines in Vernunftlehre (Logos) begründeten gemeinsamen Kultes in Erfüllung bisheriger, von der Bildung aufgeklärt verstandener Kulturbestimmungen bedachten? Was sich heute mehr noch als in der Antike für die Weltgesellschaft, unsere gemeinsame Zukunft als notwendig zeigt.

5.      Die theologische Wissenschaft ist gefragt, die christliche Religion in Vernunft zu begründen

Wenn Sie doch wissen, wie das frühe Christentum aus dem Paradigmenwandel im hellenistischen Judentum, wie den philosophischen Bewegungen der römisch-griechischen Welt rund um das Mittelmeer hervorging, an deren verschiedene Seiten sich die theologischen Paulus-Briefe richtet. Wie dies alles keine Anhänger eines Heilspredigers waren. Was hat es nach dem, was Sie gerade wieder bei Paulus lehren, mit historischer Wissenschaft zu tun, ihre Studenten im Glauben zu lassen, da habe ein Fischer mit Namen Petrus seinen Freund als Christus verherrlicht und ein sektenverfolgender Pharisäer (bei dem Sie ständig von Platonismus, Philo…, damit dem Paradigmenwandel im hellenistischen Christen-Judentum reden, in dem das Heil „Jesus“ historisch war und so auch definiert wurde) in der Hinrichtung eines häretischen Handwerksburschen das große Heil gesehen?

Was spricht historisch-wissenschaftlich oder im Sinne christlicher Religion noch dagegen, die Apostel des historischen Heils „Jesus“, auf die sich die christlichen Apologeten oder Kirchenväter (neuplatonische Logos-/Vernunftanhänger) beriefen, in aufgeklärter Weise zu hinterfragen: Paulus dort, wo Sie ständig  auf das philosophische Diaspora-Judentum verweisen, Jakobus etwa im Judentum Jerusalems (heute aufgrund Qumran erforscht), Petrus als Kirchenbauer/Kaiserberater, damit Bischof von Rom und Johannes dort, wo Sie selbst im Sinne des „Lieblingsjüngers“ von einer philosophischen Schule aus Ephesus sprechen. Damit der Heimat  des erstmals im logisch-sinnvollen Lebensfluss (Logos) seine Bestimmung, damit das den Propheten geltende Wort definierende Heraklit.  Denn dass in Kleinasien zum Christen-Judentum konvertierende Denker, die daher als Gottesfürchtig bezeichnet wurden, in philosophischer Synthese eine höchste Wesentlichkeit (Theos Hypsistos) im Sinn von Zeus und JHWH definierten und anfänglich in Synagogen verehrten, damit keine Handwerksburschen-Anhänger waren. Das wissen Sie so gut, wie dass mit philosophisch-hellenistische Juden, von denen Sie bei Paulus reden, wie mit allen „stadtrömischen Christen“  nicht zu machen ist, was Sie bei ihrem jungen Mann zwangsläufig ständig unterstellen und Ihre Studenten denken müssen. So ist weder der Brief an die Epheser, noch ein andere in dem Belehrungsschreiben eines Wendpharisäers zur Gottheit eines wegen Häresie hingerichteten Heilspredigers zu erklären. Denn wie wollen Sie dies bei all dem, was Sie heute über das Welt- und Kulturverständnis im antiken Ephesus, in Kleinasien, Rom oder Korinth wissen, weiter unterstellen?

6.      Nur im Wort vom Kreuz war das Heil, die kulturelle Wende

Warum erklären Sie Ihren Studenten daher nicht mit Paulus (inzwischen religionswissenschaftlich unterstützt durch neurologische, psychologische, kommunikations- wie evolutionswissenschaftliche Erkenntnis) dass auch heute alle in Ökologie (Natur-/Sinnlehre des Ganzen) begründete Weisheit (für aufgeklärte antike Juden „Christus“), die wir ständig gegenseitig fordern, ebenso vergebens ist, wie die philosophisch-abstrakte Vernunftlehre der Stoa oder die Predigt buchstäblicher Gesetzlichkeit. Auch wenn die nach kirchlichem Missbrauch der Philosophie notwendige Verabsolutierung der Schrift christliche Kultur zur Aufklärung trug und daher keineswegs falsch war.

-Wie aber im aufgeklärten Verstand der kulturellen Traditionen/Schriften auch heute erst im „Wort vom Kreuz“, damit der menschlich-kulturgerechten Ausdrucksweise der Weisheit in Sinne aufgeklärt verstandener (auferstandener) alter Kulturbestimmungen (damit auch der Schriften) das in unserer Zeit notwendige Heil lebendig ist.

-Wie ein aufgeklärtes Verständnis, damit Weiterführen der Kulturbilder, auch den Friede zwischen den Kulturen voraussetzt, damit keine Scheinwirklichkeit, sondern in menschlicher Gestalt kreative Wirklichkeit in Kultur ist.

-Wie so das historisch zu belegende Heil „Jesus“ (dessen zwei Beine im versöhnten Juden- und Griechentum, wie Gestern und Morgen zu erklären sind) weiterzuführen wäre. Damit die allseits gepredigte Weisheit im Namen  unserer reichen, vielfältigen Kulturen und eines aufgeklärten Kultes (der dann alle modernen Kanäle der Kultur umfasst, ohne die alten Lieder, Kirchen oder Moschen aufzugeben und sich aufgeklärt auf die alten Texte von Kanon oder Koran beruft) wieder ganzheitlich ansprechend zu einer zu einer völlig neuen Lebensweise bewegenden Bestimmung wird.

Sie wissen, wie die kirchlichen Vordenker, auch die, für die dies im Gegensatz zu anderen frühen Logos/Sohn-Christus oder beispielsweise ägyptischen Weisheits-Bewegungen kein doketistischer Schein, sondern höchst wesentlich war, auf die menschlich-kulturgerechte Ausdrucksweise im Sinne alter Kulturbestimmung bestanden. Diese wie beispielsweise Justin neuplatonische Logos-Theologen waren. Auch wie Tertullian in der „Menschwerdung des Logos“ klar definierte, warum die in Natur-/Vernunftlehre begründete, als Logos geltende Weisheit in menschlicher Gestalt alter Gottheiten zur Welt gebracht werden musste, um zur allumfassenden Volksbestimmung zu werden (damit kein Scheinwesen war) ist trotz aller Übersetzungseinfärbungen heute nachzulesen. So wissen Sie auch, wie die kappadokischen Kirchenväter, die maßgeblich an der Trinität mitwirkten, keinen jungen Mann vor Augen hatten, sondern von einer in Natur-/Sinnlehre (im Logos) bedachten höchsten Wesentlichkeit/Sinnhaftigkeit im Namen von Zeus oder des hebräisch Unbennbaren ausgingen. Und dass diese Denker daher den  Logos Fleisch werden ließen, die davon ausgehende Heils-Jesusgeschichte auch im Stile von Kaiserevangelien beschrieben, liegt auf der Hand. Nicht aber umgekehrt, was mehr als ein Wahnsinn wäre. Wie er unmöglich nun auch noch den philosophisch aufgeklärten Diaspora-Juden eines neuen prophetischen Paradigmas (Paulus) unterstellt werden kann, die Moses bildhaft als frühe Philosophie, so die Thora/das Wort auf-verstanden.

7.      Das historisch Heil „Jesus“ ist wissenschaftlich weiterzuführen

Warum machen Sie so nicht klar,

-wie ökologische Weisheit und Humanismus, der Papst redet von „Ökologie das Menschen“, die wir heute ähnlich der stoischen Sozialutopien oder ägyptischen Weisheitslehren gegenseitig predigen und fordern, im Sinne der Vätergottheiten zu verstehen ist.

-Wie damit erst im wahren, zeitgemäßen Glauben, bei dem alles mit rechten Dingen zugeht, von mündig aufgeklärten Weltbürger im Namen von JHWH, Allah, Moses, Jesus oder Mohammed gefeiert und damit als ganzheitliche, weit über das kognitive Erkenntnis  hinausgehend, ganzheitlich in Besitz nehmende Kulturbestimmung gelebt wird. Statt in kurzsichtiger Gier egoistische Konsum- und Kapitalherrlichkeit zu vergöttern und sich im Aber“glaube“ auf gegenseitig abgrenzende Buchstaben zu berufen und damit weitgehend vergeblich Vernunft /Weisheit nun auch in der Kirche zu predigen.

-Wie damit auch eine Versöhnung der sich im Glauben an nationale Buchstaben als das eigentliche Gotteswort, Lehren angeblicher Gründer, blutig bekämpfenden Kulturen, wie mit dem in der Antike philosophisch als Theos oder höchste Wesentlichkeit erklärten Grund allen Seins gegeben ist?

-Wie es Aufgabe Ihrer Studenten als künftigen Theologen wäre, die allseits gepredigte Vernunft im Sinn der aufgeklärt zu verstehenden Kulturbilder zur bewegenden Bestimmung zu machen.

-Wie der aufgrund natürlicher Erklärung der Welt, wie des kreativen Lebensflusses philosophisch erklärte Gottestod ein Irrtum der Zeit war. Weil anfänglich genau hier die Offenbarung dessen gesehen wurde, was im Sinn der Väter-Gottheiten aus philosophisch bedachtem guten Grund als höchste Wesentlichkeit verehrt wurde. So die in Natur begründete und menschliche Vernunft/Weisheit als gleichen Wesens wie ihr unbestimmbarer Grund, in eigener Person (Rolle, Aufgabe) definiert  wurde. Denn mit Ihrem jungen Mann, dessen Hinrichtung dem Wort vom Kreuz gar eines hellenistischen Juden zugrunde liegen soll, hatte nicht nur die im Korintherbrief besonders deutlich werdende Kulturdiskussion, sondern auch die hieraus entstandene Briefliteratur nichts zu tun.

8.      Die antike Naturlehre als Wort/Weisheit war „Christus“, historisches Heil „Jesus“

Wie deutlicher als in der dem „Leben und Werk Paulus“ folgenden Vorlesung über die kosmologischen Hymnen in Berufung auf den neutestamentlichen Christus des Kolosserbrief kann man machen, was die Offenbarung der Väter-Gottheiten (besser wäre die von einem menschlich nicht bestimmbaren, unaussprechlichen Grund/Sinn allen Seins der war und sein wird: JHWH), wie davon ausgehende Bestimmung (das prophetische Wort) war? Wie es dort, wo von Christus geschrieben wurde, wie er allen anfänglichen Denkern, Verfassern galt, um genau das  ging, was heute als Ökologie oder Evolution und davon ausgehende Weisheit gelehrt wird. Was für philosophische Juden, den gewandelten Pharisäer (Paulus) Weisheit als Christus und in kulturgerechter Ausdrucksweise das Heil in Folge Moses, damit  Josua, lat. Jesus war.

-Wie können Sie in Bezug auf Philo, Platonismus vom Schöpfungsmittler (Weisheit als kosmischem Leib Christi), damit der offenbaren Seite des unbestimmbaren Grundes/Sinnes allen Seins sprechen. Dann weiter Ihren Jungen Mann durch die Hörsäle jagen, in dem ein hellenistischer Pharisäer, der sich jetzt Paulus nannte und dessen Sekte nicht weiter verfolgte, das alles gesehen hätte?

-Wenn Sie doch sagen, wie hier ein Hymnus von Christus als kosmischem Gottesbild im Sinne der zentralen Christologie/Kreuzestheologie zu lesen ist, das nicht aus den anderen angeblich echten Paulusbriefen als Pseudoliteratur abzutrennen sei,  sagen Sie doch alles. Und bei einem Hymnus geht es nicht um Dogmatik, muss auch keine philosophische Erklärung abgegeben werden. Aber ohne den Hintergrund des hellenistische Judentums, dessen Paradigmenwandel durch eine weisheitliche, damit in antiker Naturlehre begründende Bestimmung zu bedenken, ist auch dieser Brief nicht zu machen.

-Auch dass die Kolosser (damit griechische Denker in Kleinasien) nicht über den rechten Glauben zu belehren waren, weil die bekanntlich im Logos (Natur-/ Vernunftlehre) die Kulturbestimmung im Sinne der Vätergottheiten (eine höchste Wesentlichkeit im Sinne JHWH und Zeus) bedachten, wie das im hellenistischen Judentum zu beobachten ist, scheint klar. Dort galt die Natur-/Sinnlehre als Abbild dessen, was als höchste Wesentlichkeit bedacht wurde. Und was vor aller Schöpfung bereits war, heute bei aller Naturwissenschaft vorausgesetzt wird, die Astronomie-Berechnungen erst ermöglicht, hat auch nichts mit einem hingerichteten Handwerksburschen zu tun, der als Weltprinzip, Logos ausgegeben wurde.

-Alles was Sie lehren und sicher besser wie ich im griechischen Originaltext lesen können, verweist eindeutig auf das, was die Antike mit Logos umschrieb, wir heute naturwissenschaftlich erklären. Und darauf nehmen die Texte nicht nur Bezug, sondern handeln auch davon. Denn mit einem Handwerksburschen am Kreuz, den Sie weiter unterstellen, hat das die Finsternis überwindende Licht, die befreiende Erkenntnis in Jesus Christus mit Sicherheit nichts zu tun.

-Und wenn in einem kosmologischen Hymnus, der mehr als deutlich macht, wie es dabei genau um das ging, was der Antike als Weltvernunft/Logos galt, wir in Ökologie beschreiben, die Kreuzestheologie ein wesentlichen Thema war, ist auch das verständlich. Die in Bewegung setzende Erkenntnis als ganzheitliches Besitzergreifen, was über das Kognitive hinausgeht, die Gefühle, Psyche, Emotion anspricht und so zum vernünftigen Handeln führt, war nur durch das Wort am Kreuz der Zeit gegeben.

9.      In Folge hellenistischer Juden der christlichen Religion ihren Sinn zurückgeben

Dass die Weltvernunft (Weisheit als Christus) daher das Kreuz bisheriger Kulturbestimmungen zu tragen hatte, ist verständlich. Nicht jedoch, wie Sie einem hellenistischen Juden, den sie dauernd mit Philo vergleichen, unterstellen wollen, in einem hingerichteten Handwerksburschen das Heil gesehen zu haben.

-Völlig ausgeschlossen ist auch, dass zum Christen-Judentum konvertierte Denkern in Kleinasien, die philosophisch eine höchste schöpferische Wesentlichkeit im Sinne von Zeus und JHWH in Synagogen verehrten und für die ähnlich der Stoa die in Naturlehre (Logos) bedachte Sinnhaftigkeit des kausal zusammenhängenden Ganzen bestimmend war, ein Handwerksburschen am Kreuz als das große Licht, eine neuen Welt- und Kulturbestimmung untergejubelt wurde.

-Konkreter als der Kolosserbrief kann man kaum machen, wie nicht allein der Christus des Paulus das war, was den philosophischen Denkern als Logos galt, daher als Abbild von JHWH oder Zeus vorgestellt wurde. Und wie es hier völlig unmöglich um einen besonders bibelschlauen Handwerksburschen ging, der als besserer Schriftlehrer wegen häretischer Reden hingerichtet und als Logos am Kreuz gesehen wurde. Was Sie bei Ihrem jungen Mann unterstellen müssen, schließt sich aus.

-Wo Christus über dem traditionellen Gesetz und den Geistern stand, in neuer Autorität über JHWH  gesprochen, in Hymnen das Heil eingehämmert wurde. Da ging es um Jesus Christus, aber völlig unmöglich um einen hingerichteten Handwerksburschen, der die Thora nur auf neue Weise auslegte und im Geist seiner Anhänger, dann durch einen Sektenverfolgenden Pharisäer zum Christus wurde.

-Nur durch das Wort am Kreuz war Versöhnung der Kulturen, wie der Kulturen mit den Sinn/Grund ihres Seins und der kulturelle Wandel gegeben. Heute lässt sich verstehen, wie die kosmische Macht/Machart der Kreativität so auch in kreativer Kulturentwicklung funktionierte, womit auch die menschliche Gestalt des Pantokrators kein doketistisches Scheinwesen war.  Nur so waren die Menschen der Antike und sind auch heute Menschen, die in Japan oder Tibet ihr Herz nach wie vor an einen neuen Kaiser hängen, als Christen die Hoffnung in Franziskus setzen, bei der Wahl nicht Programme, sondern menschliche Persönlichkeiten wählen und Stars statt Sterne als Vorbilder haben, zu bewegen. Doch das All in Christus, die Allversöhnung, Gemeindeversöhnung, die in natürlicher Schöpfung begründete Vernunft menschliche Gestalt annehmen musste, hatte nichts mit einem Guru am Kreuz zu tun, der in Gemeindebildung wiedererwachte.

-So wenig der Kolosserbrief ein Belehrungsbrief an vorher zu Gottheit eines Gurus überredete Griechen gewesen sein kann, ging es darum in der anderen Paulusliteratur. Hier wendet sich das philosophische Judentum im Sinne der allumfassenden Kirche an verschiedene Denkrichtungen, die allesamt in dem ihre Weisheit in dem gründeten, was heute als Ökologie oder Evolution gelehrt wird.

-Die Kirche ist der Leib Christi. Doch wer dabei ständig von Philo, Platon oder auch Zeus spricht, der in antiker Natur-/Sinnlehre (Logos) bereits Ausdruck monistischer Welterklärung und so als Vater aller alten Gottheiten galt. Der weiß doch selbst, wie das weit mehr mit dem zu tun hat, was wir heute als Weisheit meist in Ökologie begründen, als mit einem hingerichteten Heilsprediger, den man als Logos gesehen oder ausgegeben hätte.

-Und wer erklärt, wie der Kolosser im Gleichklang mit der übrigen Paulusliteratur, damit dem gesamten Neuen Testament zu lesen ist, auch kein Aufwärmen alter Thoratexte, Zitate war. Der kann das Neue Testament, das die in natürlicher Schöpfung begründete Weisheit in menschlicher Gestalt bisheriger Kulturbestimmungen vermittelt, nicht weiter auf den Kopf, einen besonders schriftgelehrten Halbstarken an den Anfang stellen.

10.   Wissenschaft ist nicht was alle Welt glaubt, sondern sich im gegeben Wissen begründet

Sie wissen, worin der ständig im Mund geführte Platonismus oder Philo („stellvertretend für Viele“, damit das hellenistisch-philosophische Judentum antiker Aufklärung) ihre Bestimmung herleiteten. So ist klar, wer die den Sinn allen Seins offenlegende Weisheit/Sophia war, für die eine Kirche gebaut wurde. So wissen Sie auch, was dem antiken Denken über der menschlichen Vernunft stehend galt, die Bestimmung in Vernunftlehren (Logos) im Erstgeborenen vor aller Schöpfung, dem A & O zwar von menschlichen Wesen vermittelt wurde, es aber nicht um Zweibeiner ging, sondern die in schöpferischen Prinzipien begründete Weisheit in Person ging. Aber diese in antiker Natur-/Sinnlehre begründete Weisheit, für wir Gott danken dürfen, dass sich weiterentwickelt hat, ist keine metaphysische Spekulation mehr ist. Was Christus in seiner kosmischen Funktion ausmacht, auch den Weisheit lehrenden Wanderpredigern galt, wird heute allseits gepredigt und wäre im Sinn der aufgeklärten Kulturbilder zu der Bestimmung zu machen, die Mohammed und der Koran bei vielen unserer Brüder noch haben.

So wäre nicht allein am Kolosserbrief der Weg aufzuzeigen und ist die kulturelle Entwicklung zu verstehen, die nach dem Wandel vom Mythos zum Logos über die Philosophie zur Weisheit als Christus, dann in menschlich-kulturgerechter Ausdrucksweise zum Heil „Jesus“, aber auch zum Wort des Propheten im Koran führte. Aber nicht umgekehrt.

Mir ist klar, dass ich derzeit noch allein stehe, von ihnen als unwissenschaftlich bezeichnet werde. Weil ich nicht wie alle heutige Lehre von einem besonders bibelschlauen Handwerksburschen als dem historischen Jesus ausgehen, sondern den Logos, damit antike Natur-/Sinnlehre, die im hellenistischen Judentum als Wort/Weisheit „Christus“ und damit das Heil „Jesus“ war, an den Anfang stelle. Eine Weisheit als Christus, die  ähnlich wie heutige Weltvernunftlehre (ob Charta der UN oder Forderung der Schulkinder) auch in der Stoa eine Sozialutopie blieb, im Christentum der Kirche erst im WvK zum Leben erweckt, am Kreuz kultureller Vor-bilder (so in allumfassender Kirche des Westens), wie im Orient auf Arabisch als Wort des Propheten kulturbestimmend, zur Welt gebracht wurde und so heute weiterzuführen wäre.

Was bringt es auf einen hingerichteten Handwerksburschen (auch noch als Gottesoffenbarung) zu bestehen? Wie wollen Sie die „Ökologie des Menschen“ bzw. heute in Ökologie begründete  Weisheit, wie in kultureller Evolution begründeten Humanismus zur nicht allein christlichen Kulturbestimmung machen, wenn sie weiter blindwütig unterstellen, das  es dabei um die Verherrlichung eines Heilsprediger ging, der am Kreuz landete und den man dann als Logos ausgegeben oder gar gesehen hätte? Auch wenn bereits so der christliche Glaube von aufgeklärter Welt als Humbug gesehen wird. Wenn Sie wie Klaus Berger  einen hoheitlichen Christus als den historischen, biblischen Jesus voraussetzen, nicht wie Gott und dem rationalen Denken sei Dank, heutiger historischer Kritik/gegebenem Wissen gerecht werden würden, könnte ich verstehen, dass meine Bitte, die Geschichte in neuer Weise zu bedenken, vergeben ist.

Aber woher nehmen Sie Ihren jungen Mann her, wenn Sie doch lehren, wie alle synoptischen Geschichten vom Christus, die unter Johannes schreibende Philosophenschule und Paulus eh von der Weisheit/Weltvernunft (ja in menschlicher Ausdrucksweise, im WvK nach rhetorischem Schäma) ausgehen und die im hellenistischen Judentum, das Sie hinter der Paulusliteratur (dem gewandelten Pharisäer) deutlich machen als kosmische Größe vorgestellt wird? Und zwar genau dort, wo der Öko-Logos als Wort verstanden, Christus war, als das Heil „Jesus“ definiert wurde.

11.  Für einen jungen Man als historischen Jesus gibt es keine wissenschaftlichen Argumente

Und Sie wissen auch, wie die gesamte kulturelle Vorgeschichte, die ebenso kosmisch begründeten Geschwisterkulturen, die Erfüllung des  prophetischen Verstandes himmelberechnender Naturbeobachter, die Schöpfung in Schrift fassten, zum Gesetz/Thora machten, als nun neuen, weltgültigen Bund nur das zulässt, was der Antike als Logos galt, heute als Ökologie oder Evolution gelehrt wird. Was für sämtliche anfänglichen christlichen Denker die Maßgabe des vernünftig-schöpfungsgerechten Lebens, wie die einzige Offenbarung der Vätergottheiten war.

Warum fällt es so schwer, die christliche Lehre wieder auf die Beine schöpferischer Vernunft/Weisheit, statt auf den Kopf, einen inzwischen völlig bedeutungslos, zum Zwergenmaß gewordenen jungen Mann an den Anfang zu stellen. Gleichwohl Sie für den nach der hier dargelegten Argumentation bzw. aufgrund heutigen historischen, wie exegetischen Wissen nicht ein einziges historisch-wissenschaftliches Argument mehr haben.

Mir ist klar, dass ich mit meinen Fragen, die dann Studenten, die völlig sicher sind, dass ein Heilsprediger historisch-wissenschaftlicher Fakt sei, nicht verstehen können, die Vorlesungen störe. Doch wenn Sie Ihren Studenten erklären, wie der christliche Glaube aufgrund eines hingerichteten Gurus entstand, dann wundert es nur, warum nicht noch mehr aus diesem Verein ausgetreten sind. Von der Bedeutung, die für aufgeklärte hellenistische Juden die Weisheit in menschlich-kulturgerechter Ausdrucksweise  (WvK) hatte und damit Versöhnung der Kulturen, wie deren Grund war, ganz zu schweigen.

Welcher Wahnsinn reitet Sie, bei Ihrem jungen Mann auf wissenschaftlich redlich-rationale Weise die Auferstehung in konstruktivistischen Trauervisionen von Groupies erklären müssend, nun ähnlich auch den Paradigmenwandel im philosophischen Judentum erklären zu müssen, von dessen naturphilosophischer Begründung Sie bei Paulus ständig reden? Oder wie sonst ist es zu erklären, dass Sie eine Handwerksburschen-Herrlichkeit auch den sich auf Platon, Sokrates... beziehenden philosophischen Juden unterstellen wollen, von denen Sie bei Paulus ständig sprechen? Gleichwohl bei denen das Heil nicht nur lebendig war, sondern es bekanntlich auch als Jesus definierten wurde.

Wie können Sie sich so in völlig unverant-wort-licher Weise gegenüber dem Wissen, sondern dem Geber versündigen und die mehr denn je gebrauchte christliche Religion, wie sie Paulus (im WvK) vertrat, als Halluzination erscheinen lassen, die Sektenanhänger eines Handwerksburschen hatten. Bei dem es philosophisch gebildeten hellenistischen Juden, die in antiker Ökologie (Logos, Weltvernunftlehre, in antikem Monismus/Naturlehre des kausalen Ganzen begründete) Weisheit, damit ihren wahren König „Christus“ verstanden, doch um einen hingerichteten Zimmermann gegangen wäre, der nach der Arbeit bei seinem Vater häretische Reden schwang und in den Trauervisionen von seinen Freuden als Christus gesehen wurde.

12.  Bestimmung, Königtum, können nur in kosmischer Wirklichkeit begründet werden

Allein das Wissen um Herleitung der Autorität und die Funktion der Könige kippt Ihre Hypothese. Denn das Königtum war in kosmischer Autorität, in Schöpfung (dann nach antiker Natur-/Vernunftlehre) in Weisheit begründet. Einer Weisheit, die im Judentum seit dem Exodus (Weiterdenken antiker kosmologisch begründeter Hochkulturen: ob ägyptischer, wie persischer Philosophie) die  Funktion des Pharaos/Königs hatte. Der auch im paganen Kult kosmische Ordnung nicht nur repräsentieren, sondern Vernunft herrschen sollte. Was nicht nur damals vergeblich war, sondern sich so heute auch politisch als vergeblich zeigt. Mit einem jungen Mann als wahren König der Juden ist da nichts zu machen. Warum aber ein römischer Zenturio erst den Logos am Kreuz, vergleichbar den gestorbenen und aufgeklärt verstandenen antiken Gottessöhnen als „König der Juden“ sah, ist verständlich.

Wie können Sie wissen, dass es sämtlichen anfänglichen Denkern, wie Verfassern der vielfältigen, nicht allein kanonischen Texte um den Christus, damit den Öko-Logos, Weisheit als Wort, Weltkönig ging, wie er heute im Kopf (bzw. ganzheitliche Kulturbestimmung) mehr denn je notwendig wäre. Ein Christus, den die Absender (hellenistische Juden, gewandelte Pharisäer, bei denen Sie zu Recht ständig von Philo, Platonismus sprechen) im Kolosser in Kult-Hymnen (keinen Dogmen) ganz konkret als genau die kosmische Größe beschreiben, die in antikem Monismus (früher Ökologie) wahrgenommen wurde und so auch den Adressaten (ob Kolossern, damit Kleinasien, wie Galatern, auch in Korinth, Rom) galt.

Was Sie den hellenistischen Juden, die bekanntlich sämtliche Naturlehren der Zeit, ebenso wie Kult-Traditionen oder Weisheitslehren des Fernen Ostens auf religionswissenschaftliche Weise weiterdachten, das beim WvK einen bibelschlauen Handwerksburschen unterstellen. Das wäre so, wie heute aufgeklärten Denkern (die die Tradition weit mehr wie Sie wahrhaben wollen bildhaft, nicht nur Zeus als Göttervater monistisch begründeten, so auch Moses als frühe Philosophie verstanden) zu unterstellen, dann plötzlich umgeschwenkt zu sein und einen wegen Ketzerei hingerichteten Heilsprediger für das Heil gesehen zu haben. Ein Heil,  das damals und dort als in (Naturlehre/Logos ist Wort/Sohn/Christus) gegeben war, muss nach ihrer Theorie einen hingerichteten Handwerksburschen übertragen worden. Wahnsinn. 

Und wie  können Sie den Adressaten in Kleinasien, die beispielsweise naturphilosophisch eine höchste schöpferische Wesentlichkeit im Sinne Zeus oder JHWH bedachten, ebenso unterstellen, auf diesen Wahnsinn hereingefallen zu sein, nachdem heute die „Christologie“ gegen besseres Wissen den Studenten erklärt werden muss: Da wäre im „großen Medienwandel“, von dem Herr Wolff bei der Christologie-Vorlesung sprach, ein junger Mann zur Maßgabe des Leben und Offenbarung der Vätergottheiten geworden. Nach Ihrer Hypothese bleibt nur diese Lösung. Doch was hat es mit historischer Wissenschaft zu tun, das nun auch noch dem hellenistischen Judentum unterstellen zu wollen, von denen im aufgeklärten Verstand der Vernunftlehre als Wort die Christologie-Philosophien (wie aber auch die Verfasser der Geschichten) her kamen?

13.  Paulus stellt die Weisheit (im Wort vom Kreuz) als Christus des Neuen Testamentes vor

Was wir im Namen Philo wissen, ist kein Einzelfall, sondern gilt für das hellenistische Diaspora-Judentum, damit die Herkunft Paulus. Ohne Frage galt die kausale Weltsicht, wie sie der rund um das Mittelmeer geltende Mittelplatonismus vertrat, woraus die Stoa frühe sozial-humanistische, damit auch frühökologische Lebenslehren ableitete, weder bei den weiter den Buchstaben der Tradition treuen Juden, Pharisäern, die die Vernunftlehre bekanntlich verurteilen und verfolgten, noch im griechischen Volk, das  weiter an Mysterien glaubte und auf Orakel vertraute. Aber die aufgeklärte Betrachtung der Griechen, die sich der Mission des philosophischen Judentums, des gewandelten Pharisäers (Paulus) anschlossen, lässt die christliche Religion und ihren rationalen, heute mehr als notwendigen Grund in völlig neuem Licht erscheinen.

Die von Ihnen zu liefernde wissenschaftliche Erkenntnis, dass die in antiker Ökologie begründete Weisheit, nach der wir heute weltweit rufen, der historische Jesus Christus, wie das dann durch den arabischen Propheten vermitteltes Wort war, wird in einer zur Stadt gewordenen Welt, in der wir dabei sind, die Zukunft unserer Kinder zu fressen, als Nahrung dringend gebraucht. Um im mörderischen Kampf des Aberglaubens die von der UN vertretene, auf Weltfriedens- wie Klimakonferenzen diskutierte, vom Papst gepredigte, inzwischen auch von den Schulkinder geforderte Weisheit in aufgeklärter Weise zur Kulturbestimmung von Weltbürgern zu machen. Die sich in mündiger Weise auf ihre jeweiligen kulturellen Wurzeln berufen und so aus emotional-ganzheitlicher Begeisterung Vernunft leben. Denn auch das heutige Wissen über Paulus als Vertreter des die Natur-/Sinnlehre (Logos) als prophetisches Wort verstehende philosophisch-hellenistisch Judentums verweist auf eine gemeinsame Kulturbestimmung in der Vernunft und Weisheit, die auch heute weltweit nur gefordert und gepredigt wird.

14.  Wer Weltvernunft will, muss diese im Sinne der Kulturbilder wieder bestimmend machen

Auch wenn das Paradies geschlossen hat, es ein Ideal bleiben wird. Die Aufgabe der Theologie ist es, die wissenschaftlichen Voraussetzungen zu schaffen, dass die im gemeinsamen Sinn des Weltganzen begründete Weisheit, die heute vorausgesetzt, diskutiert und gefordert, im „aufgeklärten Gottesstaat“ im Namen Jesus, Mohammed oder des Dharma von mündigen, selbstverant-wort-lichen Menschen gelebt wird.

Deutlicher wie Sie kann man kaum machen, dass es bei Paulus nicht um den Verfolger der Sekte eines besonders thoraschlauen und mehr oder weniger wunderwirkenden Handwerksburschen ging. Der diesen oder die von Ihnen in „Die Wirklichkeit als Bild“ unterstellten konstruktivistischen Auferstehungs-Visionen dessen Anhänger für eine davon weitgehend unabhängige private Christologie, Theologie nutzte, die zur Kirche wurde. Was heute meist unterstellt wird, ist allein aufgrund ihrer ersten Vorlesungsstunden über Paulus nicht mehr zu machen.

Als vor wenigen Jahren Klaus Berger in Heidelberg noch das Neue Testament lehrte, war heutige Erkenntnis noch nicht gegeben. Wo Paulus vom historischen Heilswesen Jesus als hoheitlichen Christus ausging, nicht von einem banalen bibelschlauen Handwerksburschen, wie er (wenn nur ein junger Mann, nicht die Weisheit in menschlicher Person: Rolle/Aufgabe gewesen wäre) heute logischerweise gelten muss. Da ergibt sich nicht die Notwendigkeit einer aufgeklärten Erklärung. Da kann, wie Karl Barth „ich kennen diesen Herren nicht“ (über den historischen Jesus) oder der Blutmannschule, weiter vom Christus geredet werden. Auch wenn man darüber diskutieren kann, ob das  nach neuzeitlicher Aufklärung zu einem völlig unfruchtbarer Aberglaube wurde, wonach die christliche Religion meist nur noch als „gut für schlechte Zeiten oder das Wohlgefühl von Gestrigen“  damit der Glaube als Gefahr, statt als Heil gesehen wird.

Doch wer wie Sie historisch-kritischen die Geschichte erklären will, schon bei der Korinthervorlesung deutlich machte, wie bei Paulus eine philosophische Weisheit als Christus zur Sprache gebracht wurde. Die im rhetorisch- kulturgerechten, sich mit der Zeit entwickelnden Schäma, dem Wort vom Kreuz (Wort/Weisheit, die das Kreuz der bisherigen Kulturbestimmungen/Vorbilder trug) zu vermitteln war, nichts mit dem unterstellten Heilsprediger zu tun hat. Und wer nun ständig vom „hellenistischen Diaspora-Judentum“ spricht und mehr noch in seinen Ausführen über die Paulusliteratur deutlich macht, dass die gesamten Inhalte nur in dem dortigen Paradigmenwandel aufgrund naturphilosophischer Vernunftlehre (Logos als Wort, Sohn, Christus), wie dem dort herrschenden allegorischem Verstand der Tradition (damit nicht deren Ablehnung, sondern Erfüllung) zu begründen sind. Der muss die heute wissenschaftlichen Gegebenheiten seiner eigenen Lehre ernst nehmen.

Nach Ihrer heutigen Erkenntnis können Sie Paulus nur in dem begründen, was derzeit von der  Weisheitslehre des hellenistischen Diaspora-Judentums und damit auch der dort herrschenden griechischen Naturphilosophie, wie der Stoa, offensichtlich ist. Und wie diese im aufgeklärten universal-jüdischen (christlichen) Konzept in allumfassender Kirche (im WvK: der Ausdrucksweise des Öko-Logos/Wortes im Sinne bisheriger Kulturbilder) zur Kulturbestimmung wurde. Wer Paulus als Vertreter des hellenistisch-philosophischen Judentums sieht, kann nicht weiter nur einen sektenverfolgenden Pharisäer lehren, der als hellenistischer Juden nach einem Geistesblitz einen galiläischen Heilsprediger zu Christus erhob oder für seine private Theologie nutzte.

15.   Zeit, den historischen Jesus in seiner Realität zu bedenken, das Heil weiterzuführen

Außer, dass dies einzig wissenschaftlich wäre, weil die gesamte heutige Lehre den eigentlich erst mit der volksverständlichen Übersetzung der Reformationszeit entstandenen jungen Mann als den historischen Jesus buchstäblich voraussetzt, gibt es für den kein einziges historisch-wissenschaftliches Argument mehr. Vielmehr machen Sie jetzt selbst bei Paulus mehr als deutlich, dass es in neutestamentlicher Theologie, wie auch beim Christus der Evangelien-Geschichten, um die Geschichte (die Heilswirklichkeit und ihre Auseinandersetzung mit der Traditionslehre auf dem Weg nach Jerusalem) der in antiker Ökologie (Logos) begründeten Weisheit ging. Die im hellenistischen Judentum Bestimmung im Sinne der Propheten war. Was so in aufgeklärter Weise die heute allseits meist vergeblich gepredigte Weisheit wieder zu der kulturellen Bestimmung machen könnte, die heute meist Konsum- und Kapitalwachstum in egoistisch-gieriger Kurzsicht haben, im Westen einst Christus hatte und Moslems nach dem Koran als Wort des Propheten gilt.

Dass ein historischer Jesus Christus war, steht außer Frage. Auch wenn die heutige Hochschul-Lehre die Kritik, die an einzelnen Geschichten und wundersamen Aussagen nachweisen wollte, dass nur alte Glaubensvorstellungen aufgewärmt, von Paulus oder der Kirche etwas konstruiert wurde, längst überholt hat. Nur in einem historischen Grund lassen sich die vielfältigen Bewegungen, Christentümer, Texte, Heilshoffnungen sowie das zu beobachtende Zeitgeschehen, wie die Zuwendung von Griechen zum christlich-jüdischen Kult, die Verweigerung der Götter- und Kaiseropfer und die Weltmission erklären. Aber genau aus all diesen Gründen, wie dem wachsenden Wissen auch um die als erfüllt gesehenen prophetischen Anfänge, die in noch mythischem Naturverständnis begründeten Vorgänger-, Geschwisterkulturen, das geistesgeschichtliche Umfeld in hellenistischer Hochzivilisation,  griechischer Religionsreform, wie jüdischer Suche nach Neubegründung des alten Bundes und dessen allegorisch-bildhaftem Verständnis, wie auch der modernen exegetischen Auswertung, lassen nur einen Schluss zu: Am Anfang wurde die Natur-/Vernunftlehre (Logos) und so begründete Weisheit als das verstanden, was Juden als Wort galt, bisher nur Beschnittenen Bestimmung war. Und diese Weisheit war im jüdischen Sinne der wahre König, Sohn, Christus. Womit das Heil in Folge des nun weltgültigen Moses, Josua, lat. Jesus historisch lebendig war und so auch definiert wurde. 

Denn jetzt bei Paulus angekommen, steht es nach heute gegebenem Wissen um dessen Herkunft aus dem hellenistischen Judentum völlig außer Frage: Es gab keinen Heilsprediger mit Namen Jesus und seinen die Welt missionierenden, damit für seine private Theologie oder hellenistisch-jüdische Weisheitslehre eine Kirche gründenden Sektenverfolger. Die in antiker Ökologie (Monismus) begründete Weisheit als Christus in menschlich-kulturgerechter Person (Rolle/Aufgabe) war das historische Wesen Jesus. Das auch den als Apologeten oder als Kirchenväter bekannten Neuplatonikern und christlichen Kaisern galt. Die für die Weisheit nicht nur in Konstantinopel, sondern durch unzählige Diskussionen über das Wesen des Öko-Logos-Christus eine einheitliche Kirche für einen neuen, auch dem in Völkerwanderung wild geworden Westen gerechten allumfassenden Volkskult bauen mussten.

Der christliche Kult und seine Mission in kulturgerechter Form sind damit weniger in Geisterglaube zu erklären, als der Angst der Germanenstämme vor den Hunnen und den weitern Begleitumständen, die Herr Strohm in der Paulus vorangegangen Vorlesung über die Geschichte der Kirche zwischen der antiken und neuzeitlichen Aufklärung (Mittelalter) erklärte. Doch die Befreiung aus dem Mittelalter besteht nicht darin, dass man der naturwissenschaftlichen Aufklärung folgend den christlichen Glauben historisch-kritisch zu einer konstruktivistischen Halluzination nach dem grausamen Tod eines bibelschlauen Handwerksburschen erklärt, sondern in antiker Naturwissenschaft (Logos), die bekanntlich im hellenistischen Judentum bestimmend, als Wort/Weisheit „Christus“ verstanden, so historisch das Heil „Jesus“ war.

Ähnlich wie aufgrund Ihrer Vorlesungen lässt sich an allen heutigen historisch-wissenschaftlichen oder exegetischen Werken, auch wenn sie allesamt einen jungen Mann als den historischen Jesus voraussetzen nicht allein nachweisen, dass es um den nicht gegangen sein kann. Vielmehr verweist alles wachsende Wissen um die kulturellen Vorstellung und ihre Entwicklung, das ägyptische, persische, ebenso kosmologisch begründete hebräische, dann hellenistisch-jüdische Verständnis darauf hin: Das, was wir heute als Ökologie und damit als sinnvolles Ganzes, wie in Evolution als kreativ logischen Lebensfluss auch in kultureller Entwicklung beschreiben und daraus ökologische Weisheit und humanistische Lebensweise ableiten, gegenseitig verlangen, war nicht allein den stoischen Philosophen Bestimmung, sondern wurde im jüdischen Sinne und dann in kulturgerechter Ausdrucksweise durch Mutter Kirche erst zur Kulturbestimmung.

Auch wenn das verkürzt ist: Maßgeblich aus dem hellenistischen Judentum, das die antike Ökologie (Logos) als Wort verstand, das bei Juden als Weisheit die kulturelle Bedeutung des Königs hatte, sind vielfältige anfängliche christliche Kulturmodelle hervorgegangen, die dann zur allumfassenden Kirche wurden. So wurde die sokratische Vernunftlehre, antiker Humanismus der Stoa erst im allumfassenden Volkskult zur Kulturbestimmung. Währen in der Antike die Weisheit menschliche Gestalt im Sinne alter Volksbestimmungen annehmen musste, wäre es heute Aufgabe der theologischen Wissenschaft, diese als Ausdruck der Weisheit verständlich zu machen, die heute mehr als gefragt ist. So nicht allein von gegenseitig abgrenzenden Buchstaben- und Aberglaube zu befreien, sondern die allseits gepredigte Weisheit im Namen der verschiedenen Gründergestalten auch bei mündigen Weltbürgern zur Kulturbestimmung zu machen, die den Glaube heute als Gefahr für die Menschheit verdammen.

16.  Schöpferische Vernunft/Weisheit wurde am Kreuz, wie als Wort des Propheten lebendig

Anders als vor wenigen Jahren ist nicht nur bekannt, wie sich die Vordenker der Kirche auf die Philosophen, auch den jüdischen Philo beriefen, sondern gehören „Philo und das Neue Testament“ zusammen. Besser wäre: in naturphilosophischer Aufklärung jüdischer Bildung und Philosophie beginnt die in Evangelien-Geschichten in ihrer Geschichte beschriebene Christologie. Dort wurde der Öko-Logos als Wort verstanden, als Jesus Christus (Sohn am Kreuz der Zeit), wie später auch in Arabisch als Wort des Propheten zur Welt gebracht. Denn wo sich das christliche Wesen als der auch den Vordenkern des Koran geltende Logos, damit als Wort des Propheten erweist, beweist sich das, was der Koran über das christliche Wesen sagt und selbst im Jerusalemer Felsendom über den Isa, den Sohn der Maria eingemeißelt ist „er ist das Wort“. Daher wirft die sich in Paulus bestätigende Erkenntnis, dass es bei Jesus nicht um einen jungen Mann, sondern das im Öko-Logos=Christus begründete Heilswesen ging, auch Licht auf die ökologische Weisheit als das, was dann im Namen des arabischen Gesandten, Mohamed im Orient kulturbestimmend wurde.

Die Parallelen von Philo und Paulus werden beispielsweise auch bei der Ihnen und Herrn Theißen im Vorwort ihres neuen Buches für viele Anregungen dankenden Gudrun Holz völlig selbstverständlich vorausgesetzt und beschrieben. Auch wenn die Theologin in der alten Hypothese gefangen, unmöglich über die für Philo als Christus geltende natürliche Offenbarung, nicht nur des rechten Lebens, sondern auch dessen Grund/Sinn, im Öko-Logos nachdenken kann, sondern nur in Kultschriften, Buchstaben theologische Einheit zwischen Philo und Paulus begründet. Gleichwohl wir wissen, wie die damals die Gottheiten der Väter oder Götterväter in Vernunft, in einem Sinn allen Seins bedacht wurden, entsteht bei heutiger Hypothese der Eindruck: Wo eine höchste Wesentlichkeit (Gottheit) über menschlicher Vernunftlehre stehend gesprochen wurde, sei nur Glaubensmythologie gewesen. So ist auch nicht zu bedenken, welche die Menschen ganzheitlich, auch emotional ansprechenden kulturellen Mehrwert das philosophische Judentum erbrachte, in dem es Sokrates, Platonismus & Co., wie die daraus hervorgegangene Stoa in Synthese mit dem gottesvorstellungs-/bildlosen Moses, dessen menschlich unbestimmbaren Sinn/Grund allen Seins der war uns sein wird (JHWH) weitergedacht wurde. Und wie die philosophisch gepredigte Vernunft und Gemeinsinn erst im allumfassende kirchlichen Konzept im Sinne der Väter-Gottheiten, im Orient als Wort des Propheten zur Kulturbestimmung werden konnten. Was eigentlich das Thema ihres Buches „Die Nichtigkeit des Menschen und die Übermacht Gottes“ ist.

Aber nachdem es Fakt ist, dass Philo und Paulus zusammengehören, das philosophische Judentum (dem der Öko-Logos als Wort, König, Christus Bestimmung war) in Paulus aufging. Da fällt so allein schon die Sache mit einem Handwerksburschen als Jesus oder der privaten Theologie seines Sektenverfolgers ins Wasser. Und dies wirft auch Licht auf das Wort des arabischen Propheten.

Es ist daher auch ein der Heilsprediger-Hypothese zu verdankender schlechter Witz ist, wenn die 2003 am Symposium zum Corpus Judaea-Hellenisticum teilnehmenden Theologen, die zu Recht fiktive Dialoge zwischen Sokrates, Philo und Paulus führen, die Vorleistung des philosophisch-aufgeklärten Weisheitsjudentums der zwischentestamentlichen Zeit für die christliche Theologie (nicht allein Paulus), mehr als deutlich machen. Dabei unzählige inhaltliche und textliche Übereinstimmungen, selbst zur Apostelgeschichte aufzeigten. (Leider nur der verschiedenen Bildgeschichten, nicht der realen Geschichte der vom hellenistischen Judentum ausgehenden christlichen Mission.) Dann aber davon ausgehen müssen „Ganz unwahrscheinlich ist es jedenfalls, dass Philo selbst irgend etwas von der Jesus-Bewegung, die wir im Nachhinein Urchristentum bezeichnen, wahrgenommen hat“.

Ein Witz nicht nur, weil die im Namen Jesus beschriebenen Christologie im hellenistischen Judentum, wie wir es von Philo kennen, entwickelte wurde. Womit hier auch nicht wie unterstellt ein Christentum vor Jesus Christus war. Auch weil wir wissen, dass der die noch in lateinischer Bibel stehenden Gottesnamen (für einen griechisch-jüdischen Pantokrator oder Christologietitel) einheitlich in „Jesus“ übersetzenden Erasmus von Rotterdam (nach einer Notiz Melanchthons) dies im hellenistisch-weisheitlichen Judentum begründet. Und unabhängig davon bereits ihre holländischen Kollegen als Radikalkritiker deutlich machten, dass Philo im Öko-Logos in Folge Moses, Josua, das Heil „Jesus“ sah und so  (auch wenn nur vereinzelt) beschrieb. Wonach es so heute einzig historisch-wissenschaftlich sein kann, die „Jesusbewegung“ dort zu bedenken, wo in der Natur-/Vernunftlehre nicht nur das Heil in Folge Moses gesehen wurde, sondern  historisch gegeben war.

Das hellenistische Diaspora-Judentum in Person Philo, der ihnen nach jeder Vorlesung über den „historischen Jesus“, dann „Markus“, die „Die Evangelien im Profil“ und  ähnlich dem „Korintherbrief“ wöchentlich schrieb, wie die Theologie des Neuen Testamentes nur im Öko-Logos bedachter Weisheit zu begründen ist. Die im hellenistischen Judentum Gottes- wie Menschensohn, damit wahrer König, Christus war und historisch auch als Heil in Folge Moses, Josua, lat. Jesus Hoffnung gab. Der kann sich nun die Arbeit sparen. Denn in Ihrer Begründung von Paulus in hellenistisch-jüdischer Lehre belegen Sie nun selbst, dass das Christentum als erneuertes Judentum (damit auch der von den hellenistischen Juden in den bekannten Geschichten beschriebene Auferstandene, Christus), nur dort zu bedenken ist, wo die Natur-/Vernunftlehre als Wort auf(geklärt)verstanden wurde. Wo so bei Weltbürgern der Kosmos neuer Tempel und damit „Jesus Christus“ lebendig war. Wer die historische Kritik ernst nimmt, weiterdenkt, keine dogmatische Märchenstunde betreiben will und sich mit dem gesetzten himmlischen Christus nicht zufrieden gibt, sondern rational historisch erklären will. Der kommt am philosophischen Judentum, früher Ökologie als Wort/Weisheit und damit als Christus nicht mehr vorbei. Auch wenn der erst in kulturgerechter, allumfassender (katholischer) Ausdrucksweise (menschlicher Person: Rolle/Aufgabe) Kulturbestimmung wurde.

17.  Jesus Christus war eine lebendige Größe: Natur-/Sinnlehre war Weisheit/Wort, König

Mit jedem Satz ihrer Paulus-Vorlesung machten Sie wieder deutlich, dass es heute einzig historisch-wissenschaftlich sein kann, weder einen Handwerksburschen, noch den Verfolger seinen Sekte an den Anfang zu stellen. Wie vielmehr Paulus  Ausdruck des in griechischer Aufklärung (maßgeblich der Stoa) erwachsenen hellenistischen Diaspora-Judentums, des gewandelten Pharisäer zu sehen ist, der die philosophisch Natur-/Vernunftlehre (damit das historische Heil „Jesus“) nicht weiter verwarf, sondern hier bekanntlich das prophetische Wort/die lebendige Thora auf-verstand. Wie Sie es beispielsweise aus der zwischentestamentlichen Weisheitsliteratur, von Aristobul oder Philo von Alexandrien kennen. Denn da wurden die Jünger der Natur-/Vernunftlehre (Logos-Christus-Sohn) nicht weiter verfolgt, sondern nun in naturphilosophisch definierter Weisheit das weltgültige prophetische Wort, damit das Heil in Folge Moses, Josua, lat. Jesus gesehen. Damit  hatte kein Sektenpolizist nach dem Sturz vom Pferd vor Damaskus Hirngespinste und hat seine eigene Theologie in die Welt gesetzt. Vielmehr ging der in Tarsus (an der Schnittstelle der Kontinente/Kulturen, wie Zeiten, in der Stoa, wie Thora ausgebildete) „vom Saul zum Paulus gewandelte Pharisäer“ (das philosophisch-hellenistische Judentum) vom echt historischen Jesus und damit einer Weisheit aus, deren zeitgemäße Kulturbestimmung auch heute mehr als heilsam wäre.

Doch wo das philosophisch-hellenistisch Judentum hinter Paulus deutlich wird, führt es zu babylonischer Verwirrung, ihm und damit dem Christentum die natürliche Erkenntnis, Vernunftbegründung absprechen. Das Christentum ist allein so nicht weiter zum Feind der Philosophie zu machen. Naturlehre im Sinne des zeitgemäßen Öko-Logos kann nicht weiter ausgegrenzt werden, sondern im Gegenteil. Wenn fest steht, dass Philo und damit auch Paulus, die biblisch-jüdische und sokratisch-platonische Tradition als gleichsinnige Wahrnehmung sah. Dann entspricht das der damaligen Erkenntnis, wie sie auch die als die „Gottesfürchtigen“ zum Judentum konvertierte Neuplatoniker und damit sicher nicht allein die kappadokischen Vordenker der Kirche hatten. Die in Ihrer Philosophie/Theologie in „Theos-Hypsistos“ die Einheit von JHWH und Zeus sahen. Doch da ging es nicht um zu glaubende Mysterien der Tradition, Geisterglaube an ein himmlisches Monsterwesen, die Bewahrung des Alten, sondern wurde Natur-/Sinnlehre (Logos) weitergedacht.

Nur weil heute die christliche Offenbarung im „Wort vom Kreuz“ auf den Kopf gestellt, nicht bedacht wird, dass der ewige und immer währende Sinn allen natürlichen Seins als höchste, nach Moses menschlich unbestimmbare Wesentlichkeit, besser die davon ausgehende Bestimmung in bisher kulturbestimmenden Bildern zur Welt gebracht werden musste, sondern bei einem hingerichteten jungen Guru von Glaubenshalluzinationen ausgegangen wird, die seine Groupies hatten. Daher kann man doch nicht den himmelsberechnenden, naturbeobachtenden, Schöpfung in Schrift/Worte (Gesetze) fassende Hebräern, die im Exil ägyptische, wie persische Kosmologie-Theologie weiterdachten oder gar den Sokratikern und dann den beiden Richtungen folgenden hellenistischen Juden, wie neuplatonisch-christlichen Griechen die in Natur-/Sinnlehre (Logos) begründete Vernunft/Weisheit absprechen. 

18.  Paulus war das Kultkonzept, um Vernunft als Christus zu leben

Wie weit sich das Gottesverständnis der Stoiker von dem philosophischer Juden unterscheidet, ist heute sicher schwer zu sagen. Wo an den Hochschulen zur Abgrenzung von Fundamentalismus nur noch eine für das Verhalten nicht relevante natur- und philosophiefreie letzte Hoffnung als „Gotteslehre“ vermittelt wird. Da wundert es nicht, wenn dann jede in antiken Weltmodellen begründete natürliche Erkenntnis zum Mysterium und dann als christliche „Offenbarung“ erklärt wird. Sicherlich entsprachen die Äonenmodelle, in denen die urchristlichen Denker die den Logos=Sohn (im Dualismus möglicherweise auch die Söhne) begründeten, nicht heutiger Wissenschaft. Fakt aber ist, dass in der auch in der Stoa vertretenen Naturlehre, der das weder die Natur, noch menschliche Gestalten verherrlichende mittelplatonische Judentum folgte, alles mit rechten Dingen zuging, das Weltganze monistisch auf kausale, sinnvolle Weise erklärt wurde, Öko-Logos war.

Doch bevor über die Bedeutung einer persönlichen Gottesvorstellung, die Unterscheidung von philosophischer Naturvergottung, Pantheismus oder Panentheismus mit Paulus nachzudenken wäre. Da kann dort, wo hinter dem Christus-Apostel das philosophisch-hellenistische Judentum steht, die natürliche Erkenntnis nicht weiter gestrichen, gar in Naturbrechungen oder den Unerklärlichkeiten des Lebens, letzten Erklärungslücken nach „Gottesbeweisen“ gesucht werden, sondern umgekehrt. Da wurde kein Designer, Handwerker im Himmel gesucht, der sich das alles ausgedacht, zielgerichtet geplant hat, sondern in der natürlichen Kreativität, zu der heute auch der Zufall gehört, der Sinn des Seins und damit die höchste Wesentlichkeit im Sinne JHWH oder des bereits naturphilosophisch bedachten Zeus und seiner Söhne wahrgenommen.

Richtig ist sicher, dass in Paulus die Stoa weitergedacht wurde, die vernünftige Werke predigende philosophische Lehre im erneuerten, im Grunde frei von Gottesvorstellungen, -bilder Moses-Christus-Modell, erst im Volk lebendig wurde. Wobei an Philo (dem philosophisch-weisheitlichen Judentum, der dortigen Religionsphilosophie, Psychologie: Seelsorge), wie dann an Paulus (dessen Verfasser ich schon in der allumfassenden Christologie der Kirche sehe) deutliche zu machen wäre, was sich auch in heutiger Kulturgeschichte zeigt: Nur mit dem naturwissenschaftlich aufgeklärten Ruf nach vernünftigen Werken, wie damals den Weisheitslehren der Stoa, lässt sich keine Kulturbestimmung bewirken, die volksweit zu einer schöpfungsgerechten Lebensweise im Gemeinsinn führt. Noch weniger war dies auch damals mit der Berufung auf abgeschriebene menschliche Götterbilder oder auf Buchstaben möglich. So stand neben der Werkgerechtigkeit der Philosophen auch die der Pharisäer, die in Buchstabenhörigkeit (nicht nur im Sonntagsgebot) den Sinn auf den Kopf stellten und sich von der Naturphilosophie des Hellenismus abgrenzten, dem Heil „Jesus“ im Wege, wurde dieser von den Pharisäern, wie römischer Autorität bekanntlich verurteilt.

Nicht einem Einzelgelehrten mit Namen Philo war im hellenistischen Judentum religionswissenschaftlich klar, dass die Menschen sich nicht an die Vernunft halten, die sie wollen, diese kulturell nicht nur kognitiv im Kopf, sondern auf ganzheitliche, alle Sinne und Emotionen ansprechende Weise zu vertiefen ist. Das ganze frühchristliche Laboratorium, das wie der persische Philosophie und selbst chinesischer Weisheitslehre weiterdenkende Manichäismus (Synthese der Weltreligionen) oder an weiter neue in Sinn-/Vernunftlehre (Logos) begründenden christliche Kulturmodellen arbeitenden Denkern war bewusst, was heute von Neurologen, Psychologen, Kultur- oder gar atheistischen Evolutionswissenschaftlern erklärt wird: Wie die vernünftige Lebensweise in menschlicher Freiheit die wahre Anschauung, Vorstellung und damit einen rechten gemeinsame Kult voraussetzt. Auch die Denker, die den griechischen Gottheiten treu blieben, diese daher restaurieren wollten, setzten den rechten Kult für das menschliche Wohl, wie die Funktion des Staates voraus.

Es reicht daher auch heute nicht, den nicht menschlich bestimmbaren Sinn des Ganzen zu kennen, vorauszusetzen und so zu wissen, was sinnvoll und weise wäre, protestierend Weisheit zu verlangen, wenn dies nicht mit dem Gott der Väter auf einen Nenner gebracht wird. Wie dies im hellenistischen Judentum, dann der allumfassenden Kirche im Sinne auch der griechischen Götterväter (im WvK) in allumfassender Kultursynthese geschah. Womit nicht nur der Volksverstand beflügelt, sondern die Emotionen der Menschen im Sinne der alten Kulturbestimmungen angesprochen wurden. Denn die eigene, menschliche Vernunft greift zu kurz, wenn das Verständnis der traditionellen Wesentlichkeiten und damit der gemeinsame Volkskult fehlt. In Aufklärung hierfür die wissenschaftlich-theologischen Voraussetzung zu schaffen, um die verschiedenen Vorbilder nicht zu verneinen oder nur in Erkenntnis mit neuem Leben zu füllen, sondern sie aufgeklärt auf allen Kanälen der Kultur zu feiern, bleibt Ihre Aufgabe.

19.  Paulus war keine Fälschung: Falsch ist es nur, ihn auf einen Sektenverfolger zu verkürzen

Heinrich Detering mit seinen Büchern wie „Der gefälschten Paulus“ oder „Paulusbriefe ohne Paulus“ kann einpacken. Auch wenn seine Kritik, ebenso wie die des auf seiner Homepage „Radikalkritik“ zitierten, wie Sie historisch-kritischen neutestamentlichen Professors des 19. Jahrhunderts (den Holländer W.C. von Manen) wissenschaftlich fundiert, berechtigt ist:

Man vergisst zu bemerken, wie man den ursprünglichen Charakter des Paulus, seiner geistigen Eigenart und seines Stils kennengelernt hat. Man legt einen Maßstab an, den man erst den Briefen entnommen hat, deren Echtheit man beweisen will. Man schafft sich einen katholischen und einen protestantischen, einen orthodoxen und einen liberalen Paulus und so weiter. Ruft man entzückt aus: „Ganz Paulus! Man erkennt ihn Zug für Zug!“ – was hat man dann bewiesen? Man hat sich selbst zum Besten gehabt.

Doch hier geht es nicht darum, die Echtheit oder Bedeutung der Brief zu beweisen oder gar einen öko-logische Weisheit lehrenden Paulus zu verkaufen, sondern historisches Wissen auszuwerten. Und danach war Paulus keine Fälschung oder Fehlanzeige, sondern eine reale Größe von der die Briefe ausgingen, wie sie sich historisch nachvollziehen lässt. Was Detering neben seiner Forschung nach den Urschriften als Hauptargument aufführt, ist doch für Sie längst selbstverständlich. Auch hier hat die heutige Hochschullehre die Kritik längst überholt. Daher muss neu gedacht werden.

Denn auch wenn Sie seltsamer Weise weiter im Grunde das Gegenteil lehren, sagen Sie selbst, dass die Apostelgeschichte nicht im banalen Sinne als ein historischer Tatsachenbericht über die Heidenmission zu lesen ist. Und selbstverständlich ist es dabei nicht um einen vom Geistesblitz getroffenen Sektenpolizisten gegangen, der als Schnellsegler die Welt rund um das Mittelmeer im Sinne der Sekte eines bibelschlauen Handwerksburschen oder seiner persönlichen Christologie überredet hätte. Die Apostelgeschichte ist so wenig wörtlich zu lesen, wie das Lukasevangelium die Mitschrift aus dem Leben des von ihnen gegen besseres Wissen weiter unterstellten jungen Mannes ist. Wie können Sie ständig das gewandelte, sich nun in Natur-/Vernunftlehre begründende hellenistische Judentum (den vom Gesetz zum neuen Geist/Verstand gewandelten Pharisäer) vorstellen. Dann aber weiter Ihre Studenten im Glauben an einen geheimnisvoll gewandelten Sektenverfolger lassen, der die Botschaft des heute unterstellten bibelschlauen Handwerksburschen für seine private hellenistisch-jüdische Theologie umgeformt hätte? Wen kann heute noch interessieren, was ein hellenistischer Sektenpolizist nach plötzlichem Geisteswandel dem verfolgten Guru angehängt hätte? Und was macht es für einen Sinn, nach die Gesinnung eines geheimnisvoll gewandelten Sektenpolizisten zu fragen? Zumal das gewandelte Pharisäertum die buchstäbliche Gesetzlichkeit der Traditionslehre verwarf, in gegenwärtiger, naturphilosophisch begründeter Weisheit (Christus) als seine Bestimmung sah und diese so in gegenwärtiger Ökologie des Menschen zu begründen, diskutieren wäre.

Doch so wenig die Evangelien heute als Mitschriften oder Erlebnisberichte von Anhängern des unterstellten Heilspredigers gelesen werden, ist es bei der christologischen Weisheits-Theologie im Namen Paulus nur um Gemeindebelehren gegangen, die ein sektenverfolgender Pharisäer nach einem plötzlichen Geisteswandel verfasste. Und da Sie mit jedem Satz Ihrer Vorlesung deutlich machten, wie bei Paulus das hellenistische Judentum der Diaspora spricht, dem die Stoa nicht nur maßgebend war, sondern sie im jüdischen Sinne, im aufgeklärten Verständnis der Thora weiterdenkt. Dessen Christologie die neuplatonischen Vordenker der allumfassenden/katholischen Kirche (im WvK)folgten. Da können Sie sich sparen, den Geisteswandel eines Sektenpolizisten auf ebenso phantastische Weise erklären zu wollen, wie sie in „Die Wirklichkeit als Bild“ die Verherrlichung eines Handwerksburschen in Trauerhalluzinationen seiner Anhänger konstruieren müssen.

20.  Mit heutigem Wissen um Paulus sind die historisch-kritischen Kurz-schlüsse unhaltbar

Die konstruktivistische, damit nur konstruierte Christus-Wirklichkeit, die Sie bei Ihrem „jungen Mann“ im Beispiel einer Traumwanderung von Jugendlichen erklären, die nach ihren Trauervisionen dann von der Wirklichkeit ihrer Halluzination überzeugt waren. Die funktioniert mit der zur Zeitenwende aus dem Kulturwandel des hellenistischen Judentums erwachsenen hochtheologischen Paulus-Literatur mit Sicherheit nicht. Ihr Argument „Die Amerikaner haben ja auch einen Trottel zum Präsidenten gemacht“, mit dem Sie begründen mussten, dass es selbst dem hochgebildeten Markusverfasser in Straßennachbarschaft zu Seneca um Ihren jungen Mann ging. Der nichts mit der in Naturlehre (Logos) begründete, damals nicht allein in Rom maßgebende Weisheit zu tun hätte, die erst in einheitlicher Lehre als Christus kulturbestimmend wurde. Das geht bei der Weisheits-Theologie des hellenistischen Judentums im Namen Paulus noch weit weniger, als bei Markus oder gar der unter Johannes schreibenden Philosophenschule aus Ephesus. Damit der Herkunft der Erkenntnis des natürlich-kreativen Lebensflusses in frühem Monismus: Öko-Logos. Die diese Weisheit in zeitgemäßer, kulturgerechter Weise, fleischgeworden (im Sinne bisheriger menschlicher Kulturbestimmungen) vermittelte. Aber nicht umgekehrt.

Allein sich Ephesus, damit die Heimat Heraklits, Herkunft der Lehre vom logisch-kreativen Lebensfluss (Logos) dem der Mensch verant-wort-lich ist, vor Augen zu führen, sowie die dortige Philosophen als Johannes, damit den „Lieblingsjünger Jesus“. Gleichzeitig zu wissen, wie im Neuplatonismus Kleinasiens den Vätern der Kirche eine Synthese von Zeus und JHWH in philosophischer bedachter höchster Wesentlichkeit „Theos Hypsistos“ galt. Womit in theologischen Symposien heute die in der Apostelgeschichte „Gottesfürchtige“ (konvertierte Griechen) bedacht werden. Dann aber die Studenten im Glauben zu lassen, dass ein vom Geistesblitz getroffener Zeltmacher, der als Sektenpolizist unterwegs war, seine Lehre zur Kirche gemacht hätte, spricht gegen alles Wissen. Denn nach heutiger Hypothese müsste ein Wendepharisäer Gemeindebriefchen an vorher zur Sekte eines Gurus „Jesusbewegung“ (oder seine private Lehre) Überredete auch nach Ephesus, der Heimat der nach kirchlicher Lehre als Lieblingsjünger geltenden Philosophenschule oder sonstige, in historischer Realität eine philosophische Synthese der Kulturen bedenkenden Griechen geschrieben haben. Wie soll man das als historische Wissenschaft bezeichnen?

So ist auch der Korintherbrief, auch wenn er sich allein schon aufgrund ihrer Winter-Vorlesung als Ausdruck naturphilosophischer Weisheit erweist, kein Belehrungsschreiben. Er ist nicht in einem zeltmachender Pharisäer zu erklären, der einige der 100 vorher von Ihm zur Gottheit eines galiläischen Guru Überredeten, über die rechte Lebensweise belehrte. Zumal die Fragen, die hier erörtert wurden, sich dort erklären lassen, wo jeweils in der vorangegangen Vorlesung Herr Strom die innerchristlichen Auseinandersetzungen und Diskussion um den Weg der Weisheit (die wahre Umsetzung von Erkenntnis) erklärte. Nachdem auch Sie die Jünger-Missverständnisse bis in die frühe Kirche erklärten und dann im Korintherbrief mehr als deutlich machten, wie diese hochtheologischen Aussagen, auch über die Begründung des kulturgerechten Schämas (WvK), statt überfliegender Weisheitslehren, nur in der Zeit zu erklären ist, nicht bei 20 Korinthern die anderer Ansicht waren als ihre christlichen Brüder, schein schon alles gesagt.

Und als Sie von der „Eieruhr“ sprachen, dem Damaskus-Wandel, haben Sie zu Recht darauf verzichtet, über die Halluzination zu spekulieren, die ein sektenverfolgender Pharisäer durch den Sturz vom Pferd oder egal aus welchem Grund gehabt hätte. Denn mit einem solchen Kurz-schluss, bei dem Sie bei den Evangelien erklären mussten, wie sich Heilsprediger-Anhängern die Wirklichkeit vom Auferstandenen als Christus konstruierten, können Sie hier nicht kommen. Hier muss die „Auferstehung“ im Sinne des hellenistischen Judentums gesehen, von aufgeklärtem Verstand ausgegangen, der in schöpferischer Wirklichkeit, im Öko-Logos begründeter Weisheit als Wort, Christus argumentiert werden. Da ist mit einer konstruierten Wirklichkeit, die Sie nun auch dem Verfolger der Heilspredigersekte unterstellen müssten, nichts zu machen. Aber da, wie sie selbst bestätigten, die theologischen Aussagen in den theologischen Briefen an verschiedene frühchristliche Denkweisen im Namen Paulus allesamt auf den Geisteswandel im hellenistischen Judentum verweisen, wie er sich zur Zeitenwende beobachten lässt. Da ist die Begründung von Trauervisionen in „Traumwanderung“, mit denen Sie erklären müssen, wie Groupies ihren Guru als Christus sahen, hier ja auch nicht notwendig. Denn wie der auch der Stoa zugrunde liegende Öko-Logos im hellenistischen Judentum, in dem bekanntlich auch die synoptischen Geschichten erwuchsen, in auferstandener Weise Christus war, wissen Sie.

21.  Paulus ist in Folge des philosophischen Judentums entstanden

So sind, wie Detering nachweist, sicherlich frühe Texte einer christologischen Theologie, die dann von den Vordenkern der Kirche als „von Ratten zernagt“ bezeichnet wurde, im vom Logos-Christus (keinem menschlichen Wesen) ausgehenden Markionismus, der aufgrund seiner Ablehnung der Thora neue Kultlesetexte benötigte, nicht nur herausgegeben worden. Vielmehr muss Detering nicht mühsam nachweisen, sondern ist es nicht von der Hand zu weisen, dass Texte dieser vom Logos (Natur-/Vernunftlehre als Christus) ausgehenden Weisheits-Theologie auch von Simon Magnus verfasst wurde. Damit in einer Kirche entstanden, die die allumfassenden Kirche (die das Judentum nicht verwarf, sondern sich dessen philosophischer Aufklärung anschloss) ablehnte. Aber in den Ihrer Vorlesung zugrunde liegenden Texten war Paulus, das gewandelte Pharisäertum, dem die allumfassende Kirche im WvK folgte drinnen. Da ging es auch dann, wenn ein Teil der theologisch-christologischen Texte ursprünglich von Markion-kirchlichen Verfassern kamen, dann von hellenistischen Juden in allumfassender (katholischer) Weise um- oder weitergeschrieben wurden, um den echten Paulus. Das waren weder Fälschungen, noch Briefe ohne Paulus. Eine Fälschung oder falsch wäre es damit allerdings, den Öko-Logos als Wort „Christus“, wie er hellenistischen Juden als Heil „Jesus“ galt, herauszunehmen, den echt historischen Jesus Christus nicht bedenken zu wollen.

Ich kann zwar verstehen, wie schwer es jemand der in der heute als selbstverständlich erachteten Hypothese wissenschaftlich erwachsen ist und darauf all seine Werke und Lehren gründete fallen muss, sich vom nicht nur den Studentinnen ans Herz gewachsenen „jungen Mann“ und seinem Verfolger zu verabschieden. Doch an der in Natur-/Sinnlehre (Logos) begründete Weisheit als das echt historische Wesen Jesus Christus (und damit keine konstruierte, sondern historisch-wissenschaftlich nachvollziehbare Herrlichkeit) führt doch auch aufgrund ihrer Paulus-Vorlesung kein Weg mehr vorbei. Und im allegorischen Verstand, den die hellenistischen Juden bei Moses hatten, diesen als frühe Philosophie weiterführten, braucht niemand einen jungen Weisheitsprediger als Gottessohn mit Namen Jesus oder den arabischen Propheten als Verkünder des gleichen Wortes aufzugeben. Vielmehr wird die gepredigte Weisheit so erst in aufgeklärter Weise (Aufverstand) kulturbestimmend.

Wenn es nur um eine theologische Debatte ging, würde ich mir die Arbeit nicht machen, Sie nicht ständig und hiermit erneut bitten, bei ihrer wissenschaftliche Arbeit die Perspektive zu wechseln, den Öko-Logos, damit das, wir heute als Ökologie bezeichnen oder in kultureller Evolution erklären und so nach Weisheit/Vernunft, Humanismus rufen, in mensch“gewordener“ Person (Rolle/Aufgabe) an den Anfang zu stellen. Doch wenn so versäumt wird, die wissenschaftlichen Grundlagen zu legen, damit die in früher Ökologie  begründete Weisheit, die für die Philosophen der Stoa alles andere als eine Spekulation war und heute ähnlich wie in philosophischer Weisheitslehre vergeblich in aller Munde ist, im Namen von Kanon oder Koran, dem Gottessohn Jesus, wie dem Wort des Propheten als lebendiges schöpferisches Wort/Vernunft in aufgeklärter Weise wieder zur Kulturbestimmung werden kann. Dann bleibe ich dabei: Das ist nicht nur unverant-wort-lich gegenüber dem (heute offensichtlichen) unbestimmbaren Sinn allen Seins, des kreativen Ganzen/Lebensflusses und eine Verkürzung der davon ausgehenden Religionen, die im täglich mörderischen, sich gegenseitig abgrenzenden Aberglaube missbraucht werden. Das ist ein Verbrechen gegenüber unseren Kindern, der Zukunft der Menschheit.

22.  Paulus im jüdischen Hintergrund des hellenistisch-griechischen Judentums betrachten

Ja, Paulus ist nicht allein vom jüdischen Hintergrund zu betrachten, sondern auch den Gemeinden, in denen er gelebt hat geprägt. Aber allein so ist doch alles gesagt. Denn welche Philosophie, Natur-/Sinnlehre (Logos) die Juden in der Diaspora prägte, wissen Sie. Nicht allein im Namen Philo (der Philosophie in jüdischer Bildung Alexandriens) oder bei Aristobul wird deutlich, wie sämtliche antike Natur- und Kulturwissenschaft des Hellenismus im Judentum der Zeitenwende aufging, in Weisheit weitergedacht wurde. Was dann in der uns heute vorliegenden Paulusliteratur theologisch allumfassend/katholisch umgesetzt wurde.

Im beigefügten Entwurf „Herkunft Jesus aus Griechischer Naturlehre/Logos“ habe ich begonnen deutlich zu machen, wie ohne die griechische Natur- und Sinnlehre (Logos), das dann im Konzept des hellenistischen Judentums in allumfassender Kirche des Westens Kulturbestimmung wurde, das Christentum nicht zu denken ist. Angeregt durch das Wissen über die bekanntlich auch hellenistischen Juden der Zeitenwende geltende Stoa, aber auch die kirchlichen Väter aus Kleinasien, die in einer  philosophisch begründete höchsten Sinnhaftigkeit/Wesentlichkeit „Theos Hypsistos“ eine Synthese von Zeus und JHWH bedachten, wird so klar, wie die in früher Ökologie begründete Weisheit der wahre jüdische König, Gottessohn, wie auch das Wort des Propheten war. Denn die griechische Natur-/Sinnlehre (Logos) war nicht nur hellenistischen Juden maßgebend. Sie war bekanntlich für diese das, was die Propheten als Wort verkündeten, als wahrer König kulturbestimmend und nun weltgültig war.

Wie Paulus nur vom hellenistischen Judentum, dessen philosophisch begründeter Weisheitslehre aus zu denken ist,  habe ich bereits im Wintersemester aufgrund Ihrer Korinthervorlesung mehrfach deutlich gemacht. Ohne Philo, der bester Ausdruck der Bildung des hellenistischen Judentums und damit der Christologie ist, der die Kirche folgte, überstrapazieren zu wollen. Auch an der Vorlesung über die „Hermeneutik des Alten Testamentes“ von Professor Oeming habe ich in seinem Namen unter www.jesus-lebt-wirklich.de aufgezeigt, wie alles, was das Verhältnis von Paulus zur Thora ausmacht, allein vom hellenistischen Judentum aus zu erklären ist. Sämtliche Aussagen der Paulusliteratur, ob die Gleichheit der Menschen, die schöpferische Verantwortung und damit in Weisheit begründete Lebensweise, das Verhältnis von Gesetz und in Natur-/Sinnlehre begründe Weisheit, sind ohne das, was Sie vom hellenistischen Judentum, dessen philosophischer Begründung wissen, nicht zu machen. Von wegen, dass in einem plötzlichen Geisteswandel ein junger Mann zum Maß allen Lebens oder gar Gott wurde, wie in der Christologie-Vorlesung der „große Medienbruch“ erklärt wurde. Dies nun auch noch den Bildungs-Juden hellenistischer Aufklärung, damit Paulus unterstellen zu müssen, wäre mit Wahnsinn nicht mehr zu beschreiben.

Und bereits an der Auferstehungsvorlesung von Professor Schwier im letzten Sommer wurde deutlich gemacht, wie die Auferstehung, von der auch Paulus ausgeht, nur der aufgeklärte Verstand sein kann, den Sie im hellenistischen Judentum, damit auch dessen allegorischem Verstand Traditionstexte (ob Moses oder Homer) beobachten können. Der Sinn allen Seines (JHWH) oder die von himmelsberechnenden, naturbeobachtenden Hebräern begründete Bestimmung für Beschnittene (Wort/Thora) wurde auf die Beine der für Griechen maßgebenden Vernunft gestellt. Mit  Guru ist all das, was sie bei Paulus vorstellen so wenig zu begründen, wie mit den bei Ihrem jungen Mann zu unterstellenden Auferstehungshalluzinationen seiner Groupies oder Geistesblitzen, die ein sektenverfolgender Pharisäer hatte. Und so wie Herr Schwier bei der Auferstehungsvorlesung bei Paulus angekommen „Heute sind Sie dran“, haben Sie nun wieder bestätigt, dass nicht allein die Paulusliteratur nur vom Öko-Logos-Christus und der davon ausgehenden Weisheit zu lesen ist. Denn nicht allein der Galater- oder Epheserbrief machen mehr als deutlich, was hellenistischen Juden maßgebend war, ist nur in natürlich-schöpferischer Wirklichkeit im „zeitgemäßen“ Verständnis zu begründen.

23.  Lukas hat nicht gelogen, sonder Geschichte geschrieben

Wie bereits allein mit der Herkunft Paulus gezeigt, hat sich Lukas nichts aus den Fingern gesaugt oder gefälscht. Ohne Ihnen die Arbeit aufgeklärter Schriftlehre abnehmen zu wollen oder das überhaupt begründen zu müssen, wenn er Paulus als „Zeltmacher“ vorstellt, kann ich das beispielsweise nur so erklären: Im Bezug auf den zeltenden, im ewigen Wandel befindlichen, statt versteinerten Verstand schöpferischer Bestimmung, die von einem Grund/Sinn allen Seins ausgeht, der war und sein wird. Wie er von anfänglichen Propheten (von hellenistischen Juden als frühe Philosophen gesehen) in Moses  zum Ausdruck gebracht wurde.

Aber hören Sie bitte auf, Ihre Studenten das Bild eines Rabbis in den Kopf zu setzen, der sich seinen Lebensunterhalt mit der Herstellung von Partyzelten verdienen musste, weil die Einkünfte eines Pharisäers als Sektenpolizist nicht reichten. Mit dem dann nicht nur die vorgestellte Weisheit, sondern auch noch die christliche Mission erklären zu müssen, ist nicht nur himmelschreiend. Das hat für jemand, der wie Sie die stadtrömischen Christen beschreibt, die vielfältigen christlichen, in Erkenntnis begründeten Anfänge kennt, die aber auch außerhalb des hellenistischen Judentums lagen (nicht allein bei den Markionisten oder den persischen, maßgeblich Zarathustra weiterdenkenden Manichäern) mit historischer Wissenschaft nichts mehr zu tun. So sind die vielfältigen, in heißer Diskussion stehenden christlichen Anfänge, bei denen die Kirche den allumfassenden Weg der Dreieinigkeit vertrat, „Gott sei Dank“ nicht mehr zu erklären.

Und flach fällt auch die bei heutiger Hypothese nicht allein bei Christoph Markschieß notwendige und daher ständig zu lesenden Unterstellung: Alles was von Ihm hervorragend als frühchristliches Denken in vielfältigen Bewegungen erklärt wird, aber nach philosophischer Erkenntnis aussieht, gleichwohl es sich auf Jesus Christus berief, wäre Apologetik für Bildungsbürger. Damit wäre es jedoch nicht nur in den gesamten Lehren des völlig heterogenen christlichen Laboratoriums darum gegangen, die Botschaft des blindwütig weiter gegen alles historische Wissen unterstellten bibelschlauen Handwerksburschen für die hellenistische Bildung annehmbar zu machen. Denn wo ein junger Mann an den Anfang gestellt wird, sind dann nicht nur die nachweislich philosophischen Christus-Schriften, die Apologeten und neuplatonischen Väter mit ihrer Logos-Christus/Sohn-Lehre und ihrer jahrhundertelangen Diskussion um das Wesen des Logos als aufgesetzte Apologetik zu erklären, sondern selbst die Evangelien und die Paulusliteratur. Für Ihre angeblich wissenschaftliche Hypothese gibt es kein einziges Argument mehr.

Wenn Sie nun bei Paulus eine mit Philo vergleichbare Weisheitstheologie vorstellen, wie sie im hellenistisch-philosophischen Judentum der Zeitenwende zu beobachten ist, bei Johannes eines Philosophenschule aus Ephesus die griechische Logos/Weltvernunftlehre in menschlicher Gestalt zum Ausdruckt bringt. Wie kommen Sie auf die absurde Idee, beim Christus, den auch Paulus beschreibt, dem Gottessohn, der Weisheit in Person, dem lebendigen Tempel oder der weltgültigen Thora, dessen Geschichte, den Weg aus dem Heidenland nach Jerusalem und seiner dortigen Verurteilung die Synoptiker in bewusster Komposition von Texten beschreiben, wäre es um einen gutherzigen Handwerksburschen gegangen, der nach der Arbeit bei seinem Vater schlaue Sprüche riss? Woher nehmen Sie den Handwerksburschen her, wenn die synoptischen Geschichten die Geschichte des Christus/Auferstandenen beschreiben, ebenso Johannes eine vom Öko-Logos (ja, in menschlicher Ausdrucksweise) ausgehende Philosophenschule ist und auch die Paulus-Theologie die Philo als Christus geltende Vernunftlehre (ja, im WvK, damit jedoch nicht in einem Guru oder der Halluzination die dessen Groupies hatten) weiterführt.

24.  Erst in kulturgerechter Gestalt und Geschichten wurde Weisheit Kulturbestimmung  

Gerade bei Paulus wird deutlich, wie die Lehre des Gesetzes nicht reicht, Vor-schriften zu wenig sind, die philosophische Weisheit zu kurz greift, wenn der Glaube, das rechte Bewusstsein der Welt und des Sinnes/Grundes des Ganzen, wie damit des eigenen Lebens in Bezug auf die bisherigen Vorstellungen, Kulturbestimmungen fehlt. Doch mit Ihrer Lehre vom letztlich bedeutungslosen Guru aus Galiläa und einem sektenverfolgenden Pharisäer, der sich dann Paulus nannte und die Menschen rund um das Mittelmeer zu seiner hellenistisch-jüdische Theologie überredet hätte. Damit bewirken Sie das Gegenteil von Weltbürgertum, das in schöpfungsgerechter Weise, in humanistisch-sozialem Gemeinsinn leben will. An die Überwindung von Aberglaube und Friede zwischen den Kulturen ist so nicht zu denken.

Wie Paulus mehr ist als hellenistisch-jüdische Philosophie, die erst zum Klingen bringt, zur Kulturbestimmung macht, muss nicht ständig betont werden. In Paulus spricht auch der Seelsorger, der Religionsphilosoph, wie er bereits im aufgeklärten Judentum nicht allein in Philo nachzulesen ist. Aber ohne ein aufgeklärtes Verständnis der Tradition, wie dies auch bei hellenistischen Juden, ihrem allegorischen Verständnis der Thora/des Gesetzes, wie von Homer und des Götterpantheon war und damit der kulturgerechten Vermittlung im WvK, wäre die philosophische Lehre, ähnlich wie heute der Ruf nach ökologischer Weisheit selbst von Schulkindern, bestimmungslos geblieben. Nicht allein, um dem mörderischen Kampf der Kulturen, dem Missbrauch von fatal-fundamentalistischem Aberglaube entgegenzuwirken, sondern die im Öko-Logos begründete Weisheit in altbekannten Namen wieder als gemeinsame Kulturbestimmung zu verstehen und auf mündige Weise Verant-wort-lich zu leben, ist Ihre Arbeit gefragt.

Wie können Sie aber  die Studenten und damit die künftige Welt im Glauben an einen im Geistesblitz gewandelten Sektenverfolger lassen, der seine davon weitgehend unabhängige Theologie zur Kirche machte?

Wenn Sie doch wissen, wie und wo der Geisteswandel im Diaspora-Judentum, nicht allein in Alexandrien, sondern auch beispielsweise in Tarsus stattgefunden hat und wo die von Paulus vertretene „hohe Christologie“ herkommt. Denn dass dort die im Monismus (antiker Ökologie) begründete Weisheit, nach der heute nicht nur grüne Parteien, Weltorganisationen und inzwischen der Papst vergeblich rufen, das Thema, neue Thora, Tempel und damit das lebendiges, offenbarendes Wort war. Das muss ich nicht ständig sagen.

Hören Sie bitte auf, Ihrem sektenverfolgenden Pharisäer zu unterstellen, er hätte sich nicht für den historischen Jesus interessiert, wäre von einem von der Bewegung eines Handwerksburschen abweichenden Typus ausgegangen. Paulus ist dem historischen Jesus keineswegs untreu geworden und hat eine hellenistische-jüdische Theologie nur im Namen eines wegen Häresie hingerichteten jungen Mannes, den er zum Christus machte  zur Weltreligion gemacht oder so seine Theologie in die Welt gesetzt. Allein das wäre völlig absurd, ist mit der echten geschichtlich nachvollziehbaren Mission, der Entwicklung, Entstehung der vielfältigen Christentümer (auch außerhalb von Paulus) nicht zu erklären. Paulus ist dem Heil gefolgt, das bei hellenistischen Juden der zwischentestamentlichen Zeit bekanntlich den Namen Jesus hatte, wie nicht allein bei Philo die im Logos begründete Weisheit definiert wurde.

25.  Spätantike Erlösung in Weisheit war in schöpferischer Wirklichkeit/Naturlehre begründet

Richtig ist auch, dass in der Spätantike viele (nicht allein die heute als christlich geltenden) Erlösungsreligionen entstanden. Der Kulturwandel, wie er nach dem Wandel vom Mythos zum Logos auch in den Kultvorstellungen rund um die Welt einsetzte, hat nicht nur vielfältige christliche Erkenntnislehren, neue Religionsmodelle wie auch den weltumspannenden, die weltweiten Weisheitslehren aufnehmenden Manichäismus hervorgebracht, der sich auch auf Christus berief. Es liegt auf der Hand, dass mehr noch wie auch nach dem Fall der alten Autorität in der Reformationszeit, auch absonderliche, mysteriöse Bewegungen entstanden sowie Lehren, die untauglich für einen allumfassenden Volkskult waren.

Doch bei den verschiedenen christlichen Lehren, noch weniger im hellenistischen Judentum, ging es um einen Handwerksburschen, dem ein Erlösungs-Hirngespinst des Glaubens aufgesetzt wurde. Mit Erlösungs-Aufbacken von Tradition wird gerade die Theologie Paulus auf den Kopf gestellt. Wenn Sie von Pneumatismus sprechen, wissen Sie, dass gerade im hellenistisch aufgeklärten Judentum (dem gewandelten Pharisäer) keine spirituell-psychischen Spielchen getrieben, sondern religionswissenschaftlich, damit jedoch auch psychisch-seelsorgerisch gearbeitet wurde.

Dem in antiker Naturlehre begründeten Vernunftglaube hellenistischer Juden einen „Mythos“ unterjubeln zu wollen oder der Stoa, die den Einzelnen als selbstverantwortliches Teil des monistischen Ganzen sah, daher die heute die Zukunft unserer Kinder fressende egoistisch-kurzsichtige Gier begrenzen wollte, griff wie mehrfach gezeigt zu kurz. Doch auch dies war kein spirituelle Erlösungshoffnung. Wie Juden der Diaspora in Berufung auf Sokrates, Platon und Co. die in der Stoa des Mittelplatonismus aufgehende Naturphilosophie weiterdachen, die Sozialutopien so zur Lebenswirklichkeit machten, ist heute offensichtlich.

Wenn Paulus, wie auch im Korintherbrief, im WvK gezeigt, die weisheitlichen Überflieger wieder auf die reale Welt holte, auf einen stufenweisen Transformationsprozess in einem von Ihnen vorgestellten, sich mit der Zeit entwickelnden Schäme bestand. Dann ist auch das religionswissenschaftlich zu verstehen, ist heute psychologisch oder in kultureller Kommunikation zu erklären, nicht jedoch mit einem jungen Mann am Kreuz.

Die hellenistische Hoffnung auf himmlische Weisheit, Sophia, wie sie auch die Stoiker predigten, mag wie Sie sagten, eine Spekulation gewesen sein. Doch dass es bei dieser Weisheit, die im Zeitalter des Anthropozän mehr als in der Antike offenliegt, als Voraussetzung für unsere Zukunft erkannt ist, nicht um religiöse Nudelsuppe geht, ist heute mehr als klar. Ihre Aufgabe bleibt es, im Sinne Paulus und der im folgenden Kirche, die sich entwickelte Weisheit, nach der alle Welt ruft, im Sinne der verschieden alten Kulturbilder zur bewegenden Kulturbestimmung zu machen und durch Aufklärung dem mörderischen Missbrauch entgegenzuwirken.

Alles was Sie über den historischen Hintergrund der Paulusliteratur darlegten, wie beispielsweise das Volk als Träger von Religion im Judentum zurücktrat, ein durchdachter Prozess philosophischen Denkens und Bekennens einsetzte, kippt den Sektenverfolger, den nicht nur Ihre Studenten im Kopf haben. Die Erklärung, wie aus einer Dorfsekte eine neue städtische Religion aufgeklärter Juden im Diasporajudentum wurde, können Sie sich sparen: Dort ging es wie Ihnen besser bekannt wie mir um die Weisheit, die der historische Jesus, das Heil im Sinne Josua, Moses, David, Abraham, JHWH… war. Aber dass davon die Amtsträger, die Vertreter der alten Lehre, die Schriftgelehrten und Pharisäer davon nichts wissen wollten, das anfänglich eine Sache für „kleine Leute“ war, kann ich gut verstehen.

26.  Die in naturphilosophische Weisheit, Ethik wurde in Paulus Kulturbestimmung

Sie wissen auch, wie alles, was sie an Ethik, Gerechtigkeit, Lasterkatalogen, Wachsamkeit, Arbeitsamkeit… bei Paulus nachlesen, nicht nur von einem sektenverfolgenden Pharisäer in der Stoa aufgelesen und dann einem Handwerksburschen als Christus angehängt worden sein kann. Wie hierin ein Weiterdenken war, um die Weisheit im Sinn der vormaligen Bestimmungsbilder (Tertullian sprich von Götzen) im WvK zur Kulturbestimmung zu machen. Wie dazu im volksgerechten Schäma  auch von den Philosophen Geschichten konstruiert wurden, wird von Ihnen erklärt. Aber nicht umgekehrt.

Was soll der Quatsch, dass dann doch heimlich mitgeschriebene Lehren eines bibelschlauen Landstreichers (über die in Ökologie begründete Weisheit wollen Sie ja nicht nachdenken) als anonym gewordene Jesusworte vom unterstellten Sektenpolizisten aufgegriffen, dieser jedoch nicht erwähnt  wurde? Ja, Paulus ist vom historischen Jesus ausgegangen. Aber so wenig wie bei Platon oder Philo, die Sie ständig erwähnen, ging es dabei um einen jungen Mann.

Sie wissen, dass im hellenistischen Judentum die in Naturlehre der Zeit begründete Weisheit die wahre, lebendige, weltgültige Thora war. Die an die Stelle der starren, so oft zum wirkungslosen Selbstzweck gewordenen Gesetzlichkeit, Buchstäblichkeit für Beschnittene galt. Daher brauchen Sie, wie bereits beim Korintherbrief dargelegt, mit Ihren Studenten auch nicht nach bei Paulus nach der Sexualmoral oder dem Eherecht der alten Griechen und damit hellenistischen Juden zu blättern, sondern sollten sich wie die Stoiker oder hellenistische Juden in Weisheit nach heutigem Wissen begründen. Nicht was die Tradition vorgibt, die Masse menschlich-egoistischer Kurzsicht in ihrer Gier verlangt, sondern aus Erfahrung, Wissen im Sinne des kreativen Ganzen, der Weltgesellschaft, deren gemeinsamer Zukunft ist entspricht der von hellenistischen Juden vertretenen Weisheit.

Die erwähnte Didache mit einem einfachen Katechismus moralischer und den neuen Kult regelender Vorschriften, ähnlich Paulus, die in Syrien als „Lehre des Herren, für die Heidendurch die zwölf Apostel“ verfasst wurde, mag sich zwar auf Matthäus beziehen. Aber da es auch hier weder um die schlaue Lehrsprüche eines Handwerksburschen ging, der nach der Arbeit bei seinem Vater in der Thora las, sondern naturwissenschaftliche Weisheit der Zeit und sich auch die Kultvorschriften nicht in Ihrem junge Mann begründen lassen. Da wissen Sie auch so, um was es bei Paulus, wie den Synoptikern ging. Bei Johannes steht die Weltvernunft eh außer Frage. Ja in mensch“gewordener“ Weise. Aber nicht umgekehrt.

Die Taufe, auf die sich Paulus bezog, war mit absoluter Sicherheit auch nicht der Ritus, durch den Sie konstruktivistisch erklären wollen, wie es zu einer völlig neuen Weltsicht und Lebensweise kam. Was im hellenistischen Judentum, auf das sie sich ständig bezogen, zu einer neuen Weltsicht führte, Lebensweise im Sinne des kreativen Ganzen führen sollten, Grundlage der Ethik nicht nur der Stoa war, wissen Sie.

27.  Freiheit als Grund aller Ethik

Auch die Gerichtspredigt ist, wie bereits mit Blick die Vorlesung über die Hermeneutik des Alten Testamentes, den Bezug von Paulus auf die Thora deutlich gemacht, nur von der Vernunftlehre aus zu begründen. Sie wissen selbst, was für hellenistische Juden als Christus galt, statt buchstäbliche Befolgung der versteinerten Gesetzlichkeit Beschnittener neue Thora, wahrer lebendiger Tempel war.

Die Freiheit als Grund aller Ethik, die bei Paulus Freiheit vom traditionellen Gesetz, alten Bund Beschnittener und abgenzenden Tempelkult oder Buchstabengehorsam der Thora war, ist nicht im Geisteswandel eines Wendepharisäers gewachsen. Das ist hellenistisches Judentum pur und so in seinem Grund auch bei den Philosophen der Stoa, bei Seneca, Cicero oder Mark Aurel nachzulesen.

Ob ethische Fragen oder ein neuer einheitlicher Kult, damit wie im Brief an die Korinther die Spanne von Askese ohne Ehe bis zum Bordellbesuch ebenso wie der Verzehr von Tempelfleisch auf der Tagesordnung stand. Da hat kein nun schlau gewordener Pharisäer vorher 100 zur neuen Sicht überredeten Korinther über den rechten Weg belehrt, wie dies getreu Ihrer Hypothese unterstellen müssen. Dies sind Fragen, die das hellenistischen Judentum, der gewandelte Pharisäer: Paulus, der die christliche Mission rund das Mittelmeer maßgeblich bewirkte, behandeln musste. Mit einem schnellsegelnden Zeltmacher, der nach plötzlichem Geisteswandel die Menschen rund um das Mittelmeer zu seiner persönlichen Christus-Spiritualität überredet hätte hat das allerdings nichts zu tun.

All die erörterten Fragen, auch wo die Korinther in übertriebenem Pneumatismus dachten, sie seien schon geheilt, in Weisheit wäre nun alles erlaubt, stellten sich eindeutig vor dem Hintergrund des Kulturwandels im hellenistischen Judentum. Die Spanne zwischen Libertinismus und strenger, leibverneinender Askese, die sich von den weltweiten in Weisheit gründenden Kulturmodellen, über Augustin bis heute hinzieht, hat nichts mit den Ansichten einiger Korinthern zu tun, von denen ein Pharisäer, der sich jetzt Paulus nannte, egal zu was (angeblich seinem persönlichen Christus) vorher 100 überredet hatte.

Die vorchristliche Zeit des Paulus ist sicherlich in der Stoa, der abstrakten, bedeutungslos bleibenden griechischen Philosophie ebenso zu suchen, wie im gesetzestreuen, buchstabengerechten Judentum, das sich von der neuen Welt, ihrer Kultur abgrenzte, wahrscheinlich ähnlich wie heute ohne allegorischen Verstand auf einen Mann mit Namen Moses berief, damit alles andere als Weltbürgertum und Vernunftlehre war, die nach Paulus Kulturbestimmung werden sollte. Mit den persönlichen Ansichten eines Partyzelte machenden Pharisäers, der aus dem Stamme Benjamin stammte, nach seiner Ausbildung in Jerusalem egal aus welchen Gründen auch immer vom Saulus-Rabbi zum Paulus geworden war, wie ihn Ihre Studenten und so auch die heutige Welt vor Augen hat, hat das, was Sie vorstellten und wir heute über diese Literatur wissen, in keiner Weise etwas zu tun. Hier spricht das gewandelte hellenistische Judentum im Sinne der allumfassenden Kirche. Die das WvK, damit ein kulturgerechtes Schäma in einfacher, dem in Völkerwanderung wild gewordenen Westen (die vorhergegangen Vorlesung über die Kirchengeschichte nach Ende der Antike lässt Grüßen) gerechten Lehre für den weiteren Weg nach Jerusalem wählte.

Den Stamme Benjamin, jüngsten Spross jüdischer Weisheit, Tarsus, wo an der Schnittstelle der Kontinente die Stoa blühte, den stolzen, gelehrten Juden, der sich dann nach einem Geisteswandel vom starren Gesetz der abgrenzenden, altersstarren, zum wirkungslosen Selbstzweck gewordenen Buchstäblichkeit für Beschnittene abwendet, all das hat sich Markus nicht aus den Fingern gesaugt, ist keine Fälschung. Aber eine Fälschung in Missachtung heutigen Wissens ist es, Ihre Studenten im Glauben zu lassen, dass es um die Geschichte von einem Wendepharisäer auf Missionsreise ging, der Ihrem jungen Mann seine Theologie aufgesetzt oder dessen Sekte zur Weltreligion gemacht hätte.

28.  Ende und Anfang des zweiten Adam im aufgeklärten Judentum

Ohne den apokalyptischen Ansatz Paulus übertreiben zu wollen. Wo ein neuer Anfang, ein neues Judentum bedacht wurde, wo Gerechtigkeit, statt Gesetzesgehorsam in einem neuen Adam erhofft wurde, wissen Sie besser als ich. Aber wie kommen Sie auf die absurde Idee, dass die Hoffnung, die auch Marc Aurel & Co. hatten, dieser selbst als Philosoph auf den Kaiserstuhl nicht verwirklichen konnte, aufgeklärte hellenistische Juden daher die heute mehr als notwendige Weisheit im Kopf der Menschen als künftiges Modell der Demokratie den Römern vorschlugen, etwas mit Hirngespinsten eines geheimnisvoll gewandelten Rabbis zu tun hatte?

Sicher waren es übertriebene Endzeithoffnung und Sozialutopien von einem kulturfriedlichen Leben in Vernunft/Weisheit, wie sie ähnlich unsere Großväter in neuzeitlicher Aufklärung hatten oder in der Charta der UN zu lesen sind. Doch anders als an heutigen Elitehochschulen, wo Neutestamentler die Studenten im Glauben lassen, da sei es um Hirngespinste gegangen, die ein wild gewordener Wende-Rabbi hatte, hat das hellenistische Judentum die griechische, wie jüdische Tradition in aufgeklärter Weise verstanden und  auf seelsorgerisch-religionswissenschaftliche Weise Wege gesucht, wie so die abstrakten Sozialutopien der Stoa in natürlicher Theologie (allen Menschen zugänglich) Wirklichkeit werden können.

Als Sie deutlich machten, wie hier eine Hoffnung war, dass alle Menschen gemeinsamer in der Schöpfung ihren Sinn/Grund und damit ihre Bestimmung (Wort) verstehen, ist mir das „Wasser auf die Mühle“ über den Rücken gelaufen. Nicht allein, weil das allein im aufgeklärten hellenistischen Judentum, weder in der Botschaft Ihres jungen Mannes, noch Ihrem gewandelten Sektenverfolger zu begründen ist, sondern weil die, die den Weg auf wissenschaftliche Weise weiterführen müssten, dies in völlig unhaltbaren, unwissenschaftliche Hypothesen verbauen.

Wenn dazu die damals die alten Gottesbilder/-vorstellungen, Götzen, Idole aus Holz ebenso verworfen wurden, wie die oftmals noch mysteriös bleibende und abstrakte Weisheitslehre für Eingeweihte. Und Sie auch auf den Einfluss der Septuaginta verwiesen, wonach im allegorischen Verständnis die Thora ins Griechisch übersetzt wurde. Dann ist all dies nur im gewandelten Judentum rund ums Mittelmeer zu erklären, wie Sie es nicht allein von Philo kennen, hat nichts mit einem sektenverfolgenden Pharisäer zu tun, der als Paulus die Welt rund ums Mittelmeer überredet hätte. Und genau hier, nicht im Geistesblitz eines Zeltmachers oder aufgrund eines im Geist seiner Groupis aus dem Grab gehüpften Guru, wurde das Gesetz als Ganzes, nicht einzelne Vorschriften als erfüllt gesehen.

29.  Synthese der Kulturen hat Geistwende bewirkt, bei Griechen wie Juden

Egal welches Kapitel Sie aufschlagen, welchen Vers sie auslegen, ob die Rede vom inneren Menschen, vom Staat als von Gott eingesetzt, der Stufenleiter, ebenso wie das Bedenken einer Synthese der Kulturvorstellungen, so dem neue Recht... dem sich der Eiferer für das Gesetz nun beugte. Das waren wie Sie wissen im hellenistischen Judentum keine Hirngespinste, die Ihre Studenten aus einem Heilsmissionar nach geheimnisvollem Geisteswandel ableiten müssen. Hier ging es um Hoffnungen, die auch Denker in Kleinasien hatten. Die als Neuplatoniker eine Synthese der Kulturen in einer höchsten Wesentlichkeit/Sinnhaftigkeit im Namen von Zeus, wie JHWH (namenlos) bedachten. Und die hierzu in Spätantike mit den einen einheitlichen Volkskult, eine Kirche für die ihnen heilige Weisheit bauenden müssenden Kaisern die Dreieinigkeit des Öko-Logos-Sohn mit den Gottheiten der Väter, den längst monistisch in einer höchsten Sinnhaftigkeit definierten Göttervätern, wie dem JHWH der jüdischen Väter diskutierten.

Wer diese in Alexandrien, wie in Ephesus oder Kappadokien bedachten Synthesen im Öko-Logos=Sohn/Christus verurteilte, verfolgte, waren weniger die römischen Philosophen, als die buchstaben-/gesetzestreuen Pharisäer und Schriftgelehrten. Aber mit Ihrem jungen Mann und seinem Sektenverfolger hatte das nichts zu tun, sondern mit dem historisch lebendigen Heil im Sinne Josua, lat. Jesus, durch den „die Eieruhr auf den Kopf“ gestellt wurde. Nicht umgekehrt, wie bei der Hypothese von klein Jesus als einem bibelschlauen Guru und seinem Sektenverfolger nun wieder alles auf den Kopf gestellt wird.

Wer nicht nur bekehrt, sonder „berufen“ war zur Mission im Sinne der Propheten, um nicht einfach das Wort zu verkünden, sondern in einem neuen Bewusstsein die in Schöpfung/Natur begründete Vernunft/Weisheit zur Kulturbestimmung zu machen. Das war kein Pharisäer, der nach geheimnisvoller Bekehrung in Nordafrika Urlaub machte. Das vom Toten Meer über Petra bis Palästina umfassende Reich der Nabatäer mit der Hautstadt Damaskus, wie dann auch die Welt rund das Mittelmeer, wurden eindeutig vom hellenistisch-philosophischen Judentum bekehrt, dem die Vordenker der Kirche folgten. Verflucht sei das Leiden des Wortes/Logos (der in Naturlehre begründeten Vernunft/Weisheit, nach der heute alle verzweifelt rufen) als Sohn am Kreuz seiner kulturbestimmenden Vorbilder, wenn Sie den Studenten weiter den Stuss von einem Guru und seinem Sektenverfolger beibringen. Wie lange muss Eieruhr noch warten, bis Sie sie wieder umdrehen, den christlichen Glauben in Vernunft der Vernunft bedenken, die hellenistischen Juden maßgebend war? Bis sie das, was bisher als Schaden gesehen wird, wie das hellenistische Judentum als Gewinn betrachten, darauf den alten Bund in neuer Weise begründen?

Doch die Zeit ist reif. Ohne doch in einer Märchenstunde verfallen zu wollen, können Sie den Geisteswandel, die davon ausgehende Mission nur in realgeschichtlicher Betrachtung, damit dort erklären, wo bekanntlich im Öko-Logos nicht nur die Synthese der Kulturen bedacht, sondern dieses Heilswesen „Jesus“ in der bekannten Weise zur Kulturbestimmung wurde. Aber nicht allein aus historisch-wissenschaftlicher Redlichkeit und in Verantwortung für die christliche Religion kommen Sie an einer neuen Sicht nicht vorbei. Bei jeder Tagesschau, in der über den mörderischen Missbrauch des Aberglaubens im Fatal-Fundamentalismus berichtet oder die Politiker verantwortlich gemacht werden, weil sie trotz aller sinnlosen Kurzsicht mehrheitlich gewählten Nationalegoismus und Konsumwachstums-herrlichkeit unserer Kultur nicht das machen, was auch der Papst predigt, die protestierenden Kinder fordern, muss Ihnen das Wasser auf die Mühle kalt über den Rücken laufen.

Das Paradies hat geschlossen, ich glaube nicht an Utopien, sondern sehe nur die Chance, dass eine wissenschaftliche Aufklärung einen Stein ins Rollen bringen kann, der bei mündigen Menschen zu einem völlig neuen Verständnis und Bewusstsein führt. Wenn die katholischen Päpste das Recht in Bezug auf die Stoa und jüdische Weisheit in Ökologie begründen, hiernach auch die richtige Lebensweise gepredigt in Enzyklika begründet wird. Was hält einen aufgeklärten evangelischen Professor an einer angeblichen Eliteuniversität wie dem philosophischen Heidelberg davon ab, den Grund des christlichen Glaubens wissenschaftlich auf natürliche Weise, in Vernunft zu bedenken, statt von einem Guru und seinem Verfolger zu erzählen, für die es weder in der Geschichte, noch den Theologiegeschichten auch nur noch einen Belegt gibt?

So wenig wie der Exodus heute aufgrund historisch-archäologischer Erkenntnisse eine „History“ und doch kein Mythos war, der in ewiger Faszination zur neuen Suche, zum Auszug aufrufen soll. Wie hier das Weiterdenken antiker Hochkulturen durch himmelberechnende, naturbeobachtender Propheten der Hebräer als frühen Philosophen bereits dem hellenistischen Judentum klar war. So bleibt es Ihre Aufgabe, auch oder gerade nachdem sie den Chefposten abgegeben haben, den Auszug zu organisieren: Das Neue des Neuen Testament verständlich zu machen, damit die Begründung des weltgültigen Bundes in der Vernunft/Weisheit und so auch das Wort des arabischen Propheten in dem Öko-Logos zu begründen, nach dem heute alle vergeblich rufen.

Gruß aus der Pfalz

Gerhard Mentzel

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Paulus: Der sich nicht mehr in jüdischer Nationaltradition, sondern im Sinn Moses in Natur-/Vernunftlehre (Logos), damit Weisheit als Christus begründende Pharisäer

 

Sehr geehrter Herr Professor Peter Lampe,

vielen herzlichen Dank für Ihre hervorragenden Ausführungen nun über Paulus. Besser wie Sie heute gegebenes Wissen nun hinsichtlich der Herkunft der Paulus-Theologie (Weisheit als Christus) aus dem hellenistischen Diaspora-Judentum auswerten, kann man kaum deutlich machen: Der historische und biblisch in seiner Heilsbedeutung beschriebene Jesus Christus kann nur noch als das Heil gesehen werden, das in Synthese der Kulturen, damit dem Geisteswandel im hellenistischen Diaspora-Judentum historisch „Christus“ war und als Heil „Jesus“ galt. Und diese Heils-Geschichte, ihre Auseinandersetzung mit den Schriftgelehrten und Pharisäern sowie Missverständnisse auf dem Weg nach Jerusalem ist in den Evangelien zu lesen und in aufgeklärter Weise weiterzuführen.

Denn auch deren Verfasser haben als hellenistische Juden im Logos (philosophischer Vernunftlehre nach antiker Ökologie, Evolution) das damit weltgültige schöpferische Wort der Propheten, die Weisheit, den Christus und damit wahren Sohn auf-verstanden und dieses Heil in Folge Moses auch als Josua, lat. Jesus definiert. Selbst wenn anfänglich dieser Name in den neutestamentlichen Texten noch nicht stand, meist von einem Pantokrator wie Zeus, dann in lateinischen Gottesnamen, Christustiteln geschrieben, erst in volksverständlicher Sprache der Reformation in Bezug auf antike Weisheitslehre einheitlich „Jesus“ übersetzt wurde. Der heute von aller Welt, so auch von Ihnen wie ein wissenschaftlicher Fakt vorausgesetzte gutherzige Heilsprediger, der als Christus, schöpferisches Wort, Weisheit, Weltvernunft-Bestimmung gesehen oder ausgegeben wurde, ist „Gott sei Dank“ völlig unhaltbar geworden. Was derzeit dem christlichen Glauben seinen Grund/Inhalt und damit die heute mehr als notwendige Bedeutung für eine schöpferisch gerechte und in Gemeinsinn zukunftsgestaltende, statt in kurzsichtig-egoistischer Konsum- und Kapitalherrlichkeit vernichtende Lebensweise nimmt, als Aberglaube zu Gewalt führt, verlangt nach Re-vision.

1.      Heute gegebenes Wissen muss die Räder der Theologie in Bewegung bringen

Von wegen, dass ihre Vorlesung wieder „Wasser auf die Mühle“ meiner Argumentation wären, wie Sie nach Ihrer Paulus-Vorlesung sagten. Das war ein Wasserfall. Das heutige Wissen müsste daher die Räder der theologischen Mühle in Schwung bringen. Um In konsequenter Fortsetzung des historisch-kritischen Mähdreschers das dringend notwendige Mehl vom leeren Stroh zu befreien, die in natürlicher Schöpfung begründete Weisheit im Sinn der alten Kulturbilder wieder bewegend machen.

Wer Paulus im hellenistischen, damit philosophischen Judentum von Weltbürgern verortet, bei denen alles mit rechten Dingen zuging, das Gegenteil von Glaube an übernatürliche Geister, wundersame Naturbrechungen/Heilungen, menschliche Gottheiten oder himmlische Monsterwesen war. Die den Kosmos als neuen Tempel, in antiker Naturlehre (Logos) das prophetische Wort und damit das wahre Heil „Jesus“ verstanden. Womit sie die philosophische Weisheit, wie sie die Stoa vertrat, als Christus=Sohn erst zur Kulturbestimmung machten. Der kann nicht weiter einen Guru und dessen Sektenverfolgenden Pharisäer an den Anfang stellen, der seine private Christologie zur Weltreligion machte.

Der muss auch die christliche Mission auf völlig neue, geisterfreie Weise erklären. Nicht in konstruktivistischen Visionen, die Anhänger eines nun doch nicht aus dem Grab gehüpften Gurus hatten und einen hellenistisch-jüdischen Wendepharisäer, der die Menschen rund um das Mittelmeer an die Gottheit eines Handwerksburschen aus Galiläa überredet hätte. Der muss die Religionswissenschaft, damit auch frühe Psychologie/Seelsorge, die dazu führten, die in antiker Naturlehre (Logos) begründe Weisheit (für aufgeklärte Juden der wahre König, Christus) in kulturgerechter Weise, damit menschlicher Person (Rolle/Aufgabe) im Volk bestimmend machte, zum Thema der Mission machen. Und wie daher die christliche Religion nicht geschaffen wurde, um rätselhafte Naturphänomene in einem über Gut und Bös aufpassenden, im Gebet zu überredeten himmlischen Monster (Designer/Demiurgen) zu erklären, sondern ausgehend von einem natürlich bedachten, offensichtlichen Sinn als höchst wesentlichen Ursprung allen Seins, die persönliche Gier und Kurzsicht auf ganzheitliche Weise zu überwinden. Denn nur im Sinne alter Kulturbestimmungen (bei dem das in natürlicher Schöpfung begründete Wort/Vernunft an der Achse der Zeit das Kreuz alter Kulturbilder trug) konnte, die philosophisch gepredigte Weisheit im Volk bewegend und bestimmend werden, war der Kulturwandel, die allumfassende Kirche, die christliche Staatsreligion möglich.

2.      Wissen um Anfänge der Christologie, des historischen Heils „Jesus“ ist gegeben

Wieso erklären Sie Ihren Studenten und damit der künftigen Welt die Anfänge christlicher Theologie nicht in dem, worauf Sie bei Paulus ständig verweisen. In dem, was Sie vom hellenistischen aufgeklärten Diaspora-Judentum (eines nun in philosophischer  Natur-/Sinnlehre begründeten weltgültigen, offenen Bundes, damit des gewandelten Pharisäers) wissen:

-Wie hier durch einen bildhaft-aufgeklärter Verstand nicht allein der Moses-Thora als frühe in natürlicher Schöpfung begründete Philosophie, sondern so auch der ägyptischen, wie griechisch-römischen Mysterien und Gottheiten ein weltgültiger, weltoffener, damit die Kulturen versöhnender neuer prophetischer Bund in dem begründet wurde, was wir heute Ökologie oder Evolution nennen.

-Wie das, was bis vor wenigen Jahren zur Ablehnung einer „Allegorie“ führte, sich aber inzwischen aufgrund archäologisch-geschichtlicher Erkenntnis aufzwingt und Vorbild für heutiges bildhafte Bibelverständnis sein müsste, als Voraussetzung des Heils zu sehen ist. Das im hellenistischen Judentum, der Herkunft Paulus lebendig war und mit Josua, lat. Jesus identifiziert wurde.

-Wie hier aufgeklärte Weltbürger waren, die die Kulturen nicht weiter in menschlichen Königen begründen wollten, wie sie derzeit selbst in Japan und Tibet noch als Halbgötter verherrlicht werden. Auch nicht im König-Priestertum (einem Papst) oder einer abgrenzenden nationalen Schrift (heutigen Buchreligionen) das Heil angestrebt wurde, sondern die in Naturlehre (Logos) begründete Weisheit in Kultur im Kopf der Menschen bestimmend werden sollte. Was beispielsweise in einer Josefs-Geschichte als Modell der Demokratie der Weisheit den Römern als ein Weg vorgeschlagen wurde, den zwar Konstantin einschlug, auf dem wir aber noch immer sind.

-Wie bei mittelplatonistischen Juden ein Gottesverständnis war. Besser wäre von einer allem Werden zugrunde liegenden höchsten schöpferisch-kreativen Wesentlichkeit, wie davon ausgehender Bestimmung zu sprechen. Was im jüdischen Sinn/Grund allen Seins (JHWH) keine philosophisch-pantheistische Naturvergottung war, aber am besten bei den Stoikern zu betrachten ist. Die im kausalen kreativen Ganzen ihre Bestimmung verstanden, der der Mensch seine Gier und Kurzsicht unterstellen muss und damit auch einen gemeinsamen Sinn allen Seins  voraussetzten, den Juden mit JHWH umschrieben.

-Wie von Denkern, die wahrscheinlich Hebräisch kaum mehr lesen konnten, im bildhaften Verstand die Thora erst in Griechisch übersetzen mussten, hierzu in Auswertung allen damals vorhandenen Wissens in Weisheit gründende neue Kulturmodelle selbst in fernöstliche Lehren bedacht wurden.

-Wie nicht allein in Philo von Alexandrien (keine Christologie „vor Christus“) zum Ausdruck kommende Religionswissenschaft war. Von der Sie bei Paulus und dessen Christus, doch damit auch dem Christus, dessen Geschichte die bekannten Evangelien bebildern, ständig sprechen.

-Wie hier, ähnlich wie bei den dann konvertierten Griechen, der naturphilosophisch bedachte Sinn allen Seins, den damals die platonischen Lehren, dann die Soziallehre der Stoa ähnlich wie heutiger der Ruf nach einem ökologisch gerechten, weltvernünftigen Verhalten voraussetzt, als gleichen Wesens verstanden wurde, wie die traditionell vorgesetzten Gottheiten der Väter.

Und wie hier in Synthese kultureller Vorstellungen ein jüdisch-christlicher Vernunftglaube bedacht wurde. Der die Vernunft/Weisheit erst im Sinne bisheriger Kulturbilder zur bewegenden Kulturbestimmung machte. Wie er im Zeitalter des die Natur nicht im schöpferischen Sinne beherrschenden, sondern die Lebensgrundlage folgender Generationen vernichtenden Menschen, in einer zur Stadt gewordenen Welt, in der sich die die Kulturen nur in jeweiligen Traditionen, Buchstaben oder eigenen Worten begründen, der Aberglaube zu Recht als  Gefahr gesehen wird, mehr noch als in der Antike notwendig wäre.

Denn wie Ihnen bekannt, war in der Heimat Paulus nicht nur die in früher Ökologie/Naturlehre (Logos) begründete Weisheit als „Christus“, sondern so das Heil „Jesus“ lebendig und wurde so in zwischentestamentlichen Zeit auch definiert.

Sie können doch nicht Paulus ständig mit Platon oder Philo von Alexandrien in Verbindung bringen, durch den ich Ihnen nach jeder Vorlesung über die Evangelien schreiben ließ, wie im weltgültigen Bund, des die Völker untereinander, wie mit dem zu verehrenden Grund/Sinn allen Seins versöhnenden hellenistischen Judentum das Heil „Jesus“ historisch lebendig war. Womit die Bedeutungs-, wie Hoheitsaussagen und Titel Jesus, selbst die Übersetzung der im Diaspora-Judentum verlernten hebräischen Bibel in griechische Sprach der Zeit zu begründen ist. Wo die Weisheit, Basileia, der König und Christus, wahre Gottes- wie Menschsohn im Sinne Moses lebendig war. Und dann weiter so tun, wie wenn Sie um die dortige geistige Wende, die Welt-Vernunftbegründung des prophetischen Bundes nach bildhaftem Verstand der Thora nichts wüssten. Nur um bei Paulus, der auch inhaltlich im Sinne hellenistischer Juden argumentiert, selbst die Stoa weiterführt, eine geistige Wende durch ihren blindwütig weiter vorausgesetzten Heilprediger vorzustellen, der wegen Häresie hingerichtet wurde. Weil der vorgab, die Thora/das Wort, der neue, wahre Tempel gewesen zu sein.

Dabei wissen Sie doch, was bei hellenistischen Juden wie Paulus jetzt Thora und Tempel war. Wie hellenistische Juden der Diaspora in dem, was als Logos galt, wir heute mit Ökologie oder Evolution nur empirischer beschrieben, ihre für das rechte Leben maßgebende Bestimmun, damit das wahre Wort/Thora verstanden. Womit sie den Kosmos als Tempel (Vergegenwärtigung des als schöpferisch höchst Wesentlichen, zu verehrenden: Gottes) betrachteten. Und wie der Hellenismus, damit auch dessen philosophische Natur-/Sinnlehre (Logos) von  buchstabentreuen Schriftgelehrten, wie traditionshörigen Pharisäern, bei denen die Nähe, der Blick zum Tempel „Heil“ bedeutete, der neue aufgeklärte Verstand (Auferstehung Moses) damit  Josua/Jesus „Heil“  abgelehnt, als Häresie betrachtet wurde. Was ist in den Geschichtsbüchern, gegenseitiger Verwerfung nachzulesen, aus kriegerischen Auseinandersetzungen bekannt ist.

3.      Natur-/Sinnlehre als Thora/Wort verstehen, nicht weiter aus der Theologie verbannen

Und was in der Antike dann aus den Synagogen verbannt wurde. Das kann doch völlig unmöglich die Lehre gewesen sein, bei der ein wegen Häresie hingerichteter Handwerksbursche als für das menschliche Leben „höchste  Wesentlichkeit“ oder Weltbestimmung bedacht wurde. Wie dieser „Theos Hypsistos“ aber im Sinne von JHWH, wie Zeus in philosophischer Natur-/Vernunftlehre (Logos) bedacht und in Synagogen von Griechen (den Brief-Adressaten) verehrt wurde, ist bekannt.

 Auch wenn sich die vielfältigen anfänglichen griechischen Christen nicht  auf die philosophische Definition eines „Theos Hypsistos“ begrenzen lassen. Wo so eine höchste Wesentlichkeit im Sinne der Vätergottheiten bedacht wurde, schließt es sich völlig aus, dass in diesen Synagogen gleichzeitig ein gekreuzigter Guru als Zeus-Pantokrator, JHWH oder davon ausgehende Bestimmung (Wort) verehrt wurde. Und so ist davon auszugehen, dass nicht allein zum christologischen Judentum konvertierte Griechen (Gottesfürchtigen), sondern ähnlich auch die hellenistisch-christologischen Diaspora-Juden (Brief-Autoren), die bekanntlich die kulturelle die Synthese von Zeus und JHWH in Vernunftlehren (Logos) bedachten, ebenso in den Synagogen das neue Heil Josua, lat. „Jesus“ verkündeten. Ein Heil, das dann nicht allein von den Schriftgelehrten und Pharisäern, selbst von römischer Traditions-Autorität, wie im Volk verurteilt wurde, das Kreuz bisher kulturbestimmender Vorbilder tragen musste.

Aber nicht allein weil Sie wissen, was hellenistische Juden im neuen christlichen Paradigma, wie gottesfürchtige Griechen in den Synagogen verehren und dann von den Schriftgelehrten und konservativen Pharisäers verurteilt wurde, kann nicht sein, was heute unterstellt wird. Denn wie wahrscheinlich ist es, dass in Synagogen, wo eine naturphilosophisch bedachte höchste kreative Wesentlichkeit im Sinne JHWH, wie Zeus verehrt  wurde, ein wegen Häresie hingerichteter Heilsprediger nun als Weltbestimmung (Wort/Weisheit) das Thema war? Ihr junger Mann (egal ob Kyniker, Weisheitslehrer oder ein bibelschlauer Handwerksbursche), der heute als wissenschaftlicher Fakt gelehrt wird. Der kann weder in den antiken Synagogen, noch sonst in der Geschichte und den Geschichten das Thema gewesen sein. Der kommt mit keiner Silbe, an keinem Ort der damaligen Welt und ihrem kulturellen Wandel vor.

Und wenn nicht nur die aus Kappadokien kommende, maßgeblich an der dreieinigen Definition des Logos-Christus-Sohn im Verhältnis zu den Vätergottheiten beteiligten kirchlichen Vordenker der Kirche, sondern auch die Christen einer „Wahren Kirche“ heute mit den Anhängern in philosophischer Vernunftlehre (Logos) bedachter „höchster Wesentlichkeit“ im Sinne Zeus, wie JHWH in Verbindung gebracht werden. Die die Taufe durch Bischöfe, die sie als „Abgefallene“ sahen, weil sie auf Druck doch für den Kaiser beteten, als ungültig betrachteten und eigene Bischöfe einsetzten. Wie wahrscheinlich ist es, dass die erstmals wegen ihrer Kaiseropferverweigerung als „Christen“ beschimpften oder als staatsgefährdende Atheisten verurteilten Jünger der Weisheit wegen einem hingerichteten Heilsprediger dann gar in den Tod gingen?

Weder auch nur an einem der vielfältigen Anfänge, Christentümer, Kirchen, weiter buchstabentreuen noch hellenistischen Juden eines neuen Bundes und Griechen (die sich je nach bildhaftem Verstand der Thora mehr oder weniger dem Judentum anschlossen), weder hochgebildeten Evangelien-Verfassern, Paulus-Briefabsendern, noch Briefempfängern (die als neuplatonische Griechen ebenso ihre Bestimmung aus dem heute Ökologie oder Kosmos genannten kausalen, kreativen Ganzen/Wesentlichen ableiteten), ging es um das, was Sie mir entgegenhalten. Weil das alle voraussetzen, mir niemand folgen würde.

Doch die Hypothese von einem heute auf einen hingerichteten Handwerksburschen  reduzierten Heiland ist nicht nur historisch unhaltbar. Sie verhindert das Heil „Jesus“, das sich in antiker Kultur historisch nachvollziehen lässt und dessen Weiterführung heute mehr als notwendig wäre.

4.      Das heute gegeben Wissen lässt auch den heute notwendigen Jesus erkennen

Wieso sprechen Sie daher bei ersten Christen nicht von den Weltbürgern, die ihre Bestimmung im kausalen, kreativ-zusammenhängenden großen Ganzen (wir sagen Ökologie, erklären auch die Kultur in Evolution), damit in dem verstanden, was wir heute als ökologische Weisheit oder humanistisch-soziale Lebensweise weitgehend vergeblich gegenseitig fordern. Wie frühe Christen damit in Verwerfung von Orakelglaube, wie der griechischen Gottesmysterien, Opfer für menschliche Gottheiten, Gottesbilder, ebenso wie des werk-gerechten jüdisch-nationalen Buch-stabenglaubens, abgrenzender Beschnittenen-Gesetzlichkeit im ebenso taub gewordenen Tempelkult, aber in Berufung auf die Moses-Thora als Ganzes, die frühwissenschaftliche Natur-/Sinnlehre (Logos) als prophetisches Wort/Thora, den Kosmos als universalen Tempel verstanden. Zumal die buchstäbliche Gesetzeslehre nicht nur mit der zeitgemäßen Vernunftlehre nicht mehr vereinbar, sondern sicher nicht allein im Sonntagsgebot zum Selbstzweck geworden war.

Sie wissen daher, wie hellenistisch-aufgeklärte Juden damit genau das bewirkten, was Sie als Bedeutung der christlich-theologischen Theologie und Titel erklären, dies daher kein Dogmatismus bleiben muss. Und wie diese frühe Juden-Christen so in der Theologie, der die allumfassende (katholische) Kirche folgte, ähnlich wie die griechischen Denker, beispielsweise in Kleinasien oder Syrien, die sich dann dem philosophischen Christen-Judentum anschlossen, das in Vernunft als „höchste Wesentlichkeit“ offenbar war, was bereits die Väter in Zeus oder JHWH als wesentlich verehrten.

Was hält Sie daher davon ab, die christliche Religion wieder auf die Beine in natürlicher Schöpfung begründeter Vernunft zu stellen, gleichzeitig ihren Sinn, ihre Bedeutung deutlich zu machen?  Ähnlich wie damals aufgeklärte Weltbürger religionswissenschaftlich (frühpsychologische Seelsorger, Kommunikationswissenschaftler) in Verarbeitung alle Natur- und Kulturwissenschaft, wie Weisheitslehren der Welt die Notwendigkeit eines in Vernunftlehre (Logos) begründeten gemeinsamen Kultes in Erfüllung bisheriger, von der Bildung aufgeklärt verstandener Kulturbestimmungen bedachten? Was sich heute mehr noch als in der Antike für die Weltgesellschaft, unsere gemeinsame Zukunft als notwendig zeigt.

5.      Die theologische Wissenschaft ist gefragt, die christliche Religion in Vernunft zu begründen

Wenn Sie doch wissen, wie das frühe Christentum aus dem Paradigmenwandel im hellenistischen Judentum, wie den philosophischen Bewegungen der römisch-griechischen Welt rund um das Mittelmeer hervorging, an deren verschiedene Seiten sich die theologischen Paulus-Briefe richtet. Wie dies alles keine Anhänger eines Heilspredigers waren. Was hat es nach dem, was Sie gerade wieder bei Paulus lehren, mit historischer Wissenschaft zu tun, ihre Studenten im Glauben zu lassen, da habe ein Fischer mit Namen Petrus seinen Freund als Christus verherrlicht und ein sektenverfolgender Pharisäer (bei dem Sie ständig von Platonismus, Philo…, damit dem Paradigmenwandel im hellenistischen Christen-Judentum reden, in dem das Heil „Jesus“ historisch war und so auch definiert wurde) in der Hinrichtung eines häretischen Handwerksburschen das große Heil gesehen?

Was spricht historisch-wissenschaftlich oder im Sinne christlicher Religion noch dagegen, die Apostel des historischen Heils „Jesus“, auf die sich die christlichen Apologeten oder Kirchenväter (neuplatonische Logos-/Vernunftanhänger) beriefen, in aufgeklärter Weise zu hinterfragen: Paulus dort, wo Sie ständig  auf das philosophische Diaspora-Judentum verweisen, Jakobus etwa im Judentum Jerusalems (heute aufgrund Qumran erforscht), Petrus als Kirchenbauer/Kaiserberater, damit Bischof von Rom und Johannes dort, wo Sie selbst im Sinne des „Lieblingsjüngers“ von einer philosophischen Schule aus Ephesus sprechen. Damit der Heimat  des erstmals im logisch-sinnvollen Lebensfluss (Logos) seine Bestimmung, damit das den Propheten geltende Wort definierende Heraklit.  Denn dass in Kleinasien zum Christen-Judentum konvertierende Denker, die daher als Gottesfürchtig bezeichnet wurden, in philosophischer Synthese eine höchste Wesentlichkeit (Theos Hypsistos) im Sinn von Zeus und JHWH definierten und anfänglich in Synagogen verehrten, damit keine Handwerksburschen-Anhänger waren. Das wissen Sie so gut, wie dass mit philosophisch-hellenistische Juden, von denen Sie bei Paulus reden, wie mit allen „stadtrömischen Christen“  nicht zu machen ist, was Sie bei ihrem jungen Mann zwangsläufig ständig unterstellen und Ihre Studenten denken müssen. So ist weder der Brief an die Epheser, noch ein andere in dem Belehrungsschreiben eines Wendpharisäers zur Gottheit eines wegen Häresie hingerichteten Heilspredigers zu erklären. Denn wie wollen Sie dies bei all dem, was Sie heute über das Welt- und Kulturverständnis im antiken Ephesus, in Kleinasien, Rom oder Korinth wissen, weiter unterstellen?

6.      Nur im Wort vom Kreuz war das Heil, die kulturelle Wende

Warum erklären Sie Ihren Studenten daher nicht mit Paulus (inzwischen religionswissenschaftlich unterstützt durch neurologische, psychologische, kommunikations- wie evolutionswissenschaftliche Erkenntnis) dass auch heute alle in Ökologie (Natur-/Sinnlehre des Ganzen) begründete Weisheit (für aufgeklärte antike Juden „Christus“), die wir ständig gegenseitig fordern, ebenso vergebens ist, wie die philosophisch-abstrakte Vernunftlehre der Stoa oder die Predigt buchstäblicher Gesetzlichkeit. Auch wenn die nach kirchlichem Missbrauch der Philosophie notwendige Verabsolutierung der Schrift christliche Kultur zur Aufklärung trug und daher keineswegs falsch war.

-Wie aber im aufgeklärten Verstand der kulturellen Traditionen/Schriften auch heute erst im „Wort vom Kreuz“, damit der menschlich-kulturgerechten Ausdrucksweise der Weisheit in Sinne aufgeklärt verstandener (auferstandener) alter Kulturbestimmungen (damit auch der Schriften) das in unserer Zeit notwendige Heil lebendig ist.

-Wie ein aufgeklärtes Verständnis, damit Weiterführen der Kulturbilder, auch den Friede zwischen den Kulturen voraussetzt, damit keine Scheinwirklichkeit, sondern in menschlicher Gestalt kreative Wirklichkeit in Kultur ist.

-Wie so das historisch zu belegende Heil „Jesus“ (dessen zwei Beine im versöhnten Juden- und Griechentum, wie Gestern und Morgen zu erklären sind) weiterzuführen wäre. Damit die allseits gepredigte Weisheit im Namen  unserer reichen, vielfältigen Kulturen und eines aufgeklärten Kultes (der dann alle modernen Kanäle der Kultur umfasst, ohne die alten Lieder, Kirchen oder Moschen aufzugeben und sich aufgeklärt auf die alten Texte von Kanon oder Koran beruft) wieder ganzheitlich ansprechend zu einer zu einer völlig neuen Lebensweise bewegenden Bestimmung wird.

Sie wissen, wie die kirchlichen Vordenker, auch die, für die dies im Gegensatz zu anderen frühen Logos/Sohn-Christus oder beispielsweise ägyptischen Weisheits-Bewegungen kein doketistischer Schein, sondern höchst wesentlich war, auf die menschlich-kulturgerechte Ausdrucksweise im Sinne alter Kulturbestimmung bestanden. Diese wie beispielsweise Justin neuplatonische Logos-Theologen waren. Auch wie Tertullian in der „Menschwerdung des Logos“ klar definierte, warum die in Natur-/Vernunftlehre begründete, als Logos geltende Weisheit in menschlicher Gestalt alter Gottheiten zur Welt gebracht werden musste, um zur allumfassenden Volksbestimmung zu werden (damit kein Scheinwesen war) ist trotz aller Übersetzungseinfärbungen heute nachzulesen. So wissen Sie auch, wie die kappadokischen Kirchenväter, die maßgeblich an der Trinität mitwirkten, keinen jungen Mann vor Augen hatten, sondern von einer in Natur-/Sinnlehre (im Logos) bedachten höchsten Wesentlichkeit/Sinnhaftigkeit im Namen von Zeus oder des hebräisch Unbennbaren ausgingen. Und dass diese Denker daher den  Logos Fleisch werden ließen, die davon ausgehende Heils-Jesusgeschichte auch im Stile von Kaiserevangelien beschrieben, liegt auf der Hand. Nicht aber umgekehrt, was mehr als ein Wahnsinn wäre. Wie er unmöglich nun auch noch den philosophisch aufgeklärten Diaspora-Juden eines neuen prophetischen Paradigmas (Paulus) unterstellt werden kann, die Moses bildhaft als frühe Philosophie, so die Thora/das Wort auf-verstanden.

7.      Das historisch Heil „Jesus“ ist wissenschaftlich weiterzuführen

Warum machen Sie so nicht klar,

-wie ökologische Weisheit und Humanismus, der Papst redet von „Ökologie das Menschen“, die wir heute ähnlich der stoischen Sozialutopien oder ägyptischen Weisheitslehren gegenseitig predigen und fordern, im Sinne der Vätergottheiten zu verstehen ist.

-Wie damit erst im wahren, zeitgemäßen Glauben, bei dem alles mit rechten Dingen zugeht, von mündig aufgeklärten Weltbürger im Namen von JHWH, Allah, Moses, Jesus oder Mohammed gefeiert und damit als ganzheitliche, weit über das kognitive Erkenntnis  hinausgehend, ganzheitlich in Besitz nehmende Kulturbestimmung gelebt wird. Statt in kurzsichtiger Gier egoistische Konsum- und Kapitalherrlichkeit zu vergöttern und sich im Aber“glaube“ auf gegenseitig abgrenzende Buchstaben zu berufen und damit weitgehend vergeblich Vernunft /Weisheit nun auch in der Kirche zu predigen.

-Wie damit auch eine Versöhnung der sich im Glauben an nationale Buchstaben als das eigentliche Gotteswort, Lehren angeblicher Gründer, blutig bekämpfenden Kulturen, wie mit dem in der Antike philosophisch als Theos oder höchste Wesentlichkeit erklärten Grund allen Seins gegeben ist?

-Wie es Aufgabe Ihrer Studenten als künftigen Theologen wäre, die allseits gepredigte Vernunft im Sinn der aufgeklärt zu verstehenden Kulturbilder zur bewegenden Bestimmung zu machen.

-Wie der aufgrund natürlicher Erklärung der Welt, wie des kreativen Lebensflusses philosophisch erklärte Gottestod ein Irrtum der Zeit war. Weil anfänglich genau hier die Offenbarung dessen gesehen wurde, was im Sinn der Väter-Gottheiten aus philosophisch bedachtem guten Grund als höchste Wesentlichkeit verehrt wurde. So die in Natur begründete und menschliche Vernunft/Weisheit als gleichen Wesens wie ihr unbestimmbarer Grund, in eigener Person (Rolle, Aufgabe) definiert  wurde. Denn mit Ihrem jungen Mann, dessen Hinrichtung dem Wort vom Kreuz gar eines hellenistischen Juden zugrunde liegen soll, hatte nicht nur die im Korintherbrief besonders deutlich werdende Kulturdiskussion, sondern auch die hieraus entstandene Briefliteratur nichts zu tun.

8.      Die antike Naturlehre als Wort/Weisheit war „Christus“, historisches Heil „Jesus“

Wie deutlicher als in der dem „Leben und Werk Paulus“ folgenden Vorlesung über die kosmologischen Hymnen in Berufung auf den neutestamentlichen Christus des Kolosserbrief kann man machen, was die Offenbarung der Väter-Gottheiten (besser wäre die von einem menschlich nicht bestimmbaren, unaussprechlichen Grund/Sinn allen Seins der war und sein wird: JHWH), wie davon ausgehende Bestimmung (das prophetische Wort) war? Wie es dort, wo von Christus geschrieben wurde, wie er allen anfänglichen Denkern, Verfassern galt, um genau das  ging, was heute als Ökologie oder Evolution und davon ausgehende Weisheit gelehrt wird. Was für philosophische Juden, den gewandelten Pharisäer (Paulus) Weisheit als Christus und in kulturgerechter Ausdrucksweise das Heil in Folge Moses, damit  Josua, lat. Jesus war.

-Wie können Sie in Bezug auf Philo, Platonismus vom Schöpfungsmittler (Weisheit als kosmischem Leib Christi), damit der offenbaren Seite des unbestimmbaren Grundes/Sinnes allen Seins sprechen. Dann weiter Ihren Jungen Mann durch die Hörsäle jagen, in dem ein hellenistischer Pharisäer, der sich jetzt Paulus nannte und dessen Sekte nicht weiter verfolgte, das alles gesehen hätte?

-Wenn Sie doch sagen, wie hier ein Hymnus von Christus als kosmischem Gottesbild im Sinne der zentralen Christologie/Kreuzestheologie zu lesen ist, das nicht aus den anderen angeblich echten Paulusbriefen als Pseudoliteratur abzutrennen sei,  sagen Sie doch alles. Und bei einem Hymnus geht es nicht um Dogmatik, muss auch keine philosophische Erklärung abgegeben werden. Aber ohne den Hintergrund des hellenistische Judentums, dessen Paradigmenwandel durch eine weisheitliche, damit in antiker Naturlehre begründende Bestimmung zu bedenken, ist auch dieser Brief nicht zu machen.

-Auch dass die Kolosser (damit griechische Denker in Kleinasien) nicht über den rechten Glauben zu belehren waren, weil die bekanntlich im Logos (Natur-/ Vernunftlehre) die Kulturbestimmung im Sinne der Vätergottheiten (eine höchste Wesentlichkeit im Sinne JHWH und Zeus) bedachten, wie das im hellenistischen Judentum zu beobachten ist, scheint klar. Dort galt die Natur-/Sinnlehre als Abbild dessen, was als höchste Wesentlichkeit bedacht wurde. Und was vor aller Schöpfung bereits war, heute bei aller Naturwissenschaft vorausgesetzt wird, die Astronomie-Berechnungen erst ermöglicht, hat auch nichts mit einem hingerichteten Handwerksburschen zu tun, der als Weltprinzip, Logos ausgegeben wurde.

-Alles was Sie lehren und sicher besser wie ich im griechischen Originaltext lesen können, verweist eindeutig auf das, was die Antike mit Logos umschrieb, wir heute naturwissenschaftlich erklären. Und darauf nehmen die Texte nicht nur Bezug, sondern handeln auch davon. Denn mit einem Handwerksburschen am Kreuz, den Sie weiter unterstellen, hat das die Finsternis überwindende Licht, die befreiende Erkenntnis in Jesus Christus mit Sicherheit nichts zu tun.

-Und wenn in einem kosmologischen Hymnus, der mehr als deutlich macht, wie es dabei genau um das ging, was der Antike als Weltvernunft/Logos galt, wir in Ökologie beschreiben, die Kreuzestheologie ein wesentlichen Thema war, ist auch das verständlich. Die in Bewegung setzende Erkenntnis als ganzheitliches Besitzergreifen, was über das Kognitive hinausgeht, die Gefühle, Psyche, Emotion anspricht und so zum vernünftigen Handeln führt, war nur durch das Wort am Kreuz der Zeit gegeben.

9.      In Folge hellenistischer Juden der christlichen Religion ihren Sinn zurückgeben

Dass die Weltvernunft (Weisheit als Christus) daher das Kreuz bisheriger Kulturbestimmungen zu tragen hatte, ist verständlich. Nicht jedoch, wie Sie einem hellenistischen Juden, den sie dauernd mit Philo vergleichen, unterstellen wollen, in einem hingerichteten Handwerksburschen das Heil gesehen zu haben.

-Völlig ausgeschlossen ist auch, dass zum Christen-Judentum konvertierte Denkern in Kleinasien, die philosophisch eine höchste schöpferische Wesentlichkeit im Sinne von Zeus und JHWH in Synagogen verehrten und für die ähnlich der Stoa die in Naturlehre (Logos) bedachte Sinnhaftigkeit des kausal zusammenhängenden Ganzen bestimmend war, ein Handwerksburschen am Kreuz als das große Licht, eine neuen Welt- und Kulturbestimmung untergejubelt wurde.

-Konkreter als der Kolosserbrief kann man kaum machen, wie nicht allein der Christus des Paulus das war, was den philosophischen Denkern als Logos galt, daher als Abbild von JHWH oder Zeus vorgestellt wurde. Und wie es hier völlig unmöglich um einen besonders bibelschlauen Handwerksburschen ging, der als besserer Schriftlehrer wegen häretischer Reden hingerichtet und als Logos am Kreuz gesehen wurde. Was Sie bei Ihrem jungen Mann unterstellen müssen, schließt sich aus.

-Wo Christus über dem traditionellen Gesetz und den Geistern stand, in neuer Autorität über JHWH  gesprochen, in Hymnen das Heil eingehämmert wurde. Da ging es um Jesus Christus, aber völlig unmöglich um einen hingerichteten Handwerksburschen, der die Thora nur auf neue Weise auslegte und im Geist seiner Anhänger, dann durch einen Sektenverfolgenden Pharisäer zum Christus wurde.

-Nur durch das Wort am Kreuz war Versöhnung der Kulturen, wie der Kulturen mit den Sinn/Grund ihres Seins und der kulturelle Wandel gegeben. Heute lässt sich verstehen, wie die kosmische Macht/Machart der Kreativität so auch in kreativer Kulturentwicklung funktionierte, womit auch die menschliche Gestalt des Pantokrators kein doketistisches Scheinwesen war.  Nur so waren die Menschen der Antike und sind auch heute Menschen, die in Japan oder Tibet ihr Herz nach wie vor an einen neuen Kaiser hängen, als Christen die Hoffnung in Franziskus setzen, bei der Wahl nicht Programme, sondern menschliche Persönlichkeiten wählen und Stars statt Sterne als Vorbilder haben, zu bewegen. Doch das All in Christus, die Allversöhnung, Gemeindeversöhnung, die in natürlicher Schöpfung begründete Vernunft menschliche Gestalt annehmen musste, hatte nichts mit einem Guru am Kreuz zu tun, der in Gemeindebildung wiedererwachte.

-So wenig der Kolosserbrief ein Belehrungsbrief an vorher zu Gottheit eines Gurus überredete Griechen gewesen sein kann, ging es darum in der anderen Paulusliteratur. Hier wendet sich das philosophische Judentum im Sinne der allumfassenden Kirche an verschiedene Denkrichtungen, die allesamt in dem ihre Weisheit in dem gründeten, was heute als Ökologie oder Evolution gelehrt wird.

-Die Kirche ist der Leib Christi. Doch wer dabei ständig von Philo, Platon oder auch Zeus spricht, der in antiker Natur-/Sinnlehre (Logos) bereits Ausdruck monistischer Welterklärung und so als Vater aller alten Gottheiten galt. Der weiß doch selbst, wie das weit mehr mit dem zu tun hat, was wir heute als Weisheit meist in Ökologie begründen, als mit einem hingerichteten Heilsprediger, den man als Logos gesehen oder ausgegeben hätte.

-Und wer erklärt, wie der Kolosser im Gleichklang mit der übrigen Paulusliteratur, damit dem gesamten Neuen Testament zu lesen ist, auch kein Aufwärmen alter Thoratexte, Zitate war. Der kann das Neue Testament, das die in natürlicher Schöpfung begründete Weisheit in menschlicher Gestalt bisheriger Kulturbestimmungen vermittelt, nicht weiter auf den Kopf, einen besonders schriftgelehrten Halbstarken an den Anfang stellen.

10.   Wissenschaft ist nicht was alle Welt glaubt, sondern sich im gegeben Wissen begründet

Sie wissen, worin der ständig im Mund geführte Platonismus oder Philo („stellvertretend für Viele“, damit das hellenistisch-philosophische Judentum antiker Aufklärung) ihre Bestimmung herleiteten. So ist klar, wer die den Sinn allen Seins offenlegende Weisheit/Sophia war, für die eine Kirche gebaut wurde. So wissen Sie auch, was dem antiken Denken über der menschlichen Vernunft stehend galt, die Bestimmung in Vernunftlehren (Logos) im Erstgeborenen vor aller Schöpfung, dem A & O zwar von menschlichen Wesen vermittelt wurde, es aber nicht um Zweibeiner ging, sondern die in schöpferischen Prinzipien begründete Weisheit in Person ging. Aber diese in antiker Natur-/Sinnlehre begründete Weisheit, für wir Gott danken dürfen, dass sich weiterentwickelt hat, ist keine metaphysische Spekulation mehr ist. Was Christus in seiner kosmischen Funktion ausmacht, auch den Weisheit lehrenden Wanderpredigern galt, wird heute allseits gepredigt und wäre im Sinn der aufgeklärten Kulturbilder zu der Bestimmung zu machen, die Mohammed und der Koran bei vielen unserer Brüder noch haben.

So wäre nicht allein am Kolosserbrief der Weg aufzuzeigen und ist die kulturelle Entwicklung zu verstehen, die nach dem Wandel vom Mythos zum Logos über die Philosophie zur Weisheit als Christus, dann in menschlich-kulturgerechter Ausdrucksweise zum Heil „Jesus“, aber auch zum Wort des Propheten im Koran führte. Aber nicht umgekehrt.

Mir ist klar, dass ich derzeit noch allein stehe, von ihnen als unwissenschaftlich bezeichnet werde. Weil ich nicht wie alle heutige Lehre von einem besonders bibelschlauen Handwerksburschen als dem historischen Jesus ausgehen, sondern den Logos, damit antike Natur-/Sinnlehre, die im hellenistischen Judentum als Wort/Weisheit „Christus“ und damit das Heil „Jesus“ war, an den Anfang stelle. Eine Weisheit als Christus, die  ähnlich wie heutige Weltvernunftlehre (ob Charta der UN oder Forderung der Schulkinder) auch in der Stoa eine Sozialutopie blieb, im Christentum der Kirche erst im WvK zum Leben erweckt, am Kreuz kultureller Vor-bilder (so in allumfassender Kirche des Westens), wie im Orient auf Arabisch als Wort des Propheten kulturbestimmend, zur Welt gebracht wurde und so heute weiterzuführen wäre.

Was bringt es auf einen hingerichteten Handwerksburschen (auch noch als Gottesoffenbarung) zu bestehen? Wie wollen Sie die „Ökologie des Menschen“ bzw. heute in Ökologie begründete  Weisheit, wie in kultureller Evolution begründeten Humanismus zur nicht allein christlichen Kulturbestimmung machen, wenn sie weiter blindwütig unterstellen, das  es dabei um die Verherrlichung eines Heilsprediger ging, der am Kreuz landete und den man dann als Logos ausgegeben oder gar gesehen hätte? Auch wenn bereits so der christliche Glaube von aufgeklärter Welt als Humbug gesehen wird. Wenn Sie wie Klaus Berger  einen hoheitlichen Christus als den historischen, biblischen Jesus voraussetzen, nicht wie Gott und dem rationalen Denken sei Dank, heutiger historischer Kritik/gegebenem Wissen gerecht werden würden, könnte ich verstehen, dass meine Bitte, die Geschichte in neuer Weise zu bedenken, vergeben ist.

Aber woher nehmen Sie Ihren jungen Mann her, wenn Sie doch lehren, wie alle synoptischen Geschichten vom Christus, die unter Johannes schreibende Philosophenschule und Paulus eh von der Weisheit/Weltvernunft (ja in menschlicher Ausdrucksweise, im WvK nach rhetorischem Schäma) ausgehen und die im hellenistischen Judentum, das Sie hinter der Paulusliteratur (dem gewandelten Pharisäer) deutlich machen als kosmische Größe vorgestellt wird? Und zwar genau dort, wo der Öko-Logos als Wort verstanden, Christus war, als das Heil „Jesus“ definiert wurde.

11.  Für einen jungen Man als historischen Jesus gibt es keine wissenschaftlichen Argumente

Und Sie wissen auch, wie die gesamte kulturelle Vorgeschichte, die ebenso kosmisch begründeten Geschwisterkulturen, die Erfüllung des  prophetischen Verstandes himmelberechnender Naturbeobachter, die Schöpfung in Schrift fassten, zum Gesetz/Thora machten, als nun neuen, weltgültigen Bund nur das zulässt, was der Antike als Logos galt, heute als Ökologie oder Evolution gelehrt wird. Was für sämtliche anfänglichen christlichen Denker die Maßgabe des vernünftig-schöpfungsgerechten Lebens, wie die einzige Offenbarung der Vätergottheiten war.

Warum fällt es so schwer, die christliche Lehre wieder auf die Beine schöpferischer Vernunft/Weisheit, statt auf den Kopf, einen inzwischen völlig bedeutungslos, zum Zwergenmaß gewordenen jungen Mann an den Anfang zu stellen. Gleichwohl Sie für den nach der hier dargelegten Argumentation bzw. aufgrund heutigen historischen, wie exegetischen Wissen nicht ein einziges historisch-wissenschaftliches Argument mehr haben.

Mir ist klar, dass ich mit meinen Fragen, die dann Studenten, die völlig sicher sind, dass ein Heilsprediger historisch-wissenschaftlicher Fakt sei, nicht verstehen können, die Vorlesungen störe. Doch wenn Sie Ihren Studenten erklären, wie der christliche Glaube aufgrund eines hingerichteten Gurus entstand, dann wundert es nur, warum nicht noch mehr aus diesem Verein ausgetreten sind. Von der Bedeutung, die für aufgeklärte hellenistische Juden die Weisheit in menschlich-kulturgerechter Ausdrucksweise  (WvK) hatte und damit Versöhnung der Kulturen, wie deren Grund war, ganz zu schweigen.

Welcher Wahnsinn reitet Sie, bei Ihrem jungen Mann auf wissenschaftlich redlich-rationale Weise die Auferstehung in konstruktivistischen Trauervisionen von Groupies erklären müssend, nun ähnlich auch den Paradigmenwandel im philosophischen Judentum erklären zu müssen, von dessen naturphilosophischer Begründung Sie bei Paulus ständig reden? Oder wie sonst ist es zu erklären, dass Sie eine Handwerksburschen-Herrlichkeit auch den sich auf Platon, Sokrates... beziehenden philosophischen Juden unterstellen wollen, von denen Sie bei Paulus ständig sprechen? Gleichwohl bei denen das Heil nicht nur lebendig war, sondern es bekanntlich auch als Jesus definierten wurde.

Wie können Sie sich so in völlig unverant-wort-licher Weise gegenüber dem Wissen, sondern dem Geber versündigen und die mehr denn je gebrauchte christliche Religion, wie sie Paulus (im WvK) vertrat, als Halluzination erscheinen lassen, die Sektenanhänger eines Handwerksburschen hatten. Bei dem es philosophisch gebildeten hellenistischen Juden, die in antiker Ökologie (Logos, Weltvernunftlehre, in antikem Monismus/Naturlehre des kausalen Ganzen begründete) Weisheit, damit ihren wahren König „Christus“ verstanden, doch um einen hingerichteten Zimmermann gegangen wäre, der nach der Arbeit bei seinem Vater häretische Reden schwang und in den Trauervisionen von seinen Freuden als Christus gesehen wurde.

12.  Bestimmung, Königtum, können nur in kosmischer Wirklichkeit begründet werden

Allein das Wissen um Herleitung der Autorität und die Funktion der Könige kippt Ihre Hypothese. Denn das Königtum war in kosmischer Autorität, in Schöpfung (dann nach antiker Natur-/Vernunftlehre) in Weisheit begründet. Einer Weisheit, die im Judentum seit dem Exodus (Weiterdenken antiker kosmologisch begründeter Hochkulturen: ob ägyptischer, wie persischer Philosophie) die  Funktion des Pharaos/Königs hatte. Der auch im paganen Kult kosmische Ordnung nicht nur repräsentieren, sondern Vernunft herrschen sollte. Was nicht nur damals vergeblich war, sondern sich so heute auch politisch als vergeblich zeigt. Mit einem jungen Mann als wahren König der Juden ist da nichts zu machen. Warum aber ein römischer Zenturio erst den Logos am Kreuz, vergleichbar den gestorbenen und aufgeklärt verstandenen antiken Gottessöhnen als „König der Juden“ sah, ist verständlich.

Wie können Sie wissen, dass es sämtlichen anfänglichen Denkern, wie Verfassern der vielfältigen, nicht allein kanonischen Texte um den Christus, damit den Öko-Logos, Weisheit als Wort, Weltkönig ging, wie er heute im Kopf (bzw. ganzheitliche Kulturbestimmung) mehr denn je notwendig wäre. Ein Christus, den die Absender (hellenistische Juden, gewandelte Pharisäer, bei denen Sie zu Recht ständig von Philo, Platonismus sprechen) im Kolosser in Kult-Hymnen (keinen Dogmen) ganz konkret als genau die kosmische Größe beschreiben, die in antikem Monismus (früher Ökologie) wahrgenommen wurde und so auch den Adressaten (ob Kolossern, damit Kleinasien, wie Galatern, auch in Korinth, Rom) galt.

Was Sie den hellenistischen Juden, die bekanntlich sämtliche Naturlehren der Zeit, ebenso wie Kult-Traditionen oder Weisheitslehren des Fernen Ostens auf religionswissenschaftliche Weise weiterdachten, das beim WvK einen bibelschlauen Handwerksburschen unterstellen. Das wäre so, wie heute aufgeklärten Denkern (die die Tradition weit mehr wie Sie wahrhaben wollen bildhaft, nicht nur Zeus als Göttervater monistisch begründeten, so auch Moses als frühe Philosophie verstanden) zu unterstellen, dann plötzlich umgeschwenkt zu sein und einen wegen Ketzerei hingerichteten Heilsprediger für das Heil gesehen zu haben. Ein Heil,  das damals und dort als in (Naturlehre/Logos ist Wort/Sohn/Christus) gegeben war, muss nach ihrer Theorie einen hingerichteten Handwerksburschen übertragen worden. Wahnsinn. 

Und wie  können Sie den Adressaten in Kleinasien, die beispielsweise naturphilosophisch eine höchste schöpferische Wesentlichkeit im Sinne Zeus oder JHWH bedachten, ebenso unterstellen, auf diesen Wahnsinn hereingefallen zu sein, nachdem heute die „Christologie“ gegen besseres Wissen den Studenten erklärt werden muss: Da wäre im „großen Medienwandel“, von dem Herr Wolff bei der Christologie-Vorlesung sprach, ein junger Mann zur Maßgabe des Leben und Offenbarung der Vätergottheiten geworden. Nach Ihrer Hypothese bleibt nur diese Lösung. Doch was hat es mit historischer Wissenschaft zu tun, das nun auch noch dem hellenistischen Judentum unterstellen zu wollen, von denen im aufgeklärten Verstand der Vernunftlehre als Wort die Christologie-Philosophien (wie aber auch die Verfasser der Geschichten) her kamen?

13.  Paulus stellt die Weisheit (im Wort vom Kreuz) als Christus des Neuen Testamentes vor

Was wir im Namen Philo wissen, ist kein Einzelfall, sondern gilt für das hellenistische Diaspora-Judentum, damit die Herkunft Paulus. Ohne Frage galt die kausale Weltsicht, wie sie der rund um das Mittelmeer geltende Mittelplatonismus vertrat, woraus die Stoa frühe sozial-humanistische, damit auch frühökologische Lebenslehren ableitete, weder bei den weiter den Buchstaben der Tradition treuen Juden, Pharisäern, die die Vernunftlehre bekanntlich verurteilen und verfolgten, noch im griechischen Volk, das  weiter an Mysterien glaubte und auf Orakel vertraute. Aber die aufgeklärte Betrachtung der Griechen, die sich der Mission des philosophischen Judentums, des gewandelten Pharisäers (Paulus) anschlossen, lässt die christliche Religion und ihren rationalen, heute mehr als notwendigen Grund in völlig neuem Licht erscheinen.

Die von Ihnen zu liefernde wissenschaftliche Erkenntnis, dass die in antiker Ökologie begründete Weisheit, nach der wir heute weltweit rufen, der historische Jesus Christus, wie das dann durch den arabischen Propheten vermitteltes Wort war, wird in einer zur Stadt gewordenen Welt, in der wir dabei sind, die Zukunft unserer Kinder zu fressen, als Nahrung dringend gebraucht. Um im mörderischen Kampf des Aberglaubens die von der UN vertretene, auf Weltfriedens- wie Klimakonferenzen diskutierte, vom Papst gepredigte, inzwischen auch von den Schulkinder geforderte Weisheit in aufgeklärter Weise zur Kulturbestimmung von Weltbürgern zu machen. Die sich in mündiger Weise auf ihre jeweiligen kulturellen Wurzeln berufen und so aus emotional-ganzheitlicher Begeisterung Vernunft leben. Denn auch das heutige Wissen über Paulus als Vertreter des die Natur-/Sinnlehre (Logos) als prophetisches Wort verstehende philosophisch-hellenistisch Judentums verweist auf eine gemeinsame Kulturbestimmung in der Vernunft und Weisheit, die auch heute weltweit nur gefordert und gepredigt wird.

14.  Wer Weltvernunft will, muss diese im Sinne der Kulturbilder wieder bestimmend machen

Auch wenn das Paradies geschlossen hat, es ein Ideal bleiben wird. Die Aufgabe der Theologie ist es, die wissenschaftlichen Voraussetzungen zu schaffen, dass die im gemeinsamen Sinn des Weltganzen begründete Weisheit, die heute vorausgesetzt, diskutiert und gefordert, im „aufgeklärten Gottesstaat“ im Namen Jesus, Mohammed oder des Dharma von mündigen, selbstverant-wort-lichen Menschen gelebt wird.

Deutlicher wie Sie kann man kaum machen, dass es bei Paulus nicht um den Verfolger der Sekte eines besonders thoraschlauen und mehr oder weniger wunderwirkenden Handwerksburschen ging. Der diesen oder die von Ihnen in „Die Wirklichkeit als Bild“ unterstellten konstruktivistischen Auferstehungs-Visionen dessen Anhänger für eine davon weitgehend unabhängige private Christologie, Theologie nutzte, die zur Kirche wurde. Was heute meist unterstellt wird, ist allein aufgrund ihrer ersten Vorlesungsstunden über Paulus nicht mehr zu machen.

Als vor wenigen Jahren Klaus Berger in Heidelberg noch das Neue Testament lehrte, war heutige Erkenntnis noch nicht gegeben. Wo Paulus vom historischen Heilswesen Jesus als hoheitlichen Christus ausging, nicht von einem banalen bibelschlauen Handwerksburschen, wie er (wenn nur ein junger Mann, nicht die Weisheit in menschlicher Person: Rolle/Aufgabe gewesen wäre) heute logischerweise gelten muss. Da ergibt sich nicht die Notwendigkeit einer aufgeklärten Erklärung. Da kann, wie Karl Barth „ich kennen diesen Herren nicht“ (über den historischen Jesus) oder der Blutmannschule, weiter vom Christus geredet werden. Auch wenn man darüber diskutieren kann, ob das  nach neuzeitlicher Aufklärung zu einem völlig unfruchtbarer Aberglaube wurde, wonach die christliche Religion meist nur noch als „gut für schlechte Zeiten oder das Wohlgefühl von Gestrigen“  damit der Glaube als Gefahr, statt als Heil gesehen wird.

Doch wer wie Sie historisch-kritischen die Geschichte erklären will, schon bei der Korinthervorlesung deutlich machte, wie bei Paulus eine philosophische Weisheit als Christus zur Sprache gebracht wurde. Die im rhetorisch- kulturgerechten, sich mit der Zeit entwickelnden Schäma, dem Wort vom Kreuz (Wort/Weisheit, die das Kreuz der bisherigen Kulturbestimmungen/Vorbilder trug) zu vermitteln war, nichts mit dem unterstellten Heilsprediger zu tun hat. Und wer nun ständig vom „hellenistischen Diaspora-Judentum“ spricht und mehr noch in seinen Ausführen über die Paulusliteratur deutlich macht, dass die gesamten Inhalte nur in dem dortigen Paradigmenwandel aufgrund naturphilosophischer Vernunftlehre (Logos als Wort, Sohn, Christus), wie dem dort herrschenden allegorischem Verstand der Tradition (damit nicht deren Ablehnung, sondern Erfüllung) zu begründen sind. Der muss die heute wissenschaftlichen Gegebenheiten seiner eigenen Lehre ernst nehmen.

Nach Ihrer heutigen Erkenntnis können Sie Paulus nur in dem begründen, was derzeit von der  Weisheitslehre des hellenistischen Diaspora-Judentums und damit auch der dort herrschenden griechischen Naturphilosophie, wie der Stoa, offensichtlich ist. Und wie diese im aufgeklärten universal-jüdischen (christlichen) Konzept in allumfassender Kirche (im WvK: der Ausdrucksweise des Öko-Logos/Wortes im Sinne bisheriger Kulturbilder) zur Kulturbestimmung wurde. Wer Paulus als Vertreter des hellenistisch-philosophischen Judentums sieht, kann nicht weiter nur einen sektenverfolgenden Pharisäer lehren, der als hellenistischer Juden nach einem Geistesblitz einen galiläischen Heilsprediger zu Christus erhob oder für seine private Theologie nutzte.

15.   Zeit, den historischen Jesus in seiner Realität zu bedenken, das Heil weiterzuführen

Außer, dass dies einzig wissenschaftlich wäre, weil die gesamte heutige Lehre den eigentlich erst mit der volksverständlichen Übersetzung der Reformationszeit entstandenen jungen Mann als den historischen Jesus buchstäblich voraussetzt, gibt es für den kein einziges historisch-wissenschaftliches Argument mehr. Vielmehr machen Sie jetzt selbst bei Paulus mehr als deutlich, dass es in neutestamentlicher Theologie, wie auch beim Christus der Evangelien-Geschichten, um die Geschichte (die Heilswirklichkeit und ihre Auseinandersetzung mit der Traditionslehre auf dem Weg nach Jerusalem) der in antiker Ökologie (Logos) begründeten Weisheit ging. Die im hellenistischen Judentum Bestimmung im Sinne der Propheten war. Was so in aufgeklärter Weise die heute allseits meist vergeblich gepredigte Weisheit wieder zu der kulturellen Bestimmung machen könnte, die heute meist Konsum- und Kapitalwachstum in egoistisch-gieriger Kurzsicht haben, im Westen einst Christus hatte und Moslems nach dem Koran als Wort des Propheten gilt.

Dass ein historischer Jesus Christus war, steht außer Frage. Auch wenn die heutige Hochschul-Lehre die Kritik, die an einzelnen Geschichten und wundersamen Aussagen nachweisen wollte, dass nur alte Glaubensvorstellungen aufgewärmt, von Paulus oder der Kirche etwas konstruiert wurde, längst überholt hat. Nur in einem historischen Grund lassen sich die vielfältigen Bewegungen, Christentümer, Texte, Heilshoffnungen sowie das zu beobachtende Zeitgeschehen, wie die Zuwendung von Griechen zum christlich-jüdischen Kult, die Verweigerung der Götter- und Kaiseropfer und die Weltmission erklären. Aber genau aus all diesen Gründen, wie dem wachsenden Wissen auch um die als erfüllt gesehenen prophetischen Anfänge, die in noch mythischem Naturverständnis begründeten Vorgänger-, Geschwisterkulturen, das geistesgeschichtliche Umfeld in hellenistischer Hochzivilisation,  griechischer Religionsreform, wie jüdischer Suche nach Neubegründung des alten Bundes und dessen allegorisch-bildhaftem Verständnis, wie auch der modernen exegetischen Auswertung, lassen nur einen Schluss zu: Am Anfang wurde die Natur-/Vernunftlehre (Logos) und so begründete Weisheit als das verstanden, was Juden als Wort galt, bisher nur Beschnittenen Bestimmung war. Und diese Weisheit war im jüdischen Sinne der wahre König, Sohn, Christus. Womit das Heil in Folge des nun weltgültigen Moses, Josua, lat. Jesus historisch lebendig war und so auch definiert wurde. 

Denn jetzt bei Paulus angekommen, steht es nach heute gegebenem Wissen um dessen Herkunft aus dem hellenistischen Judentum völlig außer Frage: Es gab keinen Heilsprediger mit Namen Jesus und seinen die Welt missionierenden, damit für seine private Theologie oder hellenistisch-jüdische Weisheitslehre eine Kirche gründenden Sektenverfolger. Die in antiker Ökologie (Monismus) begründete Weisheit als Christus in menschlich-kulturgerechter Person (Rolle/Aufgabe) war das historische Wesen Jesus. Das auch den als Apologeten oder als Kirchenväter bekannten Neuplatonikern und christlichen Kaisern galt. Die für die Weisheit nicht nur in Konstantinopel, sondern durch unzählige Diskussionen über das Wesen des Öko-Logos-Christus eine einheitliche Kirche für einen neuen, auch dem in Völkerwanderung wild geworden Westen gerechten allumfassenden Volkskult bauen mussten.

Der christliche Kult und seine Mission in kulturgerechter Form sind damit weniger in Geisterglaube zu erklären, als der Angst der Germanenstämme vor den Hunnen und den weitern Begleitumständen, die Herr Strohm in der Paulus vorangegangen Vorlesung über die Geschichte der Kirche zwischen der antiken und neuzeitlichen Aufklärung (Mittelalter) erklärte. Doch die Befreiung aus dem Mittelalter besteht nicht darin, dass man der naturwissenschaftlichen Aufklärung folgend den christlichen Glauben historisch-kritisch zu einer konstruktivistischen Halluzination nach dem grausamen Tod eines bibelschlauen Handwerksburschen erklärt, sondern in antiker Naturwissenschaft (Logos), die bekanntlich im hellenistischen Judentum bestimmend, als Wort/Weisheit „Christus“ verstanden, so historisch das Heil „Jesus“ war.

Ähnlich wie aufgrund Ihrer Vorlesungen lässt sich an allen heutigen historisch-wissenschaftlichen oder exegetischen Werken, auch wenn sie allesamt einen jungen Mann als den historischen Jesus voraussetzen nicht allein nachweisen, dass es um den nicht gegangen sein kann. Vielmehr verweist alles wachsende Wissen um die kulturellen Vorstellung und ihre Entwicklung, das ägyptische, persische, ebenso kosmologisch begründete hebräische, dann hellenistisch-jüdische Verständnis darauf hin: Das, was wir heute als Ökologie und damit als sinnvolles Ganzes, wie in Evolution als kreativ logischen Lebensfluss auch in kultureller Entwicklung beschreiben und daraus ökologische Weisheit und humanistische Lebensweise ableiten, gegenseitig verlangen, war nicht allein den stoischen Philosophen Bestimmung, sondern wurde im jüdischen Sinne und dann in kulturgerechter Ausdrucksweise durch Mutter Kirche erst zur Kulturbestimmung.

Auch wenn das verkürzt ist: Maßgeblich aus dem hellenistischen Judentum, das die antike Ökologie (Logos) als Wort verstand, das bei Juden als Weisheit die kulturelle Bedeutung des Königs hatte, sind vielfältige anfängliche christliche Kulturmodelle hervorgegangen, die dann zur allumfassenden Kirche wurden. So wurde die sokratische Vernunftlehre, antiker Humanismus der Stoa erst im allumfassenden Volkskult zur Kulturbestimmung. Währen in der Antike die Weisheit menschliche Gestalt im Sinne alter Volksbestimmungen annehmen musste, wäre es heute Aufgabe der theologischen Wissenschaft, diese als Ausdruck der Weisheit verständlich zu machen, die heute mehr als gefragt ist. So nicht allein von gegenseitig abgrenzenden Buchstaben- und Aberglaube zu befreien, sondern die allseits gepredigte Weisheit im Namen der verschiedenen Gründergestalten auch bei mündigen Weltbürgern zur Kulturbestimmung zu machen, die den Glaube heute als Gefahr für die Menschheit verdammen.

16.  Schöpferische Vernunft/Weisheit wurde am Kreuz, wie als Wort des Propheten lebendig

Anders als vor wenigen Jahren ist nicht nur bekannt, wie sich die Vordenker der Kirche auf die Philosophen, auch den jüdischen Philo beriefen, sondern gehören „Philo und das Neue Testament“ zusammen. Besser wäre: in naturphilosophischer Aufklärung jüdischer Bildung und Philosophie beginnt die in Evangelien-Geschichten in ihrer Geschichte beschriebene Christologie. Dort wurde der Öko-Logos als Wort verstanden, als Jesus Christus (Sohn am Kreuz der Zeit), wie später auch in Arabisch als Wort des Propheten zur Welt gebracht. Denn wo sich das christliche Wesen als der auch den Vordenkern des Koran geltende Logos, damit als Wort des Propheten erweist, beweist sich das, was der Koran über das christliche Wesen sagt und selbst im Jerusalemer Felsendom über den Isa, den Sohn der Maria eingemeißelt ist „er ist das Wort“. Daher wirft die sich in Paulus bestätigende Erkenntnis, dass es bei Jesus nicht um einen jungen Mann, sondern das im Öko-Logos=Christus begründete Heilswesen ging, auch Licht auf die ökologische Weisheit als das, was dann im Namen des arabischen Gesandten, Mohamed im Orient kulturbestimmend wurde.

Die Parallelen von Philo und Paulus werden beispielsweise auch bei der Ihnen und Herrn Theißen im Vorwort ihres neuen Buches für viele Anregungen dankenden Gudrun Holz völlig selbstverständlich vorausgesetzt und beschrieben. Auch wenn die Theologin in der alten Hypothese gefangen, unmöglich über die für Philo als Christus geltende natürliche Offenbarung, nicht nur des rechten Lebens, sondern auch dessen Grund/Sinn, im Öko-Logos nachdenken kann, sondern nur in Kultschriften, Buchstaben theologische Einheit zwischen Philo und Paulus begründet. Gleichwohl wir wissen, wie die damals die Gottheiten der Väter oder Götterväter in Vernunft, in einem Sinn allen Seins bedacht wurden, entsteht bei heutiger Hypothese der Eindruck: Wo eine höchste Wesentlichkeit (Gottheit) über menschlicher Vernunftlehre stehend gesprochen wurde, sei nur Glaubensmythologie gewesen. So ist auch nicht zu bedenken, welche die Menschen ganzheitlich, auch emotional ansprechenden kulturellen Mehrwert das philosophische Judentum erbrachte, in dem es Sokrates, Platonismus & Co., wie die daraus hervorgegangene Stoa in Synthese mit dem gottesvorstellungs-/bildlosen Moses, dessen menschlich unbestimmbaren Sinn/Grund allen Seins der war uns sein wird (JHWH) weitergedacht wurde. Und wie die philosophisch gepredigte Vernunft und Gemeinsinn erst im allumfassende kirchlichen Konzept im Sinne der Väter-Gottheiten, im Orient als Wort des Propheten zur Kulturbestimmung werden konnten. Was eigentlich das Thema ihres Buches „Die Nichtigkeit des Menschen und die Übermacht Gottes“ ist.

Aber nachdem es Fakt ist, dass Philo und Paulus zusammengehören, das philosophische Judentum (dem der Öko-Logos als Wort, König, Christus Bestimmung war) in Paulus aufging. Da fällt so allein schon die Sache mit einem Handwerksburschen als Jesus oder der privaten Theologie seines Sektenverfolgers ins Wasser. Und dies wirft auch Licht auf das Wort des arabischen Propheten.

Es ist daher auch ein der Heilsprediger-Hypothese zu verdankender schlechter Witz ist, wenn die 2003 am Symposium zum Corpus Judaea-Hellenisticum teilnehmenden Theologen, die zu Recht fiktive Dialoge zwischen Sokrates, Philo und Paulus führen, die Vorleistung des philosophisch-aufgeklärten Weisheitsjudentums der zwischentestamentlichen Zeit für die christliche Theologie (nicht allein Paulus), mehr als deutlich machen. Dabei unzählige inhaltliche und textliche Übereinstimmungen, selbst zur Apostelgeschichte aufzeigten. (Leider nur der verschiedenen Bildgeschichten, nicht der realen Geschichte der vom hellenistischen Judentum ausgehenden christlichen Mission.) Dann aber davon ausgehen müssen „Ganz unwahrscheinlich ist es jedenfalls, dass Philo selbst irgend etwas von der Jesus-Bewegung, die wir im Nachhinein Urchristentum bezeichnen, wahrgenommen hat“.

Ein Witz nicht nur, weil die im Namen Jesus beschriebenen Christologie im hellenistischen Judentum, wie wir es von Philo kennen, entwickelte wurde. Womit hier auch nicht wie unterstellt ein Christentum vor Jesus Christus war. Auch weil wir wissen, dass der die noch in lateinischer Bibel stehenden Gottesnamen (für einen griechisch-jüdischen Pantokrator oder Christologietitel) einheitlich in „Jesus“ übersetzenden Erasmus von Rotterdam (nach einer Notiz Melanchthons) dies im hellenistisch-weisheitlichen Judentum begründet. Und unabhängig davon bereits ihre holländischen Kollegen als Radikalkritiker deutlich machten, dass Philo im Öko-Logos in Folge Moses, Josua, das Heil „Jesus“ sah und so  (auch wenn nur vereinzelt) beschrieb. Wonach es so heute einzig historisch-wissenschaftlich sein kann, die „Jesusbewegung“ dort zu bedenken, wo in der Natur-/Vernunftlehre nicht nur das Heil in Folge Moses gesehen wurde, sondern  historisch gegeben war.

Das hellenistische Diaspora-Judentum in Person Philo, der ihnen nach jeder Vorlesung über den „historischen Jesus“, dann „Markus“, die „Die Evangelien im Profil“ und  ähnlich dem „Korintherbrief“ wöchentlich schrieb, wie die Theologie des Neuen Testamentes nur im Öko-Logos bedachter Weisheit zu begründen ist. Die im hellenistischen Judentum Gottes- wie Menschensohn, damit wahrer König, Christus war und historisch auch als Heil in Folge Moses, Josua, lat. Jesus Hoffnung gab. Der kann sich nun die Arbeit sparen. Denn in Ihrer Begründung von Paulus in hellenistisch-jüdischer Lehre belegen Sie nun selbst, dass das Christentum als erneuertes Judentum (damit auch der von den hellenistischen Juden in den bekannten Geschichten beschriebene Auferstandene, Christus), nur dort zu bedenken ist, wo die Natur-/Vernunftlehre als Wort auf(geklärt)verstanden wurde. Wo so bei Weltbürgern der Kosmos neuer Tempel und damit „Jesus Christus“ lebendig war. Wer die historische Kritik ernst nimmt, weiterdenkt, keine dogmatische Märchenstunde betreiben will und sich mit dem gesetzten himmlischen Christus nicht zufrieden gibt, sondern rational historisch erklären will. Der kommt am philosophischen Judentum, früher Ökologie als Wort/Weisheit und damit als Christus nicht mehr vorbei. Auch wenn der erst in kulturgerechter, allumfassender (katholischer) Ausdrucksweise (menschlicher Person: Rolle/Aufgabe) Kulturbestimmung wurde.

17.  Jesus Christus war eine lebendige Größe: Natur-/Sinnlehre war Weisheit/Wort, König

Mit jedem Satz ihrer Paulus-Vorlesung machten Sie wieder deutlich, dass es heute einzig historisch-wissenschaftlich sein kann, weder einen Handwerksburschen, noch den Verfolger seinen Sekte an den Anfang zu stellen. Wie vielmehr Paulus  Ausdruck des in griechischer Aufklärung (maßgeblich der Stoa) erwachsenen hellenistischen Diaspora-Judentums, des gewandelten Pharisäer zu sehen ist, der die philosophisch Natur-/Vernunftlehre (damit das historische Heil „Jesus“) nicht weiter verwarf, sondern hier bekanntlich das prophetische Wort/die lebendige Thora auf-verstand. Wie Sie es beispielsweise aus der zwischentestamentlichen Weisheitsliteratur, von Aristobul oder Philo von Alexandrien kennen. Denn da wurden die Jünger der Natur-/Vernunftlehre (Logos-Christus-Sohn) nicht weiter verfolgt, sondern nun in naturphilosophisch definierter Weisheit das weltgültige prophetische Wort, damit das Heil in Folge Moses, Josua, lat. Jesus gesehen. Damit  hatte kein Sektenpolizist nach dem Sturz vom Pferd vor Damaskus Hirngespinste und hat seine eigene Theologie in die Welt gesetzt. Vielmehr ging der in Tarsus (an der Schnittstelle der Kontinente/Kulturen, wie Zeiten, in der Stoa, wie Thora ausgebildete) „vom Saul zum Paulus gewandelte Pharisäer“ (das philosophisch-hellenistische Judentum) vom echt historischen Jesus und damit einer Weisheit aus, deren zeitgemäße Kulturbestimmung auch heute mehr als heilsam wäre.

Doch wo das philosophisch-hellenistisch Judentum hinter Paulus deutlich wird, führt es zu babylonischer Verwirrung, ihm und damit dem Christentum die natürliche Erkenntnis, Vernunftbegründung absprechen. Das Christentum ist allein so nicht weiter zum Feind der Philosophie zu machen. Naturlehre im Sinne des zeitgemäßen Öko-Logos kann nicht weiter ausgegrenzt werden, sondern im Gegenteil. Wenn fest steht, dass Philo und damit auch Paulus, die biblisch-jüdische und sokratisch-platonische Tradition als gleichsinnige Wahrnehmung sah. Dann entspricht das der damaligen Erkenntnis, wie sie auch die als die „Gottesfürchtigen“ zum Judentum konvertierte Neuplatoniker und damit sicher nicht allein die kappadokischen Vordenker der Kirche hatten. Die in Ihrer Philosophie/Theologie in „Theos-Hypsistos“ die Einheit von JHWH und Zeus sahen. Doch da ging es nicht um zu glaubende Mysterien der Tradition, Geisterglaube an ein himmlisches Monsterwesen, die Bewahrung des Alten, sondern wurde Natur-/Sinnlehre (Logos) weitergedacht.

Nur weil heute die christliche Offenbarung im „Wort vom Kreuz“ auf den Kopf gestellt, nicht bedacht wird, dass der ewige und immer währende Sinn allen natürlichen Seins als höchste, nach Moses menschlich unbestimmbare Wesentlichkeit, besser die davon ausgehende Bestimmung in bisher kulturbestimmenden Bildern zur Welt gebracht werden musste, sondern bei einem hingerichteten jungen Guru von Glaubenshalluzinationen ausgegangen wird, die seine Groupies hatten. Daher kann man doch nicht den himmelsberechnenden, naturbeobachtenden, Schöpfung in Schrift/Worte (Gesetze) fassende Hebräern, die im Exil ägyptische, wie persische Kosmologie-Theologie weiterdachten oder gar den Sokratikern und dann den beiden Richtungen folgenden hellenistischen Juden, wie neuplatonisch-christlichen Griechen die in Natur-/Sinnlehre (Logos) begründete Vernunft/Weisheit absprechen. 

18.  Paulus war das Kultkonzept, um Vernunft als Christus zu leben

Wie weit sich das Gottesverständnis der Stoiker von dem philosophischer Juden unterscheidet, ist heute sicher schwer zu sagen. Wo an den Hochschulen zur Abgrenzung von Fundamentalismus nur noch eine für das Verhalten nicht relevante natur- und philosophiefreie letzte Hoffnung als „Gotteslehre“ vermittelt wird. Da wundert es nicht, wenn dann jede in antiken Weltmodellen begründete natürliche Erkenntnis zum Mysterium und dann als christliche „Offenbarung“ erklärt wird. Sicherlich entsprachen die Äonenmodelle, in denen die urchristlichen Denker die den Logos=Sohn (im Dualismus möglicherweise auch die Söhne) begründeten, nicht heutiger Wissenschaft. Fakt aber ist, dass in der auch in der Stoa vertretenen Naturlehre, der das weder die Natur, noch menschliche Gestalten verherrlichende mittelplatonische Judentum folgte, alles mit rechten Dingen zuging, das Weltganze monistisch auf kausale, sinnvolle Weise erklärt wurde, Öko-Logos war.

Doch bevor über die Bedeutung einer persönlichen Gottesvorstellung, die Unterscheidung von philosophischer Naturvergottung, Pantheismus oder Panentheismus mit Paulus nachzudenken wäre. Da kann dort, wo hinter dem Christus-Apostel das philosophisch-hellenistische Judentum steht, die natürliche Erkenntnis nicht weiter gestrichen, gar in Naturbrechungen oder den Unerklärlichkeiten des Lebens, letzten Erklärungslücken nach „Gottesbeweisen“ gesucht werden, sondern umgekehrt. Da wurde kein Designer, Handwerker im Himmel gesucht, der sich das alles ausgedacht, zielgerichtet geplant hat, sondern in der natürlichen Kreativität, zu der heute auch der Zufall gehört, der Sinn des Seins und damit die höchste Wesentlichkeit im Sinne JHWH oder des bereits naturphilosophisch bedachten Zeus und seiner Söhne wahrgenommen.

Richtig ist sicher, dass in Paulus die Stoa weitergedacht wurde, die vernünftige Werke predigende philosophische Lehre im erneuerten, im Grunde frei von Gottesvorstellungen, -bilder Moses-Christus-Modell, erst im Volk lebendig wurde. Wobei an Philo (dem philosophisch-weisheitlichen Judentum, der dortigen Religionsphilosophie, Psychologie: Seelsorge), wie dann an Paulus (dessen Verfasser ich schon in der allumfassenden Christologie der Kirche sehe) deutliche zu machen wäre, was sich auch in heutiger Kulturgeschichte zeigt: Nur mit dem naturwissenschaftlich aufgeklärten Ruf nach vernünftigen Werken, wie damals den Weisheitslehren der Stoa, lässt sich keine Kulturbestimmung bewirken, die volksweit zu einer schöpfungsgerechten Lebensweise im Gemeinsinn führt. Noch weniger war dies auch damals mit der Berufung auf abgeschriebene menschliche Götterbilder oder auf Buchstaben möglich. So stand neben der Werkgerechtigkeit der Philosophen auch die der Pharisäer, die in Buchstabenhörigkeit (nicht nur im Sonntagsgebot) den Sinn auf den Kopf stellten und sich von der Naturphilosophie des Hellenismus abgrenzten, dem Heil „Jesus“ im Wege, wurde dieser von den Pharisäern, wie römischer Autorität bekanntlich verurteilt.

Nicht einem Einzelgelehrten mit Namen Philo war im hellenistischen Judentum religionswissenschaftlich klar, dass die Menschen sich nicht an die Vernunft halten, die sie wollen, diese kulturell nicht nur kognitiv im Kopf, sondern auf ganzheitliche, alle Sinne und Emotionen ansprechende Weise zu vertiefen ist. Das ganze frühchristliche Laboratorium, das wie der persische Philosophie und selbst chinesischer Weisheitslehre weiterdenkende Manichäismus (Synthese der Weltreligionen) oder an weiter neue in Sinn-/Vernunftlehre (Logos) begründenden christliche Kulturmodellen arbeitenden Denkern war bewusst, was heute von Neurologen, Psychologen, Kultur- oder gar atheistischen Evolutionswissenschaftlern erklärt wird: Wie die vernünftige Lebensweise in menschlicher Freiheit die wahre Anschauung, Vorstellung und damit einen rechten gemeinsame Kult voraussetzt. Auch die Denker, die den griechischen Gottheiten treu blieben, diese daher restaurieren wollten, setzten den rechten Kult für das menschliche Wohl, wie die Funktion des Staates voraus.

Es reicht daher auch heute nicht, den nicht menschlich bestimmbaren Sinn des Ganzen zu kennen, vorauszusetzen und so zu wissen, was sinnvoll und weise wäre, protestierend Weisheit zu verlangen, wenn dies nicht mit dem Gott der Väter auf einen Nenner gebracht wird. Wie dies im hellenistischen Judentum, dann der allumfassenden Kirche im Sinne auch der griechischen Götterväter (im WvK) in allumfassender Kultursynthese geschah. Womit nicht nur der Volksverstand beflügelt, sondern die Emotionen der Menschen im Sinne der alten Kulturbestimmungen angesprochen wurden. Denn die eigene, menschliche Vernunft greift zu kurz, wenn das Verständnis der traditionellen Wesentlichkeiten und damit der gemeinsame Volkskult fehlt. In Aufklärung hierfür die wissenschaftlich-theologischen Voraussetzung zu schaffen, um die verschiedenen Vorbilder nicht zu verneinen oder nur in Erkenntnis mit neuem Leben zu füllen, sondern sie aufgeklärt auf allen Kanälen der Kultur zu feiern, bleibt Ihre Aufgabe.

19.  Paulus war keine Fälschung: Falsch ist es nur, ihn auf einen Sektenverfolger zu verkürzen

Heinrich Detering mit seinen Büchern wie „Der gefälschten Paulus“ oder „Paulusbriefe ohne Paulus“ kann einpacken. Auch wenn seine Kritik, ebenso wie die des auf seiner Homepage „Radikalkritik“ zitierten, wie Sie historisch-kritischen neutestamentlichen Professors des 19. Jahrhunderts (den Holländer W.C. von Manen) wissenschaftlich fundiert, berechtigt ist:

Man vergisst zu bemerken, wie man den ursprünglichen Charakter des Paulus, seiner geistigen Eigenart und seines Stils kennengelernt hat. Man legt einen Maßstab an, den man erst den Briefen entnommen hat, deren Echtheit man beweisen will. Man schafft sich einen katholischen und einen protestantischen, einen orthodoxen und einen liberalen Paulus und so weiter. Ruft man entzückt aus: „Ganz Paulus! Man erkennt ihn Zug für Zug!“ – was hat man dann bewiesen? Man hat sich selbst zum Besten gehabt.

Doch hier geht es nicht darum, die Echtheit oder Bedeutung der Brief zu beweisen oder gar einen öko-logische Weisheit lehrenden Paulus zu verkaufen, sondern historisches Wissen auszuwerten. Und danach war Paulus keine Fälschung oder Fehlanzeige, sondern eine reale Größe von der die Briefe ausgingen, wie sie sich historisch nachvollziehen lässt. Was Detering neben seiner Forschung nach den Urschriften als Hauptargument aufführt, ist doch für Sie längst selbstverständlich. Auch hier hat die heutige Hochschullehre die Kritik längst überholt. Daher muss neu gedacht werden.

Denn auch wenn Sie seltsamer Weise weiter im Grunde das Gegenteil lehren, sagen Sie selbst, dass die Apostelgeschichte nicht im banalen Sinne als ein historischer Tatsachenbericht über die Heidenmission zu lesen ist. Und selbstverständlich ist es dabei nicht um einen vom Geistesblitz getroffenen Sektenpolizisten gegangen, der als Schnellsegler die Welt rund um das Mittelmeer im Sinne der Sekte eines bibelschlauen Handwerksburschen oder seiner persönlichen Christologie überredet hätte. Die Apostelgeschichte ist so wenig wörtlich zu lesen, wie das Lukasevangelium die Mitschrift aus dem Leben des von ihnen gegen besseres Wissen weiter unterstellten jungen Mannes ist. Wie können Sie ständig das gewandelte, sich nun in Natur-/Vernunftlehre begründende hellenistische Judentum (den vom Gesetz zum neuen Geist/Verstand gewandelten Pharisäer) vorstellen. Dann aber weiter Ihre Studenten im Glauben an einen geheimnisvoll gewandelten Sektenverfolger lassen, der die Botschaft des heute unterstellten bibelschlauen Handwerksburschen für seine private hellenistisch-jüdische Theologie umgeformt hätte? Wen kann heute noch interessieren, was ein hellenistischer Sektenpolizist nach plötzlichem Geisteswandel dem verfolgten Guru angehängt hätte? Und was macht es für einen Sinn, nach die Gesinnung eines geheimnisvoll gewandelten Sektenpolizisten zu fragen? Zumal das gewandelte Pharisäertum die buchstäbliche Gesetzlichkeit der Traditionslehre verwarf, in gegenwärtiger, naturphilosophisch begründeter Weisheit (Christus) als seine Bestimmung sah und diese so in gegenwärtiger Ökologie des Menschen zu begründen, diskutieren wäre.

Doch so wenig die Evangelien heute als Mitschriften oder Erlebnisberichte von Anhängern des unterstellten Heilspredigers gelesen werden, ist es bei der christologischen Weisheits-Theologie im Namen Paulus nur um Gemeindebelehren gegangen, die ein sektenverfolgender Pharisäer nach einem plötzlichen Geisteswandel verfasste. Und da Sie mit jedem Satz Ihrer Vorlesung deutlich machten, wie bei Paulus das hellenistische Judentum der Diaspora spricht, dem die Stoa nicht nur maßgebend war, sondern sie im jüdischen Sinne, im aufgeklärten Verständnis der Thora weiterdenkt. Dessen Christologie die neuplatonischen Vordenker der allumfassenden/katholischen Kirche (im WvK)folgten. Da können Sie sich sparen, den Geisteswandel eines Sektenpolizisten auf ebenso phantastische Weise erklären zu wollen, wie sie in „Die Wirklichkeit als Bild“ die Verherrlichung eines Handwerksburschen in Trauerhalluzinationen seiner Anhänger konstruieren müssen.

20.  Mit heutigem Wissen um Paulus sind die historisch-kritischen Kurz-schlüsse unhaltbar

Die konstruktivistische, damit nur konstruierte Christus-Wirklichkeit, die Sie bei Ihrem „jungen Mann“ im Beispiel einer Traumwanderung von Jugendlichen erklären, die nach ihren Trauervisionen dann von der Wirklichkeit ihrer Halluzination überzeugt waren. Die funktioniert mit der zur Zeitenwende aus dem Kulturwandel des hellenistischen Judentums erwachsenen hochtheologischen Paulus-Literatur mit Sicherheit nicht. Ihr Argument „Die Amerikaner haben ja auch einen Trottel zum Präsidenten gemacht“, mit dem Sie begründen mussten, dass es selbst dem hochgebildeten Markusverfasser in Straßennachbarschaft zu Seneca um Ihren jungen Mann ging. Der nichts mit der in Naturlehre (Logos) begründete, damals nicht allein in Rom maßgebende Weisheit zu tun hätte, die erst in einheitlicher Lehre als Christus kulturbestimmend wurde. Das geht bei der Weisheits-Theologie des hellenistischen Judentums im Namen Paulus noch weit weniger, als bei Markus oder gar der unter Johannes schreibenden Philosophenschule aus Ephesus. Damit der Herkunft der Erkenntnis des natürlich-kreativen Lebensflusses in frühem Monismus: Öko-Logos. Die diese Weisheit in zeitgemäßer, kulturgerechter Weise, fleischgeworden (im Sinne bisheriger menschlicher Kulturbestimmungen) vermittelte. Aber nicht umgekehrt.

Allein sich Ephesus, damit die Heimat Heraklits, Herkunft der Lehre vom logisch-kreativen Lebensfluss (Logos) dem der Mensch verant-wort-lich ist, vor Augen zu führen, sowie die dortige Philosophen als Johannes, damit den „Lieblingsjünger Jesus“. Gleichzeitig zu wissen, wie im Neuplatonismus Kleinasiens den Vätern der Kirche eine Synthese von Zeus und JHWH in philosophischer bedachter höchster Wesentlichkeit „Theos Hypsistos“ galt. Womit in theologischen Symposien heute die in der Apostelgeschichte „Gottesfürchtige“ (konvertierte Griechen) bedacht werden. Dann aber die Studenten im Glauben zu lassen, dass ein vom Geistesblitz getroffener Zeltmacher, der als Sektenpolizist unterwegs war, seine Lehre zur Kirche gemacht hätte, spricht gegen alles Wissen. Denn nach heutiger Hypothese müsste ein Wendepharisäer Gemeindebriefchen an vorher zur Sekte eines Gurus „Jesusbewegung“ (oder seine private Lehre) Überredete auch nach Ephesus, der Heimat der nach kirchlicher Lehre als Lieblingsjünger geltenden Philosophenschule oder sonstige, in historischer Realität eine philosophische Synthese der Kulturen bedenkenden Griechen geschrieben haben. Wie soll man das als historische Wissenschaft bezeichnen?

So ist auch der Korintherbrief, auch wenn er sich allein schon aufgrund ihrer Winter-Vorlesung als Ausdruck naturphilosophischer Weisheit erweist, kein Belehrungsschreiben. Er ist nicht in einem zeltmachender Pharisäer zu erklären, der einige der 100 vorher von Ihm zur Gottheit eines galiläischen Guru Überredeten, über die rechte Lebensweise belehrte. Zumal die Fragen, die hier erörtert wurden, sich dort erklären lassen, wo jeweils in der vorangegangen Vorlesung Herr Strom die innerchristlichen Auseinandersetzungen und Diskussion um den Weg der Weisheit (die wahre Umsetzung von Erkenntnis) erklärte. Nachdem auch Sie die Jünger-Missverständnisse bis in die frühe Kirche erklärten und dann im Korintherbrief mehr als deutlich machten, wie diese hochtheologischen Aussagen, auch über die Begründung des kulturgerechten Schämas (WvK), statt überfliegender Weisheitslehren, nur in der Zeit zu erklären ist, nicht bei 20 Korinthern die anderer Ansicht waren als ihre christlichen Brüder, schein schon alles gesagt.

Und als Sie von der „Eieruhr“ sprachen, dem Damaskus-Wandel, haben Sie zu Recht darauf verzichtet, über die Halluzination zu spekulieren, die ein sektenverfolgender Pharisäer durch den Sturz vom Pferd oder egal aus welchem Grund gehabt hätte. Denn mit einem solchen Kurz-schluss, bei dem Sie bei den Evangelien erklären mussten, wie sich Heilsprediger-Anhängern die Wirklichkeit vom Auferstandenen als Christus konstruierten, können Sie hier nicht kommen. Hier muss die „Auferstehung“ im Sinne des hellenistischen Judentums gesehen, von aufgeklärtem Verstand ausgegangen, der in schöpferischer Wirklichkeit, im Öko-Logos begründeter Weisheit als Wort, Christus argumentiert werden. Da ist mit einer konstruierten Wirklichkeit, die Sie nun auch dem Verfolger der Heilspredigersekte unterstellen müssten, nichts zu machen. Aber da, wie sie selbst bestätigten, die theologischen Aussagen in den theologischen Briefen an verschiedene frühchristliche Denkweisen im Namen Paulus allesamt auf den Geisteswandel im hellenistischen Judentum verweisen, wie er sich zur Zeitenwende beobachten lässt. Da ist die Begründung von Trauervisionen in „Traumwanderung“, mit denen Sie erklären müssen, wie Groupies ihren Guru als Christus sahen, hier ja auch nicht notwendig. Denn wie der auch der Stoa zugrunde liegende Öko-Logos im hellenistischen Judentum, in dem bekanntlich auch die synoptischen Geschichten erwuchsen, in auferstandener Weise Christus war, wissen Sie.

21.  Paulus ist in Folge des philosophischen Judentums entstanden

So sind, wie Detering nachweist, sicherlich frühe Texte einer christologischen Theologie, die dann von den Vordenkern der Kirche als „von Ratten zernagt“ bezeichnet wurde, im vom Logos-Christus (keinem menschlichen Wesen) ausgehenden Markionismus, der aufgrund seiner Ablehnung der Thora neue Kultlesetexte benötigte, nicht nur herausgegeben worden. Vielmehr muss Detering nicht mühsam nachweisen, sondern ist es nicht von der Hand zu weisen, dass Texte dieser vom Logos (Natur-/Vernunftlehre als Christus) ausgehenden Weisheits-Theologie auch von Simon Magnus verfasst wurde. Damit in einer Kirche entstanden, die die allumfassenden Kirche (die das Judentum nicht verwarf, sondern sich dessen philosophischer Aufklärung anschloss) ablehnte. Aber in den Ihrer Vorlesung zugrunde liegenden Texten war Paulus, das gewandelte Pharisäertum, dem die allumfassende Kirche im WvK folgte drinnen. Da ging es auch dann, wenn ein Teil der theologisch-christologischen Texte ursprünglich von Markion-kirchlichen Verfassern kamen, dann von hellenistischen Juden in allumfassender (katholischer) Weise um- oder weitergeschrieben wurden, um den echten Paulus. Das waren weder Fälschungen, noch Briefe ohne Paulus. Eine Fälschung oder falsch wäre es damit allerdings, den Öko-Logos als Wort „Christus“, wie er hellenistischen Juden als Heil „Jesus“ galt, herauszunehmen, den echt historischen Jesus Christus nicht bedenken zu wollen.

Ich kann zwar verstehen, wie schwer es jemand der in der heute als selbstverständlich erachteten Hypothese wissenschaftlich erwachsen ist und darauf all seine Werke und Lehren gründete fallen muss, sich vom nicht nur den Studentinnen ans Herz gewachsenen „jungen Mann“ und seinem Verfolger zu verabschieden. Doch an der in Natur-/Sinnlehre (Logos) begründete Weisheit als das echt historische Wesen Jesus Christus (und damit keine konstruierte, sondern historisch-wissenschaftlich nachvollziehbare Herrlichkeit) führt doch auch aufgrund ihrer Paulus-Vorlesung kein Weg mehr vorbei. Und im allegorischen Verstand, den die hellenistischen Juden bei Moses hatten, diesen als frühe Philosophie weiterführten, braucht niemand einen jungen Weisheitsprediger als Gottessohn mit Namen Jesus oder den arabischen Propheten als Verkünder des gleichen Wortes aufzugeben. Vielmehr wird die gepredigte Weisheit so erst in aufgeklärter Weise (Aufverstand) kulturbestimmend.

Wenn es nur um eine theologische Debatte ging, würde ich mir die Arbeit nicht machen, Sie nicht ständig und hiermit erneut bitten, bei ihrer wissenschaftliche Arbeit die Perspektive zu wechseln, den Öko-Logos, damit das, wir heute als Ökologie bezeichnen oder in kultureller Evolution erklären und so nach Weisheit/Vernunft, Humanismus rufen, in mensch“gewordener“ Person (Rolle/Aufgabe) an den Anfang zu stellen. Doch wenn so versäumt wird, die wissenschaftlichen Grundlagen zu legen, damit die in früher Ökologie  begründete Weisheit, die für die Philosophen der Stoa alles andere als eine Spekulation war und heute ähnlich wie in philosophischer Weisheitslehre vergeblich in aller Munde ist, im Namen von Kanon oder Koran, dem Gottessohn Jesus, wie dem Wort des Propheten als lebendiges schöpferisches Wort/Vernunft in aufgeklärter Weise wieder zur Kulturbestimmung werden kann. Dann bleibe ich dabei: Das ist nicht nur unverant-wort-lich gegenüber dem (heute offensichtlichen) unbestimmbaren Sinn allen Seins, des kreativen Ganzen/Lebensflusses und eine Verkürzung der davon ausgehenden Religionen, die im täglich mörderischen, sich gegenseitig abgrenzenden Aberglaube missbraucht werden. Das ist ein Verbrechen gegenüber unseren Kindern, der Zukunft der Menschheit.

22.  Paulus im jüdischen Hintergrund des hellenistisch-griechischen Judentums betrachten

Ja, Paulus ist nicht allein vom jüdischen Hintergrund zu betrachten, sondern auch den Gemeinden, in denen er gelebt hat geprägt. Aber allein so ist doch alles gesagt. Denn welche Philosophie, Natur-/Sinnlehre (Logos) die Juden in der Diaspora prägte, wissen Sie. Nicht allein im Namen Philo (der Philosophie in jüdischer Bildung Alexandriens) oder bei Aristobul wird deutlich, wie sämtliche antike Natur- und Kulturwissenschaft des Hellenismus im Judentum der Zeitenwende aufging, in Weisheit weitergedacht wurde. Was dann in der uns heute vorliegenden Paulusliteratur theologisch allumfassend/katholisch umgesetzt wurde.

Im beigefügten Entwurf „Herkunft Jesus aus Griechischer Naturlehre/Logos“ habe ich begonnen deutlich zu machen, wie ohne die griechische Natur- und Sinnlehre (Logos), das dann im Konzept des hellenistischen Judentums in allumfassender Kirche des Westens Kulturbestimmung wurde, das Christentum nicht zu denken ist. Angeregt durch das Wissen über die bekanntlich auch hellenistischen Juden der Zeitenwende geltende Stoa, aber auch die kirchlichen Väter aus Kleinasien, die in einer  philosophisch begründete höchsten Sinnhaftigkeit/Wesentlichkeit „Theos Hypsistos“ eine Synthese von Zeus und JHWH bedachten, wird so klar, wie die in früher Ökologie begründete Weisheit der wahre jüdische König, Gottessohn, wie auch das Wort des Propheten war. Denn die griechische Natur-/Sinnlehre (Logos) war nicht nur hellenistischen Juden maßgebend. Sie war bekanntlich für diese das, was die Propheten als Wort verkündeten, als wahrer König kulturbestimmend und nun weltgültig war.

Wie Paulus nur vom hellenistischen Judentum, dessen philosophisch begründeter Weisheitslehre aus zu denken ist,  habe ich bereits im Wintersemester aufgrund Ihrer Korinthervorlesung mehrfach deutlich gemacht. Ohne Philo, der bester Ausdruck der Bildung des hellenistischen Judentums und damit der Christologie ist, der die Kirche folgte, überstrapazieren zu wollen. Auch an der Vorlesung über die „Hermeneutik des Alten Testamentes“ von Professor Oeming habe ich in seinem Namen unter www.jesus-lebt-wirklich.de aufgezeigt, wie alles, was das Verhältnis von Paulus zur Thora ausmacht, allein vom hellenistischen Judentum aus zu erklären ist. Sämtliche Aussagen der Paulusliteratur, ob die Gleichheit der Menschen, die schöpferische Verantwortung und damit in Weisheit begründete Lebensweise, das Verhältnis von Gesetz und in Natur-/Sinnlehre begründe Weisheit, sind ohne das, was Sie vom hellenistischen Judentum, dessen philosophischer Begründung wissen, nicht zu machen. Von wegen, dass in einem plötzlichen Geisteswandel ein junger Mann zum Maß allen Lebens oder gar Gott wurde, wie in der Christologie-Vorlesung der „große Medienbruch“ erklärt wurde. Dies nun auch noch den Bildungs-Juden hellenistischer Aufklärung, damit Paulus unterstellen zu müssen, wäre mit Wahnsinn nicht mehr zu beschreiben.

Und bereits an der Auferstehungsvorlesung von Professor Schwier im letzten Sommer wurde deutlich gemacht, wie die Auferstehung, von der auch Paulus ausgeht, nur der aufgeklärte Verstand sein kann, den Sie im hellenistischen Judentum, damit auch dessen allegorischem Verstand Traditionstexte (ob Moses oder Homer) beobachten können. Der Sinn allen Seines (JHWH) oder die von himmelsberechnenden, naturbeobachtenden Hebräern begründete Bestimmung für Beschnittene (Wort/Thora) wurde auf die Beine der für Griechen maßgebenden Vernunft gestellt. Mit  Guru ist all das, was sie bei Paulus vorstellen so wenig zu begründen, wie mit den bei Ihrem jungen Mann zu unterstellenden Auferstehungshalluzinationen seiner Groupies oder Geistesblitzen, die ein sektenverfolgender Pharisäer hatte. Und so wie Herr Schwier bei der Auferstehungsvorlesung bei Paulus angekommen „Heute sind Sie dran“, haben Sie nun wieder bestätigt, dass nicht allein die Paulusliteratur nur vom Öko-Logos-Christus und der davon ausgehenden Weisheit zu lesen ist. Denn nicht allein der Galater- oder Epheserbrief machen mehr als deutlich, was hellenistischen Juden maßgebend war, ist nur in natürlich-schöpferischer Wirklichkeit im „zeitgemäßen“ Verständnis zu begründen.

23.  Lukas hat nicht gelogen, sonder Geschichte geschrieben

Wie bereits allein mit der Herkunft Paulus gezeigt, hat sich Lukas nichts aus den Fingern gesaugt oder gefälscht. Ohne Ihnen die Arbeit aufgeklärter Schriftlehre abnehmen zu wollen oder das überhaupt begründen zu müssen, wenn er Paulus als „Zeltmacher“ vorstellt, kann ich das beispielsweise nur so erklären: Im Bezug auf den zeltenden, im ewigen Wandel befindlichen, statt versteinerten Verstand schöpferischer Bestimmung, die von einem Grund/Sinn allen Seins ausgeht, der war und sein wird. Wie er von anfänglichen Propheten (von hellenistischen Juden als frühe Philosophen gesehen) in Moses  zum Ausdruck gebracht wurde.

Aber hören Sie bitte auf, Ihre Studenten das Bild eines Rabbis in den Kopf zu setzen, der sich seinen Lebensunterhalt mit der Herstellung von Partyzelten verdienen musste, weil die Einkünfte eines Pharisäers als Sektenpolizist nicht reichten. Mit dem dann nicht nur die vorgestellte Weisheit, sondern auch noch die christliche Mission erklären zu müssen, ist nicht nur himmelschreiend. Das hat für jemand, der wie Sie die stadtrömischen Christen beschreibt, die vielfältigen christlichen, in Erkenntnis begründeten Anfänge kennt, die aber auch außerhalb des hellenistischen Judentums lagen (nicht allein bei den Markionisten oder den persischen, maßgeblich Zarathustra weiterdenkenden Manichäern) mit historischer Wissenschaft nichts mehr zu tun. So sind die vielfältigen, in heißer Diskussion stehenden christlichen Anfänge, bei denen die Kirche den allumfassenden Weg der Dreieinigkeit vertrat, „Gott sei Dank“ nicht mehr zu erklären.

Und flach fällt auch die bei heutiger Hypothese nicht allein bei Christoph Markschieß notwendige und daher ständig zu lesenden Unterstellung: Alles was von Ihm hervorragend als frühchristliches Denken in vielfältigen Bewegungen erklärt wird, aber nach philosophischer Erkenntnis aussieht, gleichwohl es sich auf Jesus Christus berief, wäre Apologetik für Bildungsbürger. Damit wäre es jedoch nicht nur in den gesamten Lehren des völlig heterogenen christlichen Laboratoriums darum gegangen, die Botschaft des blindwütig weiter gegen alles historische Wissen unterstellten bibelschlauen Handwerksburschen für die hellenistische Bildung annehmbar zu machen. Denn wo ein junger Mann an den Anfang gestellt wird, sind dann nicht nur die nachweislich philosophischen Christus-Schriften, die Apologeten und neuplatonischen Väter mit ihrer Logos-Christus/Sohn-Lehre und ihrer jahrhundertelangen Diskussion um das Wesen des Logos als aufgesetzte Apologetik zu erklären, sondern selbst die Evangelien und die Paulusliteratur. Für Ihre angeblich wissenschaftliche Hypothese gibt es kein einziges Argument mehr.

Wenn Sie nun bei Paulus eine mit Philo vergleichbare Weisheitstheologie vorstellen, wie sie im hellenistisch-philosophischen Judentum der Zeitenwende zu beobachten ist, bei Johannes eines Philosophenschule aus Ephesus die griechische Logos/Weltvernunftlehre in menschlicher Gestalt zum Ausdruckt bringt. Wie kommen Sie auf die absurde Idee, beim Christus, den auch Paulus beschreibt, dem Gottessohn, der Weisheit in Person, dem lebendigen Tempel oder der weltgültigen Thora, dessen Geschichte, den Weg aus dem Heidenland nach Jerusalem und seiner dortigen Verurteilung die Synoptiker in bewusster Komposition von Texten beschreiben, wäre es um einen gutherzigen Handwerksburschen gegangen, der nach der Arbeit bei seinem Vater schlaue Sprüche riss? Woher nehmen Sie den Handwerksburschen her, wenn die synoptischen Geschichten die Geschichte des Christus/Auferstandenen beschreiben, ebenso Johannes eine vom Öko-Logos (ja, in menschlicher Ausdrucksweise) ausgehende Philosophenschule ist und auch die Paulus-Theologie die Philo als Christus geltende Vernunftlehre (ja, im WvK, damit jedoch nicht in einem Guru oder der Halluzination die dessen Groupies hatten) weiterführt.

24.  Erst in kulturgerechter Gestalt und Geschichten wurde Weisheit Kulturbestimmung  

Gerade bei Paulus wird deutlich, wie die Lehre des Gesetzes nicht reicht, Vor-schriften zu wenig sind, die philosophische Weisheit zu kurz greift, wenn der Glaube, das rechte Bewusstsein der Welt und des Sinnes/Grundes des Ganzen, wie damit des eigenen Lebens in Bezug auf die bisherigen Vorstellungen, Kulturbestimmungen fehlt. Doch mit Ihrer Lehre vom letztlich bedeutungslosen Guru aus Galiläa und einem sektenverfolgenden Pharisäer, der sich dann Paulus nannte und die Menschen rund um das Mittelmeer zu seiner hellenistisch-jüdische Theologie überredet hätte. Damit bewirken Sie das Gegenteil von Weltbürgertum, das in schöpfungsgerechter Weise, in humanistisch-sozialem Gemeinsinn leben will. An die Überwindung von Aberglaube und Friede zwischen den Kulturen ist so nicht zu denken.

Wie Paulus mehr ist als hellenistisch-jüdische Philosophie, die erst zum Klingen bringt, zur Kulturbestimmung macht, muss nicht ständig betont werden. In Paulus spricht auch der Seelsorger, der Religionsphilosoph, wie er bereits im aufgeklärten Judentum nicht allein in Philo nachzulesen ist. Aber ohne ein aufgeklärtes Verständnis der Tradition, wie dies auch bei hellenistischen Juden, ihrem allegorischen Verständnis der Thora/des Gesetzes, wie von Homer und des Götterpantheon war und damit der kulturgerechten Vermittlung im WvK, wäre die philosophische Lehre, ähnlich wie heute der Ruf nach ökologischer Weisheit selbst von Schulkindern, bestimmungslos geblieben. Nicht allein, um dem mörderischen Kampf der Kulturen, dem Missbrauch von fatal-fundamentalistischem Aberglaube entgegenzuwirken, sondern die im Öko-Logos begründete Weisheit in altbekannten Namen wieder als gemeinsame Kulturbestimmung zu verstehen und auf mündige Weise Verant-wort-lich zu leben, ist Ihre Arbeit gefragt.

Wie können Sie aber  die Studenten und damit die künftige Welt im Glauben an einen im Geistesblitz gewandelten Sektenverfolger lassen, der seine davon weitgehend unabhängige Theologie zur Kirche machte?

Wenn Sie doch wissen, wie und wo der Geisteswandel im Diaspora-Judentum, nicht allein in Alexandrien, sondern auch beispielsweise in Tarsus stattgefunden hat und wo die von Paulus vertretene „hohe Christologie“ herkommt. Denn dass dort die im Monismus (antiker Ökologie) begründete Weisheit, nach der heute nicht nur grüne Parteien, Weltorganisationen und inzwischen der Papst vergeblich rufen, das Thema, neue Thora, Tempel und damit das lebendiges, offenbarendes Wort war. Das muss ich nicht ständig sagen.

Hören Sie bitte auf, Ihrem sektenverfolgenden Pharisäer zu unterstellen, er hätte sich nicht für den historischen Jesus interessiert, wäre von einem von der Bewegung eines Handwerksburschen abweichenden Typus ausgegangen. Paulus ist dem historischen Jesus keineswegs untreu geworden und hat eine hellenistische-jüdische Theologie nur im Namen eines wegen Häresie hingerichteten jungen Mannes, den er zum Christus machte  zur Weltreligion gemacht oder so seine Theologie in die Welt gesetzt. Allein das wäre völlig absurd, ist mit der echten geschichtlich nachvollziehbaren Mission, der Entwicklung, Entstehung der vielfältigen Christentümer (auch außerhalb von Paulus) nicht zu erklären. Paulus ist dem Heil gefolgt, das bei hellenistischen Juden der zwischentestamentlichen Zeit bekanntlich den Namen Jesus hatte, wie nicht allein bei Philo die im Logos begründete Weisheit definiert wurde.

25.  Spätantike Erlösung in Weisheit war in schöpferischer Wirklichkeit/Naturlehre begründet

Richtig ist auch, dass in der Spätantike viele (nicht allein die heute als christlich geltenden) Erlösungsreligionen entstanden. Der Kulturwandel, wie er nach dem Wandel vom Mythos zum Logos auch in den Kultvorstellungen rund um die Welt einsetzte, hat nicht nur vielfältige christliche Erkenntnislehren, neue Religionsmodelle wie auch den weltumspannenden, die weltweiten Weisheitslehren aufnehmenden Manichäismus hervorgebracht, der sich auch auf Christus berief. Es liegt auf der Hand, dass mehr noch wie auch nach dem Fall der alten Autorität in der Reformationszeit, auch absonderliche, mysteriöse Bewegungen entstanden sowie Lehren, die untauglich für einen allumfassenden Volkskult waren.

Doch bei den verschiedenen christlichen Lehren, noch weniger im hellenistischen Judentum, ging es um einen Handwerksburschen, dem ein Erlösungs-Hirngespinst des Glaubens aufgesetzt wurde. Mit Erlösungs-Aufbacken von Tradition wird gerade die Theologie Paulus auf den Kopf gestellt. Wenn Sie von Pneumatismus sprechen, wissen Sie, dass gerade im hellenistisch aufgeklärten Judentum (dem gewandelten Pharisäer) keine spirituell-psychischen Spielchen getrieben, sondern religionswissenschaftlich, damit jedoch auch psychisch-seelsorgerisch gearbeitet wurde.

Dem in antiker Naturlehre begründeten Vernunftglaube hellenistischer Juden einen „Mythos“ unterjubeln zu wollen oder der Stoa, die den Einzelnen als selbstverantwortliches Teil des monistischen Ganzen sah, daher die heute die Zukunft unserer Kinder fressende egoistisch-kurzsichtige Gier begrenzen wollte, griff wie mehrfach gezeigt zu kurz. Doch auch dies war kein spirituelle Erlösungshoffnung. Wie Juden der Diaspora in Berufung auf Sokrates, Platon und Co. die in der Stoa des Mittelplatonismus aufgehende Naturphilosophie weiterdachen, die Sozialutopien so zur Lebenswirklichkeit machten, ist heute offensichtlich.

Wenn Paulus, wie auch im Korintherbrief, im WvK gezeigt, die weisheitlichen Überflieger wieder auf die reale Welt holte, auf einen stufenweisen Transformationsprozess in einem von Ihnen vorgestellten, sich mit der Zeit entwickelnden Schäme bestand. Dann ist auch das religionswissenschaftlich zu verstehen, ist heute psychologisch oder in kultureller Kommunikation zu erklären, nicht jedoch mit einem jungen Mann am Kreuz.

Die hellenistische Hoffnung auf himmlische Weisheit, Sophia, wie sie auch die Stoiker predigten, mag wie Sie sagten, eine Spekulation gewesen sein. Doch dass es bei dieser Weisheit, die im Zeitalter des Anthropozän mehr als in der Antike offenliegt, als Voraussetzung für unsere Zukunft erkannt ist, nicht um religiöse Nudelsuppe geht, ist heute mehr als klar. Ihre Aufgabe bleibt es, im Sinne Paulus und der im folgenden Kirche, die sich entwickelte Weisheit, nach der alle Welt ruft, im Sinne der verschieden alten Kulturbilder zur bewegenden Kulturbestimmung zu machen und durch Aufklärung dem mörderischen Missbrauch entgegenzuwirken.

Alles was Sie über den historischen Hintergrund der Paulusliteratur darlegten, wie beispielsweise das Volk als Träger von Religion im Judentum zurücktrat, ein durchdachter Prozess philosophischen Denkens und Bekennens einsetzte, kippt den Sektenverfolger, den nicht nur Ihre Studenten im Kopf haben. Die Erklärung, wie aus einer Dorfsekte eine neue städtische Religion aufgeklärter Juden im Diasporajudentum wurde, können Sie sich sparen: Dort ging es wie Ihnen besser bekannt wie mir um die Weisheit, die der historische Jesus, das Heil im Sinne Josua, Moses, David, Abraham, JHWH… war. Aber dass davon die Amtsträger, die Vertreter der alten Lehre, die Schriftgelehrten und Pharisäer davon nichts wissen wollten, das anfänglich eine Sache für „kleine Leute“ war, kann ich gut verstehen.

26.  Die in naturphilosophische Weisheit, Ethik wurde in Paulus Kulturbestimmung

Sie wissen auch, wie alles, was sie an Ethik, Gerechtigkeit, Lasterkatalogen, Wachsamkeit, Arbeitsamkeit… bei Paulus nachlesen, nicht nur von einem sektenverfolgenden Pharisäer in der Stoa aufgelesen und dann einem Handwerksburschen als Christus angehängt worden sein kann. Wie hierin ein Weiterdenken war, um die Weisheit im Sinn der vormaligen Bestimmungsbilder (Tertullian sprich von Götzen) im WvK zur Kulturbestimmung zu machen. Wie dazu im volksgerechten Schäma  auch von den Philosophen Geschichten konstruiert wurden, wird von Ihnen erklärt. Aber nicht umgekehrt.

Was soll der Quatsch, dass dann doch heimlich mitgeschriebene Lehren eines bibelschlauen Landstreichers (über die in Ökologie begründete Weisheit wollen Sie ja nicht nachdenken) als anonym gewordene Jesusworte vom unterstellten Sektenpolizisten aufgegriffen, dieser jedoch nicht erwähnt  wurde? Ja, Paulus ist vom historischen Jesus ausgegangen. Aber so wenig wie bei Platon oder Philo, die Sie ständig erwähnen, ging es dabei um einen jungen Mann.

Sie wissen, dass im hellenistischen Judentum die in Naturlehre der Zeit begründete Weisheit die wahre, lebendige, weltgültige Thora war. Die an die Stelle der starren, so oft zum wirkungslosen Selbstzweck gewordenen Gesetzlichkeit, Buchstäblichkeit für Beschnittene galt. Daher brauchen Sie, wie bereits beim Korintherbrief dargelegt, mit Ihren Studenten auch nicht nach bei Paulus nach der Sexualmoral oder dem Eherecht der alten Griechen und damit hellenistischen Juden zu blättern, sondern sollten sich wie die Stoiker oder hellenistische Juden in Weisheit nach heutigem Wissen begründen. Nicht was die Tradition vorgibt, die Masse menschlich-egoistischer Kurzsicht in ihrer Gier verlangt, sondern aus Erfahrung, Wissen im Sinne des kreativen Ganzen, der Weltgesellschaft, deren gemeinsamer Zukunft ist entspricht der von hellenistischen Juden vertretenen Weisheit.

Die erwähnte Didache mit einem einfachen Katechismus moralischer und den neuen Kult regelender Vorschriften, ähnlich Paulus, die in Syrien als „Lehre des Herren, für die Heidendurch die zwölf Apostel“ verfasst wurde, mag sich zwar auf Matthäus beziehen. Aber da es auch hier weder um die schlaue Lehrsprüche eines Handwerksburschen ging, der nach der Arbeit bei seinem Vater in der Thora las, sondern naturwissenschaftliche Weisheit der Zeit und sich auch die Kultvorschriften nicht in Ihrem junge Mann begründen lassen. Da wissen Sie auch so, um was es bei Paulus, wie den Synoptikern ging. Bei Johannes steht die Weltvernunft eh außer Frage. Ja in mensch“gewordener“ Weise. Aber nicht umgekehrt.

Die Taufe, auf die sich Paulus bezog, war mit absoluter Sicherheit auch nicht der Ritus, durch den Sie konstruktivistisch erklären wollen, wie es zu einer völlig neuen Weltsicht und Lebensweise kam. Was im hellenistischen Judentum, auf das sie sich ständig bezogen, zu einer neuen Weltsicht führte, Lebensweise im Sinne des kreativen Ganzen führen sollten, Grundlage der Ethik nicht nur der Stoa war, wissen Sie.

27.  Freiheit als Grund aller Ethik

Auch die Gerichtspredigt ist, wie bereits mit Blick die Vorlesung über die Hermeneutik des Alten Testamentes, den Bezug von Paulus auf die Thora deutlich gemacht, nur von der Vernunftlehre aus zu begründen. Sie wissen selbst, was für hellenistische Juden als Christus galt, statt buchstäbliche Befolgung der versteinerten Gesetzlichkeit Beschnittener neue Thora, wahrer lebendiger Tempel war.

Die Freiheit als Grund aller Ethik, die bei Paulus Freiheit vom traditionellen Gesetz, alten Bund Beschnittener und abgenzenden Tempelkult oder Buchstabengehorsam der Thora war, ist nicht im Geisteswandel eines Wendepharisäers gewachsen. Das ist hellenistisches Judentum pur und so in seinem Grund auch bei den Philosophen der Stoa, bei Seneca, Cicero oder Mark Aurel nachzulesen.

Ob ethische Fragen oder ein neuer einheitlicher Kult, damit wie im Brief an die Korinther die Spanne von Askese ohne Ehe bis zum Bordellbesuch ebenso wie der Verzehr von Tempelfleisch auf der Tagesordnung stand. Da hat kein nun schlau gewordener Pharisäer vorher 100 zur neuen Sicht überredeten Korinther über den rechten Weg belehrt, wie dies getreu Ihrer Hypothese unterstellen müssen. Dies sind Fragen, die das hellenistischen Judentum, der gewandelte Pharisäer: Paulus, der die christliche Mission rund das Mittelmeer maßgeblich bewirkte, behandeln musste. Mit einem schnellsegelnden Zeltmacher, der nach plötzlichem Geisteswandel die Menschen rund um das Mittelmeer zu seiner persönlichen Christus-Spiritualität überredet hätte hat das allerdings nichts zu tun.

All die erörterten Fragen, auch wo die Korinther in übertriebenem Pneumatismus dachten, sie seien schon geheilt, in Weisheit wäre nun alles erlaubt, stellten sich eindeutig vor dem Hintergrund des Kulturwandels im hellenistischen Judentum. Die Spanne zwischen Libertinismus und strenger, leibverneinender Askese, die sich von den weltweiten in Weisheit gründenden Kulturmodellen, über Augustin bis heute hinzieht, hat nichts mit den Ansichten einiger Korinthern zu tun, von denen ein Pharisäer, der sich jetzt Paulus nannte, egal zu was (angeblich seinem persönlichen Christus) vorher 100 überredet hatte.

Die vorchristliche Zeit des Paulus ist sicherlich in der Stoa, der abstrakten, bedeutungslos bleibenden griechischen Philosophie ebenso zu suchen, wie im gesetzestreuen, buchstabengerechten Judentum, das sich von der neuen Welt, ihrer Kultur abgrenzte, wahrscheinlich ähnlich wie heute ohne allegorischen Verstand auf einen Mann mit Namen Moses berief, damit alles andere als Weltbürgertum und Vernunftlehre war, die nach Paulus Kulturbestimmung werden sollte. Mit den persönlichen Ansichten eines Partyzelte machenden Pharisäers, der aus dem Stamme Benjamin stammte, nach seiner Ausbildung in Jerusalem egal aus welchen Gründen auch immer vom Saulus-Rabbi zum Paulus geworden war, wie ihn Ihre Studenten und so auch die heutige Welt vor Augen hat, hat das, was Sie vorstellten und wir heute über diese Literatur wissen, in keiner Weise etwas zu tun. Hier spricht das gewandelte hellenistische Judentum im Sinne der allumfassenden Kirche. Die das WvK, damit ein kulturgerechtes Schäma in einfacher, dem in Völkerwanderung wild gewordenen Westen (die vorhergegangen Vorlesung über die Kirchengeschichte nach Ende der Antike lässt Grüßen) gerechten Lehre für den weiteren Weg nach Jerusalem wählte.

Den Stamme Benjamin, jüngsten Spross jüdischer Weisheit, Tarsus, wo an der Schnittstelle der Kontinente die Stoa blühte, den stolzen, gelehrten Juden, der sich dann nach einem Geisteswandel vom starren Gesetz der abgrenzenden, altersstarren, zum wirkungslosen Selbstzweck gewordenen Buchstäblichkeit für Beschnittene abwendet, all das hat sich Markus nicht aus den Fingern gesaugt, ist keine Fälschung. Aber eine Fälschung in Missachtung heutigen Wissens ist es, Ihre Studenten im Glauben zu lassen, dass es um die Geschichte von einem Wendepharisäer auf Missionsreise ging, der Ihrem jungen Mann seine Theologie aufgesetzt oder dessen Sekte zur Weltreligion gemacht hätte.

28.  Ende und Anfang des zweiten Adam im aufgeklärten Judentum

Ohne den apokalyptischen Ansatz Paulus übertreiben zu wollen. Wo ein neuer Anfang, ein neues Judentum bedacht wurde, wo Gerechtigkeit, statt Gesetzesgehorsam in einem neuen Adam erhofft wurde, wissen Sie besser als ich. Aber wie kommen Sie auf die absurde Idee, dass die Hoffnung, die auch Marc Aurel & Co. hatten, dieser selbst als Philosoph auf den Kaiserstuhl nicht verwirklichen konnte, aufgeklärte hellenistische Juden daher die heute mehr als notwendige Weisheit im Kopf der Menschen als künftiges Modell der Demokratie den Römern vorschlugen, etwas mit Hirngespinsten eines geheimnisvoll gewandelten Rabbis zu tun hatte?

Sicher waren es übertriebene Endzeithoffnung und Sozialutopien von einem kulturfriedlichen Leben in Vernunft/Weisheit, wie sie ähnlich unsere Großväter in neuzeitlicher Aufklärung hatten oder in der Charta der UN zu lesen sind. Doch anders als an heutigen Elitehochschulen, wo Neutestamentler die Studenten im Glauben lassen, da sei es um Hirngespinste gegangen, die ein wild gewordener Wende-Rabbi hatte, hat das hellenistische Judentum die griechische, wie jüdische Tradition in aufgeklärter Weise verstanden und  auf seelsorgerisch-religionswissenschaftliche Weise Wege gesucht, wie so die abstrakten Sozialutopien der Stoa in natürlicher Theologie (allen Menschen zugänglich) Wirklichkeit werden können.

Als Sie deutlich machten, wie hier eine Hoffnung war, dass alle Menschen gemeinsamer in der Schöpfung ihren Sinn/Grund und damit ihre Bestimmung (Wort) verstehen, ist mir das „Wasser auf die Mühle“ über den Rücken gelaufen. Nicht allein, weil das allein im aufgeklärten hellenistischen Judentum, weder in der Botschaft Ihres jungen Mannes, noch Ihrem gewandelten Sektenverfolger zu begründen ist, sondern weil die, die den Weg auf wissenschaftliche Weise weiterführen müssten, dies in völlig unhaltbaren, unwissenschaftliche Hypothesen verbauen.

Wenn dazu die damals die alten Gottesbilder/-vorstellungen, Götzen, Idole aus Holz ebenso verworfen wurden, wie die oftmals noch mysteriös bleibende und abstrakte Weisheitslehre für Eingeweihte. Und Sie auch auf den Einfluss der Septuaginta verwiesen, wonach im allegorischen Verständnis die Thora ins Griechisch übersetzt wurde. Dann ist all dies nur im gewandelten Judentum rund ums Mittelmeer zu erklären, wie Sie es nicht allein von Philo kennen, hat nichts mit einem sektenverfolgenden Pharisäer zu tun, der als Paulus die Welt rund ums Mittelmeer überredet hätte. Und genau hier, nicht im Geistesblitz eines Zeltmachers oder aufgrund eines im Geist seiner Groupis aus dem Grab gehüpften Guru, wurde das Gesetz als Ganzes, nicht einzelne Vorschriften als erfüllt gesehen.

29.  Synthese der Kulturen hat Geistwende bewirkt, bei Griechen wie Juden

Egal welches Kapitel Sie aufschlagen, welchen Vers sie auslegen, ob die Rede vom inneren Menschen, vom Staat als von Gott eingesetzt, der Stufenleiter, ebenso wie das Bedenken einer Synthese der Kulturvorstellungen, so dem neue Recht... dem sich der Eiferer für das Gesetz nun beugte. Das waren wie Sie wissen im hellenistischen Judentum keine Hirngespinste, die Ihre Studenten aus einem Heilsmissionar nach geheimnisvollem Geisteswandel ableiten müssen. Hier ging es um Hoffnungen, die auch Denker in Kleinasien hatten. Die als Neuplatoniker eine Synthese der Kulturen in einer höchsten Wesentlichkeit/Sinnhaftigkeit im Namen von Zeus, wie JHWH (namenlos) bedachten. Und die hierzu in Spätantike mit den einen einheitlichen Volkskult, eine Kirche für die ihnen heilige Weisheit bauenden müssenden Kaisern die Dreieinigkeit des Öko-Logos-Sohn mit den Gottheiten der Väter, den längst monistisch in einer höchsten Sinnhaftigkeit definierten Göttervätern, wie dem JHWH der jüdischen Väter diskutierten.

Wer diese in Alexandrien, wie in Ephesus oder Kappadokien bedachten Synthesen im Öko-Logos=Sohn/Christus verurteilte, verfolgte, waren weniger die römischen Philosophen, als die buchstaben-/gesetzestreuen Pharisäer und Schriftgelehrten. Aber mit Ihrem jungen Mann und seinem Sektenverfolger hatte das nichts zu tun, sondern mit dem historisch lebendigen Heil im Sinne Josua, lat. Jesus, durch den „die Eieruhr auf den Kopf“ gestellt wurde. Nicht umgekehrt, wie bei der Hypothese von klein Jesus als einem bibelschlauen Guru und seinem Sektenverfolger nun wieder alles auf den Kopf gestellt wird.

Wer nicht nur bekehrt, sonder „berufen“ war zur Mission im Sinne der Propheten, um nicht einfach das Wort zu verkünden, sondern in einem neuen Bewusstsein die in Schöpfung/Natur begründete Vernunft/Weisheit zur Kulturbestimmung zu machen. Das war kein Pharisäer, der nach geheimnisvoller Bekehrung in Nordafrika Urlaub machte. Das vom Toten Meer über Petra bis Palästina umfassende Reich der Nabatäer mit der Hautstadt Damaskus, wie dann auch die Welt rund das Mittelmeer, wurden eindeutig vom hellenistisch-philosophischen Judentum bekehrt, dem die Vordenker der Kirche folgten. Verflucht sei das Leiden des Wortes/Logos (der in Naturlehre begründeten Vernunft/Weisheit, nach der heute alle verzweifelt rufen) als Sohn am Kreuz seiner kulturbestimmenden Vorbilder, wenn Sie den Studenten weiter den Stuss von einem Guru und seinem Sektenverfolger beibringen. Wie lange muss Eieruhr noch warten, bis Sie sie wieder umdrehen, den christlichen Glauben in Vernunft der Vernunft bedenken, die hellenistischen Juden maßgebend war? Bis sie das, was bisher als Schaden gesehen wird, wie das hellenistische Judentum als Gewinn betrachten, darauf den alten Bund in neuer Weise begründen?

Doch die Zeit ist reif. Ohne doch in einer Märchenstunde verfallen zu wollen, können Sie den Geisteswandel, die davon ausgehende Mission nur in realgeschichtlicher Betrachtung, damit dort erklären, wo bekanntlich im Öko-Logos nicht nur die Synthese der Kulturen bedacht, sondern dieses Heilswesen „Jesus“ in der bekannten Weise zur Kulturbestimmung wurde. Aber nicht allein aus historisch-wissenschaftlicher Redlichkeit und in Verantwortung für die christliche Religion kommen Sie an einer neuen Sicht nicht vorbei. Bei jeder Tagesschau, in der über den mörderischen Missbrauch des Aberglaubens im Fatal-Fundamentalismus berichtet oder die Politiker verantwortlich gemacht werden, weil sie trotz aller sinnlosen Kurzsicht mehrheitlich gewählten Nationalegoismus und Konsumwachstums-herrlichkeit unserer Kultur nicht das machen, was auch der Papst predigt, die protestierenden Kinder fordern, muss Ihnen das Wasser auf die Mühle kalt über den Rücken laufen.

Das Paradies hat geschlossen, ich glaube nicht an Utopien, sondern sehe nur die Chance, dass eine wissenschaftliche Aufklärung einen Stein ins Rollen bringen kann, der bei mündigen Menschen zu einem völlig neuen Verständnis und Bewusstsein führt. Wenn die katholischen Päpste das Recht in Bezug auf die Stoa und jüdische Weisheit in Ökologie begründen, hiernach auch die richtige Lebensweise gepredigt in Enzyklika begründet wird. Was hält einen aufgeklärten evangelischen Professor an einer angeblichen Eliteuniversität wie dem philosophischen Heidelberg davon ab, den Grund des christlichen Glaubens wissenschaftlich auf natürliche Weise, in Vernunft zu bedenken, statt von einem Guru und seinem Verfolger zu erzählen, für die es weder in der Geschichte, noch den Theologiegeschichten auch nur noch einen Belegt gibt?

So wenig wie der Exodus heute aufgrund historisch-archäologischer Erkenntnisse eine „History“ und doch kein Mythos war, der in ewiger Faszination zur neuen Suche, zum Auszug aufrufen soll. Wie hier das Weiterdenken antiker Hochkulturen durch himmelberechnende, naturbeobachtender Propheten der Hebräer als frühen Philosophen bereits dem hellenistischen Judentum klar war. So bleibt es Ihre Aufgabe, auch oder gerade nachdem sie den Chefposten abgegeben haben, den Auszug zu organisieren: Das Neue des Neuen Testament verständlich zu machen, damit die Begründung des weltgültigen Bundes in der Vernunft/Weisheit und so auch das Wort des arabischen Propheten in dem Öko-Logos zu begründen, nach dem heute alle vergeblich rufen.

Gruß aus der Pfalz

Gerhard Mentzel