Eine Diskussion beim Academicus rief nach kultureller Aufklärung über Weisheit nach Ordnung, im Sinn der Natur/aller Welt als nicht alt-, sondern auch neutestamentliches Wesen


Sehr geehrte Damen und Herren, 

die Vorträge beim Academicus über die Gegenwartsrelevanz der Kirche, damit der christlichen Religion, sowie die anschließende Diskussion haben mir einmal mehr vor Augen geführt: Kulturelle Aufklärung, wie es im Juden- und Christentum, ebenso Islam nicht um nationale Größen, sondern darum ging, dass Weisheit nach Ordnung, im Sinn der Natur, die wir heute in Ökologie als maßgebend für unsere Zukunft erklären, vielfach wollen und vergeblich geloben, zur menschlichen Bestimmung wird. Die ist mehr als notwendig. Ohne eine theologische Aufklärung hat nicht allein die Kirche ihren Grund verloren. 

Wenn die theologische Lehre heute nur erklärt, warum ein rebellischer Rabbi (damit ein nationaler Held) als Christus verherrlicht worden sei. Was das Konzept von Kultur, die Geschichte, wie Geschichten im folgeschweren Kurz-schluss geradezu auf den Kopf stellt. Dann ist es logisch, dass ich in der Rheinpfalz lese, wie gar über das Aufstellen von Gipfelkreuzen diskutiert wird. So hat die Kirche, in der dann vom Christus als Heil für alle Welt, Gott auf Erden, bei Beerdigungen gar dem Grund für das ewige Leben gepredigt wird, nichts mehr zu sagen. Wie Weisheit (Sohn) im Sinn des ökologischen Ganzen (Vater), die für unsere Zukunft zur Voraussetzung wurde, nicht mit Gesetzen, Geld, gar einer Ökodiktatur zu verwirklichen ist, sondern Weisheit, die inzwischen auch Weltfriedens-, ernährungs-, gesundheits-Organisationen im gemeinsamen Sinn nach natürlicher Ordnung vertreten (als menschliche Bestimmung, lebendiges, den biblischen Geboten zugrunde liegendes Wort Gottes, Tao…) im aufgeklärten Kult zur gemeinsamen Gesinnung werden kann, hierzu u.a. die Kirche auch als Gemeinschaft gebraucht wird. Daran ist ohne theologische Aufklärung nicht zu denken. 

Was soll aber die von Professor Cornelius-Bundschuh genannte Gemeinschaft der Heiligen, die ihre Teilhabe an der Bewegung des dreieinigen Gottes in der Welt gestalten, hinsichtlich heutiger Weltkrisen, künftiger Herausforderungen bewegen? Wenn nur ein Heilsprediger als Christus, gar Gott auf Erden oder die einzige Offenbarung des himmlischen Vaters verherrlicht worden wäre. Dann wären Taufe und Abendmahl nur ritueller Ringelpitz, muss sich auch niemand über (inhalts-) leere Kirchen, die Wahl eines gegen alle Weisheit handelnden nationalistischen Tyrannen durch Evangelikale, den Krieg der Kulturen, bei der nach orthodoxen Christen Putin als Wunder Gottes christliche Werte gegen den gottlosen Westen verteidigen würde, wundern. 

So ist Professor Kunstmann, der den drastischen Bedeutungsverlust aufzeigte, zuzustimmen. Ohne kulturelle Aufklärung ist es logisch, dass die Menschen nur aus Tradition in der Kirche bleiben, bei den Texten die Jalousien runter gehen, Gott nur noch als Beruhigung für Gestrige gilt. Und so auch im Studium (wo Frau Nüssel in Christologie oder Gotteslehre von einem himmlischen Wesen sprach, das seine Macht bewiesen habe, in dem es einen wegen Rebellion hingerichteten Handwerker als seinen einzigen Sohn aus dem Grab befreite (heute Vision von Sektenanhängern) keiner mehr wirklich sagen kann, an was und warum zu glauben ist. Gleichwohl die Liebe des gemeinsamen Sinnes, Grundes des ökologischen Ganzen, allen Lebens, wie das Leben im gemeinsamen Sinn aller Welt zur Voraussetzung für unsere Zukunft geworden ist. Ohne ein aufgeklärtes Verständnis, das die von Herrn Kunstmann kritisierte Verpackung nicht wegwirft, sondern erklären lässt, warum die menschlich-kulturgerechte Ausdruckweise von Weisheit, damit des lebendigen Gotteswortes heilsnotwendig war und bleiben wird, so die Gnade gegeben ist, gewollte, allseits nur gepredigte Weisheit zur emotionalen, eigenen Motivation werden zu lassen. Da ist  auch die Kritik von Prof. Kunstmann, der die Tradition nicht verwerfen will, völlig berechtigt. Auch wenn aufgeklärt erst der Sinn traditioneller Glaubenslehren klar wird. Weisheit ist nicht das was sinnvoll war, sondern sich aus kultureller Erfahrung, wie heutigem Wissen ergibt. Und so auch in Sachen Ehe und Familie im Sinn der Gesellschaft, dem Wohl aller Beteiligter nach Ordnung der Natur (schöpferischer Bestimmung) auszudiskutieren wäre. 

Aber wie kann es sein, dass Professor Oeming das Wesen der Tora, damit auch den Christus des Alten Testamentes als internationale, interdisziplinär in allen Wissenschaften der Zeit begründete Weisheit nach Ordnung (im Sinn) der Natur erklärt. Die in der Gallionsfigur eines weisen Königs als Friedenmann (Salomo) vermittelt wurde. Da für die visionären Philosophen (Propheten) der Hebräer in Himmelberechnung, Naturbeobachtung begründete Weisheit, Sinnhaftigkeit an Stelle von Menschen, tyrannischer Herrscher und Tyrannei nicht nur Tora/Recht war, sondern sie diese zu ihrem Herrn, bestimmenden König machen wollten. Und so kein Theologie mehr davon ausgeht, dass Männer wie der für die Anfänge stehende Abraham oder die im Namen Moses aus Ägypten kommende Weisheit der Grund des Monotheismus, der Kultur-, Sozial-, Staatsreform und so des Bundes mit den unbestimmbaren, unsagbaren Sinn allen Seins, aller Nationen im Namen eines Heilskönigs Josia (Jesus) waren.  Und an der gleichen Uni unterstellt wird, hellenistisch aufgeklärte, ihre Tradition auf bildhafte Weise verstehende Juden (auch in der Stoa, wie eigenen Kultur hochgebildete Weisheitslehrer: Apostel), hätten einen rebellischen Rabbi als Gesalbten (Christus) den Kaiserevangelien als universalen neuen Bund gegenüberstellten. Gleichwohl Professor Strohm in der Geschichte der frühen Kirchen mehr als deutlich machte, wie es dort um den Logos=Sohn=Christus, damit in Ordnung, Sinn der Natur nach nun griechischer Lehre begründete Weisheit als einen Sohn, universale Tora, so für alle Welt bestimmenden Gesalbten „Christus“ ging. Auch wenn im sich mit der Zeit entwickelnden rhetorischen Schema Weisheit weiter das Kreuz eines Menschen tragen musste. Wie das Heil (Jesus Christus) der Hebräer in hellenistischer Aufklärung auferstanden und dies die absolute Voraussetzung für das erneuerte, universale Christen-Judentum war, um das es Paulus, wie den die Schriftgelehrten und Pharisäer verteufelnden Verfassern der Evangelien ging, weil diese den Grund Moses verlassen hatten. Das steht außer Frage. Oder war der anfängliche Grund auch die Verherrlichung eines Wanderpredigers? Prof. Strohm hat Recht: „Ohne die Tradition (die aufgeklärt zu verstehen wäre) können wir den Laden schließen.“ 

Solange die theologische Lehre, die bestrebt sein müsste, die Weisheit des Neuen Testamentes (statt die Verherrlichung eines Nationalhelden) zu begründen, an einer „Gott sei Dank“ historisch-wissenschaftlich unhaltbar gewordenen Hypothese festhält. Da bleibt auch Professor Welker nur, wegen eines nationalen Helden als Gott auf Erden selbst bei den Gifford Lectures den natürlichen, damit universalen Grund nicht allein christlicher Religion, (den wir heute mehr als notwendig hätten, damit ökologische Weisheit lebensbestimmend, in eigener Motivation gelebt wird) zu verleugnen. 

Ich gebe die Hoffnung auf kulturelle Aufklärung, damit die hierzu überzeichnete Vision eine Weltregierung, Weltordnung nach ökologischer Weisheit (Wort Gottes, Wille Allahs, Tao, Dharma…) wie ich das in beigefügter aktueller Arbeit oder unter www.jesus-lebt-wirklich.de ausmale, nicht auf, hoffe dabei auch auf Ihre Hilfe.  Aber wenn es noch einen historischen, wie kulturellen Grund gibt, dass doch nur ein Sozialrebell als Spider-Man verherrlicht wurde. Wie er inzwischen bereits im so nicht mehr den Christus vertretenden Herz-Jesuskloster von einem alten Pater in Erwachsenbildung nach einem Super-Mann in voller Bracht an die Wand geworfen wurde. Dann lassen Sie mich dies bitte, bitte wissen, damit ich Sie nicht weiter belästige. 

Mit herzlichen Grüßen aus frei denkender Pfalz und großer Hochachtung vor Ihrer Aufgabe

 

Gerhard Mentzel

 

argumentiert unter www.jesus-lebt-wirklich.de, wie www.vernunftglaube.wordpress.com (vormals www.theologie-der-vernunft.de, dann www.neu.theologie-der-vernunft.de )

Die einzige Antwort von Prof. Becker, 

der bei der Vorlesung im Wintersemester an den Evangelien deutlich gemacht hatte, dass es dort um Weisheit ging, die Mensch werden muss und daher in menschlicher Gestalt vermittelt werden musste, damit Weisheit zur Gesinnung des Volkes (Gesalbter "Christus") werden konnte. Gleichwohl er weiter einen nationalen Helden unterstellte, der in den Augen der Studenten dann zu Christus, Gott auf Erden wurde.

Philipper 2,5–11: Der Christushymnus 

5 Habt diese Gesinnung in euch, die auch in Christus Jesus war,

6 der in Gestalt Gottes war und es nicht für einen Raub hielt, Gott gleich zu sein.

7 Aber er entäußerte sich und nahm Knechtsgestalt an, indem er den Menschen gleich geworden ist, und der Gestalt nach wie ein Mensch befunden,

8 erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja, zum Tod am Kreuz.

9 Darum hat Gott ihn auch hoch erhoben und ihm den Namen verliehen, der über jeden Namen ist,

10 damit in dem Namen Jesu jedes Knie sich beugt, der Himmlischen und Irdischen und Unterirdischen,

11 und jede Zunge bekennt, dass Jesus Christus Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.

 

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Prof. Dr. Dr. Matthias Becker

Neutestamentliche Theologie II: 

Die Antwort:

Danke Herr Prof. Becker, 

denn von der Gesinnung, die in den Menschen nur dann ist, wenn nach dem Heil „Jesus“ der Hebräer Weisheit (das Wort Gottes) nicht nur Gesetz, sondern als wahrer Gesalbter „Christus“ angezogen, in aufgeklärter Kultur anerzogen wird („die auch in Christus Jesus war“), handelt meine Bitte um Aufklärung. Wer sich entäußerte, Knechtsgestalt annahm, in dem er den Menschen gleich wurde, in der Gestalt eines Menschen sich erniedrigte, deren Kreuz trug, war kein rebellischer Rabbi, sondern Christus: damit die auch in menschlichen Söhnen verkörperte Weisheit nach Ordnung der Natur, vor der sich wie sich heute zeigt, jedes Knie im Himmlischen, Irdischen und Unterirdischen Geschehen beugen muss. Ja, wie beschrieben, dieser Auferstandene und kulturgerecht in menschlicher Gestalt zur Welt gebrachte Jesus Christus, aber kein nur zufällig Jesus genannter, nach seinem Tod in Vision zum Christus gewordener Heilsprediger war für hellenistischer Juden der Herr, muss heute auch statt kapitalgetriebene Konsumherrlichkeit zum wahren Herrn, so in eigener Motivation verstandesbestimmend werden. 

Und für wen es kein Raub war, wenn er in der Gestalt Gottes, des Vater auftrat, wer wesensgleich dem Sinn allen Seins, dem nun griechisch-philosophisch bedachter Sinn der Natur auch von hellenistischen Juden Zeus genannt wurde, einzig auf diesen Vater (aller Welt, Natur, wie Gottessöhne) verwies, wie davon ausging. Das war kein Wanderprediger, sondern Weisheit, die vormals in vielfältigen Söhnen verehrt wurde. 

Wenn Sie diesen Hymnus an philosophisch-christliche Denker als Beleg sehen würden, dass es Paulus um einen rebellischen Weisheitslehrer ging, wäre das unerklärlich. Und was bei dieser Hypothese hinten herauskommt, vielmehr an Heil „Jesus“ verhindert wird, es daher Ihre Aufgabe wäre (selbst wenn es noch Zweifel gäbe), die Weisheit, Sinnhaftigkeit des Himmels, des Irdischen, wie unterirdischen Geschehens als maßgebendes, wie offenbarendes christliches Wesen zu bedenken, muss ich nicht nochmals erklären. Aber wie gesagt Danke! Wahrscheinlich wollten Sie mich nur bestätigen. 

Mit herzlichen Grüßen und bleibender Hochachtung vor Ihrer theologischen Aufgabe 

Gerhard Mentzel