.7. Erklärungsversuch, wie jedes Verständnis seine Zeit hat, diese reif für Weisheit ist

Eigentlich ist es unerklärlich, wieso aus Texten, die nachweislich von Weisheit, Gotteswort als Christus, damit Heil handeln, eine Gestalt herausgelesen wird, die all das Beschriebene nicht war. Zumal heute klar ist, warum die menschliche Ausdrucksweise notwendig war, Personifikationen die philosophische Praxis waren. Und daher Weisheit nicht allein in Kulttexten in menschlichen Gestalten höchst poetisch beschrieben wurde.

Unabhängig von der erst heute gegebenen Aufklärung über in Naturwissen und Welterfahrung begründeter Weisheit als Gesalbten (Christus) und damit Heil (Jesus) des Alten Testamentes, an Stelle geheimnisvoller Offenbarungen, Eingebungen von Einzelpersonen versuche mir das so zu erklären. Auch wenn in sämtlichen theologischen Lehren, Auseinandersetzungen, selbst Kultlese-Texten mehr als deutlich wird: Weisheit nach nun hellenistischer Naturlehre (Logos) war der neue, universale Christus im Sinn des Alten Testamentes. Der in menschlicher Gestalt zur Welt gebracht werden musst. Weil ähnlich, wie auch bei Moses und Salomo, wie den griechischen Vegetations-, Weisheitsverkörperungen die menschlich-kulturgerechte Ausdrucksweise für einen Volkskult die Voraussetzung war. Denn wie Weisheit nach Naturlehre (Logos) Mensch werden müsste, wissen wir nicht nur aus den Begründungen der Kirchenväter. Das lässt sich auch in Kulturgeschichte, heute kommunikationswissenschaftlich, psychologisch, nun gar neurologisch begründen. Das ist in einer Zeit, in der nach wie vor nicht politische Weisheit, Programme, sondern menschliche Persönlichkeiten nicht allein bei den Wahlen maßgebend, u.a. Stars als Sternchen die Vorbilder sind, weiter Monarchen, menschliche Herren bestimmen, mehr als verständlich. Ohne menschliche Vorbilder kommen wir nicht aus.

Wer in der beruflichen Arbeit sein Leben lang mit menschlichen Bildern arbeitete. Der weiß, warum Weisheit das menschliche Kreuz tragen musste. So wäre auch zu forschen, warum die menschliche Ausdrucksweise in der Spätantike und mehr noch im Mittelalter für einen einheitlichen Volkskult die Voraussetzung war. Ohne den Helden im Heliand-Epos, der im frühen Mittalter ähnlich wie vorher der Hirt des Hermas verbreiteter war, wie die Evangelien. Da wäre wahrscheinlich die Mission unserer germanischen Väter, der umfassende Volkskult nicht gewesen. Auch wenn selbst an diesen Schriften mehr als deutlich wird, wie der heute Unterstellte ein Hirngespinst von Halbaufklärung ist. Das dann mittelalterliche Verständnis eines menschlichen Helden als Christus hat sich tief eingeprägt[. Wo mit der naturwissenschaftlichen Aufklärung weiter ein Christus-Mann mit Namen Jesus als Offenbarung oder gar Gott unterstellt wurde. Da wurden Wissen, Welterfahrung (Weisheit) und Glaube zu Gegensätzen. Zu begreifen, wie Weisheit nach immer vernünftigerer Durchdringung der Natur (Logos), die dann als Glaubensgegner gesehene wurde, in Wahrheit der historische Christus, auch Offenbarung war und wäre. Das ist bei den tief eingeprägten Vorstellungen, die nun Weltbild und Glaube bestimmten, nicht einfach.

Denn um in der Natur, so in wissenschaftlicher Weisheit einen transzententen Sinn zu erkennen, der den Alten höchste Wesentlichkeit, Gottheit war. Dafür war die Zeit noch reif. Auch wenn die Evolutionslehre eine gemeinsame Ursache allen Seins, einen natürlich-kreativen Sinn in sämtlichen Prozessen offenlegte. Aber im darwinistischen Fehlschluss noch das Recht des Stärkeren daraus abgeleitet, so aufgrund gegenseitigen Fressens eine angeblich bösartige Natur unterstellt wurde. U.a. die den Weltkriegen zugrunde liegende Herren-Rassenlehre abgeleitet wurde. Womit der Natur von der Wissenschaft auch in Abwehr alter Glaubensvorstellungen ein heute hierin begründeter Sinn abgesprochen wurde. Da galt nicht nur die natürliche Erklärung allen kreativen Werdens als Feind des mittelalterlichen Glaubens an einen himmlischen Designer, Aufpasser. Denn auch wenn heute von Gott als dem Grund gesprochen wird, aus dem alles hervorgeht und der so in allem gegenwärtig ist. Dabei wurde meist ein menschliches Wesen unterstellt, das sich alles ausdenkt, designt und lenkt. Gleichzeitig war es noch nicht möglich, in der weisen Ordnung der Natur Leben optimiert weiterzugeben, einen höchst wesentlichen gemeinsamen Sinn des ökologischen Ganzen zu sehen. An den Sinn allen Seins, der war und sein wird, auch in der Idee Josefs als unvorstellbar galt, war noch nicht zu denken. Gleichwohl die Naturwissenschaft davon ausgeht, dass auch wenn der Mensch das ökologische Gefüge zerstört, menschliches Leben ausgerottet hat, wieder etwas wächst. Oder gerade in Krisen allseits nach Solidarität, Wir, damit Gemeinsinn gerufen wird. Das wird nicht mit dem transzendenten Grund, Sinn allen Seins in Verbindung gebracht, den die Alten bereits in der weisen Ordnung der Natur erkannten. Und in dem auch die Hellenisten Weisheit als menschliche Krone (Christus) begründeten. Wie sie auch heute den Verstand bestimmen muss. Auch wenn Leben im Sinn des ökologischen Ganzen nicht allein aufgrund aktueller Krisen zur höchsten Wesentlichkeit geworden ist. Und so immer deutlicher wird, wie dieser auch den Alten geltende Sinn allen Seins statt menschlicher Bilder des Aberglaubens zu lieben und zu feiern wäre. Um demokratisch in Frieden im gemeinsamen Sinn zu leben, Zukunft nicht weiter zu zerstören, sondern auf kreative Weise zu gestalten.

Wo aber Richard Dawkins als Vordenker der naturalistischen Atheisten in seinen naturwissenschaftlichen Büchern noch „Genegoismus“ als natürliches Weltprinzip erklärte. Da war der „Gotteswahn“, wie er gleichzeitig die Vorstellung von einem lenkenden, aufpassenden menschlichen Monster im Himmel, damit das Problem des veralteten Glaubens überzeichnend auf den Punkt brachte, noch verständlich. Auch „Gemeinsinn“, der nun nicht allein aufgrund der ökologischen Probleme oder künftigen Virenbedrohungen als Voraussetzung für die Weltgemeinschaft, das Weitergeben von Leben gesehen wird. Der war noch ein Fremdwort. Obwohl die Notwendigkeit von Gemeinsinn selbst mit Blick auf die Welt-Finanzkrise erkannt wurde. Marketingverantwortlich in einem per Gesetz nur dem Gemeinsinn, dem finanziellen, wirtschaftliche Wohl der Menschen einer Region verpflichtenden kommunalen Unternehmen traute ich mich noch kaum, dies in den Mund zu nehmen. Aber auch der Jude Michael Friedmann, so wenig, wie die Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, der Philosoph oder die Kulturwissenschaftlerin, die bei Corona im Hambacher Schloss als Wiege Deutscher Demokratie diskutierten, wie der für unsere Zukunft notwendige Gemeinsinn zum machen ist. Von denen konnte bei heutigen Glaubensvorstellungen noch keiner die von Ihnen vorgestellt Idee hebräischer Kult-Reform bedenken. Nach der Weisheit im gemeinsamen Sinn der Natur, der war und sein wir (JHWH) in einer wie eine Anarchie wirkenden Demokratie freier, gleicher Menschen zur Krone eines friedlich im gemeinsamen Sinn zusammenarbeitenden Weltameisenstaates werden sollte.

Das alles soll zeigen, wie jedes Verständnis „seine“ Zeit hat. Wie das bisherige Verständnis nicht falsch war und auch das Festhalten zu verstehen ist. Wie sich aber ein gewaltiger Wandel auch im Verständnis der Natur, des ökologischen Ganzen, so im gesellschaftlichen Denken, Weltbild ergeben hat. Der erst die Bedeutung von Weisheit im gemeinsamen Sinn der Natur, des ökologischen Ganzen als die menschliche Bestimmung bedenken lässt. Die den Hebräern, wie ihnen folgenden Hellenisten Gotteswort, Recht war, als Christus menschliche Krone sein sollte und künftig mehr denn je sein müsste, heilsam wäre.

Auch die alttestamentliche Lehre war vor wenigen Jahren noch weit davon entfernt, sich zur Weisheit nach Ordnung der Natur als Gotteswort, Grundlage des gesamten alten Kultes, Rechtes, diese gar als Davidsohn, so König Salomo (Christus) zu bekennen. Denn wie der natürliche Sinn, in dem naturalistische Atheisten sich für Aufklärung einsetzen, Busse mit der Aufschrift finanzieren „Es gibt (mit aller Wahrscheinlichkeit) keine Gott“ genau der Sinn ist, in dem bereits in aufklärerischer Kult-Reform die alten Hebräer Gottesbilder für die Probleme der Kultur verantwortlich machten. Und was die heute Atheisten heiligen Weisheit mit dem christlichen Wesen zu tun hat, wie diese so zur menschlichen Krone werden sollte und könnte. Das kann jenseits aller Schattenbilder, Gottesbegriffe, menschlichen Vorstellungen von Vater und Sohn erst im Licht alttestamentlicher Aufklärung bedacht werden. Auch wenn wir inzwischen wissen, wie wir in globalisierter Arbeitsteilung selbst bei der Nahrungsmittelproduktion auf Weisheit im gemeinsamen Sinn angewiesen sind. Wo noch kein Licht gegeben war, wie diese Weisheit frei von Gottesvorstellungen menschliche Krone werden sollte. Da war auch nicht zu bedenken, was dies mit dem Grund des christlichen Glaubens zu tun hat. Wie so Weisheit statt Doofheit, Torheit und Aberglaube zur menschlichen Motivation, Krone von künftigen Demokraten werden könnte.

So[B2] [B3]  dass bei noch fehlender alttestamentlicher Aufklärung wie in Natur begründete Weisheit Christus war, sich mit dem Einsetzen historischer Kritik in neuzeitlicher Aufklärung der Kurzschluss einstellte. Und statt sich an die Texte, der theologische Bedeutung zu halten und zu fragen, warum Weisheit als Christus in menschlichen Bildern vermittelt werden musste. Wie es für mich aufgrund meiner beruflichen Arbeit selbstverständlich war. Ich beispielsweise nie davon ausgegangen wäre, dass die „Marktfrau Marie“, unter deren Namen und Bild ich die Vorteile einer Internetplattform mit örtlichen Anbietern anschaulich machte, das eigentlich Wesen des virtuellen regionalen Marktplatzes ist. Da wird genau dies den Texten, wie anfänglichen Denkern unterstellt. Und so wird zwar im übertragenen Sinn über eine Internetplattform mit regionalen Anbietern gesprochen: hellenistische Weisheit bestätigt. Gleichzeitig wird aber unterstellt, die Marktfrau Marie (ein weiser Rabbi) wäre damit Identifiziert, so zum Christus gemacht worden. Das im Mittelalter völlig vermenschlichte Bild voraussetzend wurden mit Beginn neuzeitlich-naturwissenschaftlicher Aufklärung Christus zu einem angeblichen Mythos. Und so wurde sein nicht erst von Nitzsche für wissenschaftlicher tot erklärter Vater im Himmel zum einem reinen Glaubens-Konstrukt. Was dann meist gegen wachsendes Wissen, damit Weisheit stand, statt in dieser den gemeinsamen Sinn als Grund des Kultes, die höchste Wesentlichkeit zu erkennen.

Und wo dann ein immer banaleres menschliches Wesen vorausgesetzt, aber der Bibel nach dieses weiter als Christus, Gottessohn, jungfräulich geboren und von den Toten auferstanden gepredigt wurde. Da war so die Vorstellung von „Glaube“ geprägt und wurde dies ähnlich auf die christlichen Anfänge übertragen. Auch wenn man so die hellenistische Aufklärung auf den Kopf stellte. Da die genau das Gegenteil, die Abwendung von menschlichen Gottheiten, Aberglaube nach dem Muster der Hebräer war. Wie wenn die zur Zeitenwende in aufgeklärter Weise als Verkörperung von Vegetation oder Weisheit verstandenen und so weitgehend austauschbar gewordenen Kult-Wesentlichkeiten wie Dionysos & Co. vergötterte Menschen gewesen wären. So wurde dies dann auf einen jungen Juden übertragen. Völlig unmöglich! Und obwohl wir wissen, wie der eine und einzige (in vielen Namen benannte) Sinn allen Seins von vielfältigen Denkern, u.a. auch hellenistischen Juden nun in Weisheit nach Naturlehre (Logos) bedacht wurde. Womit auch die unsagbare Wesentlichkeit der Juden (JHWH) gleichbedeutend mit dem inzwischen für den Sinn der gesamten Natur stehenden Göttervater Zeus auf neue Beine gestellt wurde. Da wurde das wachsende Wissen, damit Weisheit verneint, statt darin einen gemeinsamen Sinn zu erkennen. Wie er heute in ökologischer Lehre eigentlich vorausgesetzt, u.a. beim Ruf nach Solidarität, Gemeinsinn, ökologisch gerechter Lebensweise, Weltfriede selbstverständlich ist, so zur höchsten Wesentlich geworden ist.     

Aus dem biblischen offenbarenden Christus wurde ein Sozialrebell oder Weisheitslehrer. Bei dem die Theologiestudenten davon ausgehen, dass der alles nicht war und wollte, was aus ihm gemacht wurde. Und je mühsamer nun vielfältig versucht wird zu erklären, warum der als Christus, jüdischer König ausgegeben wurde. Was wie wir heute jedoch wissen, im Sinn der Natur bezeugte Weisheit war, die bei Josef, im Judentum als Christus aufwuchs. Da wird in der gesamten weiteren Forschung ein junger Mann an den Anfang gestellt. Und in diesem die Geschichte auf den Kopf stellenden Kurz-schluss alle Lehre begründet. So dass, auch wenn im griechischen Texten der Name noch nicht vorkam, sondern der alttestamentliche Christus, damit Weisheit in ihrer Heilsbedeutung beschrieben wurde, kein Theologe bisher von der Unterstellung abzubringen ist: Einem Zimmermannsohn mit zufälligem Namen Jesus wäre ein Christusmythos aufgesetzt worden. Gleichwohl das mit Blick auf alles, was wir über die Zeit hellenistischer Kult-Aufklärung, nun auch über die Idee des Judentums wissen, der sich nach Aufklärung über die Josefs-Idee auch Griechen anschlossen, unmöglich ist.

Auch wenn so dem christlichen Kult der Grund nicht genommen, sondern zurückgegeben wird und selbst die geschichtlichen oder theologischen Folien der Vorlesungen nicht geändert werden müssten. Da die ja alle auf Weisheit als Christus verweisen oder die darin begründete Lehre, Mission, Hoffnung darlegen. So dass aufgeklärt nur die Unterstellung eines vergötterten Zimmermannsohnes geändert werden muss. Die Voraussetzungen im Kopf sind so gewaltig, dass es zwar keine Argumente für einen jungen Mann der alles nicht war, so die christliche Lehre grundlos macht, mehr gibt. Aber nicht auf meine Bitten eingegangen wurde. Auch wenn nun ganz deutlich zu erkennen ist, wie der Zug nicht nur wissenschaftlich, sondern auch kulturell in die völlig falsche Richtung fährt. Nachdem man sich so schön eingerichtet hat, schaut man lieber nicht aus dem Fenster, predigt viel von Umkehr, Buße, Neuausrichtung und fährt einfach weiter.

Letztlich wäre so ja auch der wissenschaftliche Gottestod eine Sache von Gestern, würden sich alle vergeblichen Gottesbeweise, aber auch der persönliche Glaube erübrigen. Denn der, den die allseits gegenseitig geforderte Weisheit als Heiland offenbarte, in dem sie bezeugt und der so als Vater mit ihr als Sohn wesenseins ist. Und der, der von Weisheit als Gotteswort ausgehend auch den hebräischen Vätern, wie ihnen folgenden Hellenisten als höchste Wesentlichkeit, Gottheit galt. Den brauchen wir dann nicht mehr im Buch oder Bauchgefühl zu suchen, als einen Designer im Himmel beweisen zu wollen oder an was auch immer zu glauben. Denn wie wir im gemeinsamen Sinn des ökologischen Ganzen, wie auch sonst in einer nicht von uns zu bestimmenden sinnvollen Weisheit leben müssen. Das ist heute „Gott sei Dank“ offenbar.