16. Weisheit macht Weltreligionen zu rationalen Kulturkonzepten

Wie es sämtlichen philosophischen Schulen um das Bedenken und Streben nach Weisheit, so in der Zeit Jesus auch hellenistischen Juden um den stoischen Weisen ging, muss nicht dargelegt werden. Und wo das Höhlengleichnis Platons eine Weisheit bezeichnet, die von Täuschungen, Irrtümern, öffentlichen Meinungen, Vorurteilen, menschlichen Schattenbildern befreite. Bilder dessen, was in der Kultur wesentlich war und ist. Da verweist dies auch auf die von Ihnen vorgestellte Kult-Reform des hebräischen Bundes. Der frei von Opfern für menschliche Gottheiten, damit auch für Gott-Kaisern, wie sonstigen Gottesvorstellungen, Schattenbildern sein sollte. Begonnen in der Amarnazeit der Ägypter, die alte Gottesbilder ausmeiste, Priester in die Wüste schickten, über die hebräischen, altgriechischen, wie dann hellenistischen Philosophen ist zu beobachten: Weisheit, damit die Erkenntnis eines Grundes, Sinnes des sinnvoll zusammenhängenden Ganzen rief die oft recht polemische Kritik an menschlichen Gottesbildern hervor. Wie anfänglicher Monotheismus damit nicht das gewaltsame absolut Setzen persönlicher, eigener als einzige Gottheiten war. Wie ihm nach heutigem Glaubensverständnis, wie Religionsrealitäten unterstellt wird. Wie es vielmehr anfänglich um einen gemeinsamen Sinn ging, der auch bei anderen Religionen, wie in den verschiedenen alten Gottheiten gesehen wurde. Das muss ich Ihnen nicht sagen.

Und wo so die Tora als Summe aller von den Hebräern im Sinn des ökologischen Ganzen bedachter Weisheit im Verstand der Menschen (dem hörenden Herzen) im Ideal frei von Gottesvorstellungen wahrer König war. Da beschreiben Sie, wie Weisheit als König die bestimmende Motivation der Menschen sein sollte. Was sie heute, egal wie, bei somit mündigen Weltbürgern werden muss. Denn dies ist bei gewaltig gewandelter Lebensweise, wie einem auch aufgrund Masse und technischer Möglichkeiten zum Anthropozän gewordenen Affen, der in gegenseitig abhängiger Welt-Stadt lebt, Voraussetzung für unsere Zukunft in Demokratien freier Menschen geworden.

Wie Sie Hellenisten, die sich im aufgeklärten Verstand als wahre Nachfolger der Hebräer sahen und denen so die aufgeklärte hellenistische Weisheit universale Tora, als weltgültiger Gott-König war, einen jungen Juden als Christus unterstellen. Gleichwohl die in einer Josefs-Geschichte den Römern die Weisheit als König für die bei ihnen fehlgeschlagene Demokratie empfahlen. So im Kurz-schluss diesen Denkern unterstellen müssen, einen Rabbi zum wahren Recht, wie ihrem weltbestimmenden König ausgerufen zu haben. Das ist für mich völlig unverständlich. Auch wenn ich den Gruppenzwang des Kurz-schlusses der angeblich wissenschaftlichen Hypothese, wie die Probleme tief verankerter Glaubensvorstellungen kenne. Wenn Sie zeigen, wie bildlich gesprochen der alte Salomo in Athen war, dort auch zur Zeit Jesus die gleiche Weisheit herrschte, die wahrer Gesalbter (Christus) sein sollte. Dann galt Weisheit noch mehr in deren urchristlichen Zentren wie Alexandrien, Antiochien, Korinth oder Ephesus. Dort war sie nicht nur philosophische Lehre, sondern damit hellenistischen Christen-Juden, wie diesen folgenden Griechen Heil, Recht (Jesus), denn sie hatte als Christus die Rolle der Gottkönige, wie blutige Opfer für mythische Gottessöhne eingenommen. Dieser biblisch beschriebene mehr als Salomo war somit kein mit Weisheit identifizierter, zum Christus erhobener Rabbi.

Zumal den gesamten Weltreligionen ein tiefgreifendes Verständnis der Zusammenhänge von  Natur und menschlichen Leben, damit eine gemeinsame Grundhaltung für ein gelingendes Leben im Sinn dessen, was wir heute als ökologisches Ganzen bezeichnen, bestätigt werden muss: „Weisheit“. Die auch dem Alten, wie dann in zeitgerechter, aufgeklärter Weise dem Neuen Testament als Recht, Wort Gottes, so wahrer Gottessohn, Christus zugrunde liegt. Auch wenn bei heutiger Hypothese alle Welt, so auch wissenschaftliche Symposien, die die die Synthese der Kulturen zur Zeitenwende beschreiben, nicht davon ausgehen, dass Wissen, Welterfahrung (philosophische Weisheit auch um den Sinn des Lebens) als Christus zur bestimmenden Motivation werden sollte. Weil angeblich nur ein Rabbi herrlich wurde.

Nicht zufällig hat die kulturelle Evolution die großen durchdachten Weltreligionen, so den Wandel vom Mythos zum Logos in der Weltgeschichte, der Bildung von Städten und Staaten, wie damit auch dem systematischen Ackerbau fast gleichzeitig hervorgebracht. Wir wissen, wie die bekannten grundlegenden Denker, ob hebräische Propheten oder persische, wie chinesische Philosophen fast gleichzeitig lebten. Auch wenn damals noch ganz verschiedene Welterklärungsmodelle bedacht wurden, unterschiedliche Begriffe und Kulturkonzepte, Lehren bekannt sind. Und ganz verschiedene Wege und Techniken gewählt wurden, um die im gemeinsamen Sinn der Natur/Welt erkannte Weisheit zur grundlegenden Bestimmung, Motivation, so Lebensweise werden zu lassen. Die Weisheit, die diese Denker in unterschiedlichen Konzepten zur Welt bringen wollten, ist nicht was war, sondern sich in wachsendem Wissen und Welterfahrung begründet.